Wandertipps um Jesenice
Das Gebiet um Jesenice eignet sich bestens für Spaziergänge, vor allem für ausgedehnte und anspruchsvolle, auch mehrtägige Bergtouren. Die Sicht von oben ist gigantisch. Wanderkarten sind im TIC erhältlich. Beliebte Touren sind u. a.:
♦ Rundtour von der Planina pod Golico (942 m) zum Gipfel Velika Golica (1884 m) und unterhalb der Mala Golica über Marklje rovt und Korelnov rov zurück. Insg. rund 7-8 Std., 900 m Höhendifferenz, ansonsten leichte Wanderstrecke.
♦ Von Javorniški Rovt und der Planina Pristava (s. o.) hinauf zum Kočna sedlo (ca. 1570 m), über Pelska Planina und Medvedjak sedlo wieder zurück. Rund 8 Std., 720 m Höhendifferenz, leichte Wanderstrecke.
♦ Sehr beliebt ist auch die große 2- bis 3-Tages-Tour: Vom Ort Koroška Bela (von Jesenice in 0:30 Std. per Bus erreichbar) zur Valvasor-Hütte, evtl. hier schon Übernachtung oder weiter hinauf zum höchsten Berg dieser Gegend, dem kahlen, nach allen Seiten hin sichtbaren Kegelberg Stol (2236 m) - von hier aus überblickt man die gesamten Julischen Alpen bis hin zur Bucht von Triest. Hier kann man dann etwas unterhalb des Gipfels in der Hütte Prešernova kuča na Stolu übernachten. Am nächsten Tag wandert man entlang dem Grat (meist sehr windig) westwärts bis zum Velika Golica und der unterhalb liegenden Hütte Koča na Golicu, geht dann am nächsten Tag hinab zur Planina pod Golico (von dort Mo-Fr Bus nach Jesenice) oder in einem weiteren Tag entlang dem Grat und oberhalb des Karawankentunnels zum bekannten Gipfel Kepa bzw. Mittagskogel (2139 m) und dann talwärts nach Dovje/Mojstrana; aber auch weiter westwärts sind keine Grenzen gesetzt ...
Baron Žiga Zois (geb. 1747 in Triest, gest. 1819 in Ljubljana)
Karl Sigismund Zois (slow. Žiga Zois), Freiherr von Edelstein, war der Sprössling des Lombarden Michelangelo Zois (1694-1777), eines angesehenen Kaufmanns, der mit Eisenerz handelte und in zweiter Ehe eine wohlhabende Adelige Krainerin Johanna Katharina Kappus von Pichelstein wählte. 1739 erhielt er aufgrund seiner Leistungen den Adelstitel, den er, wie auch die zahlreichen Eisenerzgießereien, Immobilien (u. a. Grad Brdo und Grad Fužine) sowie Grundstücke in der Krainer-, Bohinjer- und Karstregion weitervererbte. Sein Filius Sigismund wuchs in einem der Herrensitze in Triest auf, erhielt beste Ausbildungen, reiste viel und musste bereits mit 21 Jahren seinem Vater, der ihn zum Alleinerben einsetzte, zur Seite stehen. Er entwickelte sich als umtriebiger kluger Unternehmer, der geschickt seine Betriebe an Familienmitglieder übertrug, aber auch als Gelehrter, Schriftsteller, Mäzen und v. a. auch Naturwissenschaftler - die Geologie und die Mineralogie waren seine Leidenschaft. Seine Sammlung, inklusive dem nach ihm benannten Mineral Zoisit, kann man im Naturhistorischen Museum in Ljubljana besichtigen. Auch war er Förderer und Gastgeber namhafter Persönlichkeiten wie Marschall Marmont, Anton Tomaž Linhart oder Balthasar Hacquet. Er gründete den Zois-Zirkel, in dem es um soziale, philosophische und künstlerische Themen der Aufklärung ging, war aber auch Literaturkritiker - einer der ersten, wie man sagt. Er erhielt etliche Auszeichnungen für sein Lebenswerk und war zu seiner Zeit einer der reichsten Slowenen.
Nach seinem Bruder Karel Zois (1756-1799), einem Botaniker, der vor allem in Grad Brdo (→ Grad Brdo) lebte, wurden endemische Pflanzen benannt wie die Glockenblume, Campanula zoisii, oder das gelbblühende Stiefmütterchen, Viola zoisii.
