Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Ob­gleich das biss­chen Ler­nen in Ge­sell­schaft des Bru­ders mü­he­los und mit Rie­sen­schrit­ten vor sich ging – Le­sen, Recht­schrei­ben, das Ein­mal­eins, die My­tho­lo­gie, die An­fän­ge der Ge­schich­te glit­ten uns wie von sel­ber zu –, so wur­de ich doch in Be­zug auf die Leicht­gläu­big­keit noch lan­ge nicht ge­schei­ter. Was man mir sag­te, nahm ich ohne wei­te­res für wahr und schmück­te es noch durch die Ein­bil­dung aus. Im Käm­mer­chen un­se­rer Jo­se­phi­ne be­fan­den sich drei un­ge­brauch­te kauf­män­ni­sche Rech­nungs­bü­cher von ei­nem Um­fang, der mir, an mei­ner ei­ge­nen Grö­ße ge­mes­sen, rie­sen­haft er­schi­en. Auf ei­nes die­ser Bü­cher rich­te­ten wir zwei äl­te­ren Kin­der un­ser Be­gehr, um es mit den Er­zeug­nis­sen un­se­rer Zei­chen­kunst zu fül­len. Fina, die Gute, wi­der­stand lan­ge, end­lich über­ließ sie uns ei­nes, und als es voll­ge­schmiert war, auch das zwei­te. Wir zeich­ne­ten un­ser selbs­t­er­fun­de­nes Mär­chen vom Sch­nuf­fel­tier und Buf­fel­tier hin­ein, von dem wir je­den Tag ein neu­es Be­geb­nis er­san­nen. Fina sah uns zu, aber im­mer von Zeit zu Zeit seufz­te sie: Ach, was wird Herr Sch. sa­gen, der mir die­se Bü­cher zum Auf­he­ben ge­ge­ben hat! (Herr Sch. war ein Ju­gend­be­kann­ter Ma­mas, des­sen Na­men wir oft ge­hört hat­ten.) Ge­wiss wird er ein­mal kom­men und nach den Bü­chern fra­gen. Und wenn er sie in die­sem Zu­stand fin­det, dann setzt er mir den Kopf zwi­schen die Ohren.

Die­se Re­den ängs­tig­ten mich un­aus­sprech­lich. Ich hielt das Kopf-zwi­schen-die-Ohren-Set­zen für eine grau­si­ge Mar­ter, und es war fürch­ter­lich, dass un­se­rer treu­en Pfle­ge­rin die­se Ge­fahr um un­se­ret­wil­len droh­te. Gleich­wohl half ich auch das nächs­te Buch be­schmie­ren, aber im­mer dach­te ich an den ge­fürch­te­ten Herrn Sch. und ob er nicht kom­me. An ei­nem Spät­nach­mit­tag trat ein ele­gant ge­klei­de­ter Herr in senf­gel­bem Über­zie­her in un­ser Haus und frag­te nach Mama. Au­gen­blick­lich durch­zuck­te es mich: Das ist er! Und er war es in der Tat, wie ich aus Jo­se­phi­nens Be­grü­ßung er­sah. Sie wies ihn die Trep­pe hin­auf und kehr­te hel­den­haft in ihre Kü­che zu­rück, ge­fasst, wie mir schi­en, das äu­ßers­te zu lei­den. Ich wäre am liebs­ten jam­mernd in den Gar­ten ent­wi­chen, aber ein ka­te­go­ri­scher Im­pe­ra­tiv zwang mich, wie­wohl an al­len Glie­dern schlot­ternd, dem Furcht­ba­ren die Trep­pe hin­auf nach­zu­schlei­chen, ob ich nichts zur Ret­tung un­se­rer Ge­lieb­ten zu un­ter­neh­men ver­möch­te. Was ich nun am Schlüs­sel­loch sah und hör­te, war so merk­wür­dig, dass ich auf ein­mal alle Angst ver­gaß und nur Au­gen und Ohren auf­sperr­te. Der frem­de Herr saß ganz ver­trau­lich ne­ben mei­ner Mut­ter und hat­te eine An­zahl mes­sin­ge­ner und zin­ner­ner Röh­ren auf dem ge­schlif­fe­nen So­fa­tisch aus­ge­brei­tet, das zer­leg­te Mo­dell ei­ner Er­fin­dung, durch die er je­den Krieg sieg­reich, aber un­blu­tig be­en­den zu kön­nen ver­mein­te. Es war, wenn mei­ne Mut­ter, von der ich die­se Er­klä­rung habe, ihn rich­tig ver­stand, ein Ge­schütz, durch das gan­ze Hee­re mit­tels ab­ge­schos­se­ner fei­ner Ket­ten um­spannt und wehr­los ge­macht wer­den soll­ten, und der fan­ta­sie­vol­le Er­fin­der hat­te die Ab­sicht, da­mit nach Pa­ris zu rei­sen und das Mo­dell an Na­po­le­on III. zu ver­kau­fen. Mei­ne sonst so geist­vol­le Mut­ter ver­stand von Mecha­nik nicht viel mehr als ihr Töch­ter­lein am Schlüs­sel­loch und war fast eben­so leicht­gläu­big. – Was, an den Ty­ran­nen? hör­te ich sie ent­rüs­tet sa­gen. Du soll­test dich schä­men, der Re­ak­ti­on zu die­nen. Ich hof­fe, dass du dich an­ders be­sinnst und mit dem Mo­dell nach Ita­li­en zu Ga­ri­bal­di fährst, da­mit er es zum Heil der Frei­heit ver­wen­de.

