Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke
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Mit welcher Herrlichkeit treten auch die Shakespeareschen Frauen, die Töchter des Geistes der Renaissance einher! Wie gebietend die königliche Hetäre Kleopatra und das »Überweib« Lady Macbeth. Wie viel Geist, Entschlossenheit und Tatkraft in dem holden Mutwillen einer Porzia, einer Beatrice, in der hingebenden Liebes- und Treuepflicht einer Imogen. Nirgends eine in Demut ausgelöschte Persönlichkeit. Solche Wesenszüge strömen aus der Dichtung ins Leben über und bauen das Wunschbild, dieses hilft die Wirklichkeit bauen. Auch Gottfried Kellers Schweizerinnen stehen kraftvoll und hochwüchsig auf der mütterlichen Erde. Wie aber stand es in der Literatur des vorigen Jahrhunderts um das Bild der deutschen Frau? Man blättere in den Werken des feinen Paul Heyse, des damaligen Lieblings der Leserwelt, den man den Frauenlob jener Tage nennen könnte; wie zerblasen sein Frauenideal und wie spielerisch fast durchweg in seiner Dichtung das tragische Ringen der Geschlechter. Da gibt es meist nur einen holden mädchenhaften Eigensinn zu überwinden, der sich gegen den überlegenen Willen des Mannes aufbäumt, um schnell zerknirscht mit süßen Reuetränen zu seinen Füßen zu sinken, womit das Problem Mann und Weib gelöst ist. Kein heutiger Mann, und wäre er der rückständigste, würde an der Frau, wie jene Tage sie forderten, sein Genüge finden. Die Langeweile, die von der ungeistigen Frau ausging, trieb den geistigen Mann vom Familientisch fort ins Wirtshaus zu Seinesgleichen. Der Grund, warum der Trunk in deutschen Landen zurückgegangen ist, liegt nicht allein in der schlechteren Wirtschaftslage, sondern auch darin, dass der gebildete Mann jetzt bei der gebildeten Frau zu Hause geistige Nahrung findet. Denn auch dem Manne war mit der Entwertung der Frau persönlich nicht gedient. Der Fehler, der in der Rechnung lag, verdarb vielfach auch ihm das Dasein. Im Zusammenleben mit einer kleinlichen, hintergründigen, über Umwegen und Hintertreppen herrschenden Hälfte sanken auch ihm die Flügel, wenn er solche hatte, nieder.
Was große Gelehrte wie Jakob Grimm und J. J. Bachofen über den chthonischen Urgrund des Weibes und ihr aus der Erdverbundenheit hervorgegangenes Übergewicht über das männliche Prinzip in der Vorzeit sagen, das findet man auch heute noch in den meisten alten Ehen. Der Mann ist der Eroberer der Natur, ihre Füllen und Gnaden aber hat die Frau zu verspenden. Hat er in seiner Vollkraft sich die Natur dienstbar gemacht, so beginnt er im Altern sein allmähliches Erliegen vor ihr zu ahnen, und nun klammert er sich an die Frau als an die der Natur immer vertraut Gebliebene, jetzt auch biologisch Stärkere – was keineswegs immer mit ihren meist jüngeren Jahren zusammenhängt – und sucht ihren Schutz. Die Frau wird zur Mutter des Mannes, und der Mutter hängt er wieder wie in der Kinderzeit am Kleid. Man sieht auf der Straße mehr alte Ehepaare wo die Frau den Mann stützt als umgekehrt. Wenn ein alterndes Paar sich untereinander Vater und Mutter nennt, so meint sie den Vater ihrer Kinder, er meint seine eigene Mutter. Eine Reihe der trefflichsten, männlichsten Männer sah ich im Alter die haltbedürftigen Söhne ihrer Frauen werden. Wenn es die Männer voraussähen, so würden sie begreifen, dass es nicht in ihrem Vorteil liegt, die Frau klein und schwach zu wollen, ganz abgesehen von dem Einfluss auf den Nachwuchs: denn wie ihre Frauen sind, so werden sie selbst am Ende ihrer Tage sein.
