Nation, Europa, Christenheit

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In zahlreichen europäischen Ländern kommt es zum vermehrten Widerstand gegen die Vorstellungen linker und liberaler Eliten. Selbst auf globaler Ebene werden «populistische» Strömungen festgestellt, deren gemeinsamer Nenner vor allem darin besteht, breiten Schichten der Bevölkerung einen größeren Anteil an der politischen Entscheidungsfindung verschaffen zu wollen. In diese große Auseinandersetzung unserer Zeit – «wir hier unten» gegen «die da oben» – sind auch beide Kirchen involviert. Dabei kann niemand bestreiten, dass sich religiös-ethische Grundsätze nicht eins zu eins in den Bereich der Politik übertragen lassen. Dennoch versuchen liberale Theologen üblicherweise, die universalistische Ausrichtung des Christentums samt Gebot der Nächstenliebe in die Mitte ihrer – politischen – Deutung zu stellen. Doch stehen die Ziele des globalen Liberalismus der christlichen Weltanschauung diametral entgegen: ein multilaterales Handelsnetzwerk, länderübergreifende politische Eingriffe und schrankenlose Migration. Eine Klärung ist dringend geboten. Vor dem Hintergrund von mehr als 2000 Jahren christlich-abendländischer Kultur beleuchtet «Nation, Europa, Christenheit» den traditionsreichen Dreiklang des Titels ebenso wie das Verhältnis «rechter Christen» zu Volk und Staat. Mit Beiträgen von Volker Münz (MdB), Prof. Dr. Felix Dirsch, Marc Stegherr, Jaklin Chatschadorian und anderen.

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Wir tragen sozusagen eine Brille, die selbst globale Phänomene auf den Nahraum herunterbricht. Wir können uns die Zahlen der Menschen nicht plastisch vorstellen, die schon unterwegs sind oder bereits auf gepackten Koffern sitzen. Wir können uns die Komplexität der Abläufe nicht ausmalen, und wir haben keine Ahnung vom Ausmaß der Geschäfte, die im Hintergrund getätigt werden. Der grundlegende menschliche Impuls angesichts solcher Phänomene ist die Einpassung in ein emotionales Narrativ, und dieser Impuls wird durch das Framing aufgenommen und verstärkt. Wir werden beispielsweise ermahnt, nicht „Menschenmassen“ zu sehen, sondern „Einzelschicksale“ – dabei sehen wir von vornherein die Einzelschicksale, weil wir nur diese emotional überhaupt einordnen können: Schicksale wie das von Alan Kurdi oder Reem Sahwil, wie sie uns in den Medien präsentiert werden, oder auch die Schicksale derjenigen, die wir persönlich kennenlernen. Diese Menschen werden für uns zu den „Gesichtern“ der Massenmigration; wir sehen sie und identifizieren sie mit dem Gesamtphänomen, weil wir das Gesamtphänomen gar nicht überblicken können. Und man müsste wirklich ein Unmensch sein, wenn diese Einzelschicksale einen nicht berühren würden. Aber um das Gesamtphänomen der gegenwärtigen Migrationsbewegung beurteilen und Schlussfolgerungen für politisches Handeln daraus ziehen zu können, muss man fähig sein, Distanz zum sozialen Nahraum und damit zu diesen Einzelschicksalen einzunehmen.

„Liebe“ und „Hass“ sind persönliche Gefühle, ihnen kommt bei einer politischen Bewertung keinerlei Bedeutung zu, und ebenso wenig spielen dabei „Nächstenliebe“ und „Barmherzigkeit“ eine Rolle. Man kann kollektivethische Fragen nicht individualethisch beantworten. Politiker müssen zwangsläufig die Perspektive des sozialen Nahraums verlassen und die erweiterte Ordnung in den Blick nehmen. Selbstverständlich leben auch sie in einem sozialen Nahraum, und selbstverständlich ist es ein lobenswertes und vorbildliches Verhalten, wenn sie in diesem Nahraum beispielsweise verfolgten Menschen Zuflucht gewähren. Aber das lässt sich eben nicht kongruent auf die erweiterte Ordnung des Staates übertragen. Hier ist anders zu verfahren als in der Mikroordnung, wenn man denn sein Fortbestehen und Funktionieren gewährleisten will.