Der Be­su­cher pack­te sei­ne Röh­ren zu­sam­men und ant­wor­te­te, er wer­de jetzt, wie ge­plant, nach Pa­ris rei­sen und sein Ge­heim­nis um zwei Mil­lio­nen dem Fran­zo­sen­kai­ser ver­kau­fen, weil er das Geld brau­che. Her­nach aber wol­le er je­nen um den Vor­teil brin­gen, in­dem er ein zwei­tes Mo­dell Ga­ri­bal­di un­ent­gelt­lich zur Ver­fü­gung stel­le. Er ging auch in die Kü­che und sprach ver­trau­lich mit Jo­se­phi­ne, und als er fort war, über­zeug­te ich mich, dass ihr Kopf auf dem al­ten Fle­cke stand. Ich wag­te end­lich we­gen der Bü­cher zu for­schen, da ge­stand sie, mich nur gen­eckt zu ha­ben. Die Bü­cher wa­ren ihr Ei­gen­tum, über das sie frei ver­fü­gen konn­te. Der Herr, des­sen sinn­rei­che Ein­fäl­le üb­ri­gens be­kannt wa­ren, hat­te ein­mal mit sei­ner Frau als Gast bei mei­ner da­mals noch un­ver­hei­ra­te­ten Mut­ter ge­wohnt, und da er eben nicht bei Kas­se war, Jo­se­phi­ne jene un­be­nutz­ten Bü­cher statt ei­nes an­de­ren Ent­gelts für ihre Diens­te hin­ter­las­sen.

Die vie­len bei Tage aus­ge­stan­de­nen Ängs­te, die ich meist aus un­über­leg­ten Re­den der Er­wach­se­nen schöpf­te – auch die Furcht, ei­nes mei­ner Lie­ben zu ver­lie­ren, ge­hör­te dazu, ob­wohl ich vom Tode noch nichts wuss­te –, kehr­ten bei Nacht in aben­teu­er­li­chen Ver­mum­mun­gen wie­der und mach­ten mir oft ge­nug den Schlaf zu ei­ner ganz be­denk­li­chen An­ge­le­gen­heit. Das ging bis zu Sin­ne­stäu­schun­gen im ver­meint­lich wa­chen Zu­stand. So sah ich ei­nes Nachts im Mond­schein ganz deut­lich mei­ne Mut­ter im lan­gen wei­ßen Hemd vom La­ger stei­gen, sich ne­ben mei­nem Bett­chen einen Strumpf knüp­fen, und als ich er­war­te­te, dass sie sich jetzt über mich beu­gen wer­de, laut­los hin­ter den Ofen glei­ten. Als sie gar nicht zu­rück­kom­men woll­te, kroch ich nach län­ge­rem War­ten ängst­lich aus dem Bett und sah den Raum hin­ter dem Ofen leer. Eine schreck­li­che Un­ru­he be­fiel mich, aber als ich nun vor ihr La­ger schlich, lag sie in fes­tem Schla­fe. Eine sol­che kind­li­che Hal­lu­zi­na­ti­on hät­te viel­leicht im Mit­tel­al­ter ge­nügt, eine un­glück­li­che Frau der Hexe­rei und der Schorn­stein­fahrt zu über­füh­ren.

