Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Als ich in Flo­renz le­bend zum ers­ten Mal von der in Deutsch­land ein­ge­lei­te­ten Be­we­gung zu­guns­ten des Frau­en­stu­di­ums und der hö­he­ren Frau­en­be­ru­fe las, schüt­tel­te ich den Kopf; ich hielt da­von so we­nig wie der ver­bis­sens­te Frau­en­ver­äch­ter. Zu gut war mir der weib­li­che Un­geist be­kannt, wenn ich auch un­ter­des­sen weib­li­che Ge­müts­ei­gen­schaf­ten hat­te schät­zen ler­nen. In Frau­en­ge­sell­schaf­ten ging ich nie, und wenn ich vor der Türe um­keh­ren muss­te bei der Ent­de­ckung, dass nur weib­li­che Gäs­te am Tee­tisch sa­ßen. Die Ar­mut der Be­lan­ge und die Un­fä­hig­keit zur Be­griffs­bil­dung, die je­des erns­te­re Ge­spräch ver­hin­der­ten, wirk­ten auf mich wie läh­men­des Gift. Wie gründ­lich soll­te ich spä­ter­hin um­ler­nen, als mir in Deutsch­land ein neu­es, in geis­ti­gem Lich­te her­an­ge­wach­se­nes Frau­en­ge­schlecht ent­ge­gen­trat. Es hat­te ge­nügt, den Blick­punkt auf den Mann zu än­dern und den Sinn für das Über­per­sön­li­che zu we­cken, so stand die Frau – nicht we­sens­gleich, aber eben­bür­tig ne­ben ihm. Ich darf die tap­fe­ren Weg­be­rei­te­rin­nen rüh­men, denn ich habe nicht zu ih­nen ge­hört. Sie ha­ben den Nach­kom­men­den einen Bo­den ge­schaf­fen, auf dem sich woh­nen und wer­ken lässt. So glück­lich war die Welt noch nicht, in die ich Ende des Jah­res 1853, am Tag der Win­ter­son­nen­wen­de, trat.

*

Da mei­ne Ge­burt mit der Neu­ge­burt des Lich­tes un­ter dem Zei­chen des Stein­bocks, dem Juel­fest un­se­rer ger­ma­ni­schen Vor­fah­ren, zu­sam­men­fiel, so wur­de die nahe Weih­nacht auf die­sen Tag vor­ver­legt. Es gab für mich so­mit nur ein Fest im Jah­re, aber die­ses war ein kos­mi­sches, wor­an die gan­ze Erde teil hat­te. Nach mei­nen kind­li­chen Be­grif­fen ver­lor ich zwar den zwei­ten Ga­ben­tisch des Jah­res, doch auf dem Tag, der mich ge­bracht hat­te, lag eine hö­he­re Wei­he, ein fei­er­li­che­rer Nach­druck. Die da­mit ge­ge­be­ne Vor­aus­be­deu­tung er­füll­te sich bei mei­nem Heran­wach­sen in dem Sinn, dass in dem großen Ge­schwis­ter­kreis das meis­te Licht auf die ein­zi­ge Toch­ter fiel, dass ich aber ge­mäß den An­schau­un­gen der Zeit mit al­len ir­di­schen An­sprü­chen hin­ter den Brü­dern ver­schwin­den muss­te. In mei­nem spä­te­ren Le­ben, als ich den licht­su­chen­den Cha­rak­ter des Stein­bocks er­kannt hat­te, fühl­te ich mich ihm dienst- und le­hens­pflich­tig und stell­te mir ihn oder sein astro­no­mi­sches Zei­chen zum Sinn­bild und Wap­pen auf.

In »Dich­tung und Wahr­heit« be­merkt Goe­the, das gan­ze Le­ben ei­nes Men­schen hän­ge von dem Jahr­zehnt sei­ner Ge­burt ab: zehn Jah­re spä­ter zur Welt ge­kom­men und sein Le­bens­gang wäre ein völ­lig an­de­rer ge­wor­den. Wie viel mehr gilt das von ei­nem Frau­en­le­ben! Zehn Jah­re spä­ter, und ich hät­te mei­nen Weg schon nicht mehr so un­gang­bar ge­fun­den, mein Er­schei­nen wäre nicht so un­be­greif­lich fremd­ar­tig ge­we­sen und so er­bit­tert be­kämpft wor­den, wie es auf dem Riss zwi­schen zwei Zeit­al­tern, ei­nem das lang­sam sich zum Aus­klin­gen an­schick­te und dem von mir un­be­wusst vor­aus­ge­nom­me­nen neu­en, der Fall war.

