Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Und du hast nie ge­hofft, als Her­rin dort zu woh­nen?

Wenn mir in ei­ner schwa­chen Stun­de viel­leicht ein­mal sol­che Lo­ckun­gen vor­schweb­ten, so war es kein Rech­nen mit der Wirk­lich­keit, son­dern ein lie­bes Spiel der Ein­bil­dungs­kraft. Mein hö­he­res, mein un­be­wuss­tes Ich, das durch den Mund mei­ner Dich­tung sprach, hat es ja im­mer an­ders ge­kannt und an­ders ge­wollt. Das weiß ich jetzt erst mit vol­ler Klar­heit. Es woll­te den Col­lal­ti­no nicht für die kur­ze Le­bens­span­ne, es woll­te ihn für alle Zei­ten. Es woll­te ihn her­ein­zie­hen, ihn ein­spin­nen in das un­zer­reiß­li­che Ge­spinst mei­ner Lie­bes­lie­der. Und wie sich auch mein Leib­li­ches auf­bäum­te mit den glücks­durs­ti­gen Sin­nen, jene un­fass­ba­re Macht, die doch ich sel­ber war, woll­te es an­ders. Sie ließ mich alle die Miss­grif­fe be­ge­hen, die mit dem Über­maß des Ge­fühls – Angst, Arg­wohn, Ei­fer­sucht – das im­mer­wäh­ren­de Feu­er mei­ner Dich­tung nähr­ten, aber sei­ne Lie­be vor­zei­tig ab­kühl­ten. Col­lal­ti­no war ein Kind der Welt. Er leb­te auf der Erde mit ih­rem Ge­setz der An­zie­hung und Ab­sto­ßung. Ich leb­te im Him­mel und in der Höl­le der Poe­sie. Ich lern­te nicht das be­rech­ne­te Lie­bes­s­piel des ab­wech­selnd ge­lo­cker­ten und an­ge­spann­ten Fa­dens. Ich woll­te nur im­mer lie­ben, im­mer ge­liebt sein. Ich fühl­te ja wohl den Feh­ler, den ich be­ging, und dass er mit die­sem Sturm­lauf der Lei­den­schaft nicht Schritt hal­ten konn­te. Ach, es wa­ren die Feh­ler der ech­ten Lie­be, die sich nicht künst­lich be­tra­gen kann. Ich muss­te sein, wie ich war, ich konn­te nicht an­ders.

Ja, Gas­pa­ri­na, der Dich­ter – denn auch ich bin ei­ner – ver­steht, dass sich das Dicht­er­herz die Schmer­zen der Lie­be zu­zie­hen muss, die noch schö­ner sind als ihre Freu­den, mag auch der ir­di­sche Leib dar­an zu­grun­de ge­hen. Dein Ge­ni­us, der auch dein Dä­mon war, hat es so ge­fügt. Er ließ dich die Feh­ler be­ge­hen, die dei­nem Glück ver­häng­nis­voll wa­ren, weil er dir ein hö­he­res auf­be­wahr­te. Hät­te Col­lal­ti­no dich zur Edelda­me und zur Schloss­her­rin von Col­lal­to ge­macht, so wäre dein Ruhm ver­blasst und dein Lor­beer wäre ver­welkt. Ein dau­ern­de­rer Schmuck war dir zu­ge­dacht und er ist dir ge­wor­den.

Den­noch, Freund Pe­re­gri­nus, hat die­se tö­rich­te Gas­pa­ra durch zwei vol­le Jah­re – Jah­re des Glücks und der ste­ten Furcht, es zu ver­lie­ren – den lie­bens­wer­tes­ten und flat­ter­haf­tes­ten al­ler Sterb­li­chen un­ge­teilt be­ses­sen. Und wenn er mich auch grau­sam quäl­te durch sei­ne Lau­nen, es ka­men doch die Tage der reui­gen Rück­kehr, es ka­men die Zau­ber­näch­te, wo ich, un­ge­se­hen an sei­ne Schul­ter ge­schmiegt, mich über die ver­lieb­ten To­ren lus­tig mach­te, die aus den Gon­deln zu mir her­aufsan­gen und schmach­te­ten. Ich glaub­te auf die gan­ze Welt her­un­ter­se­hen zu dür­fen, wenn ich mei­nen Col­lal­ti­no im Arme hielt. Es war grau­sam von mir, und der Gott der Lie­be hat mich grau­sam da­für ge­schla­gen. Du weißt, wie er dann zu Kö­nig Hein­rich II. nach Frank­reich zog, um Kriegs­ruhm zu er­wer­ben, und mich als eine im Leid Ver­ge­hen­de zu­rück­ließ. Wie er nie eine Zei­le schrieb, auf kei­ne Bit­ten, kei­ne Kla­gen Ant­wort gab. Wie ich in fle­hen­den So­net­ten sei­nen Bru­der Vin­ci­guer­ra an­rief, dass er mir sein Er­bar­men zu­wen­de, und wie auch die Für­bit­te des Ed­len für die arme Anas­sil­la ver­geb­lich blieb. Wie er end­lich zu­rück­kam und nach ei­ner kur­z­en, lau­nen­haf­ten Wie­deran­nä­he­rung mich auf im­mer ver­ließ. Du weißt es, denn es ist der In­halt mei­ner Lie­der. O, es sei nicht da­von die Rede, um ihn an­zu­kla­gen, denn ich habe dir schon ge­sagt, er ist mein Herr für im­mer.