Aber die­sen Kin­der­lei­den, von de­nen die Er­wach­se­nen nichts zu ah­nen pfle­gen, hielt eine un­er­mess­li­che Kin­der­se­lig­keit die Wage. Sol­che Fest- und Won­ne­ta­ge wie un­se­re Ge­burts­ta­ge konn­te das spä­te­re Le­ben aus all sei­nem Reich­tum nicht mehr her­vor­brin­gen. Der fei­er­lichs­te war der mei­ni­ge, der Tho­mas­tag; da er in die Weih­nachts­wo­che fiel, wur­de an die­sem Abend der Baum an­ge­zün­det und die Be­sche­rung ge­hal­ten. Schon vie­le Tage vor­her han­tier­te un­se­re Jo­se­phi­ne mit köst­li­chen sü­ßen Tei­gen und stach mit den hoch­ehr­wür­di­gen al­ten Mo­deln, die ich im­mer ir­gend­wie mit un­se­ren alt­ger­ma­ni­schen Göt­tern in Zu­sam­men­hang brin­gen muss­te – viel­leicht hat­te un­ser Va­ter ein­mal die Be­mer­kung ge­macht, dass die »Sprin­ger­lein« Wodans Roß be­deu­ten –, das herr­lichs­te Back­werk aus. Es wur­de in über­schweng­li­chen Men­gen her­ge­stellt und mit den Freun­des­häu­sern korb­wei­se als Ge­schenk ge­tauscht. Mama saß mit be­freun­de­ten Da­men und »do­ckel­te« heim­lich, d. h. sie näh­te aus bun­ten Sei­den­lap­pen die schöns­ten Pup­pen­klei­der. Im­mer hing da und dort ein gol­de­ner Fa­den, der die­se feen­haf­te Tä­tig­keit ver­riet. Die üb­ri­gen Lap­pen hü­te­te ich in ei­ner Papp­schach­tel, sie wa­ren mir als Stoff zu künf­ti­ger Ge­stal­tung fast noch wer­ter als die fer­ti­gen Kleid­chen. Die Gro­ßen be­grif­fen nicht, warum die­se Schach­tel jede Nacht an mei­nem Bett ste­hen muss­te, aber ich wuss­te recht wohl, was ich tat, denn wer hät­te sie sonst ge­ret­tet, falls des Nachts ein Brand aus­brach? Ich hat­te schon den Griff ein­ge­übt, wo­mit ich sie fas­sen woll­te, wäh­rend ich im an­de­ren Arm die Pup­pen hielt, um durch die Flam­men zu sprin­gen. Man sage noch, dass klei­ne Kin­der kei­ne Voraus­sicht hät­ten! – Wenn dann nach ei­ner herz­klop­fen­den Er­war­tung end­lich die Tür des Weih­nachts­zim­mers auf­ging und der Duft und Glanz des mit gol­de­nen Nüs­sen be­han­ge­nen Baums uns ent­ge­gen­ström­te, dann war mit dem ers­ten se­li­gen Au­fat­men auch der Hö­he­punkt des Glückes über­schrit­ten. So herr­lich Pup­pen­stu­be, Kü­che, Kauf­la­den mit ih­rem In­halt wa­ren, der Ge­dan­ke, dass auch die­ser Abend un­auf­halt­sam zu Ende ge­hen muss­te wie je­der an­de­re, mach­te den Be­sitz im vor­aus zu­nich­te. Das Schöns­te an dem Fest war je­des Mal der letz­te Au­gen­blick der Er­war­tung.

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