II.

Die Ethik Christi ist Ethik des sozialen Nahraums. Sie ist vornehmlich Jüngerethik. Sie ist vornehmlich Individualethik. Sie bleibt auch da auf den Nahraum bezogen, wo sie zur Ethik der christlichen Gemeinde und damit Kollektivethik wird.

Es ist für das moderne Bewusstsein wohl einer der größten Steine des Anstoßes, dass Christus in Bezug auf die „Gesellschaft“ so indifferent ist. Auch die heutigen Christen selbst kommen häufig nicht damit zurecht und tragen politische Prämissen in Zusammenhänge hinein, in denen sie ursprünglich keinerlei Rolle spielten. Christus äußert sich nie politisch, die erweiterte Ordnung ist ihm gleichgültig – weder verteidigt er sie noch greift er sie an. Christus lebt und denkt aus der Perspektive der Ewigkeit Gottes. Was er zu irdischen Ordnungen zu sagen hat, kommt über ein paar Allgemeinplätze nicht hinaus und fungiert meist nur als Beispiel oder Aufhänger („Die als Herrscher gelten, halten ihre Völker nieder, die Mächtigen tun ihren Völkern Gewalt an – aber so soll es nicht unter euch sein!“, Mk 10,42). Christus hat zu politischen Positionierungen nichts zu sagen, dagegen alles in Bezug auf das konkrete Verhalten einzelner Menschen. Nichts liegt ihm an einer wie auch immer gearteten Gestaltung der Gesellschaft, alles aber daran, dass der Einzelne Eingang ins Reich Gottes finde.

Christus verpflichtet jeden Einzelnen zur tätigen Nächstenliebe. Das Ethische ist das Bewährungsfeld des christlichen Glaubens, nicht das Juristisch-Politische wie im Islam. Ein Christentum ohne karitatives Handeln ist nicht vorstellbar, zur Orthodoxie gehört notwendig die Orthopraxie. Dieser karitative Impetus muss von uns Christen mit neuem Ernst untersucht, begriffen und angewendet werden, ist er doch zu oft ein gefälliges Instrument für politischen Missbrauch, ein allzu oft benutztes Feigenblatt zur Rechtfertigung staatlicher Ein- und Übergriffe.

Die karitativ tätige Nächstenliebe, die Christus von seiner Gefolgschaft fordert, ist sowohl von der natürlich-kreatürlichen Liebe zu unterscheiden als auch von der Art der Liebe, mit der die Geschwister des Glaubens einander begegnen sollen. Als Schüler des einen Meisters, Kinder des einen Vaters im Himmel, als mit dem Heil Beschenkte und mit dem Heiligen Geist Begabte bilden sie eine Raum und Zeit überspannende „Gemeinschaft der Heiligen“, die über jeder natürlich gegebenen Gemeinschaft steht.

Das Johannesevangelium weist in immer neuen Anläufen auf die Liebesgemeinschaft des göttlichen Vaters mit dem Sohn Christus hin. Davon ausgehend verwendete der byzantinische Theologe Gregor von Nazianz den Begriff perichorese , um zu zeigen, dass die drei göttlichen Personen einander vollkommen durchdringen, beständig umeinander schwingen, ohne jedoch miteinander zu verschmelzen. Es ist eine höchst dynamische Beziehung des immerwährenden Einander-Zuwendens, ein schönes Gleichnis dafür ist – ob gewollt oder ungewollt – C. F. Meyers „Der römische Brunnen“:

Aufsteigt der Strahl und fallend gießt

Er voll der Marmorschale Rund ,

Die, sich verschleiernd, überfließt

In einer zweiten Schale Grund;

Die zweite gibt, sie wird zu reich ,

Der dritten wallend ihre Flut ,

Und jede nimmt und gibt zugleich

Und strömt und ruht .

