Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Al­fred, der Dritt­ge­bo­re­ne, ein klei­ner Ber­ser­ker an Kraft und Ge­walt­tä­tig­keit, war mein ge­schwo­re­ner Feind und konn­te mir wäh­rend der Fle­gel­jah­re, die bei ihm über die nor­ma­le Zeit hin­aus dau­er­ten, nie ge­nug Scha­ber­nack an­tun. Sein höchs­ter Trumpf war, mich ir­gend­wie vor Frem­den in Ver­le­gen­heit zu brin­gen und bloß­zu­stel­len. Ich hielt ihn dar­um für einen wah­ren klei­nen Teu­fel, wäh­rend er das treues­te lie­be­volls­te Herz hat­te und nur der dunkle Kna­bent­rotz ge­gen das von ihm ver­ach­te­te an­de­re Ge­schlecht so wild in ihm ru­mor­te. Auch sein Cha­rak­ter­bild ist von mir nach sei­nem Hin­gang in mei­nen »Flo­ren­ti­ni­schen Erin­ne­run­gen« ge­zeich­net wor­den. Züge aus sei­ner un­bän­di­gen Kna­ben­zeit habe ich zu­letzt noch dem wil­den Ro­de­rich in »Va­na­dis« mit­ge­ge­ben. Zwi­schen die­se zwei Brü­der als ein­zi­ge Schwes­ter durch die Ge­burt hin­ein­ge­wor­fen, fiel es mir zu, die bei­den Ge­walts­na­tu­ren, die ihre jah­re­lan­ge Feh­de täg­lich in Ab­we­sen­heit des Va­ters am Mit­tags­tisch aus­kämpf­ten, aus­ein­an­der­zu­hal­ten, wo­bei leicht Püf­fe, die sie sich ge­gen­sei­tig zu­dach­ten, ohne ihr Wol­len die Frie­dens­stif­te­rin tra­fen. Die Sa­bi­ne­rin­nen, die sich zwi­schen die zwei kämp­fen­den Hee­re war­fen, wa­ren mir da­her schon in frü­her Tu­gend eine sehr ge­läu­fi­ge Vor­stel­lung.

Der drit­te Bru­der Er­win, bild­hübsch und lie­bens­wür­dig, war ein lus­ti­ger Jun­ge, der al­lem Un­an­ge­neh­men aus dem Wege und dem An­ge­neh­men nach­ging; er stritt nie­mals mit den Ge­schwis­tern, kam aber als Hel­fer auch nicht in Be­tracht. Sein hei­te­res Künst­ler­blut such­te die Son­nen­sei­te des Le­bens und ent­zog sich den häus­li­chen Stür­men, die leicht ins Ge­fähr­li­che aus­ar­te­ten und mir die Ju­gend tief ver­düs­ter­ten. Ei­gen hat es das Schick­sal ge­fügt, dass ge­ra­de die­ser klei­ne Ge­nüß­ling, von dem alle glaub­ten, dass er auf leich­ten Fü­ßen durch ein son­nen­fro­hes Da­sein ge­hen wür­de, in schwe­ren Le­bens­kämp­fen zu ei­nem Cha­rak­ter von eher­ner Wil­lens­stär­ke und Selbst­ver­leug­nung ge­schmie­det wer­den soll­te.

Der jüngs­te war un­ser viel­ge­lieb­ter Bal­de, 1860 im Mo­nat der Ein­nah­me von Pa­ler­mo ge­bo­ren und des­halb von der Mut­ter, die eine feu­ri­ge Ga­ri­bal­dischwär­me­rin war, mit dem Na­men ih­res Lieb­lings­hel­den be­nannt, was Va­ter zu­gab, weil Ga­ri­bald (Speer­kühn) ein lan­go­bar­di­scher Name sei. Im Ge­brauch aber wur­de Ga­ri­bal­di in Bal­de ver­kürzt, und ich brach­te sei­ner lan­gen Kind­lich­keit we­gen noch den zärt­li­chen Neck­na­men »Bem­per« für ihn auf, den er sich halb la­chend, halb schmol­lend eine Zeit lang ge­fal­len ließ und mit dem er häu­fig im Brief­wech­sel der Fa­mi­lie er­scheint.

