Von Erik - Die falsch gestellten Weichen

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Der diskussionsfreudige Konservative Erik Maria Ritter von Kuehnelt-Leddihn war ein Mann des leidenschaftlichen Einspruchs, wenn um des lieben Friedens willen faule Kompromisse in Gemeinplätze gekleidet wurden. Wer ihm gegenüber behauptete, linke und rechte Extreme berührten sich, der wurde leidenschaftlich belehrt: «Rechts steht für Persönlichkeit, Vertikalität, Transzendenz, Freiheit, Subsidiarität und Vielfalt, links steht für Kollektivismus, Horizontalismus, Materialismus, Gleichheit-Nämlichkeit, Zentralismus und Einfalt (in beiden Sinnen des Wortes).» Folgerichtig war das Credo des Denkers «Right is right and left is wrong!»; es steht sprichwörtlich für die Arbeit der intellektuellen Rechten bis zum heutigen Tage.
Einer entsprechenden politischen Bildung seiner Leser war Kuehnelt-Leddihn sein Leben lang verschrieben. In seinem umfassenden Grundlagenwerk «Die falsch gestellten Weichen. Der Rote Faden 1789–1984» weist er detailliert und quellengesättigt nach, wie sich im Gefolge der Französischen Revolution weltweit eine revolutionär-gleichmacherische Grundströmung entwickelte und als «Ewige Linke» (Ernst Nolte) bis in die unmittelbare Gegenwart hinein wirksam war und bleibt. Kuehnelt-Leddihns tiefgreifende Einführung in die Probleme der Gegenwart hat über die Jahre nichts von ihrer Gültigkeit verloren. Dieses Standardwerk für jeden politischen Menschen abseits des Mainstreams ist zum 110. Geburts- und 20. Todestag des großen österreichischen Intellektuellen nach langer Zeit nun wieder ungekürzt verfügbar.

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Materiell ist die katholische von der reformatorischen Welt erst von der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts an überholt worden. Der Abstieg Spaniens begann keineswegs mit dem wetterbedingten Untergang der Armada. Frankreich und Österreich waren noch bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts die Großmächte Europas. Noch 1763 vergrößerte sich das spanische Imperium gewaltig. Der amerikanische Mittlere Westen vom Mississippi zu den Rocky Mountains und bis nach Kanada hinauf wurde damals spanisch. Orte wie St. Louis und das Stadtgebiet des heutigen Minneapolis kamen unter die Herrschaft Madrids; Spanier und Russen begegneten sich nördlich von San Francisco. 8)Zwar konnten die Niederländer mehr als die Hälfte des portugiesischen Weltreichs während der spanischen Besetzung Portugals blutlos annektieren, doch den Brasilianern gelang es nach einiger Zeit, die Niederländer wieder hinauszuwerfen. 9)

Alldies ändert nichts an der Tatsache, daß die Zeit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts (trotz des Verlustes der dreizehn Kolonien in Nordamerika durch französische Intervention) eine Zeit der absoluten britischen (und auch preußischen) Aszendenz ist, während die Bedeutung Schwedens und der Niederlande – beides Großmächte vor nicht allzulanger Zeit – sich ihrem Ende nähert. Doch selbst nach 1815 ist Frankreichs Stellung als Großmacht praktisch unbestritten.

Der Primat des Mundus Reformatus ist aber nicht so sehr auf den „neuen Glauben“, sondern viel eher auf seine rapide Säkularisierung zurückzuführen. Mit Recht hatte Hegel behauptet, daß nicht im katholischen Raum, sondern in den Ländern der Reformationskirchen die Französische Revolution ihre eigentlichen Triumphe gefeiert hatte. 10)Dasselbe kann man auch von der Aufklärung sagen. Diese Verweltlichung drückte sich schon in der reformatorischen Negierung einer kirchlich-religiösen Kultur an. Alexander Rüstow hat uns in einem wohldokumentierten Essay den Abbruch der deutschen Malerei durch die Reformation vor Augen geführt, 11)und A. Müller–Armack verdanken wir, nur um ein Beispiel zu nennen, den Hinweis, daß in Leipzig die erste evangelische Kirche seit der Reformation erst 1870 gebaut wurde. 12)Der Geist und die Energien des Mundus Reformatus konnten sich in weltlich-verweltlichtem Enthusiasmus auf die irdischen Güter konzentrieren. Die These Max Webers ist zumindestens halbwahr. Auch nicht so zufällig entwickelte sich die Technik im Norden Europas schneller und durchdrang dort das tägliche Leben auch intensiver als im Süden und vor allem im Osten Europas, da sich dort noch gewisse manichäische Residuen einer solchen Entwicklung gegenüberstellten. Doch diese Evolution im Norden verband sich auch mit einem starken Sinn für Disziplin, Ordnung und Pünktlichkeit, wie man es früher nur im monastischen Rahmen mit der strengen Arbeits- und Zeiteinteilung gewohnt war. Das anarchische Lebensgefühl der katholischen und der ostkirchlichen Welt, verbunden mit Trägheit, Schlamperei, joie de vivre und dolce vita , eignete sich für eine rapide Industrialisierung herzlich wenig. 13)Der Militarismus Preußens und der „Marinismus“ Englands gaben dem „südlicheren Norden“ auch eine große politische Machtfülle. Die katholischen Völker gerieten ins Hintertreffen; auch die schulische Bildung und selbst die Geburtenziffern in den katholischen Ländern hielten keine Vergleiche aus. Erst nach dem Ersten Weltkrieg holten die katholischen Bevölkerungsteile und Länder wieder auf. 14)

