Von Erik - Die falsch gestellten Weichen

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Der diskussionsfreudige Konservative Erik Maria Ritter von Kuehnelt-Leddihn war ein Mann des leidenschaftlichen Einspruchs, wenn um des lieben Friedens willen faule Kompromisse in Gemeinplätze gekleidet wurden. Wer ihm gegenüber behauptete, linke und rechte Extreme berührten sich, der wurde leidenschaftlich belehrt: «Rechts steht für Persönlichkeit, Vertikalität, Transzendenz, Freiheit, Subsidiarität und Vielfalt, links steht für Kollektivismus, Horizontalismus, Materialismus, Gleichheit-Nämlichkeit, Zentralismus und Einfalt (in beiden Sinnen des Wortes).» Folgerichtig war das Credo des Denkers «Right is right and left is wrong!»; es steht sprichwörtlich für die Arbeit der intellektuellen Rechten bis zum heutigen Tage.
Einer entsprechenden politischen Bildung seiner Leser war Kuehnelt-Leddihn sein Leben lang verschrieben. In seinem umfassenden Grundlagenwerk «Die falsch gestellten Weichen. Der Rote Faden 1789–1984» weist er detailliert und quellengesättigt nach, wie sich im Gefolge der Französischen Revolution weltweit eine revolutionär-gleichmacherische Grundströmung entwickelte und als «Ewige Linke» (Ernst Nolte) bis in die unmittelbare Gegenwart hinein wirksam war und bleibt. Kuehnelt-Leddihns tiefgreifende Einführung in die Probleme der Gegenwart hat über die Jahre nichts von ihrer Gültigkeit verloren. Dieses Standardwerk für jeden politischen Menschen abseits des Mainstreams ist zum 110. Geburts- und 20. Todestag des großen österreichischen Intellektuellen nach langer Zeit nun wieder ungekürzt verfügbar.

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Bismarcks wichtigstes Werk blieb aber die Reichsgründung 1871, die in einer Huldigungszeremonie vor Wilhelm I. im Spiegelsaal von Versailles am 18. Jänner 1871 feierlich stattfand. Es ist kaum zu bezweifeln, daß dieser Staatsakt in jener Form den „Erbfeind“ bewußt erniedrigen wollte, der aus Gründen der „Sicherheit“ und der Hegemonie am Festland den Nachbarn im Osten schwach und geteilt wissen wollte. Jahrhunderte hindurch waren die Bourbonen und Bonapartes die Feinde der deutschen Dynastie, der Habsburger, gewesen. Nicht nur hatten sie zeitweilig oder auf Dauer die habsburgischen Besitzungen von Belgien bis zur Schweiz und nach Katalonien hinunter besetzt oder annektiert, sie hatten auch stets die Reichsfeinde unterstützt: die Schweden, die norddeutschen Fürsten, die magyarischen Aufständischen, die italienischen Nationalisten und nicht zuletzt auch die Türken. Der allerchristlichste König machte ohne Gewissensbisse Allianzen mit Ketzern und Heiden gegen den Römischen Kaiser. 9)Noch im Ersten Testament Friedrichs II. von Preußen werden die Franzosen als die verläßlichsten Alliierten bezeichnet. 10)Auch trotz des Renversement des Alliances 1756, das das Königreich Preußen von einem Liebkind Frankreichs in ein Liebkind Englands verwandelte, blieben die französischen Sympathien, und zwar besonders jene der fortschrittlich aufgeklärten Kreise, auf Seiten Preußens. Die krisenreiche Freundschaft zwischen Voltaire und dem Preußenkönig blieb unvergessen, und die Führer der Französischen Revolution, die den alten Habsburgerhaß fortsetzten, appellierten laut an die preußischen Sympathien. 11)

