Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Isolde Kurz – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Den­noch, wie auch Fe­der oder Pin­sel sich mü­hen, sie kön­nen von ei­ner ver­schwun­de­nen Ge­stalt nur die ty­pi­schen Merk­ma­le zu­rück­ru­fen: das letz­te, ganz ein­ma­li­ge Ge­heim­nis der In­di­vi­dua­li­tät ist an das Le­ben ge­knüpft, an den Kreu­zungs­punkt des Geis­ti­gen mit dem Kör­per­li­chen, es west in al­lem Un­wie­der­bring­li­chen, das der Ge­gen­wart ge­hört, in Blick und La­chen, in Mie­ne, Ges­te und Be­we­gung – Schrift­zü­ge, die kei­ne ir­di­sche Chro­nik fest­hält. Wie nach dem Zeug­nis der Zeit­ge­nos­sen der hei­li­ge Fran­zis­kus vor dem Paps­te In­no­zenz ste­hend aus Ent­zücken kei­nen Au­gen­blick still­hal­ten konn­te, son­dern im­mer tan­zend hin und her fuhr, die­ses Bild bringt mir die queck­sil­ber­ne Über­be­weg­lich­keit mei­nes Müt­ter­leins aus ih­ren jun­gen Jah­ren ins Ge­dächt­nis. Hät­te die­ses lie­be­glü­hen­de Herz nur ei­ni­gen Sinn für den Wert ei­ner frau­li­chen Heim­stät­te be­ses­sen, für die Wohl­tat der Ord­nung und Har­mo­nie, für ein we­nig Maß und Takt­hal­ten, es wäre nir­gends so wohn­lich ge­we­sen wie in ih­rer Nähe. Dem aber wi­der­sprach das Sprung­haf­te ih­res We­sens und ihre Fran­zis­kus­na­tur, die kei­ner­lei Be­sitz woll­te und kaum das Not­dürf­tigs­te an­ders denn als läs­ti­ges An­häng­sel emp­fand. Wäh­rend al­les Le­be­we­sen sich un­wi­der­steh­lich zu ihr ge­zo­gen fühl­te, Tie­re, Kin­der, jun­ge Leu­te, er­griff das Un­be­seel­te bei ih­rem Er­schei­nen als­bald die Flucht; das Wort von der»Tücke des Ob­jekts« schi­en ei­gens für sie er­fun­den. Das Schreib­zeug wan­der­te aus, Kaf­fee­löf­fel rot­te­ten sich ir­gend­wo zu­sam­men, um nicht zum Früh­stücks­tisch zu kom­men, das gan­ze zum Da­sein un­ent­behr­li­che Klein­volk des Haus­rats war um sie her in be­stän­di­gem Aufruhr. Wenn ich mich müh­te, Ord­nung zu stif­ten, so wur­de sie är­ger­lich oder lach­te mich aus: Wozu den Um­stand um ein Nichts! Be­quem­lich­kei­ten ver­ach­te­te sie, nicht aus as­ke­ti­schem Hoch­mut, son­dern weil sie nichts da­mit an­zu­fan­gen wuss­te. Ihr An­zug durf­te we­der Geld noch Zeit kos­ten und hat­te nur den ur­tüm­lichs­ten Zweck, die Blö­ße zu de­cken. Sie sah durch­aus nicht, was sie an­zog, und ver­si­cher­te aufs be­stimm­tes­te, dass die an­de­ren es auch nicht sä­hen! Nur ei­nes war ihr in spä­te­ren Jah­ren un­leid­lich: dass ihr Haar er­greis­te, denn ihr star­kes Le­bens­ge­fühl ver­trug sich nicht mit der Vor­stel­lung von Al­ter und Ver­fall, wie sie sich auch am liebs­ten mit jun­gen Men­schen um­gab. Sie schlang also ein schwar­zes Schlei­er­tuch ganz enge um die Stirn, was ih­ren von der Zeit und dem Geist im­mer mehr durch­ge­mo­del­ten Zü­gen zu­letzt et­was ganz Über­sinn­li­ches gab. Da­mit man nicht glau­be, dass die Mut­ter kahl sei, schob ihr ge­le­gent­lich ei­ner der Söh­ne schnell ein­mal in An­we­sen­heit Frem­der den Schlei­er weg, dass der Sil­ber­glanz auf­schim­mer­te, wo­durch sie sich je­doch ge­schä­digt fühl­te, denn sie woll­te sich nicht alt wis­sen.

