Giulia Caminito - Ein Tag wird kommen

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Eine italienische Familiengeschichte in Zeiten des aufkeimenden Faschismus, ein politischer Roman über Schuld und Anarchie, Widerstand und unverwüstliche Hoffnung – in einer Sprache, so zärtlich-rau wie die Liebe zwischen zwei Brüdern:
Im Wald ist es warm und dunkel, als Nicola zitternd das Gewehr auf seinen geliebten Bruder Lupo richtet. Er bittet um Verzeihung, dann schießt er. Der Erste Weltkrieg hat Serra de' Conti erreicht, ein Dorf in den italienischen Marken.
An diesem Ort der Habenichtse zählt der Einzelne bloß, wenn er arbeitet, gehört keinem Bauern das Land, das er bestellt. In der Familie des Bäckers Ceresa überlebt kaum ein Kind, bald sind nur noch zwei Söhne übrig, so grundverschieden wie unzertrennlich: Nicola, der schwächliche Junge mit dem Prinzengesicht, und der aufsässige Lupo, der sich schon früh den Anarchisten anschließt. Unermüdlich beschützt Lupo den ängstlichen Bruder, kämpft gegen die Ungerechtigkeit der Mächtigen und die Märchen der Kirche. Doch zwischen den Brüdern steht eine Lüge, verborgen hinter Klostermauern.
In wirkmächtigen Bildern von karger Schönheit erzählt Giulia Caminito «von unten» aus der Geschichte Italiens: von Malatestas Anarchisten, dem Ersten Weltkrieg und der Spanischen Grippe bis zum Aufstieg Mussolinis – ein Roman über zwei ungleiche junge Männer und über den unerschütterlichen Glauben an eine bessere Zukunft.

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Noch angeschlagen setzte Nicola sich mühsam auf den Stufen zurecht und fing wieder an zu lesen.

Singend und ein paar Tanzschritte vollführend verließ die Brigade der Männer das Dorf, alles Nötige zum Bocciaspielen unter dem Arm. Lupo ging neben Gaspare.

Was hat Ernesto?, fragte er ihn und zeigte auf den Mann, der ihnen finster in einem gewissen Abstand folgte, sogar Cane, gewöhnlich der Letzte in der Reihe, lief ihm voraus. Lupo wollte nicht wissen, was er an diesem Tag hatte, sondern was ihn im Allgemeinen bedrückte, denn jedes Mal, wenn er ihn vor sich gehabt hatte, war er noch verschlossener und stiller, noch schlechter gelaunt und hoffnungsloser gewesen.

Er hat sich nicht mehr erholt, seit Amisia ihn abgewiesen hat, scheinbar sollten sie sich verloben, aber Ernesto hat sich letztes Jahr beim Karneval unmöglich aufgeführt, er kam in einem alten Anzug, zerschlissen und nur notdürftig hergerichtet mit Ruß und Wasser, Amisia kam ganz in Weiß, und beim Tanzen hat er sie schmutzig gemacht, er hat das gute Kleid ruiniert, das sie eben gekauft hatte, ganz Serra hat sich über die beiden lustig gemacht, erklärte Gaspare amüsiert.

Und wenn ich ihr ein neues Kleid kaufe?, fragte Lupo und sah sich nach Ernesto um, der langsam und mühevoll voranschritt wie an einem steil ansteigenden Berghang.

Und woher nimmst du das Geld, hm? Jetzt gibt es nicht so viel Arbeit, bis September ist nichts in Sicht. Wir sind keine Leute, die sich zu jedem Festtag neue Kleider leisten können, geschweige denn für andere, sagte Gaspare.

Wer kann sie sich denn leisten?, fragte Lupo herausfordernd.

Die, die alles haben, diejenigen, die die Felder besitzen, die die Häuser besitzen, erklärte Gaspare.

Wer ist das?, drang Lupo weiter in ihn.

Die Padroni. Das Feld meines Vaters ist schließlich nicht seins, du weißt doch, wie das funktioniert, oder nicht?

Vielleicht, antwortete Lupo und sah sich nach dem Hut von Ernesto um, der mit jeder Bewegung seines leeren Kopfes hin und her schwankte.

Hier hat früher alles den Pfaffen gehört, bevor Italien kam, doch jetzt gehört es den Freunden der Pfaffen, jetzt ist da nur der König, der dir den Kopf abschneiden lässt, sobald du ihn erhebst. Das sind Leute, die sich, wenn sie wollen, auch deine Seele kaufen und sie weiterverkaufen, weil es nämlich eine reine Seele ist.

Lächelnd berührte Gaspare ihn an der Schulter.

Und wie bringt man den König um?, fragte Lupo und blieb mitten auf der staubigen Straße stehen.

Wie meinst du das? Gaspare sah ihn verwundert und verständnislos an, mit der Vermutung, dass er Fragen stellte, die er sich längst selbst beantworten konnte.

Wie wird man ihn deiner Meinung nach los?

Das endet dann wie beim Papst, wenn der eine geht, kommt ein anderer und dann noch ein anderer. Die gehen nie weg, sie wechseln nur das Aussehen. Es gibt keinen Ausweg.

Das ist nicht wahr! Sie haben schon einen König getötet, Umberto I. Das hat mir neulich Tomassini erzählt, in der Schänke, er hat gesagt, vor sieben Jahren hat ihn einer erschossen, der hieß Gaetano. Irgendwer kann das mit jedem König machen, der daherkommt, erklärte Lupo überzeugt.