Er war eine rüh­rend hol­de Men­schen­blü­te von edels­ter Mi­schung, aber durch einen Herz­feh­ler, des­sen Ur­sprung auf eine aku­te Er­kran­kung im fünf­ten Jah­re zu­rück­ging, zu kur­z­em und ver­küm­mer­tem Le­ben be­stimmt. Für ihn gab es we­der re­gel­rech­ten Schul­be­such noch ir­gend­ei­ne Ju­gend­freu­de. Er hat­te nichts als sei­nen in­ne­ren Reich­tum und die un­er­müd­li­che Hin­ga­be sei­ner Mut­ter, die alle sei­ne Lei­dens­näch­te mit ihm ver­brach­te, am Tage mit ihm las und ihm half sich durch Selbst­stu­di­um zu bil­den. Die­ses lang­sa­me aber un­aus­weich­li­che Hinster­ben, das die Mut­ter nach sich rei­ßen zu müs­sen schi­en, nahm auch mei­ner Ju­gend das Si­cher­heits­ge­fühl und ließ mich im­mer auf den schwe­ren Schlag ge­fasst sein. Das Siech­tum des all­ge­lieb­ten Jüngs­ten wur­de der Haupt­an­stoß zu der Über­sied­lung der gan­zen Fa­mi­lie nach Ita­li­en, weil man von dem süd­li­chen Kli­ma zwar kei­ne Hei­lung, aber einen Still­stand des Lei­dens er­hoff­te.

In­mit­ten die­ser Fa­mi­lie stand als das A und O, worin al­les be­ginnt und en­det, das un­be­greif­lichs­te al­ler Frau­en­we­sen, von dem man nie auf­hö­ren könn­te zu er­zäh­len, ohne je da­mit fer­tig zu wer­den, mei­ne Mut­ter. Auf al­len mei­nen Erin­ne­rungs­blät­tern ist von ihr die Rede, ab­ge­se­hen von dem ihr ei­gens ge­wid­me­ten klei­nen Büch­lein mit den Pro­ben ih­rer Ge­dich­te. Den­noch lässt sich kein Stück Ver­gan­gen­heit zu­rück­ru­fen, ohne dass sie wie­der­um da­bei zu­ge­gen wäre, mit sol­cher Schick­sals­macht hat sie das Le­ben al­ler von ihr Ge­bo­re­nen durch­wal­tet. Sie hät­te kön­nen – nicht nach dem äu­ße­ren Auf­tre­ten, das so an­spruchs­los wie mög­lich war, aber nach der von ihr aus­ge­hen­den Wir­kung und nach der gran­dio­sen Ein­fach­heit, wo­mit ihr in­ne­res Sai­ten­spiel ge­baut war – zu je­nen ur­zeit­li­chen Frau­en ge­hö­ren, von de­nen Ba­cho­fen spricht. Auch ge­gen­über die­ser ein­zi­gen Ge­stalt bin ich jetzt, wo ich den Spu­ren mei­nes ei­ge­nen Schick­sals nach­ge­hen soll, in der Lage, sie auf der Büh­ne mei­nes Le­bens als Ge­gen­spie­le­rin, die be­deut­sams­te, ge­lieb­tes­te, edels­te, aber auch in man­chem Sinn die ver­häng­nis­volls­te auf­füh­ren zu müs­sen. Aber um das zu dür­fen, muss ich noch ein­mal ihr Ge­samt­bild er­schei­nen las­sen auf die Ge­fahr hin, dass man mir Wie­der­ho­lung vor­wer­fe, denn nur von die­sem her emp­fan­gen ihre ein­zel­nen We­sens­zü­ge die rich­ti­ge Be­leuch­tung.

