Heldenreise II
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Homeoffice HOMEOFFICE Die Heimarbeit oder das Homeoffice hat eine lange Tradition. Wenn man es genau nimmt, hatten die Menschen anfangs gar keine Vorstellung, etwas anderes zu machen als Homeoffice. Erst mit der Einführung der Lohnarbeit, also dem Konzept, dass einer einen anderen dafür bezahlt, dass er für ihn arbeitet, fing es an, dass die Menschen an einen ihnen zugewiesenen Arbeitsplatz gingen und dort ihre Aufgaben verrichteten. In diesem Zuge gab es dann auch auf einmal die Freizeit, die immer dann war, wenn man nicht an seinem Arbeitsplatz war, und das fühlte sich gut an. So wurde das Zuhause immer mehr mit Freizeit und immer weniger mit Arbeit assoziiert. Die Idee, dass die Schreibtischarbeiter auch außerhalb des Gebäudes des Arbeitgebers arbeiten könnten, nämlich von da aus, wo sie eben Lust hatten, keimte in den 70er-Jahren wieder auf, wurde aber erst viel später mit dem schnellen Internet wirklich machbar. Das Homeoffice kollidierte dann aber mit dem Konzept Freizeit/Familie, das sich in der Zwischenzeit untrennbar mit dem Zuhause verbunden hatte. Genau genommen könnte der Arbeitnehmer im Homeoffice viel mehr arbeiten, denn er sparte die Hin- und Rückfahrt zum Arbeitsplatz, und wenn er die Arbeit geschickt in seinen Tagesablauf integrierte, hätte er die Chance, jede freie Lücke zu nutzen. Allerdings empfand der Arbeitgeber einen gewissen Kontrollverlust, und er würde erst lernen müssen, dass das moderne Beschäftigungsverhältnis mehr auf Vertrauen und Verantwortungsbewusstsein basierte. Als das Coronavirus ausbrach, war die Heimarbeit schnell die einzige Alternative, und jeder, der es sich leisten konnte, verzog sich in sein Homeoffice. Auch die Kinder.
Homeschool
Homeschool II
Honka, Bar des Vergessens
Honka, Bar des Vergessens II
Honka, Bar des Vergessens III
Honka, Bar des Vergessens IV
Honka, Bar des Vergessens IX
Honka, Bar des Vergessens V
Honka, Bar des Vergessens VI
Honka, Bar des Vergessens VII
Honka, Bar des Vergessens VIII
Honka, Bar des Vergessens X
Honka, Bar des Vergessens XI
Ich und das Virus
Impfstoff
Indien
Indien II
Infektion
Inkonsequenz
Investition
Isolation
Jennifer
Kadaver
Kalkulation
Kern
Kernkeule
Klartext
Kleiner Leberegel
Klotz
Klotz II
Konsolidierung
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Licht
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Ordnung III
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Pest
Pest II
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Schicksal
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Sondersendung
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Systemrelevant
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Tod
Tracing
Trost
Trost II
Ungnade
Unsichtbar
Unsichtbar II
Vakuum
Verheerungspotenzial
Verheerungspotenzial II
Versammlung
Versandhandel
Versandhandel II
Verschwörung
Versprechen
Verweildauer
Viren
Viren II
Virologen
Vogelzählen
Weigerung
Wert
Werte
Wissenschaft
Zahlen
Zeitformen
Zombies
Zukunft
Wenn Sie das hier lesen, wird das Gröbste schon vorbei sein. Vielleicht wird es aber auch erst noch kommen. In Wirklichkeit haben wir überhaupt keine Ahnung, was das Gröbste gewesen sein wird, und möglicherweise werden wir es auch nie wissen. Die Auswirkungen, die das Ganze haben wird, werden später noch ganz andere Auswirkungen haben, von denen selbst Sie jetzt, wo Sie das lesen und schon viel mehr Ahnung haben als ich, wo ich das schreibe, nichts ahnen können. Manches wird so sein, wie wir es befürchteten, anderes ganz anders und manches wird auf wundersame Weise genau so gekommen sein, wie wir es uns immer gewünscht haben.