Gaspare schwieg, mit ein paar Trompetenstößen zog die Brigade dahin. Petri kletterte auf einen Baum, um eine Handvoll Kirschen zu holen, die er verschenkte, auch wenn es in Wahrheit nicht seine waren. Jemand erzählte vom Ruzzola, das sie beim letzten Ausflug gespielt hatten, als Paoletto mit seiner hölzernen Ruzzola-Scheibe beinah die Statue der Vorsehung getroffen hätte. Die anderen lachten.

In Moll, für meinen Gebrauch

Zaris Haar war mit Perlen übersät und ihre Kleider papageienbunt, sie lief in der zeriba herum, dem großen Garten hinter ihrem Haus, dem einzigen Steinhaus im Dorf, denn sie waren die Kinder des Dorfoberhaupts, und das Dorfoberhaupt konnte nicht auf Lehm und Stroh schlafen.

Während sie schrie wie ein dem Käfig entkommenes Vögelchen, kniff sie ihren Bruder in den Schenkel und warf ihn dann zu Boden, lachend hüpfte sie zwischen den noch unreifen Kürbissen herum. Das war ihr Lieblingsspiel: in den Garten laufen und sich hinter dem dicken Bauch ihrer Kuh mit den sehr langen Hörnern verstecken.

Ihr Bruder sagte, sie sei grausam, gemein, sie habe keine Liebe im Leib, aber er war zu klein, um die Worte zu verstehen, die er benutzte.

Zari hatte Hufgetrappel gehört und zu den Nuba-Bergen hinaufgeschaut, für immer würde sie sie so in Erinnerung behalten, kurz vor der Regenzeit, mit ihren Inseln von einem so grellen Grün, dass es in den Augen schmerzte, mit den kleinen, wasserlosen Lichtungen, mit den schmalen, holprigen Pfaden, die nicht einmal für das Vieh gut waren.

Das Hufgetrappel war nun näher, und es kam von unten, aus dem Teil der Welt, von dem sie nichts wissen wollten. Zari hatte ihrem Bruder zugerufen, er solle ihre Dienerin holen, doch die war nicht da, auch ihre Mutter war nicht da, sie hatte im Vorübergehen nur die kleine Flamme im Fenster hinterlassen.

Jeden Abend vor dem Einschlafen sagte die Mutter zu Zari, dass diese kleine Flamme sie beschützen würde, sie sei der Seele geweiht, die in allen Dingen lag, in all ihren Schritten, in jedem Ast und in jedem Rinnsal Wasser würden die Götter sie wiegen, sie dicht am Herzen tragen, fern von Schmerz.

Zari war acht Jahre alt, als sie die Männer mit den verhüllten Gesichtern von ihren Pferden steigen und auf sich zukommen sah, sie hatte zu der Flamme hinübergeblickt und gehofft, dass das Feuer sie mit sich forttragen möge, aber die Flamme war klein und still geblieben, sie glomm auf ihrem Votivaltar und sah den Männern zu, die Zaris Bruder auf ein Pferd hievten und dann auch sie, sie wurde an den Hüften gepackt und hochgehoben, federleicht war sie, ohne Gewicht und Willen.

Die Männer sprachen Arabisch mit ihren Pferden, spornten sie an, Zari hatte gedacht, ihr Vater werde kommen, niemand konnte Akil, dem Herrn der Nuba-Berge, die Kinder wegnehmen, er besaß wunderschöne Zuckerrohr- und Hirsefelder, auf die er seine Kinder führte, um ihnen zu sagen, dass dies hier eines Tages ihre Verantwortung, ihre Aufgabe sein werde.

Die Unbekannten waren bis zum unzugänglichsten Ort der Welt vorgedrungen, von dem alle meinten, hier für immer in Sicherheit zu sein, zwischen miteinander verwachsenen Bäumen auf trockenen Höhen, verehrt nur von den Nuba, unwirtlich für jeden anderen, in jenem Teil des Sudan, den sie unter den Schichten einer glanzvollen und vergangenen Zeit verschüttet glaubten.

Die Leute im Dorf hatten die Pferde wie eben abgeschossene Pfeile vorübergaloppieren sehen, die reglosen Körper der Kinder auf ihren Rücken, und sie waren hinterhergerannt, hatten verzweifelt schreiend Himmel und Erde angerufen.

Doch so flink die Nuba auch waren, so gut sie ihre Straßen und Stege auch kannten, so wenig hatten die Männer aus dem Dorf die Araber doch einholen können, einer von ihnen hatte einen bestimmten Weg eingeschlagen, der andere einen anderen, und Zari hatte nicht einmal bemerkt, dass sie ihren Bruder verloren hatte.

Am Abend war das Mädchen mit anderen geraubten Kindern in ein Zelt geworfen worden, dann waren sie am Weißen Nil entlang in Richtung libysche Wüste gezogen, man hatte ihr eine schwere schmutzige Kette ums Fußgelenk gelegt, ihr die Zöpfe mit einer Schere abgeschnitten, die einer der Araber immer in der Tasche trug, und ihre Kleider verbrannt in dem Feuer, das sich lodernd im Lager der Sklavenhändler erhob.

Die Nacht hindurch hatten sie geschrien, keiner von ihnen wollte sich ergeben, und mit Singstimme riefen sie um Hilfe, nur wenige von ihnen sprachen, fragten wer bist du, woher kommst du. Sie verstanden diese Leute nicht, diese Leute verstanden sie nicht, nur mit Schwierigkeiten verstanden die Sklaven sich untereinander, jeder kam aus einer anderen Gegend. Sie teilten nur das Staunen und die Angst.

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