Ich habe sie ge­schil­dert, wie sie schon als klei­nes Kind sich ge­gen die Un­gleich­heit der Stän­de und des Be­sit­zes auf­lehn­te und ihre ei­ge­ne be­vor­rech­te­te Stel­lung als ein Un­recht an­sah, das sie gutz­u­ma­chen such­te, in­dem sie die Köst­lich­kei­ten des vä­ter­li­chen Kel­lers und der müt­ter­li­chen Spei­se­kam­mer aus­räum­te, um sie den Bett­lern zu schen­ken. Ich habe sie wei­ter­hin ge­schil­dert, wie sie als jun­ges Mäd­chen im Jah­re 1848 der Sa­che des Volks ihr Ver­mö­gen op­fer­te und wie sie spä­ter mit der­sel­ben flam­men­den Be­geis­te­rung ih­rem Dich­ter die Hand reich­te, um mit ihm durch ein Le­ben här­tes­ter Ent­beh­run­gen zu ge­hen, ohne je­mals den Mut zu ver­lie­ren oder an ih­ren Idea­len irre zu wer­den. Ihr Per­sön­lichs­tes lässt sich nicht fass­li­cher um­rei­ßen, als ich es in mei­nem »Ju­gend­land« und in dem Büch­lein »Mei­ne Mut­ter« ge­tan habe. Es sei mir also ge­stat­tet, ei­ni­ges we­ni­ge da­von hier im Aus­zug an­zu­füh­ren.

»Sie wie­der­zu­ge­ben ganz so wie sie war ist ein Wa­g­nis. Kein Bild ist leich­ter zu ver­zeich­nen als das ih­ri­ge. So aus­ge­prägt sind ihre Züge, so ur­per­sön­lich – ein ein­zi­ger zu stark ge­zo­ge­ner Strich, eine ver­grö­ber­te Li­nie, und das Edels­te und Sel­tens­te was es gab kann zum Zerr­bild wer­den. Und nicht nur die Hand, die das Bild zeich­net, muss ganz leicht und si­cher sein, es kommt auch auf das Auge an, das es auf­fas­sen soll. Wer ge­wohnt ist, in Scha­blo­nen zu den­ken, fin­det für das nur ein­mal Vor­han­de­ne kei­nen Platz in sei­ner Vor­stel­lung.« … »Die un­be­greif­lichs­ten Ge­gen­sät­ze wa­ren in die­sem Men­schen­bild zu ei­nem ein­fa­chen und bruch­lo­sen Gan­zen zu­sam­men­ge­schweißt, dass man sich in al­ler Welt ver­geb­lich nach ei­ner ähn­li­chen Er­schei­nung um­se­hen wür­de. Von bei­den Sei­ten blau­blü­tig, mit al­len Vor­tei­len ei­ner ver­fei­ner­ten Er­zie­hung aus­ge­stat­tet und doch so ur­sprüng­lich in dunk­ler Trieb­haf­tig­keit. Die­se Trieb­haf­tig­keit aber gänz­lich ab­ge­wandt vom Ich, was doch der Na­tur des Trieb­le­bens zu wi­der­spre­chen scheint! Was an­de­re sich als sitt­li­chen Sieg ab­rin­gen müs­sen, der selbst­lo­se Ent­schluss, das war bei ihr das An­ge­bo­re­ne und kam je­der­zeit als Na­tur­ge­walt aus ih­rem In­ne­ren. Wenn ich mich um­se­he, wem ich sie ver­glei­chen könn­te, so fin­de ich nur eine Ge­stalt, die ihr äh­nelt, den Po­ver­el­lo von As­si­si, der wie sie im Ele­ment des Lie­bes­feu­ers leb­te und die frei­wil­li­ge Ar­mut zu sei­ner Braut ge­wählt hat­te. Sein Son­nen­hym­nus hät­te ganz eben­so jauch­zend aus ih­rer See­le bre­chen kön­nen. Auch in dem star­ken tie­ri­schen Ma­gne­tis­mus, der von ihr aus­ström­te, muss ihr der hei­li­ge Fran­zis­kus ge­gli­chen ha­ben, denn um bei­de dräng­te sich die Krea­tur lie­be- und hil­fe­su­chend. Kin­der und Tie­re wa­ren nicht aus mei­nes Müt­ter­leins Nähe zu brin­gen. Auch das Ir­ra­tio­na­le und Plötz­li­che, was zum We­sen der Hei­li­gen ge­hört, war ihr in oft er­schre­cken­dem Maße ei­gen.«

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