Gabriele Reuter - Gabriele Reuter – Gesammelte Werke

Здесь есть возможность читать онлайн «Gabriele Reuter - Gabriele Reuter – Gesammelte Werke» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Gabriele Reuter – Gesammelte Werke: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Gabriele Reuter – Gesammelte Werke»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Ihre wichtigsten Werke in überarbeiteter FassungDie zu Lebzeiten viel gelesene Autorin wurde bekannt durch ihren Roman «Aus guter Familie» (1895), der die «Leidensgeschichte eines Mädchens» (Untertitel), einer typischen «höheren Tochter» der Wilhelminischen Ära erzählt. Das Buch verkaufte sich bis 1931 in 28 Auflagen. Weitere Bestseller waren etwa ihr Roman «Ellen von der Weiden» (1900), die Novellensammlung «Frauenseelen» (1901) oder der Roman «Der Amerikaner» (1907).Null Papier Verlag

Gabriele Reuter – Gesammelte Werke — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Gabriele Reuter – Gesammelte Werke», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Frau Heid­ling er­kun­dig­te sich bei an­de­ren ver­trau­ens­wür­di­gen Frau­en, wie her­an­wach­sen­de Mäd­chen zu be­han­deln sei­en. »Man soll ja nicht mur­ren«, sag­te sie seuf­zend, »aber es ist doch recht wun­der­lich vom lie­ben Gott ein­ge­rich­tet, dass die Mut­ter, die die Kin­der ge­bo­ren hat, nach­her gar kei­ne Kraft mehr üb­rig be­hält, sie auch zu er­zie­hen. Aga­the greift mich furcht­bar an.«

Über­all riet man ihr »die Pen­si­on«. Sie sah also, dass das Übel, wel­ches sie quäl­te, ein weit­ver­brei­te­tes war, und das be­ru­hig­te sie voll­stän­dig.

Da sie in ih­rem frü­he­ren Wohn­ort, der Haupt­stadt der Pro­vinz, man­nig­fa­che Be­zie­hun­gen un­ter­hielt, wand­te sie sich dort­hin, um von ei­nem ge­eig­ne­ten In­sti­tut zu hö­ren. Sie wähl­te, da­mit ihre Toch­ter sich in der Frem­de nicht ver­las­sen füh­len möge, die An­stalt, wo sich meh­re­re frü­he­re Freun­din­nen von Aga­the be­fan­den, un­ter ih­nen Eu­ge­nie Wu­trow.

*

»Du – ge­ste­he mal gleich, wer ist denn Dein s­wee­the­ar­t

So lau­te­te eine der ers­ten Fra­gen, die ihre Mit­schü­le­rin­nen an Aga­the rich­te­ten, nach­dem die Vor­ste­he­rin sie in das Ar­beits­zim­mer ge­führt hat­te, wo die jun­gen Mäd­chen mit Hef­ten, Bü­chern und Hand­ar­bei­ten um einen großen Tisch sa­ßen.

Aga­the lern­te be­reits seit ei­nem Jah­re Eng­lisch, aber das Wort s­wee­the­ar­t war in der Gram­ma­tik noch nicht vor­ge­kom­men. Das sag­te sie schüch­tern und wur­de furcht­bar aus­ge­lacht.

