Isolde Kurz - Isolde Kurz – Gesammelte Werke

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Neue Deutsche Rechtschreibung Isolde Kurz ist auch heute noch eine ambivalente Schriftstellerin. Schon in jungen Jahren selbstständig als Autorin und Übersetzerin, war sie eine Seltenheit im wilhelminischen Deutschland. Später jedoch geriet sie wegen ihres Schweigens im Dritten Reich und ihrer altmodischen Sprache in Kritik. Hervorzuheben sind ihre Werke «Vanadis» und «Florentiner Novellen».Isolde Kurz wuchs in einem liberalen und an Kunst und Literatur interessierten Haushalt auf. Anfang der 1890er Jahre errang sie erste literarische Erfolge mit Gedicht- und Erzählbänden. Mit Index Null Papier Verlag

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Da­nach setz­te sich der Braut­zug mit den zwei glän­zen­den Ge­stal­ten Fran­ces­ca und Pao­lo in der Mit­te gen Ri­mi­ni in Be­we­gung. Das Volk stand grü­ßend und ju­belnd zu bei­den Sei­ten der Stra­ße: kein schö­ne­res Paar war je ge­se­hen wor­den, und un­zäh­li­ge Se­gens­wün­sche er­gos­sen sich über ihre Häup­ter, vor al­lem die im­mer wie­der­hol­te lan­des­üb­li­che For­mel: Tau­send Jah­re Glück­se­lig­keit und männ­li­che Spros­sen!

So zo­gen sie hin im Glanz ei­nes strah­len­den Früh­lings­him­mels, ge­prie­sen und be­nei­det von ganz Ra­ven­na. Die Män­ner rühm­ten die Schön­heit Fran­ces­cas und die Frau­en ihr Glück, einen sol­chen Gat­ten ge­fun­den zu ha­ben und so jung und se­lig an sei­ner Sei­te hin­zu­rei­ten.

Auf der Grenz­schei­de zwi­schen ih­rer al­ten und ih­rer neu­en Hei­mat kam ihr ein Zug weiß­ge­klei­de­ter Mäd­chen ent­ge­gen, die der künf­ti­gen Her­rin Blu­men und Früch­te des Lan­des dar­brach­ten, in den Ort­schaf­ten, die sie durch­rit­ten, wur­den die Glo­cken ge­läu­tet, die Hufe ih­res Zel­ters gin­gen über lau­ter frisch­ge­schnit­te­ne Zwei­ge hin. Als der Mit­tag hoch­stieg, er­reich­ten sie eine von Sil­ber­pap­peln be­schat­te­te grü­ne Wie­se, die ein Bäch­lein durch­ström­te, um sich ins nahe Meer zu er­gie­ßen. Dort war von Die­nern des Hau­ses Mala­tes­ta ein Prunk­zelt auf­ge­schla­gen mit vie­len lus­ti­gen Wim­peln, die im See­wind flat­ter­ten, und mit Ti­schen, die sich von der Last ei­nes aus­ge­such­ten Mah­les bo­gen. Dort lenk­te der Hoch­zeits­zug ein, Herr Pao­lo hob die Braut vom Pfer­de und führ­te sie, wie es der Brauch ver­lang­te, an den Fin­ger­spit­zen zum Ehren­sitz, aber statt, wie sie er­war­te­te, den Platz an ih­rer Sei­te ein­zu­neh­men, er­bat er sich Ur­laub, weil er sie hier ver­las­sen müs­se, warf sich aufs Pferd und jag­te ohne Um­se­hen wie ein ver­folg­tes Wild auf Ri­mi­ni zu.

Was ist mei­nem Herrn, dass er mich hier ver­lässt? frag­te Fran­ces­ca be­klom­men den Se­ne­schall, den ihr der Schwie­ger­va­ter zu ih­rem Dienst ent­ge­gen­ge­sandt hat­te.

Ver­gebt, Ma­don­na, es treibt ihn den El­tern per­sön­lich an­zu­sa­gen, welch edle Toch­ter er ih­nen zu­führt, war die ver­le­ge­ne Ant­wort.

Sind sie denn nicht vor­be­rei­tet, dass ich kom­me? frag­te Fran­ces­ca er­staunt.