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts hatte die Krise in der katholischen Kirche und im Orbis Catholicus einen wahren Zenit erreicht, wobei sie einer Phalanx von Gegnern gegenüberstand: Vulgärprotestantismus, 15)Freimaurerei, Nationalismus, Demokratie, Liberalismus, Antiklerikalismus, Sozialismus, Gallikanismus und Staatskirchentum, Materialismus, Anarchismus und einer ganzen Reihe von ideologischen und philosophischen Strömungen. Wie wenig man damals als „gebildeter Mensch“ der Kirche noch anhängen konnte, zeigt der Ausruf Leos XIII., der einen fromm-katholischen Arzt in Privataudienz empfing: „ Medicus catholicus, res miranda! “ Ein sogenannter Rationalismus hatte den Glauben bei der immer größer werdenden Masse der Halbgebildeten (vor allem im Bürgertum) unterhöhlt, sodaß er nur mehr in der stets schrumpfenden Bauernschaft, im kleinsten Kleinbürgertum, in manchen Fragmenten der Arbeiterschaft, bei einigen wenigen Traditionalisten (vornehmlich im Adel) und auch bei total emanzipierten Intellektuellen und Künstlern, die bewußt gegen den Strom schwammen, vertreten war. Zu letzterer Gruppe gehörten in der Periode 1848–1914 Männer wie Newman, Donoso Cortés, Montalembert, Bloy, Péguy, Huysmans, Manzoni, Solowjów, 16)Wilfred Ward, Hügel, Jarcke, Klopp, Pastor, Phillips – eine kurze Liste, und in dieser findet man bezeichnenderweise wenige Deutsche. Das sollte sich allerdings im 20. Jahrhundert überraschenderweise ändern. (Große evangelische Denker und Künstler, die aus ihrem Glauben heraus gewirkt haben? Außer Schleiermacher, Kuyper, Stahl, Gladstone und Troeltsch auch wieder fast niemand!)

Doch findet 1870 in der katholischen Kirche ein sehr bedeutendes Ereignis statt: Mitten in einer Zeit der „verlängerten Aufklärung“, des „bürgerlichen Freisinns“, des Materialismus und Rationalismus wurde das Dogma der päpstlichen Unfehlbarkeit verkündet, in der Tat also nur die Verbindlichkeitserklärung einer alten, sehr allgemeinen Überzeugung, die aber gerade zu diesem Zeitpunkt als Kampfansage gegen die „Welt“ gewertet werden mußte. Ohne ein absolutes Magisterium wäre die katholische Kirche auf die Dauer allerdings nicht ausgekommen. Das Ende des Kirchenstaates, das mit einer neuen Bekräftigung der rein geistigen Führungsrolle des Papsttums zusammenfiel, hatte wahrhaft symbolische Bedeutung. Die „moderne Welt“ des „Fortschritts“ zeigte sich wütend, beleidigt und empört. Der Syllabus hatte sie allerdings schon auf diese Dogmatisierung vorbereitet. Der Artikel 80 (es ist dies der letzte) verdammte ausdrücklich die These, daß sich der Papst mit dem Fortschritt, dem (sektiererischen) Liberalismus und der modernen Gesellschaft aussöhnen sollte. 17)

Europas Linke, die in dieser „frechen“ Dogmatisierung den Beginn der Agonie der Kirche sah – das Écrasez l’Infame! Voltaires wurde allenthalben wieder laut –, sollte sich jedoch enttäuscht sehen. Zwar war die katholische Kirche nun noch deutlicher die Verkörperung des „Rückschritts“, das so offensichtliche Hindernis am Wege des bejubelten Fortschritts, der den Himmel auf Erden verwirklichen sollte, aber schon die Gründung einer „altkatholischen“ Kirche, von der man dachte, daß sie alsbald die Mehrheit der katholischen Christen von Rom weglocken würde, kam fast einer Totgeburt gleich. 18)Bismarck erhoffte sich für diesen Splitter einen großen Erfolg, und in manchen Schweizer Kantonen wurden im Zeichen des „bürgerlichen Freisinns“ die „Christkatholischen“ (im Unterschied zu den „Römischen“) finanziell unterstützt. Doch schon in der Zentrumspartei konnte die Kirche sich im Deutschen Reich ein gewisses Machtinstrument beschaffen, das im „Kulturkampf“ recht erfolgreich verwendet werden konnte. (Einen ‚Kulturkampf‘ nannte der aufgeklärte Anatom R. Virchow, der als Abgeordneter der Liberalen im Reichstag saß, diesen Kampf Bismarcks gegen die „fortschrittsfeindliche“ Kirche.) Doch gerade im Zentrum zeigte es sich, daß die katholische Kirche noch lange nicht wehrlos war, denn hier trat eine Partei auf den Plan, die tatsächlich alle Volksschichten auf der Basis des Glaubens umfaßte und auch Nichtkatholiken, wie zum Beispiel Ludwig von Gerlach, anzog. 19)Und diese Partei, wie die auch mit ihr verwandte Bayrische Volkspartei, 20)war keineswegs der politische Arm des Vatikans, sondern verfolgte eine eigene Politik. 21)

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