Hier darf man auch nicht vergessen, daß die Aufhebung des Edikts von Nantes, wodurch den Hugenotten die früher zugestandene Religionsfreiheit genommen wurde, und das Edikt von Potsdam, das die hugenottischen Flüchtlinge nach Brandenburg-Preußen einlud, den Hohenzollern ein höchst wertvolles und lange Zeit hindurch auch kulturell höherstehendes Element brachten, das das feudale Kurfürstentum in einen modernen Staat umwandelte. Noch am Anfang des 18. Jahrhunderts war Berlin eine fast überwiegend französische Stadt, und auch Grillparzer sagte den Berlinern die Bildungsgrundlagen von Juden und Franzosen nach. 12)Das Französische Gymnasium Berlins bleibt bis in unsere Tage das beste in seiner Art. 13)Friedrich II. schätzte diese Refugiés nicht nur ganz außerordentlich; kulturell war und blieb dieser Monarch, sehr zum Unterschied von Maria Theresia, ein Franzose, der die deutsche Sprache für Hunde, aber nicht für Menschen geeignet hielt. 14)(Mit der deutschen Rechtschreibung blieb der „Olle Fritz“ stets auf Kriegsfuß.) Und das Berliner Außenamt verkehrte mit seinen eigenen Diplomaten bis 1863 in französischer Sprache, die übrigens auch Bismarck glänzend beherrschte. 15)

Doch diese Frankophilie hatte durch die napoleonischen Kriege einen ganz argen Schock erlitten. Der „Franzmann“ war seit diesen nun ganz deutlich der „Erbfeind“ geworden – sicher aber nicht persönlich für Bismarck, der eine kürzere Zeit hindurch sogar an eine echte Annäherung an Frankreich dachte und dem westlichen Nachbarn jede Gelegenheit gab, sein Kolonialreich zu vermehren. Auch in den Territorialansprüchen im Frieden von Frankfurt (1871) waren Bismarcks Forderungen bescheiden: nichteinmal das ganze Elsaß wurde annektiert (Belfort mit Umgebung blieb bei Frankreich) und nur der kleinere Teil Lothringens (das bis ins 18. Jahrhundert zur Gänze zum Reich gehört hatte) kam zum Deutschen Reich.

Unverantwortlich war, wie wir sagten, die Gründung des Zweiten Deutschen Reiches im Spiegelsaal von Versailles, ebenso unverantwortlich war das Friedensdiktat 48 Jahre später in derselben Lokalität. Anstatt im gerade besiegten Ausland hätte die Reichsgründung an einer von allen Deutschen verehrten Stätte gefeiert werden können, so zum Beispiel in Frankfurt (im Dom, am Römer, in der Paulskirche), in Aachen, in Augsburg, ja selbst in Berlin. (Ein theoretisches Äquivalent zu „Versailles“? Die Ausrufung der Tschechoslowakischen Republik in der Wiener Hofburg beziehungsweise in Schönbrunn, oder der wiedererstandenen Republik Polen in Sanssouci.) Man greift sich also wirklich an den Kopf, wie ein solcher Plan in den Hirnen von wohlgeborenen, kultivierten Menschen entstehen konnte! 16)Das zwanzigste, das Jahrhundert der absoluten Barbarei war eben nicht mehr fern. Und Hitler? Von ihm sagte der Prälat Kaas mit Recht, er wäre nicht in Braunau, sondern in Versailles geboren.

Für Frankreich war diese Niederlage mit dem Verlust von fünf Milliarden Franken (nach heutiger Kaufkraft etwa 20–25 Milliarden Mark) und den Departments Oberrhein (ohne Belfort), Niederrhein und Mosel verbunden. Wie wir schon sagten, blieb der größere Teil Lothringens bei Frankreich, doch gaben von den Reichslothringern immerhin 30 Prozent Französisch als ihre Muttersprache an. Im Elsaß war der französisch-sprechende Teil der Bevölkerung sehr gering, doch war der überwiegende Teil der Bevölkerung damals französisch gesinnt. 17)Die psychologische Behandlung der Elsässer und Lothringer war durch eine größtenteils preußische Verwaltung der „Reichslande“ auch denkbarst ungeschickt. (Dasselbe konnte man von Nordschleswig sagen, von den polnischen Gebieten ganz zu schweigen.) Erst sehr langsam gewöhnten sich die deutschen Elsässer an den neudeutschen Stil, der eben leider ein borussischer Stil war, und noch im Jahre 1913 kam es in Zabern zu richtigen Zusammenstößen zwischen Volk und Armee. 18)Doch berichtigend sollte auch gesagt werden, daß die E’sässer als typisches Grenzvolk nur zu oft eine „zweideutige“ Haltung an den Tag legten, die aber wiederum nicht als Unaufrichtigkeit oder Unehrlichkeit gedeutet werden soll, sondern eines „Sowohl-alsauch“, eines Sehens in zwei Richtungen. Man stelle sich aber vor, was geschehen wäre, wenn die Verwaltung des Elsaß nicht in preußische, sondern in österreichische Hände gelegt worden wäre, in Hände von alemannischen Vorarlbergern oder Freiburger Vorderösterreichern, und nicht von Männern, die von der Warthe, der Spree oder der Lausitz kamen. 19)