Aga­the be­wohn­te mit Eu­ge­nie den­sel­ben Schlaf­saal. An­fangs wur­de sie von der kin­di­schen Furcht be­un­ru­higt, Eu­ge­nie kön­ne ir­gend wel­che An­spie­lun­gen auf die Ge­sprä­che ma­chen, die sie als klei­ne Mäd­chen mit­ein­an­der ge­führt. Aber Eu­ge­nie schi­en die Erin­ne­rung dar­an voll­stän­dig ver­lo­ren zu ha­ben. Sie war ein hüb­sches und schon recht ele­gan­tes Mäd­chen ge­wor­den. Aga­the fass­te, zu ih­rer ei­ge­nen Ver­wun­de­rung, so­fort eine hef­ti­ge Lie­be für sie. Es gab nun kein grö­ße­res Ver­gnü­gen, als mit Eu­ge­nie Wu­trow zu­sam­men zu sein, sich an sie zu schmie­gen und sie zu küs­sen. Eu­ge­nie be­han­del­te die Zu­nei­gung ih­rer Kind­heits­ge­spie­lin wie die Ver­eh­rung ei­nes Man­nes. Bis­wei­len war sie kalt und sprö­de und wies Aga­thes Lieb­ko­sun­gen her­be ab. Aga­the konn­te sie we­der durch das Aner­bie­ten, die Re­chen­auf­ga­ben für sie zu lö­sen, noch durch schwär­me­ri­sche Brie­fe, die sie auf das Kopf­kis­sen ih­rer Freun­din nie­der­leg­te, er­wei­chen. Plötz­lich war Eu­ge­nie dann aber wie­der ent­zückend nett.

Aga­the litt neu­er­dings viel an Zahn­weh und ge­schwol­le­nen Ba­cken. Wenn sie des Nachts hin­ter dem Wand­schirm – der Schlaf­saal wur­de in die­ser Wei­se zu ver­schie­de­nen Pri­vat­käm­mer­chen ge­teilt – auf ih­rem La­ger stöhn­te und wim­mer­te, kam Eu­ge­nie mit blo­ßen Fü­ßen her­über­ge­schli­chen, brach­te Eau de Co­lo­gne oder Chlo­ro­form, saß auf ih­rem Bett­rand und strich ihr lang­sam und gleich­mä­ßig über die Stirn, bis die Schmer­zen nachlie­ßen, und Aga­the un­ter der ma­gne­ti­schen Wir­kung der wei­chen Mäd­chen­hand ein­sch­lief.

Eu­ge­nie war eine prak­tisch be­an­lag­te Na­tur, sie er­riet in je­der Lage ohne viel Be­sin­nen, was hier zu tun sei. Sie war all­ge­mein be­liebt un­ter den Back­fi­schen. Aga­the wur­de viel von Ei­fer­sucht ge­plagt, wenn Eu­ge­nie mit an­de­ren ging oder wenn sie gar den Arm um die Tail­le ei­ner an­de­ren leg­te.

Es war ihr dar­um auch schreck­lich trau­rig, dass sie in ei­ner Fra­ge, wel­che die Ge­mü­ter der Pen­sio­nä­rin­nen hef­tig er­reg­te, nicht zu der ge­lieb­ten Freun­din ste­hen konn­te. Etwa zehn der jün­ge­ren, die noch nicht kon­fir­miert wa­ren, hat­ten Re­li­gi­ons­un­ter­richt bei dem Di­rek­tor des In­sti­tuts, ei­nem Dok­tor der Theo­lo­gie und Phi­lo­lo­gie, Na­mens En­gel­bert. Er ge­hör­te dem Pro­tes­tan­ten­ver­ein an, war aus Ge­wis­sens­be­den­ken nicht Geist­li­cher ge­wor­den und sprach sei­nen Schü­le­rin­nen of­fen die An­sicht aus: er hal­te Je­sus Chris­tus nur für einen Men­schen, den rich­ti­gen Sohn der Ma­ria und des Jo­sef. Darob ent­stand ein großer Aufruhr un­ter den Mäd­chen. Die Toch­ter ei­nes eng­li­schen Pre­di­gers er­klär­te, ihre El­tern wür­den sie so­fort zu­rück­ru­fen, wenn sie so et­was von Dr. En­gel­bert hör­ten. Aga­thes from­mer Wun­der­glau­be em­pör­te sich ge­gen eine so nüch­ter­ne Auf­fas­sung der Er­lö­sungs­ge­schich­te. Dr. En­gel­bert gab sich aber be­son­de­re Mühe, ge­ra­de sie zu sei­ner An­sicht zu be­keh­ren. Es wa­ren nicht vie­le un­ter den jun­gen Mäd­chen, die welt­ge­schicht­li­che Fra­gen mit ei­nem so per­sön­li­chen In­ter­es­se er­fass­ten, wie Aga­the. Zum ers­ten Mal wur­de sie vor eine selbst­stän­di­ge Ent­schei­dung ge­stellt, Dr. En­gel­bert for­der­te stets Selbst­stän­dig­keit von sei­nen Zög­lin­gen. Aga­the blieb hart­nä­ckig ih­rem Gott-Hei­lan­de treu. Ohne Wun­der und ohne das Wal­ten über­ir­di­scher Mäch­te schi­en die Welt ihr öde und lang­wei­lig. Wo­hin sie schau­te, war al­les Le­ben, Ge­burt und Tod ihr nur ein Wun­der, sie fühl­te sich um­ge­ben von un­be­greif­li­chen Ge­heim­nis­sen, an die man nicht zu tas­ten wag­te.

