Sina Seeland - Hartgekocht

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Erotische Kurzgeschichten, die nicht nur zu Ostern heiß sind …
Folgen Sie den bekannten Autoren lustvoller Genüsse auf die «Hasen­Party», suchen Sie gemeinsam mit Ihnen «goldene Eier» oder vergnügen sich einfach «kurz vor Ostern». Aber selbstverständlich können Sie sich auch von «dicke(n) Eier(n)» humorvoll inspirieren lassen, «ein Picknick» veranstalten, oder das Thema komplett vergessen … denn egal ob lustig, spannend, romantisch oder verführerisch inspirierend … in dieser Sammlung ist garantiert für jeden sinnlichen Geschmack etwas dabei.

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Hartgekocht

– Erotische OSTERgeschichten –

ELYSIONBOOKS BAND 4074 1 Auflage Februar 2014 ORIGINALAUSGABE 2014 BY - фото 1

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1. Auflage: Februar 2014

ORIGINALAUSGABE

© 2014 BY ELYSION BOOKS, LEIPZIG

ALL RIGHTS RESERVED

UMSCHLAGGESTALTUNG: Ulrike Kleinert

www.dreamaddiction.de

FOTOS: © fotolia/YS

Korrektorat und Lektorat: Inka-Gabriela Schmidt

ISBN 978-3-942602-65-5

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HARTGEKOCHT

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DIE KOSTENLOSE ZUSATZGESCHICHTE

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INHALT EROTISCHR ROMAN EROTISCHE OSTERGESCHICHTEN BUNTE OSTEREIER GOLDENE - фото 4

INHALT

EROTISCHR ROMAN EROTISCHE OSTERGESCHICHTEN

BUNTE OSTEREIER

GOLDENE EIER

HASEN-PARTY

DICKE EIER, HÜBSCH BEMALT

KURZ VOR OSTERN

DU, NUR DU ALLEIN

FORGET OSTERN

AUTOREN

LESEPROBE AUS »HEISS«

BUNTE OSTEREIER LILLY GRÜNBERG Ihr Ziel hatte Lielan ihm nicht verraten Das - фото 5

BUNTE OSTEREIER

LILLY GRÜNBERG

Ihr Ziel hatte Lielan ihm nicht verraten. Das Taxi jedenfalls war vorbestellt, denn der Taxifahrer, der bereits vor der Tür auf sie gewartet hatte, wusste ganz offensichtlich Bescheid. Ein knappes »Guten Abend«, mehr sagte er nicht. Er fragte nicht, wohin es gehen sollte, und er wartete auch nicht ab, ob Lielan ihm eine Straße nennen würde. Kaum waren sie im Fond eingestiegen, wurde das Taxameter eingeschaltet und es ging los.

Tim musste sich also mit einem kaum unterdrückten Seufzen in Geduld fassen, auch wenn er vor Neugierde schier verbrannte. Geheimnisse waren so gar nicht sein Ding, auch wenn er selbst gerade eines hütete, was ihm ebenso schwer fiel wie zu akzeptieren, dass sein Dom eines hatte. Denn selbst wenn er Lielan nach dem Plan für diesen Abend fragen würde, so würde er doch keine Antwort erhalten. Im Gegenteil, eine kleine Bestrafung wäre ihm sicher. Dafür war Lielan viel zu sehr der Dominus, der sich nicht in die Karten schauen ließ.

Wie sehr sich doch sein Leben verändert hatte! Ehe Tim Lielan kennenlernte, war er sich hinsichtlich seiner Neigungen im Unklaren gewesen. Gewiss, es gab den einen oder anderen Mann, dem er gerne hinterher sah. Besonders knackige runde Pos in engen Hosen hatten es ihm angetan. Aber die gefielen ihm manchmal auch bei Frauen. Auf Busen oder in Gesichter schaute er hingegen eher selten. Er hatte eben andere Vorlieben. Das war doch normal, oder?

Dabei hatte es durchaus ganz nette Liebesverhältnisse mit Frauen gegeben. Na ja, ganz nett eben, nicht mehr und lange hielten diese auch nicht an. Nett war nun mal nur der kleine Bruder von perfekt. Es gab keinen offensichtlichen Grund dafür, dass er mit keiner glücklich wurde. Denn er neigte nicht dazu, sich zu streiten oder besondere Ansprüche zu stellen. Frauen schätzten an ihm, dass er gut zuhören konnte, und in der Lage war, konstruktive Vorschläge bei Problemen jeglicher Art zu machen. Alles in allem strahlte er Ruhe, Zuverlässigkeit und Kompromissbereitschaft aus, ohne dabei langweilig zu sein.

Es war wohl eher so, dass beide Seiten sich sexuell nie wirklich befriedigt fühlten und man sich deshalb nach kurzer Zeit ganz friedlich wieder trennte. Mit Frauen konnte man gut reden, bis in die Nacht hinein ausgehen, aber die Sache mit dem Bett – die war irgendwie nicht komplett.

