Tangers Strandboulevardverläuft von der Marina im Norden entlang der Bucht in Richtung Cap Malabata. Die Avenue wurde in den letzten Jahren in einen schmucken Boulevard mit Palmen und Strandpromenade verwandelt und Richtung Norden um die Altstadt herum verlängert. Entlang der Av. Mohamed VI. reihen sich die Beachclubs (vgl. „Nachtleben“) mit bunter Leuchtreklame und Sonnenterrassen aneinander. Hier herrscht im Sommer Hochbetrieb mit Partystimmung.
Auf der anderen Straßenseite erheben sich mehrstöckige Sterne-Hotels bekannter Ketten. Verschiedene Eisdielenladen an der Ecke Av. Mohamed VI./Av. Beethoven nahe dem Hotel Atlas Almohades zum Eisschlemmen ein.
Weiter südöstlich Richtung Cap Malabataliegt am ersten Kreisverkehr eine auffällige Villa mit Türmchen – die alte Tabakfabrik von Tanger. Hinter dem zweiten Kreisverkehr folgen der obligatorische McDonald’s und etwa 3 km außerhalb des Zentrums schließlich das Casino de Tanger(vgl. „Nachtleben“) sowie das luxuriöse Hotel Mövenpickmit traumhafter Poollandschaft und SPA-Bereich.
Direkt gegenüber dem Kasino versteckt sich hinter einer weißen Mauer mit Hufeisenportal der verwilderte Palmengarten der Villa Harris.Der Zutritt ist offiziell nicht erlaubt. Manchmal jedoch erklärt sich der Parkwächter an der Straße dazu bereit, Touristen gegen ein kleines Trinkgeld durch das Gelände zu führen. Die Villa Harris war einst die Residenz des Times-Korrespondenten Walter B. Harris (1866–1933), der auf dem Friedhof der St. Andrew’s Church begraben liegt. Nach seinem Tod wurde die schöne, im maurischen Stil erbaute Villa zunächst als Kasino genutzt und dann in eine Club-Med-Ferienanlage umfunktioniert. Seit deren Schließung erobert sich die Natur das Gelände zurück.
Hinter dem Hotel Mövenpick führt die Straße vorbei an neuen Apartmentblocks und dem Aquapark M’nar hinauf zum Cap Malabata.
Anfahrt:Stadtbus Nr. 13 fährt die gesamte Av. Mohamed VI. ab.
Stadtstrand (Plage Municipale)
Der breite, weitgehend saubere Sandstrandvon Tanger erstreckt sich auf einer Länge von 6 km parallel zur Av. Mohamed VI. Auf Höhe der Av. Beethoven und des Hotels Atlas Almohades steht ein kleiner Turm der Wasserwacht mit öffentlichen Toiletten und einem kleinen Park.
Im Winter und Frühjahr wirkt der Strand wie ausgestorben und die meisten Clubs haben tagsüber geschlossen. Doch im Sommer tobt hier das Leben:Die Beachclubs (vgl. „Nachtleben“) werben mit Leuchtreklame und Videoclips für die nächste Party mit marokkanischen und international bekannten DJs. Am Strand spielen Jugendliche Fußball, voll bekleidete Mütter sitzen plaudernd im Sand, während ihre Kinder baden, fliegende Händler verkaufen Eis und billige Armbanduhren.
Der erste Beachclub eröffnete bereits 1938, die meisten anderen entstanden in den 1950er Jahren. Sie besaßen damals allesamt einen privaten Strandabschnitt. Heute ist der Strand öffentlich zugänglich, aber viele der Beachclubslocken mit einem eigenen Pool im ummauerten Außenbereich Gäste an. Hier ertönt den ganzen Tag Partymusik und junge Marokkaner amüsieren sich in Shorts und Bikini, während die meisten marokkanischen Frauen am öffentlichen Strand angezogen bleiben. Für einige Pools muss Eintritt gezahlt werden, als Ausländer wird man oft kostenlos eingelassen. Abends verwandeln sich die Clubs in Partyzonen, mit reichlich Alkoholkonsum. Den meisten Beachclubs ist ein Restaurant mit Terrasse getrennt vom Partyareal angeschlossen.
Männer können am öffentlichen Strand von Tanger recht ungestört baden.Touristinnen sollten besser in männlicher Begleitung kommen oder in einem der Clubs im Pool baden – es wird sonst nicht lange dauern, bis sich ein „Verehrer“ einfindet.
Anfahrt:Stadtbus Nr. 13 fährt entlang der Av. Mohamed VI.
Das San-Francisco-Viertel
Das San-Francisco-Viertel erstreckt sich westlich des Grand Socco Richtung Place Koweit.Die heutige Rue Sidi Bou Abid hieß früher Rue de San Francisco.
Galerie d’Art Contemporain
Die Galerie für Zeitgenössische Kunstist in der großen Villa des ehemaligen britischen Konsulats untergebracht, die Anfang des 20. Jh. erbaut wurde. Sie zeigt in wechselnden Ausstellungen Werke marokkanischer Künstler der Gegenwart und Gemälde des 20. Jh.
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Strandleben am Plage Municipal
Gegenüber der Galerie, auf der Südseite der Rue d’Angleterre, fällt ein Pavillon mit Springbrunnenins Auge. Das Monument ist dem bevollmächtigten Gesandten Großbritanniens, Sir Reginald Lister , gewidmet, der hier 1911 starb.
Info:52, Rue d’Angleterre, Stadtbusse Nr. 4, 5, 6, 15, geöffnet: Di bis So 9–13 und 15–18 Uhr, Eintritt: 70 DH.
Catedral del Espíritu Santo
Die spanische Kathedrale des Heiligen Geistes ist keine Schönheit: Die schlichte, eckige Architektur aus Betongalt in den 1950er Jahren – als das Gotteshaus gebaut wurde – als modern. Auffällig ist der 45 m hohe weiße Kirchturm, der heute allerdings vom Minarett der Moschee Mohamed V. überragt wird. Die hohen, bunten Glasfenster im Inneren der Kirche sind gotisch angehaucht.
Info:Ecke Rue Sidi Bou Abid/Av. Hassan II., Stadtbus Nr. 14, Gottesdienst: Mo bis Fr 19 Uhr, So 11 Uhr.
Bis 1961 war der Kirchturm der spanischen Catedral del Espíritu Santo der auffälligste Orientierungspunkt in der Neustadt. Dies änderte sich, als ein kuwaitischer Scheich beschloss, in unmittelbarer Nähe zur Kathedrale eine Moschee zu errichten und so die moslemische Dominanzzu demonstrieren. Nun thront die 1983 fertiggestellte Moschee vor einer beeindruckenden, von Palmen gesäumten Promenade am Ende der Rue de la Belgique (für Nicht-Moslems nicht zu besichtigen).
Die Moschee ist König Mohamed V . (1909–1961), dem Großvater des heute regierenden Monarchen Mohamed VI ., gewidmet. Das prächtig ornamentierte Eingangsportal, die Arkaden mit Hufeisenbögen und das grüne Ziegeldach sind typische Elemente der marokkanischen Sakralarchitektur.
Der zentrale Platz, an dem sich die Av. Sidi Bou Abid, die Rue de la Belgique, die Av. Sidi Mohamed Ben Abdallah und die Av. al Habib Bourguiba treffen, wurde zu Ehren des edlen Stifters in Place Koweitumbenannt.
Info:Ecke Rue de la Belgique/Pl. Koweit, Stadtbusse Nr. 2, 5 und 17.
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