Frei­lich sind sie’s, aber die Be­stä­ti­gung, dass Ihr nahe seid, wärmt ihre Her­zen, bis sie Euch sel­ber se­hen. Denn wenn der höchs­te Wunsch der Er­fül­lung naht, dann zit­tert das leid­ge­wohn­te Al­ter, ob es nicht zu viel des Glückes sei, um zur Wahr­heit zu wer­den. Sie seh­nen sich nach Eu­rem An­blick wie der Kran­ke nach dem heil­brin­gen­den Gna­den­bild. An Euch hängt die Zu­kunft ih­res Lan­des und das Wohl ih­res Hau­ses. Da­rum ist Herr Pao­lo vor­an­ge­sprengt, um sie zu be­ru­hi­gen, dass Ihr ihm wil­lig ge­folgt seid und dass we­der die Son­nenglut noch die Müh­sal der Rei­se den Schmelz Eu­rer Wan­gen und den Glanz Eu­rer Au­gen be­ein­träch­tigt ha­ben.

Er ist der Herr, er tue was ihm gut­dünkt, war Fran­ces­cas Ant­wort. Wenn ich nur si­cher bin, ihm in nichts miss­fal­len zu ha­ben. Er schi­en heu­te nicht so froh wie je­nes­mal, wo er zu­erst als Wer­ber in Ra­ven­na ein­ritt. Sei­ne Au­gen wi­chen mir öf­ters aus, und et­was schi­en ihn zu be­drücken.

Ver­gebt ihm, Her­rin, es ist das Neue, die Freu­de, die sich nicht zu äu­ßern weiß. Die Mala­tes­ta sind ein här­te­res Ge­schlecht; so fei­ne Sit­te wie an dem mu­sen­lie­ben­den Hofe von Ra­ven­na wer­det Ihr bei uns nicht fin­den, aber tap­fe­re und treue Her­zen, die Euch ganz ge­hö­ren, denn Tap­fer­keit und Treue, das ist der Ruhm de­rer, die Mala­tes­ta hei­ßen.

Fran­ces­ca wun­der­te sich über die­se Rede, denn sie hat­te nie­mals an ei­nem Jüng­ling ad­li­ge­re Sit­te ge­se­hen als an Pao­lo Mala­tes­ta. Aber sie sag­te nur: Seit heu­te bin ich auch eine Mala­tes­ta und neh­me teil am Ruh­me die­ses Hau­ses.

Sie ahn­te nicht, dass die Schweiß­per­len, die der un­glück­li­che Höf­ling sich von der Stir­ne trock­ne­te, nicht von der Hit­ze ka­men, son­dern ihm von der Angst aus­ge­presst wa­ren, er könn­te sich im Netz der Rede ver­fan­gen und sie zu ei­ner ge­fähr­li­chen Fra­ge ver­an­las­sen. Noch we­ni­ger frei­lich konn­te sie ah­nen, dass der­je­ni­ge, den sie ih­ren an­ge­trau­ten Gat­ten wähn­te, aus schlech­tem Ge­wis­sen vor ih­ren strah­len­den Au­gen floh, die das bräut­li­che Glück nicht scham­haft zu ver­heh­len such­ten, son­dern of­fen die er­laub­te Lie­be be­kann­ten.

In je­nen Ta­gen er­bar­mungs­lo­ser Män­ner­herr­schaft wur­de ja nicht ge­fragt, wie ei­ner Braut zu­mu­te sei, sie hat­te den zu lie­ben mit ih­rem gan­zen Selbst, den die Sip­pe ihr zu­führ­te. So hat­te auch der wei­cher­ge­ar­te­te Pao­lo nie dar­an ge­dacht, was Fran­ces­ca bei der Ent­de­ckung des Be­trugs emp­fin­den wer­de. Wäh­rend er sei­nen Auf­trag durch­führ­te, sah er nur den Se­gen, den er zwei ge­quäl­ten Völ­kern zu brin­gen hat­te: dass fort­an kei­ne Ge­trei­de­fel­der mehr von rei­si­gen Scha­ren zer­stampft, kei­ne Ort­schaf­ten mehr ver­wüs­tet wer­den, die Flüs­se kei­ne Lei­chen mehr ins Meer tra­gen soll­ten. Aber seit ihn zum ers­ten Mal Fran­ces­cas Blick so groß und frei ge­trof­fen hat­te, wuss­te er plötz­lich, dass er kei­ne see­len­lo­se Sa­che vor sich hat­te, die man nach Be­lie­ben vom einen dem an­dern zu­schie­ben konn­te, und er be­gann zu be­grei­fen, dass er sich an ei­ner See­le ver­sün­digt hat­te, die grö­ßer war als die sei­ni­ge, wenn ihm auch der gan­ze Ab­grund der von ihm ge­dan­ken­los be­gan­ge­nen Bübe­rei noch nicht of­fen­lag. Er hielt sei­ne Au­gen stumm ge­senkt, als ob er die scham­haf­te Braut wäre. Ver­geb­lich such­te er nach Wor­ten, um ein Ge­spräch zu be­gin­nen, er fand nur die stam­meln­de Fra­ge, ob Fran­ces­ca nicht müde sei.