Lange Zeit überlegte er, ob er eventuell bi-gepolt war. Aber während er mit Frauen locker ins Gespräch kam, fiel es ihm sehr schwer auf Männer zuzugehen. Und dann gab es da noch etwas, was er für sich selbst nicht in Worte fassen konnte. Es bereitete ihm ernsthafte Sorgen, dieses eigenartige Bedürfnis, das ihn in Gegenwart von Menschen befiel, die eine ruhige, mehr spürbare als sichtbare Dominanz ausstrahlten. Was aber nicht nur auf Männer zutraf, sondern gelegentlich auch auf Frauen. Er fühlte sich dann wie gelähmt, unfähig einen klaren Gedanken zu fassen. Manchmal wurden seine Knie dabei so butterweich, dass er Angst hatte, sie würden unter ihm nachgeben. Eine entsetzliche Vorstellung.

Dann kam der Abend, an dem sich alles ändern sollte und sein Leben an Klarheit gewann. Nach der Arbeit als Webdesigner in einer Werbeagentur hatte Tim Lust verspürt, noch ein wenig durch die Fußgängerzone zu schlendern. Vor dem Geschäft mit den chromblitzenden Espressomaschinen in der Auslage war er stehengeblieben. Nicht zum ersten Mal. Das Schaufenster war wie immer interessant dekoriert und rückte dabei eine der Maschinen in den Mittelpunkt. Irgendwann musste so ein tolles Teil ihm gehören. Das war ein kleiner Luxus, ein Stück besseres Niveau, Kaffeekultur für zuhause.

Auf einmal blickte Tim wie elektrisiert auf. Er wurde von der anderen Seite des Schaufensters beobachtet. Wie gebannt erwiderte er den Blick des Fremden. Dessen gelbgrüne Iris stach mit eigentümlicher Intensität zwischen den dichten schwarzen Wimpern hervor. Graue Schatten auf den Wangen ließen auf starken Bartwuchs schließen. Ein moderner Kurzhaarschnitt vervollständigte den gepflegten Eindruck.

Als sich die schön geschwungenen rosigen Lippen seines Gegenübers zu einem Lächeln mit kleinen Grübchen in den Mundwinkeln formten, brach Schweiß unter Tims Hemd aus. Viel zu lange schon hatte er das markante Gesicht mit der schlanken Nase und dem energischen Kinn gemustert. Die freundliche Geste seines Gegenübers, der eine imaginäre Tasse an den Mund führte und daraus nippte, erlöste ihn aus seiner Erstarrung und lenkte seine Beine wie von selbst in den Laden.

Ob sie sich zur Begrüßung die Hand gegeben und ein paar Worte gewechselt hatten, hatte Tim vergessen. Seine Erinnerung setzte an der Stelle ein, als er auf einem Hochstuhl am Kaffeetresen Platz genommen hatte. Was war denn nur los mit ihm? Seine Beine schienen ihn auf einmal nicht mehr tragen zu wollen und die Denkfähigkeit seines Gehirns war in Slowmotion verfallen. Wie automatisiert beantwortete er die Fragen des Mannes, der sich ihm als Lielan vorstellte, und verfiel dessen Ausstrahlung von Minute zu Minute mehr. Worüber sie gesprochen hatten, auch das wusste Tim inzwischen nicht mehr. Das einzige, was ihm wie eingemeißelt im Gedächtnis geblieben war, war der köstliche Duft der frisch gemahlenen Espressobohnen und das Glas Latte Macchiato, das auf einmal wie von Zauberhand vor ihm stand. Über der erwärmten Milch waberte sacht eine dunkle Schicht Espresso und zuoberst wölbte sich ein perfekter feinporiger Schaum aus dem Glas. Ganz so, wie Tim es liebte.

»Zucker?«

Tim starrte den Fremden, der sich Lielan nannte, verständnislos an.

»Nimmst du Zucker?«

Seine Kehle war wie ausgedörrt. Nur mühsam gelang es Tim zu antworten. Seine Zunge drohte dabei am Gaumen festzukleben. »Nein, danke. Dann würde ich dieses Kunstwerk ja zerstören.« Er verstand nicht, wie unsensibel andere damit umgingen, Zucker auf den Milchschaum streuten, um dann mit einem Longlöffel die Schichten zu einem cremigen Braun zu verrühren. Nein, er selbst zelebrierte es, einen Latte Macchiato zu trinken. Zuerst saugte er vorsichtig ein wenig des luftigen Schaums zwischen seine Lippen, genoss danach die Bitterkeit des ungesüßten Espresso, um sich abschließend in der Milde der Milch zu verlieren oder dabei zuzusehen, wie ein Teil des Espressos schließlich doch in das cremige Weiß hineinwaberte.

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