Die Frage hatte aber auch noch eine andere Seite, die über das Einzelschicksal hinaus ins Allgemeine wirkte. Da die Menschheit ein Ganzes ist und nur durch den Kunstgriff der Natur in zwei Hälften geteilt, um sie besser zu verbinden, so musste durch die Verkümmerung des einen Geschlechts das andere mitgeschädigt werden, und mittelbar die ganze Nation. Denn die Frau schafft das äußere Gepräge einer Kultur; sie ist die Erzieherin des Mannes zu Form und Schönheit, und ihr feinerer Tastsinn ist berufen, seine starre, abstrakte Sachlichkeit zu mildern. Es braucht nun einmal den Sporn des Eros um die Sitten zu verfeinern und das Leben zu veredeln. Der Mangel an Takt und äußerem Anstand, die Schroffheit, hinter der sich oft nur gesellschaftliche Unsicherheit verbarg, und was sonst noch das Ausland dem Deutschen vorwarf und zum guten Teil heute noch vorwirft, nachdem es mit diesen Dingen besser geworden – denn wie lange dauert es, bis eine geprägte Meinung sich berichtigt –, war in dem mangelnden gesellschaftlichen Einfluss der Frau begründet. Weshalb auch die deutsche Kultur nie imstande war, eine Gesellschaft mit bestimmtem äußerem Formcharakter zu bilden wie die romanische oder die angelsächsische und damit für den deutschen Menschen die kennzeichnende Silhouette zu prägen, die ihn einheitlich und gefällig von den Nachbarn abgehoben hätte. Dass er daheim die Form verschmähte, trieb ihn dazu, sie auswärts um so rückhaltloser zu bewundern und nachzuahmen. Weil er sich für sein Deutschtum kein gesellschaftsfähiges Kleid geschaffen hatte, legte er im Ausland das seine ab, und nahm – wie oft hat es mich gewurmt! – die äußere Form des Wirtsvolkes an.
In seinem Werk über das Mutterrecht sagt der große Bachofen über die gynäkokratische Weltperiode als die »Poesie der Geschichte«: »Sie wird dies durch die Erhabenheit, die heroische Größe, selbst durch die Schönheit, zu der sie das Weib erhebt, durch die Beförderung der Tapferkeit und ritterlichen Gesinnung unter den Männern, durch die Bedeutung, welche sie der weiblichen Liebe leiht, durch die Zucht und Keuschheit, welche sie von dem Jüngling fordert: ein Verein von Eigenschaften, die dem Altertum in demselben Lichte erschienen, in dem unsere Zeit die ritterliche Erhabenheit der germanischen Welt sich vorstellt. Wie wir so fragen jene Alten: Wo sind jene Frauen, deren untadlige Schönheit, deren Keuschheit und hohe Gesinnung selbst die Liebe der Unsterblichen weckten, hingekommen? – Wo aber auch jene Helden ohne Furcht und ohne Tadel, die ritterliche Größe mit tadellosem Leben, Tapferkeit mit freiwilliger Anerkennung der weiblichen Macht verbanden? Alle kriegerischen Völker gehorchen dem Weibe, sagt Aristoteles, und die Betrachtung späterer Weltalter lehrt das gleiche: Gefahren trotzen, jegliches Abenteuer suchen und der Schönheit dienen, ist ungebrochener Jugendfülle stets vereinte Tugend.« (Vorrede zum Mutterrecht S. 18). 1
Und an anderer Stelle:
»Dass in der Herrschaft des Weibes und seiner religiösen Weihe ein Element der Zucht und Stetigkeit von großer Stärke enthalten war, muss besonders für jene Urzeiten angenommen werden, in denen die rohe Kraft noch wilder tobte, die Leidenschaft noch kein Gegengewicht hatte in den Sitten und Einrichtungen des Lebens und der Mann sich vor nichts beugte als vor der ihm selbst unerklärlichen zauberhaften Gewalt der Frau über ihn. Der wilden ungebändigten Kraftäußerung der Männer traten die Frauen als Vertreterinnen der Zucht und Ordnung, als verkörpertes Gesetz, als Orakel angeborener ahnungsreicher Weisheit wohltätig entgegen. Gern erträgt der Krieger diese Fessel, deren Notwendigkeit er fühlt. – – In