Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Als nun spä­ter Ul­rich in sei­ne Herr­schaft wie­der ein­ge­setzt war, da ge­sch­ah es ei­nes Abends, als er sich zu Ti­sche be­gab, dass ihm der Löf­fel fehl­te. Was der Mund­schenk für einen Rüf­fel be­kam, weiß ich nicht. Aber dem Her­zog fiel plötz­lich je­ner lan­ge ver­ges­se­ne Mit­tag in dem Wein­berg bei Tü­bin­gen ein, wo ihm gleich­falls der Löf­fel ge­fehlt hat­te, und zu­gleich auch wie­der Name und Woh­nung des bra­ven Wein­gärt­ners. Und er schick­te des an­dern Tags einen Bo­ten nach Tü­bin­gen in die Frosch­gass’ mit dem Be­fehl, ihm den Mann her­zu­brin­gen, wie er ste­he und gehe. Als der fürst­li­che Wa­gen in der schmut­zi­gen Frosch­gas­se er­schi­en, gab es dort einen mäch­ti­gen Schre­cken, und die Frau des Wein­gärt­ners, als sie hör­te, ihr Mann müs­se zum Her­zog, un­ver­züg­lich, wie er ste­he und gehe, da rang sie die Hän­de und jam­mer­te: O Ma’, was hoscht du don? Zum Her­zich muescht – ’s gôht um dein Kopf.

Der Mann be­teu­er­te, dass er von gar nichts wis­se, und bat, man möch­te ihm we­nigs­tens Zeit las­sen, dass er sein bes­se­res Häs (Ge­wand) an­zie­he, aber er wur­de ohne wei­te­res in den Wa­gen ge­setzt und roll­te in hei­ßer Angst gen Stutt­gart. Dort führ­te man ihn gleich vor den Her­zog, der an der Ta­fel saß und der ihn auf dem lee­ren Stuhl an sei­ner Sei­te Platz neh­men und zu­grei­fen hieß. Je­ner zau­der­te: alle wa­ren mit Löf­feln ver­se­hen, nur er nicht. Wa­rum isst du nicht? frag­te der Her­zog streng. Der Mann be­kann­te, was ihm fehl­te.

Weißt du nicht, wie man einen Löf­fel macht? herrsch­te der Her­zog den Er­schro­cke­nen an und mach­te dazu ganz be­son­de­re Au­gen. So will ich dir’s zei­gen.

Bricht das Knäu­schen vom Brot, höhlt es aus und reicht’s ihm: So, jetzt lang zu und iss.

Der Mann konn­te nichts sa­gen als: Oh, Herr Her­zich, send Ihr’s g’wä?

Er wur­de fürst­lich mit Spei­se und Trank be­wir­tet und dann in Gna­den zu sei­ner Frau ent­las­sen, nach­dem der Her­zog zu­vor noch ihm und sei­nen Nach­kom­men Steu­er­frei­heit zu­ge­sagt hat­te für alle Zei­ten.

*

Uner­schöpf­li­chen Stoff bo­ten ihr die schwä­bi­schen Land­pfar­rer, un­ter de­nen da­mals noch die Son­der­lin­ge in Men­ge ge­die­hen. Ei­nem, der ein grund­ge­lehr­ter Theo­lo­ge und ein stil­ler Wei­ser, da­bei aber sehr un­prak­tisch war, wur­de jede Nacht von sei­nen selbst­ge­zo­ge­nen Gur­ken und Ret­ti­chen im Pfarr­gar­ten ge­stoh­len. Er frag­te einen Kol­le­gen, was er an sei­ner Stel­le tun wür­de. Ent­we­der die Die­be ver­kla­gen oder eine Fal­le auf­stel­len, mein­te die­ser. Der Pfar­rer ant­wor­te­te nach ei­ni­gem Be­sin­nen: Ich will sie lie­ber mit geis­ti­gen Waf­fen schla­gen. Und er leg­te ein Blätt­chen zu den Gur­ken ins Beet:

Wer Ret­tich stiehlt und Gur­ken,

Den rech­n’ ich zu den Schur­ken.

Weil sei­ne Frau ihn je­doch er­in­ner­te, dass die Dieb­stäh­le des Nachts statt­fän­den und das Blätt­chen so­mit sei­nen Zweck ver­feh­len müss­te, stell­te der treff­li­che Mann im Ver­trau­en auf die Macht der Dicht­kunst eine La­ter­ne dazu, die her­nach den Die­ben das Ge­schäft er­leich­ter­te.

Auch man­ches Stück­lein alt­schwä­bi­schen Aber­glau­bens wur­de uns durch Tan­te Ber­ta über­lie­fert, die zwar sel­ber auf­ge­klärt war, aber die Lie­be zum Volks­kund­li­chen be­wahr­te. So die schö­ne Ge­schich­te von dem Mann in Duß­lin­gen, der mehr konn­te als Brot es­sen. Wenn ir­gend­wo in der Nähe ein schwe­rer Dieb­stahl vor­ge­fal­len war, so wand­te man sich an ihn. Dann er­schi­en er mit sei­nem Räd­chen im Hau­se des Be­stoh­le­nen und setz­te das Zau­ber­rad – es war ei­nes von der Art, wie es die Mes­ser­schlei­fer mit sich füh­ren – in Be­we­gung. Und wie das Räd­chen lief, so muss­te der Dieb lau­fen, bald lang­sa­mer, bald schnel­ler. Erst war die Ge­schwin­dig­keit be­trächt­lich, dann hieß es: Jetzt geht’s den Berg hin­auf, da wol­len wir sach­te tun, dass er nicht so arg schnau­fen muss. So, jetzt ist er oben – nun saus­te das Räd­chen wie­der los, und der Dieb saus­te bergab, bis er im Täl­chen war. – Halt, jetzt muss er über den Bach, der kei­nen Steg hat – das Räd­chen deu­te­te vor­sich­tig die Stei­ne an, auf die er zu tre­ten hat­te, und ließ ihn dann wie­der Ga­lopp lau­fen. – Jetzt ist er schon in der Stadt – eben kommt er die Stra­ße her­un­ter­ge­rannt – da ist er am Haus! – Man hör­te drau­ßen ein Auf­schla­gen, und das Räd­chen stand still. Nach ei­ner klei­nen Pau­se ging der Zau­be­rer hin­aus und brach­te den au­ßen ab­ge­wor­fe­nen Ge­gen­stand.

