Diese Tipps erkennt man an der gelben Hinterlegung.
Der Mittlere Atlas kann aber auch mit zerklüfteten Hochgebirgslandschaftenim Osten (Djabal Bou Iblane, 3081 m, bzw. Djabal Bou Naceur, 3340 m) und Süden im Übergang zum Hohen Atlas (Djabal Ayachi, 3747 m) aufwarten. Hier finden nicht nur Mountainbiker und Offroaderjede Menge einsamer Routen, sondern im Winter/Frühjahr können auch Skitourengeherihrer Leidenschaft frönen. Auf den kargen Hochplateaus des Mittleren Atlas schlagen Halbnomadenim Sommer ihre schwarzen Wollzelte auf. Sie betreiben Wanderweidewirtschaft, d.h. sie ziehen nur im Sommer mit ihrem Vieh über die Weideflächen in höheren Lagen, im Winter bleiben sie sesshaft an einem Ort. Einige Nomaden leben unter ärmlichsten Bedingungen (mit Zelten und Holzverschlägen) sogar ganzjährig auf den Hochebenen.
Von Dezember bis März sind die Höhen des Mittleren Atlas schneebedeckt, manchmal liegt in den Hochgebirgszonen über 2300 m auch noch im Mai Schnee,was bei der Reiseplanung zu berücksichtigen ist.
Mit den Königsstädten Meknès und Fès(beide UNESCO-Weltkulturerbe), dem Wallfahrtsort Moulay Idrisund den sehr gut erhaltenen römischen Ruinen von Volubilis(ebenfalls Weltkulturerbe) kann dieses Gebiet zudem mit unvergleichlichen kulturellen Höhepunkten aufwarten.
Meknès liegt auf einer Hochebene 550 m über dem Meer und zählt zu den vier KönigsstädtenMarokkos. Die Stadt mit rund 690.000 Einwohnernbesteht aus zwei Teilen, die durch den Fluss Boufekrane voneinander getrennt sind. Meknès ist ein wichtiges Handwerks- und Handelszentrumin einem der landwirtschaftlich reichsten Gebiete des Landes mit einem gesunden, milden Klimaüber das ganze Jahr. Die nationale Landwirtschaftsschule und zahlreiche Nahrungsmittelindustriebetriebe befinden sich hier. Die Stadt ist außerdem bekannt für seine Weine,die durchaus die Qualität guter französischer Landweine erreichen. Nach dem Abzug der französischen Winzer nach der Unabhängigkeit wurden die Weingüter vom Staat übernommen und die Anbauflächen verkleinert – Hauptabnehmer ist nach wie vor Frankreich. Die bekanntesten Marken sind Ksar, Guerrouane und Les Trois Domaines , vorwiegend Rotund Roséweine, die von Meknès Vins vertrieben werden (siehe „Einkaufen/Wein“).
Der relative Wohlstandder Region macht sich auch in der Stadt bemerkbar. Die Neustadt und ihre Bewohner wirken modernund dem Westen gegenüber sehr aufgeschlossen. In der Medina hingegen überwiegt wie in den meisten Altstädten Marokkos die traditionelle Kleidung und Lebenseinstellung.
Meknès wird von Touristen nicht so stark frequentiert wie Fès, hat aber eine Menge historischer Sehenswürdigkeiten zu bieten. Die Altstadt zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe.In Meknès bleibt man im Gegensatz zu Fès meist unbehelligt von Schleppern – hier kann man in aller Ruhe auf Entdeckungstour gehen. Die Menschen sind sehr freundlich.
Meknès verdankt seinen Namen dem Stamm der Meknèssa,die vom Osten her kommend Anfang des 10. Jh. an den Ufern des Flusses siedelten. Die almoravidische Festung Tagrart,die Yussuf ibn Tashfin 1063 erbauen ließ, bildet den Mittelpunkt der Stadt. Die Almohadenals Nachfolger der Almoraviden, richteten ein Wasserversorgungsnetz ein.
Unter den Merinidenwurde die Stadt beträchtlich vergrößert, aber erst unter dem Alawitenherrscher Moulay Ismail(1672–1727) erlebte Meknès seine Blütezeit. Moulay Ismail wurde wegen seiner Grausamkeit und Prunksucht, aber auch als Baumeister bekannt. Der „Ludwig XIV. Marokkos“, wie er oft genannt wird, ließ mit Hilfe von 30.000 Sklaven Gärten, Stadtmauern von 40 km Länge und Paläste von gewaltigen Ausmaßen bauen. So fanden in den riesigen Stallungen 12.000 Pferde Platz, und die Getreidespeicher hatten die Dimensionen einer Kathedrale. Im ganzen Land ließ er 76 Festungen bauen und vertrieb mit seiner 150.000 Mann starken Armee die Engländer aus Tanger und die Spanier aus Larache und Mehdia. Selbst die Türken konnte er im Osten des Reiches aufhalten. Moulay Ismail hatte angeblich 500 Frauen und ca. 800 Söhne, die Mädchen wurden wie üblich nicht gezählt.
Nach dem Tod Moulay Ismails verlegten seine Nachfolger die Königsresidenz nach Fès.Während der Kämpfe um die Nachfolge wurden die Paläste von Meknès zerstört. Das Erdbebenvon 1755 trug zur weiteren Verwüstung der Stadt bei.
Erst nach 1912 kam Meknès wieder entscheidende Bedeutung zu, als es zu einem der wichtigsten landwirtschaftlichen Zentren Marokkos wurde.
Meknès ist dreigeteilt: in die Neustadt (Ville nouvelle) , die Altstadt(Medina) mit den Suqs und in die 4 ha große Cité impériale , die Königsstadt,deren Monumentalbauten von Moulay Idris errichtet wurden. Am besten nimmt man sich zwei Tage Zeit, notfalls reicht auch je ein halber Tag für die Medina bzw. Ville impérale. Ein Stadtrundgang beginnt am Place el Hedim( N 33°53,607’, W 05°33,974’,öffentliche Toiletten am Platz).
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Im Mausoleum von Moulay Ismail

Übernachtung
1Transatlantique
2Jugendherberge (Auberge de Jeunesse)
3Menzeh Dalia
5Zaki Suites Hotel
Einkaufen
4Marjane-Supermarkt
6Carrefour-Supermarkt
7Les Celliers de Meknès
8Marjane-Supermarkt

Übernachtung
1Riad Idrissi
3Riad El Ma
4Ryad Bahia
6Riad Felloussia
9Palais Didi
Essen und Trinken
2Zitouna
5Mille et Une Nuits
10Le Collier de la Colombe
11Le Relais de Paris
Einkaufen
7Palais des Idrissides (Teppiche)
8Markthallen
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