Wenn mein Va­ter ge­le­gent­lich halb scher­zend äu­ßer­te, er hal­te es mit dem Mut­ter­recht der Ur­völ­ker, weil der Frau, die al­len Schmerz und alle Last der Mut­ter­schaft tra­ge, auch das ers­te Recht an die Kin­der zu­ste­he, da war er sich schwer­lich be­wusst, dass es in der Tat ein Wie­der­auf­le­ben je­ner ur­zeit­li­chen Zu­stän­de war, das in sei­nem Hau­se herrsch­te und auch über das künf­ti­ge Ge­schick sei­ner Kin­der ent­schied. Sei­ne Gat­tin diente ihm mit Be­geis­te­rung und ver­ehr­te je­des sei­ner Wor­te als Ora­kel, aber ihre Kin­der wa­ren ihr Ei­gen­tum, das sie al­lein ver­wal­te­te, ihm nur so viel Mit­ver­wal­tung las­send, als es ihn bei sei­ner Ar­beit nicht be­schwer­te. Er konn­te auch nichts tun als ab­dan­ken, weil sei­ne von den lan­gen po­li­ti­schen, li­te­ra­ri­schen und wirt­schaft­li­chen Kämp­fen zer­rie­be­nen Ner­ven der Dop­pel­auf­ga­be nicht mehr ge­wach­sen wa­ren. Auch war er ja si­cher, dass ihr Ein­fluss der edels­te war und aus den höchs­ten Ge­sichts­punk­ten ge­übt. Nicht, wie es sonst Frau­en­art ist, mit der Rich­tung auf den äu­ße­ren Er­folg, son­dern ein­zig auf die hö­he­ren Wer­te. Sie er­schwer­te so­gar ih­ren Kin­dern un­be­denk­lich das oh­ne­hin so schwie­ri­ge bür­ger­li­che Fort­kom­men, in­dem sie sie zur äu­ßers­ten Un­beug­sam­keit in al­len grund­sätz­li­chen Fra­gen er­zog und sie da­mit von An­fang an mit der Welt, wie sie war, in Ge­gen­satz brach­te. Auf drei höchst ei­gen­ar­tig ab­ge­präg­te Söh­ne (ich spre­che nicht von dem Jüngs­ten, Lei­den­den und von ihr Be­treu­ten, bei dem es sich von selbst ver­stand) über­trug sie ihr Welt­bild, auch wo es sich an­ders als beim Va­ter schat­tier­te, durch eine zum Teil vor­ge­burt­li­che Be­ein­flus­sung. Noch bis ins drit­te Glied dau­er­te un­ter gänz­lich ver­än­der­ten Le­bens­be­din­gun­gen in ge­wis­sem Sin­ne ihr Wal­ten: sie gab oder er­gänz­te den En­keln die Na­men und wirk­te auf ihre Er­zie­hung so­weit ein, dass sie auf ih­ren spä­te­ren, ganz an­ders ver­lau­fen­den Bah­nen im­mer noch das Vor­bild der Non­na (Groß­mut­ter), wenn auch nicht mehr weg­wei­send, so doch als stil­le Mah­nung über sich fühl­ten. Dass die klein­bäu­er­lich so an­spruchs­lo­se Frau nach dem Tode des Va­ters und un­se­rem Aus­zug aus dem Va­ter­land den gan­zen Clan wie­der so fest zu­sam­men­fass­te, dass kei­nes sich wei­ter als auf die Ent­fer­nung ei­ner Ta­ge­rei­se von ihr nie­der­ließ, er­schi­en al­len als das von selbst Ge­ge­be­ne. Wie es auch gar nicht an­ders denk­bar war, als dass ihr Äl­tes­ter, der da­heim die sei­nen Ga­ben an­ge­mes­se­ne Stel­lung nicht fin­den konn­te, Flo­renz als ärzt­li­chen Wir­kungs­kreis wähl­te, da­mit sei­ne Mut­ter mit dem lei­den­den Jüngs­ten ihm in das mil­de Kli­ma fol­gen konn­te.