In den Re­li­gi­ons­stun­den gab es lei­den­schaft­li­che Dis­pu­ta­tio­nen, un­be­stimm­te, aber de­sto hef­ti­ge­re Aus­ein­an­der­set­zun­gen, bis Aga­the schluchz­te, und auch Dr. En­gel­bert, ei­nem weich­mü­ti­gen Idea­lis­ten, die hel­len Trä­nen in sei­nen großen Voll­bart lie­fen. Der Glau­bens­streit wur­de in den Frei­stun­den und bis in die Schlaf­sä­le hin­ein fort­ge­setzt. Eu­ge­nie stell­te sich gleich auf die Sei­te von Dr. En­gel­bert. Sie äu­ßer­te, dass nur ein be­schränk­ter Ver­stand an Wun­der glau­ben kön­ne. Aga­the beb­te in der Furcht, Eu­ge­nie möch­te sie für dumm hal­ten und ihr die Freund­schaft kün­di­gen. Aber die Aus­sicht in ein ewi­ges Le­ben voll En­gel­ge­sang und himm­li­scher Glo­rie konn­te sie der Freun­din doch nicht op­fern.

Wel­ches Glück emp­fand Aga­the da­her, als Eu­ge­nie sie ei­nes Abends in ihr Käm­mer­chen her­über­hol­te und mit Cho­ko­la­de füt­ter­te. Eine äl­te­re, aus Gleich­gül­tig­keit ge­gen al­les Deut­sche ziem­lich duld­sa­me Eng­län­de­rin führ­te die Obe­r­auf­sicht über den Saal. Au­ßer Aga­the und Eu­ge­nie schlie­fen nur noch ei­ni­ge neu an­ge­lang­te Lands­männ­in­nen der Miss dar­in.

»Aga­the, hast Du schon ein­mal einen Mann gern ge­habt?« frag­te Eu­ge­nie lei­se.

»Aber Eu­ge­nie, wie kannst Du denn so et­was den­ken«, flüs­ter­te Aga­the er­schro­cken und wur­de dun­kel­rot.

»Du hast kein Ver­trau­en zu mir«, sag­te Eu­ge­nie ver­letzt und schloss die Schach­tel mit der Cho­ko­la­de in ihre Kom­mo­de.

»Geh’ nur, ich bin müde.« Sie blies das Licht aus und leg­te sich zu Bett. »Wenn Du of­fen wä­rest, wür­de ich Dir auch et­was ge­sagt ha­ben. Aber Du bist im­mer so ver­steckt. Du bist eine Tu­gend­heuch­le­rin. Ja, das bist Du.«

Eu­ge­nie dreh­te sich nach der Wand. Aga­the saß zag­haft im Kor­sett und Un­ter­rock auf dem Bett­rand. Aus den an­de­ren Kam­mern drang ru­hi­ges At­men und ein zu­frie­de­nes Mur­ren, wel­ches die Eng­län­de­rin beim Schla­fen aus­zu­sto­ßen pfleg­te. Es war be­hag­lich warm im Zim­mer und roch nach Man­del­kleie und gu­ter Sei­fe.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Gabriele Reuter – Gesammelte Werke»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Gabriele Reuter – Gesammelte Werke» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Gabriele Reuter – Gesammelte Werke»

Обсуждение, отзывы о книге «Gabriele Reuter – Gesammelte Werke» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x