Die militärische Niederlage (die zweite im 19. Jahrhundert) und der Verlust der östlichsten Departments hatten auf Frankreich eine traumatische Wirkung – nicht nur als Folge des Deutschenhasses, den es in der Vergangenheit eigentlich nicht gegeben hatte, sondern auch aus „geopolitischen“ Gründen. Der Rhein wurde als die „natürliche“ Ostgrenze Frankreichs aufgefaßt, was er wohl trotz der stupiden Behauptung des deutschfeindlichen Friedrichs II. nie gewesen war. 20)(Hier nützt auch keine Berufung auf Cäsars De Bello Gallico , da die Römer bekanntlich nie recht zwischen Kelten und Germanen unterscheiden konnten.) Flüsse mögen für den Laien ideale oder „natürliche“ Grenzen sein, doch für den Geographen sind sie es fast nie. In Europa haben wir einzig und allein die unterste Donau als Trennungslinie zwischen Bulgaren und Rumänen, doch gibt es auch bulgarische Siedlungen im südlichen Bessarabien. Flüsse sind Verkehrswege: sie verbinden, sie trennen nicht. In unserem Jahrhundert wurden sie zu Grenzen gemacht, denn für die Männer am grünen Tisch ersparen sie das Forschen und Denken. 21)Die ethnische Grenze zwischen Franzosen und Deutschen liegt demgemäß auf dem Kamm der Vogesen und nicht am Rhein. Der Rhein ist also tatsächlich „Deutschlands Strom, nicht Deutschlands Grenze“. Und obwohl das Elsaß erst 1681 zu Frankreich kam, 22)wurde das Straßburg-Monument auf dem Place de la Concorde bis Ende 1918 mit einem schwarzen Flor verziert. Der „Revanchismus“ ist wurzelhaft und historisch ein französisches Wort.

Welchen Charakter aber hatte nun dieses Zweite Deutsche Reich? Es war vor allem ein kleindeutsches, preußisches und überwiegend evangelisches Reich, das sehr eindeutig einen Bruch mit der deutschen Geschichte herstellte. Fast zwei Drittel der Bevölkerung, wie auch zwei Drittel der Oberfläche des Deutschen Reiches gehörten zu Preußen, das sich ununterbrochen vom Saargebiet bis Litauen erstreckte. Die Rheinländer, die Frankfurter, die Schleswiger und Hannoveraner, die Oberschlesier und die Bewohner von Hohenzollern waren nun alle „Preußen“ und trugen somit den Namen eines ausgestorbenen baltischen Volksstammes, der mit den Letten verwandt war. Außerhalb dieses Großpreußens gab es dann nur mehr die süddeutschen Staaten, deren politischer und gesellschaftlicher Stil als „liberal“ bezeichnet wurde, die Kleinstaaten in Thüringen, die drei Hansastädte, Oldenburg, die beiden Mecklenburg, Braunschweig, Anhalt und Sachsen. Interessanterweise hatte Preußen bei den Angelsachsen das größte moralische Prestige, denn es war „protestantisch“ und „fortschrittlich“. Dem Süden räumte man künstlerische, aber keine wissenschaftlichen, technischen oder auch ethischen Qualitäten ein. (Österreich natürlich auch nicht. Die Kaiserstadt Wien als geistiger Motor ersten Ranges wurde in Amerika erst in den letzten 15 Jahren „rückblickend“ entdeckt.)

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