Diese göttliche Liebesgemeinschaft will jedoch nicht für sich selbst bleiben, sondern öffnet sich, um der Gemeinschaft der Glaubenden Anteil an der überfließenden Liebe zu geben – um sie in die Liebesbeziehung aufzunehmen. Es ist ein mystisches Geschehen, das in immer neuen biblischen Bildern beschworen wird – mal ist vom „Wasser des Lebens“ die Rede, mal von der „Hochzeit“ zwischen dem Gemahl Christus und seiner Braut, der Gemeinde. Diese Liebe kann kaum erklärt werden, sie wird gepriesen und besungen wie z. B. im bekannten „Hohelied der Liebe“ des Apostels Paulus.

Rational stößt man dabei an seine Grenzen, denn diese Liebe ist metaphysisch und zugleich hochgradig exklusiv. Sie gilt der Gemeinschaft der Glaubenden, nicht aller Welt – sie diskriminiert, obwohl sie sich doch gleichzeitig an jeden richtet. Gott liebt zwar jeden Menschen, dennoch liebt er sie nicht alle gleich. Manchen gibt er den Vorzug vor anderen: „Jakob habe ich geliebt, Esau aber habe ich gehasst“, lässt Gott durch den Propheten ausrichten (Mal 1,3); der exakte Wortsinn meint: den einen bevorzugen, den anderen benachteiligen. Ähnlich Christus, wenn er sagt: „Viele sind berufen, wenige sind auserwählt.“ (Mt 22,14) Und obwohl Gott alle Völker geschaffen hat und liebt, hat er nur ein Volk auserwählt, in dem seine Liebe zur Gestalt wurde.

Dieser Widerspruch der göttlichen Liebe lässt sich nicht auflösen. Er bewegt sich zwischen den beiden Polen der Allversöhnung und der Prädestination. Jeder dieser beiden Pole ist für sich und absolut genommen eine Häresie, beide sind in ihrer Polarität notwendige theologische Gedanken: Der Gedanke der Allversöhnung bewahrt die göttliche Liebe davor, zum Instrument der Selbstbestätigung einer wie auch immer definierten Gruppe herabzusinken. Der Gedanke der Prädestination bewahrt sie davor, zur Sentimentalität zu werden: Der Heilige kann keine Gemeinschaft mit der Sünde haben!

Gott liebt jeden, aber er liebt die besonders, die auch ihn lieben. Wenn die göttliche Liebe diskriminiert, muss auch die Liebe der Gläubigen diskriminieren: Sie muss Unterschiede machen. 11Echte Liebe diskriminiert immer. Aus einer Menge von möglichen Adressaten erwählt die Liebe eines Mannes oder einer Frau einen Partner. Auch jemand, der Kinder liebt, wird die eigenen Kinder besonders lieben und ihnen den Vorrang vor den Kindern anderer Leute geben. Dass Liebe nicht diskriminierend sein dürfe, dass sie wie der Ozean alles gleichermaßen bedecken und an jeder Küste gleich hoch steigen solle, ist eine der verkehrtesten und zugleich dümmsten Einbildungen des Zeitgeistes. Es ist ein Irrtum, wenn man Diskriminierung abschaffen, unterbinden oder moralisch unmöglich machen will: Man schaffte damit zugleich die Liebe selbst ab, unterbände sie oder machte sie moralisch unmöglich. Wir benötigen vielmehr ein Verständnis der richtigen, gottgefälligen Art der Diskriminierung, d. h. der Erwählung. Liebe kann nicht egalitär sein, aber sie muss wahrhaftig, aufrichtig und brüderlich sein.

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