Müde? ant­wor­te­te sie mit dem Ton ei­ner gol­de­nen Glo­cke, der sa­gen zu wol­len schi­en: Ist man müde, wenn man liebt?

Der Ton, der Blick sag­ten es ohne Wor­te, dass ihre See­le ganz von ihm er­füllt war und für kein an­de­res Bild mehr Raum hat­te. Was soll­te sie nun erst beim An­blick des Krüp­pels emp­fin­den, dem sie durch ein ver­ruch­tes Ko­mö­dien­spiel recht­mä­ßig an­ge­hör­te? Sein Herz er­krank­te jäh­lings, er fühl­te sich wie ge­rich­tet.

Ach und da war noch et­was an­de­res: mit der Er­kennt­nis ih­res See­len­zu­stan­des war ihm auch sein ei­ge­ner auf­ge­gan­gen, denn wenn bis­her sei­ne ent­zück­ten Au­gen nur die Er­ko­re­ne sei­nes Bru­ders be­wun­der­ten, so fühl­te er jetzt, wie die Flam­me, die er mit sei­ner trüg­li­chen Wer­bung ge­weckt hat­te, auf ihn sel­ber über­sprang. Schreck und Scham und Reue jag­ten ihn vor dem Braut­zug her durch die mit­täg­li­che Schwü­le, als ob die Flam­men der Höl­le hin­ter ihm wä­ren.

Un­ter­des­sen wur­de der Neu­ver­mähl­ten ne­ben dem küh­len Bäch­lein, über dem sie das Prunk­zelt er­rich­tet hat­ten, ein köst­li­ches La­ger mit sei­de­nen Kis­sen auf­ge­schla­gen zur Rast wäh­rend der hei­ßes­ten Stun­den. Ihre Ehren­fräu­lein, für die ein Tep­pich auf den Ra­sen ge­brei­tet wur­de, bil­de­ten einen schim­mern­den Kranz um sie und schlum­mer­ten gleich­falls, bis die fri­sche­ren Lüf­te des Nach­mit­tags das Wei­ter­rei­ten ge­stat­te­ten. Im Kas­tell ei­nes Ge­folgs­man­nes der Mala­tes­ta war das ers­te Nacht­la­ger be­rei­tet, das ihr gleich einen Vor­ge­schmack von der Macht und Pracht der neu­en Ver­sipp­ten ge­ben soll­te. Die Fes­te prang­te im Schmuck aus­ge­häng­ter Tep­pi­che und Fah­nen, Trom­pe­ten­stö­ße be­grüß­ten sie vom Turm, und über die nie­der­ge­las­se­ne Brücke kam ihr an der Spit­ze sei­ner Leu­te der Herr des Schlos­ses ent­ge­gen, um auf weißem Samt­kis­sen, das ein Page trug, der künf­ti­gen Lehns­her­rin die Schlüs­sel der Fes­tung dar­zu­bie­ten. Fran­ces­ca, der hö­fi­schen Sit­te wohl kun­dig, bat, sie in den ver­dien­tes­ten Hän­den, die sie bis­her ge­führt, auch fer­ner­hin zu be­wah­ren, und er­reg­te durch ihre wahr­haft fürst­li­che Hal­tung bei so großer Ju­gend die Be­wun­de­rung des al­ten Se­ne­schalls, dem nun aber an­ge­sichts ei­ner sol­chen Be­stimmt­heit erst recht angst und ban­ge wur­de vor dem Kom­men­den. Die­se über­trie­be­nen Ehrun­gen, die ei­ner Kai­se­rin wür­dig ge­we­sen wä­ren, hat­te der alte Fuchs von Mala­tes­ta ei­gens aus­ge­dacht, um im vor­aus den grim­men Schmerz der ih­rer har­ren­den Ent­täu­schung durch das ge­schmei­chel­te Selbst­ge­fühl ab­zu­schwä­chen und zu­gleich je­dem Ver­such der Auf­leh­nung ge­gen eine so fest­ge­füg­te Ord­nung zu­vor­zu­kom­men.

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