Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Nun sehe ich mich selbst mit Mut­ter und Ge­schwis­tern zu­samt Jo­se­phi­nen (der Va­ter war vor­aus­ge­reist) in einen mit Kis­sen und an­de­rem Be­darf ge­füll­ten, ge­schlos­se­nen Wa­gen ver­packt, über ein fla­ches, hoch­ge­le­ge­nes Wie­sen­land hin­rol­len, das sich für mei­ne Au­gen in eine step­pen­haf­te Unend­lich­keit ver­lor, mit ei­nem ein­sa­men Schä­fer nebst Her­de und rot­ge­stri­che­nem Pfer­ch­kar­ren als un­ver­ge­ss­li­chem Bei­werk. Es war un­ser Aus­zug aus dem ge­lieb­ten Obe­reß­lin­gen, wo Freund Hopf sein Haus, den Schau­platz un­se­res Ju­gend­pa­ra­die­ses, ver­kauft hat­te. Wie wir in Kirch­heim u. Teck in ei­ner öden Stadt­woh­nung lan­de­ten, wo wir Kin­der wie ein­ge­sperr­te Vö­gel im Kä­fig um­her­flat­ter­ten und un­ser Müt­ter­lein sich für uns und mit uns un­glück­lich fühl­te, weiß ich mehr aus den Be­rich­ten an­de­rer. Wohl er­in­ne­re ich mich, wie ich in der Däm­mer­stun­de zu­wei­len aus­brach und zu ei­nem rau­schen­den Wehr hin­rann­te, um mich durch über­lau­tes Schrei­en und Sin­gen in wil­den Rhyth­men, die nie­mand hör­te, von dem ein­ge­schlos­se­nen Drang zu ent­las­ten. Das al­ter­tüm­li­che, da­mals noch sehr stil­vol­le Stadt­bild ver­haf­te­te sich, nicht mit klar­ge­se­he­nen Ein­zel­hei­ten, aber als Stim­mungs­zau­ber in mei­ner See­le und wur­de spä­ter, als ich in der Frem­de leb­te, ein lie­ber Hin­ter­grund mei­ner Hei­mat­träu­me, in de­nen meist die bei­den Flüss­chen von Kirch­heim, die Lau­ter und die Lin­dach, plät­scher­ten. Die eine rausch­te rasch und trü­be da­her, die an­de­re aber recht­fer­tig­te ih­ren Na­men, denn sie war lind und rie­selnd wie die­ser, und in bei­den konn­te man ba­den.

Bald da­nach sehe ich uns wie­der in ei­ner länd­li­chen Woh­nung vor der Stadt auf dem Wege nach der Teck, die mit ih­ren Alb­ge­schwis­tern ein­la­dend nie­der­sieht, in­mit­ten ei­nes von der Lau­ter durch­flos­se­nen Gar­tens mit Lau­be und Gar­ten­haus. Die Brü­der ge­hen zur Schu­le, ich wer­de al­lein zu Hau­se un­ter­rich­tet, aber der Lernei­fer hat merk­lich nach­ge­las­sen, weil der ge­wohn­te Wett­lauf mit Ed­gar ab­ge­stellt ist. Die­ser wur­de nun schon ein ganz ge­lehr­tes klei­nes Haus und pfleg­te mich we­gen mei­ner gräu­li­chen Feh­ler im la­tei­ni­schen Ar­gu­ment weid­lich aus­zu­la­chen, aber er gab mir von sei­ner jun­gen Weis­heit nichts ab. Mein gu­tes Müt­ter­lein stu­dier­te sei­ne la­tei­ni­schen Schul­hef­te nach, um mir dar­aus vor­wärts zu hel­fen. Mehr Freu­de mach­ten mir die le­ben­den Spra­chen, das Fran­zö­si­sche und das Ita­lie­ni­sche, das sie mir so ne­ben­her bei­brach­te, ich weiß selbst nicht wie. Aber ich hat­te gar kei­nen Ehr­geiz mehr und ver­träum­te am liebs­ten mei­ne Zeit im Gar­ten. Eine zah­me Els­ter war mei­ne Spiel­ka­me­ra­din, die mich über­all hin be­glei­te­te und mir die Haar­na­deln vom Kop­fe und mei­ne klei­nen Schmuck­sa­chen vom Hal­se stahl. Ge­le­sen wur­de über die Ma­ßen viel, mit aus­ge­spro­che­nem Für und Wi­der, Ein­drücke, für die das Kind na­tür­lich kei­ne Er­klä­rung hat­te, die sich aber beim spä­te­ren Le­sen im­mer wie­der­hol­ten. So ent­zück­te mich vor al­lem die Tu­ran­dot, die­se rei­zen­de Ve­rei­ni­gung von großem Schil­ler­schem Fal­ten­wurf mit leicht­be­weg­li­cher ita­lie­ni­scher Gra­zie. Die Vor­stel­lungs­wel­ten, die ich in den Bü­chern fand, wa­ren mir alle schon ge­läu­fig. Un­se­re Mut­ter leb­te und web­te in Hel­las und hat­te da­ne­ben einen star­ken Zug zur ro­ma­ni­schen Kul­tur. Der Va­ter wies auf deut­sches Volks­tum hin und hul­dig­te auf Spa­zier­gän­gen dem Ge­ni­us loci, in­dem er von den Sa­gen der Schwä­bi­schen Alb er­zähl­te. Da er aber meist eben­so still und wort­karg wie die Mut­ter leb­haft und mit­teil­sam war, ge­riet das Deutsch­tum zu­nächst in Nach­teil. Nur mit den alt­ger­ma­ni­schen Göt­tern wa­ren wir von klein­auf ver­traut und sie bil­de­ten bei ih­rer na­hen Ver­wandt­schaft mit den grie­chi­schen eine tief­sin­ni­ge Er­gän­zung zu die­sen.