Auf die­sen Riss war ich zu­nächst ganz ohne mein Zu­tun schon im un­mün­di­gen Al­ter ge­stellt wor­den. Ich hat­te ja zur Mut­ter eine Frau, de­ren Hal­tung zu dem da­ma­li­gen Frau­en­tum im stärks­ten Ge­gen­satz stand. Da sie aus al­tem Adel stamm­te, dazu äu­ßerst fort­schritt­lich war, konn­te sie auf die bür­ger­li­chen Vor­ur­tei­le her­un­ter­se­hen; ihr wa­ren bes­se­re Bil­dungs­mög­lich­kei­ten zu Ge­bo­te ge­stan­den, sie hat­te sich auch auf ei­ge­ne Hand wei­ter­ge­hol­fen und brach­te zwar kein sys­te­ma­ti­sches Wis­sen aber ein wei­tes Ge­sichts­feld und eine un­end­li­che Be­geis­te­rung für al­les Gro­ße und Schö­ne, für Dich­tung, Spra­chen, Phi­lo­so­phie und Ge­schich­te, be­son­ders die des Al­ter­tums, mit in die Ehe. Was sie nur teil­wei­se er­reich­te, woll­te sie in der Toch­ter vollen­det se­hen. Aber die Mit­tel fehl­ten, denn es war ei­ner der Fäl­le, wo die Kna­ben­er­zie­hung die el­ter­li­che Kas­se er­schöpf­te. Ihr Heim war jetzt kein frei­herr­li­ches mehr, son­dern das höchst be­schei­de­ne ei­nes deut­schen Dich­ters, dem die Stumpf­heit sei­ner Zeit­ge­nos­sen den Er­folg vor­ent­hielt. Für mich gab es kei­ne fran­zö­si­schen und eng­li­schen Bon­nen, kei­ne im La­tein un­ter­rich­ten­den Haus­leh­rer wie einst für sie. Von den Mäd­chen­schu­len fan­den die El­tern, kei­ne Schu­le wäre bes­ser. So un­ter­rich­te­te sie mich sel­ber, aber frei­lich ohne Ord­nung und Metho­de und selbst ohne fes­ten Stun­den­plan, je nach­dem die häus­li­chen Ge­schäf­te ihr ge­ra­de Zeit lie­ßen. Ich habe ihr das Leh­ren leicht ge­macht, ob­wohl ich kei­nen rich­ti­gen Lern­kopf hat­te und Wis­sen als Häu­fung von Tat­sa­chen mich nicht im ge­rings­ten reiz­te; die Din­ge lie­fen mir von selbst ent­ge­gen und ich ih­nen, weil ihre feu­ri­ge Fan­ta­sie schnell die mei­ni­ge ent­zün­de­te und al­les le­ben­dig mach­te. Von den Schul­auf­ga­ben der Brü­der, die sie ab­hör­te, fie­len auch nahr­haf­te Bröck­lein ab und wur­den mir zu­ge­tra­gen. Im üb­ri­gen muss­te ich mir hel­fen, wie ich konn­te; ich las un­glaub­lich viel, auch in frem­den Spra­chen, die von selbst an mir hän­gen blie­ben. Frei­lich muss­te ich spä­ter die schnel­le Ent­wick­lung bü­ßen, da ich im­mer wie­der an den Grund­mau­ern nach­zu­bes­sern hat­te. Zum Grie­chen­tum, das le­bens­lang un­ser bei­der Hei­mat blieb, lie­fer­te sie mir zu­erst den Schlüs­sel, in­dem sie mir in ganz frü­her Kind­heit die bei­den großen ho­me­ri­schen Ge­sän­ge in die Hand gab. Ihre Ge­stal­ten wur­den mir das Ver­trau­tes­te was ich hat­te; ich kann­te sie alle per­sön­lich, sie wuch­sen mit mir, und ich sah sie auch gar nicht als Vor­zei­trie­sen, au­ßer­mensch­lich und fremd­ar­tig, wie sie dem Grü­nen Hein­rich er­schie­nen, der sie als Jüng­ling zu­erst ken­nen­lern­te. Ihre Maße wa­ren viel­mehr der Maß­stab, den ich an alle mei­ne Wunsch­bil­der leg­te, und sie wur­den der An­lass, dass ich mich le­bens­lang bei den wech­seln­den Li­te­ra­tur­mo­den so jäm­mer­lich übel be­fand, ja vie­le der be­rühm­tes­ten Ta­ge­s­er­zeug­nis­se, die der Kri­tik und dem Pub­li­kum wie Ka­vi­ar auf der Zun­ge zer­gin­gen, schlech­ter­dings nicht hin­un­ter­brach­te. – Er­wach­sen ließ ich mich dann durch mei­nen Ju­gend­ka­me­ra­den Ernst Mohl in die grie­chi­sche Spra­che ein­füh­ren und ge­lang­te da­mit aus der Vor­hal­le in die Cel­la des Tem­pels.

Was die Grie­chen mir ga­ben, hat auf al­len Al­ter­s­stu­fen ein neu­es Ge­sicht ge­tra­gen und mich im­mer zu neu­em Dank ver­pflich­tet. Denn die­ses Volk hat sich ja im­mer wie­der mit neu­en Zü­gen vor der al­tern­den Welt ver­jüngt, und ihre Be­deu­tung wird nie­mals aus­zu­schöp­fen sein. Für mich ging sie über den poe­ti­schen Ge­nuss weit hin­aus ins Ethi­sche, in die ei­gent­li­che Le­bens­an­schau­ung über. Der tra­gi­sche Un­ter­grund, auf dem sie ste­hen, gab schon dem Kin­de die Ah­nung von der Un­si­cher­heit al­les mensch­li­chen Ge­schicks und dass das Leid mit­über­nom­men wer­den muss, wenn un­se­rem hö­he­ren Ich sein Wil­le ge­sche­hen soll. Die­se Er­kennt­nis, im Ge­fühl ent­sprun­gen, wenn auch noch nicht im Be­griff er­fasst, stärk­te mich für die Wi­der­wär­tig­kei­ten, de­nen ich an der Schwel­le der Ju­gend ent­ge­gen­ging.

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