Bled
Der malerische Kurort schmiegt sich mit hübschen Villen um den gleichnamigen See, bietet mildes Klima und grandiose Blicke auf die Gebirgswelt. Seit 1855 reisen Touristen ins schmucke Städtchen, dessen Hauptattraktionen die kleine Seeinsel mit Kirche und die auf dem Felsen thronende Burg sind. Zudem ist Bled aber auch bekannter Austragungsort für internationale Ruderregatten.
Der schmale Kurort mit Burg, See und Stol-Blick
Der 5200-Einwohner-Ort liegt eingebettet zwischen Bergen, die vor kalten Nordwinden schützen und eine Badesaison bis in den September ermöglichen. Dort, wo heute ein Barockkirchlein im See steht, soll früher die altslawische Göttin Živa verehrt worden sein. Die ersten Besucher pilgerten als Wallfahrer zur Kirche „Sv. Marija im See“ auf der Insel. Später kamen viele wegen der heilenden Thermalquellen, die noch heute geschätzt werden, und wegen der guten Luft. Auch Tito und seine internationalen Gäste kamen gerne in die repräsentative Villa Bled, heute ein Hotel und immer noch beliebter Tagungsort. Bereits 1908 wurde Bled bei der Weltausstellung für Tourismus in Wien mit der Goldmedaille geehrt. Das heutige Bled strahlt mit seinen Hotels, Villen und anziehenden Cafés an der Uferpromenade noch immer etwas von dem Charme des einst exklusiven Kurortes aus. Doch was vor über einem Jahrhundert noch exklusiv war, steht heute auch einem breiteren Touristenstrom offen.
In der Saison bevölkert Alt und Jung aus Mitteleuropa die ausgedehnten Parks am See, das Spielcasino und die Cafés, in denen - auch auf Deutsch offeriert - Kuchen, Torten und die berühmte Bleder Kremešnite oder Blejska grmada reißenden Absatz finden ... Ganzjährig bietet sich Bled als beliebter Veranstaltungsort für Kongresse an. Der Golfplatz mit 18 + 9 Löchern lockt zum Einputten auf einem Plateau mit herrlicher Bergkulisse, daneben ist Bled auch ein Zentrum des Rudersports: Auf der 2200 m langen Regattastrecke werden oft internationale Ruderwettbewerbe ausgetragen, 2020 findet die Weltmeisterschaft statt. Auch für Winterschwimmen-Weltcups dient der See. Das lange, bis auf über 1500 m ansteigende Plateau Pokljuka (→ Bled/Umgebung) westlich von Bled ist Kulisse für die Weltcups im Biathlon, 2021 auch für die Weltmeisterschaft. Einen Überblick über das malerische Bled und seine Umgebung verschafft man sich am besten vom Schloss oder vom Hausberg Straža (642 m) aus, der neuerdings auch Jugendliche mit einer Sommerrodelbahn, Adrenalin- und Bikepark begeistert, auch die neue 7 km lange ZIP-line sorgt für Fun. Und nicht zuletzt ist der Bleder See mit 24 °C einer der wärmsten der Alpen.
Geschichte
Erste Spuren menschlicher Besiedlung gehen auf die Bronzezeit zurück, zahlreicher sind die Funde aus der Hallstattzeit. Kelten und Römer zog es offenbar weniger hierher. Später besiedelten die Slowenen die Gegend (5./6. und 9./11. Jh.). Wann das Schloss von Bled, das zu jener Zeit Veldes hieß, erbaut wurde, ist nicht genau bekannt. Im Jahre 1004 stand es jedenfalls schon, der deutsche Kaiser Heinrich II. schenkte es damals dem Brixener Bischof Albuin. Einziges Überbleibsel dieser Zeit ist der Turm an der abfallenden Seite des Schlossbergs - das meiste wurde beim slowenischen Bauernaufstand 1510 zerstört. Über 800 Jahre lang gehörte das Schloss zu Brixen, war zwischenzeitlich in österreichischem und französischem Besitz, geriet in private Hand und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg verstaatlicht.
Die Heilkraft der mit 23 °C relativ kühlen Thermalquellen wird bei neurovegetativen Störungen, Alters- und Stresskrankheiten schon seit dem 17. Jh. genutzt. 1885 begann der Schweizer Arzt Arnold Rikli (1823-1906) mit Sonnen-, Luft- und Wasserbädern und begründete Bleds Ruf als Kurort. Moderne medizinische Regenerationstherapien nach den traditionellen Methoden Arnold Riklis (Kalt- und Warmwasserbehandlungen, Dampfbäder, vegetarische Ernährung und Massagen) werden heute im Hotel Golf angeboten.
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