Die Kirch­hei­mer Zeit ist für mei­ne El­tern wohl die schwers­te ih­rer Ehe ge­we­sen; die Le­bens­aus­sicht war eine Zeit lang nach al­len Sei­ten ver­baut. Mei­ne Mut­ter fühl­te sich dort töd­lich ver­ein­samt; sie ver­miss­te nun auch die treue Hopf­sche Fa­mi­lie, bei der sie doch im­mer die ihr so nö­ti­ge An­spra­che ge­fun­den hat­te. Sie ar­bei­te­te sich ab, um ne­ben den häus­li­chen Ge­schäf­ten die Hö­schen und Jäck­chen ih­rer vier Bu­ben aus al­ten Män­ner­klei­dern zu­recht­zu­schnei­dern, eine Kunst, für die das Freifräu­lein von Brun­now nicht er­zo­gen war. Für mich sorg­ten zar­te Feen­hän­de, dass ich fast im­mer nied­lich ge­klei­det ging und ihr auch von die­ser Sei­te kei­ne Mühe mach­te. Des Abends las sie uns den He­ro­dot vor; ihre un­ge­heu­re Spann­kraft schnell­te gleich wie­der auf, wenn sie bei ih­ren Grie­chen war. Ne­ben­her er­schwang sie noch die Zeit, sich mit­ten im Kin­der­lärm schrift­stel­le­risch zu be­tä­ti­gen; sie hat­te kei­ne Spur von li­te­ra­ri­schem Ehr­geiz und woll­te nur zum Er­werb ein klei­nes Scherf­lein bei­tra­gen. So ent­stand ein Band Mär­chen, teils in Pro­sa, teils in Ver­sen, der ei­ni­ge Jah­re spä­ter (1867) bei Scho­ber in Stutt­gart er­schi­en. Sie sei­en um einen Ton zu hoch ge­grif­fen, sag­te mein Va­ter, der üb­ri­gens sei­nen Se­gen dazu gab, nach­dem sie die Scheu, ihm ihre Sa­chen zu zei­gen, über­wun­den hat­te. Die Er­zäh­lun­gen in Ver­sen ge­lan­gen ihr bes­ser, weil ihr die me­tri­sche Spra­che na­tür­li­cher und ein­fa­cher lag als der Pro­sa­ton. Da wir wie Ge­schwis­ter zu­sam­men­leb­ten, ließ sie mich Neun­jäh­ri­ge in eine auf Is­land spie­len­de Ge­schich­te auch ein paar ge­reim­te Zei­len hin­ein­pfu­schen. Als das fer­ti­ge Ge­dicht, das am Ende eine ge­wis­se Hast ver­riet, mei­nem Va­ter vor­ge­legt wur­de, schrieb er ne­ckend im glei­chen Vers­maß dar­un­ter:

Und zap­pelnd und ver­zwei­felnd ei­len

Zum letz­ten Zug die letz­ten Zei­len.

So et­was kränk­te sie nicht nur nicht, son­dern sie freu­te sich, dem erns­ten, stil­len Mann, ne­ben dem sie im­mer wie ein über­le­ben­di­ges Kind er­schi­en, einen Strahl sei­nes al­ten Hu­mors ent­lockt zu ha­ben. Auch eine Er­zäh­lung aus dem Drei­ßig­jäh­ri­gen Krieg hat­te sie da­mals un­ter der Fe­der, die spä­ter gleich­falls ge­druckt wur­de. Da die Ver­fas­se­rin Men­schen und Din­ge we­nig kann­te, und mehr in der Idee als in der An­schau­ung leb­te, blie­ben ihre Ge­stal­ten et­was ab­strakt und farb­los. Sie war sich dar­über voll­stän­dig klar, ja sie un­ter­schätz­te ihre Be­ga­bung weit, da sie auch ihre Ver­se, zu de­nen ein in­ne­res Be­dürf­nis sie von klein­auf trieb, nicht als wirk­li­che poe­ti­sche Er­zeug­nis­se, son­dern nur als un­ent­behr­li­che in­ne­re Ent­las­tung gel­ten ließ. Mein Va­ter äu­ßer­te sich da­mals in sei­ner bild­li­chen Re­de­wei­se zu mir über ihre dich­te­ri­schen Ver­su­che:

Ihre Muse ist ein ganz hüb­sches Kind, aber sie hat zer­ris­se­ne St­rümp­fe an.

Als ich die­ses Ur­teil ein­mal ganz spät am Ende ih­rer Tage der in­zwi­schen acht­zig­jäh­rig Ge­wor­de­nen er­zähl­te, ant­wor­te­te sie lä­chelnd: Ich habe sie seit­dem ge­flickt. Es hat­te sei­ne Rich­tig­keit. Ihre Gabe, sich poe­tisch aus­zu­drücken, ent­wi­ckel­te sich mit den Jah­ren im­mer mehr, wie über­haupt ihre gan­ze Per­sön­lich­keit be­stimmt war, erst im höchs­ten Grei­sen­al­ter, das bei ihr noch im­mer quel­len­de Ju­gend war, eine süße duf­ten­de Rei­fe zu er­lan­gen wie eine al­le­re­dels­te Wein­sor­te. Da­mals war sie noch brau­sen­der Most und gär­te mit ih­ren Kin­dern um die Wet­te.

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