Und doch sa­gen sie, du ha­best ein zwei­tes­mal und eben­so feu­rig ge­liebt, dei­ne Stro­phen sel­ber ge­ste­hen es. Be­leh­re mich, wie auf eine sol­che Lie­be eine zwei­te fol­gen kann. Hat nicht die ers­te dein gan­zes Herz zur Schla­cke ge­brannt? Und wenn es so war, dass du noch ein­mal lieb­test, so sage mir, wenn das zu fra­gen er­laubt ist, wel­che Lie­be stär­ker war, die ers­te oder die zwei­te.

Dies­mal, mein lie­ber Wan­de­rer, zielt dei­ne Fra­ge nicht ins Schwar­ze. Es gibt kei­ne ers­te und zwei­te Lie­be, denn alle Lie­be ist ur­an­fäng­lich und eine. Wenn das Wer­ben ei­nes an­dern die ver­glim­men­den Koh­len mei­nes Le­bens und mei­ner Lie­der wie­der an­blies, dass sie neu auf flamm­ten, so war es doch ein und der­sel­be Brand. In Bar­tho­lo­meo Zen fuhr ich fort Col­lal­ti­no di Col­lal­to zu lie­ben. Mei­ne zwei­te Lie­be hielt die ers­te noch als Lei­che im Arm und hör­te nicht auf sie mit Trä­nen zu be­gie­ßen. Im­mer wie­der stieg mir die Ge­stalt des Col­lal­ti­no als Phö­nix aus der Asche und füll­te aufs neue mei­ne Dich­tung. Wel­cher neue Wer­ber hät­te das er­tra­gen! Ich konn­te ja nicht un­wahr sein, mei­ne Dich­tung konn­te es nicht, denn die Dich­tung ist von der Wahr­heit un­zer­trenn­lich. So zer­rann mir auch die zwei­te Lie­be wie ein Sche­men im Arm. Ich blieb bis zum Ende al­lein, und ich starb in der Blü­te mit dem Na­men des Col­lal­ti­no auf den Lip­pen.

Arme Gas­pa­ra. Aber von dem Nach­spiel schweigst du, dem rüh­ren­den, nie­da­ge­we­se­nen? Ich mei­ne die spä­te Süh­ne, die dir aus dem Hau­se Col­lal­to sel­ber kam.

Wo­von sprichst du?

Von der un­er­hör­ten Fü­gung, dass dir in ei­nem Ur­u­ren­kel des un­ge­treu­en Col­lal­ti­no ein neu­er ed­ler­er Lie­ben­der ge­bo­ren wur­de, der gleich­falls den Na­men ei­nes Gra­fen Col­lal­to trug. Zwei­hun­dert Jah­re wa­ren über dein Grab ge­gan­gen, das kei­ner mehr kann­te. Dein Name war fast ver­weht, dei­ne Lie­der ver­schol­len. Das Heft dei­ner So­net­te – du hat­test sie dem Fühl­lo­sen als Gan­zes nach­ge­sandt, weil ihn die ein­zel­nen Trop­fen dei­nes Herz­bluts nicht rühr­ten, ob viel­leicht der vol­le Strom sein Herz noch er­rei­che und dir gü­tig stim­me, – die­ses Heft lag ver­ges­sen und ver­gilbt in dem gräf­li­chen Archiv. Da fand es Graf Ram­bal­do und trug Sor­ge, dass die So­net­te er­neut in wür­di­ger Ge­stalt vor die Öf­fent­lich­keit trä­ten. Er pflanz­te dich im Her­zen dei­nes Vol­kes wie­der an. Aber das war nicht al­les. Der Fun­ke, der aus dei­nem un­lösch­ba­ren Vul­kan auf ihn über­sprang, ent­zün­de­te auch in ihm die Flam­me der Dich­tung, dass er, nur mit schwä­che­rer Kunst, von Gas­pa­ra Stam­pa sin­gen muss­te wie du von Col­lal­tin. Als Hirt Udas­co fei­er­te er die Hir­tin Anas­sil­la. Al­les war ihm hei­lig und teu­er, was von dir zeug­te. Er such­te weit um­her nach ei­nem Bild­nis von dir. Die Nym­phen der Pia­ve, die sich noch er­in­nern muss­ten, frag­te er nach der Schön­heit dei­ner leib­li­chen Ge­stalt. Er frag­te die ho­hen Schat­ten, wie sie drun­ten die Dich­te­rin emp­fan­gen hät­ten. Er klag­te das Schick­sal an, dass es zwei Jahr­hun­der­te zwi­schen dich und ihn ge­scho­ben, denn er , nicht sein kalt­her­zi­ger Vor­fahr hät­te müs­sen der dir zu­ge­dach­te Col­lal­to sein. Nicht um sei­nen Waf­fen­ruhm noch um die hö­fi­schen Ehren, die je­ner sich er­wor­ben, be­nei­de­te ihn der En­kel, son­dern ein­zig um die Lie­der der Anas­sil­la. Und er stell­te sich rit­ter­lich vor dich, um den Schmutz post­hu­mer Ver­läs­te­rung von dir ab­zu­weh­ren.

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