Umzug nach Kirchheim

In un­ser letz­tes Obe­reß­lin­ger Jahr fiel die Auf­re­gung über einen un­heim­li­chen Fund in der Nach­bar­schaft. In ei­nem eben erst er­wor­be­nen Schup­pen grub der neue Be­sit­zer zwei mensch­li­che Ge­rip­pe, ein großes und ein klei­ne­res, aus der Erde. Al­les eil­te hin, sie zu se­hen, wir Kin­der na­tür­lich auch. Sach­ver­stän­di­ge er­klär­ten, dass die Kno­chen ei­nem etwa vier­zig­jäh­ri­gen Mann und ei­nem drei­zehn- bis vier­zehn­jäh­ri­gen Mäd­chen an­ge­hör­ten, und dass sie jahr­zehn­te­lang in der Erde ge­le­gen hät­ten. Äl­te­re Leu­te er­in­ner­ten sich auch ei­nes Man­nes, der vor vier­zig oder mehr Jah­ren mit sei­nem Töch­ter­chen aus Ess­lin­gen ver­schwun­den war und den man in Ame­ri­ka ge­glaubt hat­te. Der frü­he­re Be­sit­zer des Schup­pens, ein al­ter, rei­cher, als Men­schen­feind ver­schrie­ner Bau­er, der sich lan­ge Zeit ge­gen den Ver­kauf die­ses vom Nach­bar be­gehr­ten Grund­stücks ge­sträubt ha­ben soll­te, wur­de gleich nach der Ent­de­ckung vom Schla­ge ge­rührt. Dunkle Ver­mu­tun­gen span­nen sich um die­se Be­ge­ben­hei­ten, ohne Ge­stalt zu ge­win­nen, denn das Ver­bre­chen war ver­jährt, so­mit wur­de ihm nicht wei­ter nach­ge­forscht. Aber nun tauch­ten auf ein­mal an­de­re un­heim­li­che Ge­schich­ten auf, die uns Tan­te Ber­ta und Jo­se­phi­ne an den lan­gen Aben­den mit rau­nen­der Stim­me er­zähl­ten. Ich be­gann in je­dem fremd­ar­tig oder fins­ter aus­se­hen­den Men­schen, ob er nun schiel­te oder sonst fehl­ge­schaf­fen war, den ge­hei­men Tä­ter ir­gend­ei­ner grau­en­vol­len, un­auf­ge­deck­ten Tat zu ah­nen. Die gu­ten Hol­den zeig­ten da ihr Dop­pel­ge­sicht der wohl­tä­ti­gen Fee und der düs­te­ren Schick­sals­schwes­ter, in­dem sie im­mer mehr Grau­en in mei­ne Näch­te tru­gen. So­gar die alte Mär vom Kro­ko­dil von Ess­lin­gen er­wach­te wie­der, das sich in einen Kel­ler ver­irrt hat­te und die zum Wein­zap­fen hin­un­ter­ge­sand­ten Mäg­de rumpf und stumpf auf­fraß, ein leib­haf­ti­ger Nach­kom­me der al­ten Tat­zel­wür­mer. Vi­el­leicht lag es jetzt eben in dem uns­ri­gen und sperr­te den Ra­chen ge­gen Jo­se­phi­ne auf, denn sol­che Un­ge­tü­me le­ben be­kannt­lich ewig. Mit der Ver­nunft mach­te ich mich zwar äu­ßer­lich über den Aber­glau­ben lus­tig, aber die Un­ver­nunft glaub­te heim­lich doch. Mei­ne Schutz­her­rin Pal­las Athe­ne hat­te mir lei­der nur ihre Tap­fer­keit, aber nichts von ih­rer Weis­heit ein­flö­ßen kön­nen. Und auch die Tap­fer­keit ver­lieh sie mir nur für die kur­z­en Stun­den, wo ich mit ih­rem Wahr­zei­chen, Eu­len­helm und Gor­go­nen­schild, be­wehrt im Gar­ten toll­te. So ab­ge­schlos­sen hat­te man mich ge­hal­ten, dass ich nicht ein­mal ohne Furcht al­lein durch die Dorf­gas­sen ging. Man konn­te da ei­nem lan­gen, stroh­gel­ben Idio­ten be­geg­nen, der zwar nie­mand ein Lei­des tat, der aber ein so selt­sam lee­res Ge­sicht hat­te, dass es war, als ob ein see­len­lo­ser Ge­gen­stand auf zwei Bei­nen da­her­käme und einen an­schau­te ge­gen al­les Na­tur­ge­setz. Wenn ein sol­cher Blick mich traf, be­gann ich zu zit­tern und drück­te mich scheu an die Wand oder lief wie ein Häs­lein.

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