Nichts ma­che so un­ent­behr­lich wie die Lie­be, sagt Wer­ter, und dies war auch das Ge­heim­nis der al­les über­wie­gen­den müt­ter­li­chen Macht in un­se­rem Hau­se: die Lie­be, die Nest­wär­me, mit der sie alle von ihr Ge­bo­re­nen um­fan­gen hielt und die sie auch wei­ter­hin auf al­les At­men­de aus­dehn­te, dass es bei ihr un­ter­schlüp­fen und sich vor­wär­men konn­te ge­gen die kal­ten Lüf­te des Le­bens. Am engs­ten – oft schmerz­haft enge – hielt sie die Toch­ter an sich ge­bun­den, ob­gleich ge­ra­de die­se, in de­ren In­ne­rem sich, gleich­falls an­ge­bo­re­n­er­wei­se, die vä­ter­li­chen Strö­me mit den müt­ter­li­chen kreuz­ten, ihr am häu­figs­ten in grund­sätz­li­chen Fra­gen wi­der­streb­te. Ver­stan­des­mä­ßig fuß­te sie auf den Lehr­sät­zen der fran­zö­si­schen Re­vo­lu­ti­on, de­ren For­mel­haf­tig­keit ihr nicht auf­ge­hen konn­te, weil sie sie mit den Glut­strö­men ih­res Her­zens er­füll­te und bei der Aus­übung in lau­ter schüt­zen­de und näh­ren­de Lie­be ver­wan­del­te. Wer kann Lie­be, die zur Tat wird, wi­der­le­gen? Wenn sie in Ein­zel­hei­ten irr­te, das Gan­ze ih­res We­sens war Lie­be, die nie­mals Irr­tum ist. Und vor die­ser Ur­ge­walt gab es kein Ent­rin­nen. Aber alle Lie­be ist grau­sam, selbst die hei­ligs­te, die Mut­ter­lie­be. Um mehr und im­mer mehr ge­liebt zu sein, lässt sie sich auch die Pein des an­dern Teils nicht reu­en. Bei mir ging die­se Pein auf die frü­he­s­te Kind­heit zu­rück. Bei ei­nem Be­such in Stutt­gart sah ich ein­mal vom Fens­ter aus eine Schar klei­ner grau­ge­klei­de­ter Mäd­chen, die paar­wei­se von ei­ner in das­sel­be Grau ge­klei­de­ten Schwes­ter durch die Stra­ßen ge­führt wur­den. Es sei­en die Wai­sen­kin­der, sag­te Mama und er­zähl­te mir von dem trost­lo­sen Schick­sal sol­cher ar­men Ge­schöp­fe, die kei­ne El­tern mehr hät­ten und ohne Lie­be und Freu­de un­ter der Ob­hut frem­der Per­so­nen her­an­wüch­sen. Sie wuss­te nicht, was sie tat, sie ahn­te nicht, die lie­bends­te al­ler Müt­ter, dass sich mit ei­nem Schlag die Welt für mich ver­wan­del­te und ich eben schon sel­ber grau­ge­klei­det und im Her­zen frie­rend als Wai­se in der grau­en Elends­wol­ke mit da­hin­zog.

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