dem Bewusstsein der in seine Hand gegebenen Herrschaft muss das Weib jener alten Zeit mit einer, späteren Weltaltern rätselhaften Größe und Erhabenheit erschienen sein. Der spätere Verfall seines Charakters hängt wesentlich mit der Beschränkung seiner Wirksamkeit auf die Kleinlichkeiten des Daseins, mit seiner Knechtstellung, mit dem Ausschluss von aller größeren Tätigkeit und dem dadurch herbeigeführten Hang zu verstecktem Einfluss durch List und Intriguen zusammen. Solche Weiber an der Spitze eines Staates und diesen als wohlgeordnet gepriesen zu sehen, das lässt sich allerdings mit unserer heutigen Erfahrung nicht vereinigen. – – Wie lassen sich die heutigen mit der Urzeit, zumal der germanischen, messen? Das Bewusstsein der Herrschaft und Machtbefähigung veredelt Leib und Seele, verdrängt die niederen Wünsche und Empfindungen, verbannt die geschlechtlichen Ausschweifungen und sichert den Geburten Kraft und Heldengesinnung. Für die Erziehung eines Volkes zur Tugend in dem alten derben, nicht in dem schwindsüchtigen Sinne heutiger Zeit, gibt es keinen mächtigeren Faktor als die Hoheit und das Machtbewusstsein der Frau. Es ist jedenfalls tiefe Bedeutung in der Erzählung, wonach der Römer Heldenvolk von Sabinerinnen ganz amazonischer Erscheinung abstammt. Solchen Frauen können keine Weichlinge und keine gleißenden Wollüstlinge gefallen.« (Mutterrecht, Kreta S. 125) Mögen auch manche Schlüsse des großen Forschers und Pfadfinders wissenschaftlich umstritten sein, der sittlichende Einfluss der Frau, wie ihn Bachofen in Mythe und Frühgeschichte der Menschheit erkennt, wird sich niemals wegleugnen lassen. Man hat so oft Goethe seinen Zug zum Adel, zur Hofgesellschaft vorgeworfen, als ob der Frankfurter Bürgersohn sich damit eines Mangels an Mannes- und Bürgerstolz schuldig gemacht hätte. Und doch wissen wir es aus seinem eigenen Munde, dass eine allseitige Ausbildung der Persönlichkeit im bürgerlichen Stande gar nicht zu erlangen war. »Er hat Person«, sagten unsere Klassiker von einem, der mit dem Anstand des Weltmanns auftrat, und das gab es nur in den höheren Kreisen; der bürgerlich Geborene hatte bloß ein Amt aber keine Person. Er war Schullehrer, Amtmann, Notar, aber als Persönlichkeit hatte er sich auszulöschen, wollte er nicht wegen fratzenhafter Anmaßung verlacht sein. Höhere Umgangsformen waren sonst nur noch auf der Bühne zu gewinnen, wo Wilhelm Meister seinen Kursus durchmacht, der ihn erst befähigen muss, unter den Vornehmen als Gleicher zu stehen. Sollte nun derjenige Deutsche, dem es bestimmt war, seinem Volk auf einem Kulturweg voranzugehen, wo es ihn bis heute nicht eingeholt hat, auf die Entwicklung seiner beispielhaften Persönlichkeit von vornherein verzichten? Gewiss lag der Reiz, den Frau von Stein auf ihn ausgeübt hat, wesentlich in der Selbstverständlichkeit vollendeter Weltformen und dem genauen Wissen, »was sich ziemt«, worin sie ihm Lehrmeisterin war. Aus Kindheitstagen erinnere ich mich noch gewisser unwahrscheinlich grotesker Gestalten der älteren Generation, die aus Unschick und Blödigkeit über ihre eigenen Beine stolperten. Nicht einmal im Besitze seiner Gliedmaßen war vielfach der deutsche Mann, bevor er durch die allgemeine Dienstpflicht gedrillt, durch den Sport geschmeidigt, durch gesellschaftlichen Umgang, den Umgang mit gebildeten Frauen, verfeinert wurde. Es ist klar, dass wo die Frau eine kulturelle Bedeutung hat, der Mann niemals in solchem Grade äußerlich ausarten kann, weil sie sich nicht mit dem ersten besten begnügen und weil sie auch auf das Werden des Sohnes ein Auge haben wird.
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