Die Erzählerin möchte die Gelegenheit nutzen, um darauf hinzuweisen, dass alles, was Sie im Folgenden lesen werden, von ihr, also der Erzählerin, gehört, gelesen, erlebt oder ausgedacht worden ist. Auf stichfeste Quellenangaben wird nach reiflicher Überlegung verzichtet, da aufgrund der Komplexität der Lage eine streng wissenschaftliche Herangehensweise nicht angemessen erscheint. So musste sich erst alles im Kopf der Erzählerin zu einem großen Ganzen vermischen, bevor sie dann, mit viel Feingefühl und ganz auf sich allein gestellt, ein klares Bild der Lage sponn. Es ist vielleicht außerdem der richtige Moment, darauf hinzuweisen, dass alles sowohl wahr als auch frei erfunden ist.
Der oder das Virus kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Schleim oder Saft oder Schlangengift. Man kann der Virus sagen oder das Virus, beides ist richtig und miteinander kombinierbar. Ein Virus ist eine infektiöse Struktur ohne eigenen Stoffwechsel, die sich nur über eine Wirtszelle vermehren kann. Die Wirtszelle betreibt dann den Stoffwechsel des Virus. Die Stoffwechselendprodukte, also der Kot, rufen mitunter Infektionen beim Wirt hervor. Anhand der Charakteristika und Symptome der Infektion erhält der Virologe oder Arzt erste Anhaltspunkte, um was für eine Art Virus es sich handeln könnte. Viele Viren sind bereits erforscht und gegen die Infektionen, die sie hervorrufen, sind Impfstoffe oder Medikamente gefunden, andere sind unerforscht und die allermeisten sind noch gar nicht in Erscheinung getreten. Viren verändern sich durch Mutation ständig weiter und deshalb wird es, solange es Viren gibt, auch immer wieder neue Viren geben. Ob der Mensch irgendwann einmal keine Angst mehr vor ihnen haben muss, ist ungewiss.
Viren haben alle Zeit der Welt. Sie können Pflanzen, Pilze, Tiere und Menschen befallen. Sie sind lediglich Träger ihrer Erbinformation und benötigen stets einen fremden Organismus, um sich zu verwirklichen. Ohne Wirt ist das Virus nichts, aber das ist dem Virus egal. Das Virus schwebt solange als Viruspartikel oder Virion herum, bis es auf eine Zelle trifft, die es einlässt. Die Virologen haben sich darauf geeinigt, dass es sich bei Viren nicht um eigenständige Lebewesen handelt.
Bei Schuld kann es sich sowohl um eingegangene Verbindlichkeiten handeln, als auch um die Voraussetzung für einen Straftatbestand. In den allermeisten Fällen tritt Schuld jedoch als Gefühl auf, als das sogenannte Schuldgefühl . Das Schuldgefühl kann ohne nachweisbaren Grund eintreten, aber auch völlig zurecht bestehen; die Grenze ist dabei fließend. Ein Schuldgefühl involviert meist zwei Parteien. Die, die die Schuld zuweist, und die, die sie annimmt. Dieser Vorgang kann auch in Personalunion ausgeübt werden. Wichtig bei der Schuldzuweisung ist, dass die Partei, die die Schuld zugewiesen bekommen soll, das Prinzip Schuld versteht und somit in der Lage ist, sie anzunehmen. Einer Fledermaus kann man zwar Schuld geben, aber weil die Fledermaus die Schuld weder versteht noch annimmt, verschafft das dem Schuldgebenden wenig bis gar keine Genugtuung.
Die Idee von Schuld ist, dass sie den Menschen zu einem besseren Menschen macht, indem der Mensch einsieht, gewisse Dinge lieber nicht mehr zu machen oder zu denken, und sich damit besser oder wieder besser in die Gesellschaft oder in seine Beziehung zur Schuld zuweisenden Person einzufügen. Ein Schuldgefühl kann aber auch lähmend wirken und dafür sorgen, dass man in eine Depression abrutscht, und dann passt man auch nicht mehr in die Gesellschaft.
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