Malik Mantikor Band 3
Malik Mantikor - Ein Lichtermeer wird leuchten
I. Tame
Copyright: © 2019 I. Tame
Bildnutzung: Panther Media GmbH (Lonely11) (abrakadabra)
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Dies ist eine frei erfundene Geschichte. Namen, Figuren, Plätze und Vorfälle obliegen der Fantasie des Autors bzw. sind reine Fiktion. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen, Firmen, Ereignissen oder Schauplätzen sind vollkommen zufällig.
Die Abbildung auf dem Innentitel und der 1. Umschlagseite dient nur darstellerischen Zwecken.
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Von seinem ursprünglichen Wesen her ist ein Mantikor selbstsüchtig, eigenwillig und nicht bereit, auch nur einen Finger für das Wohl anderer zu krümmen. Dieses Verhalten resultiert aus der Tatsache, dass er es gewohnt ist, mit Kräften ausgestattet zu sein, die die Menschen auf der materiellen Ebene nicht besitzen. Daher schaut er gerne auf die vermeintlich Schwächeren hinab. Über Jahrmillionen gab es keinerlei Begrenzung oder Konkurrenz für die Mantikore … außer dem Lichtermeer.
Als die Menschheit auf der Bühne der Welt auftauchte, begannen die Mantikore sich mit ihnen zu vereinen. Sie vollziehen diese Symbiose eher aus Langeweile und weil es sie belustigt. Aber auch wenn sie es vor sich selbst nicht zugeben möchten, lehrt sie das Leben als „Quasi-Mensch“ natürlich auch Demut. Eine Demut sich selbst und ihrem Wirt gegenüber, denn auf einmal müssen sie sich mit dem Willen und der Persönlichkeit eines anderen Lebewesens auseinandersetzen. Und im materiellen Körper können sie sich darüber nicht einfach hinwegsetzen. Den Menschen wählen sie daher sehr genau nach persönlichen Kriterien aus. Die jeweiligen Charaktereigenschaften des Menschen reizen den Mantikor. Er ist neugierig und spielt gerne mit Gefühlen. Besonders emotionale Menschen werden daher mit Vorliebe für eine Verschmelzung ausgewählt.
So wusste Maliks Mantikor, dass sein Mensch sehr körperbetont sein würde. Und ihm war klar, wie anziehend er auf andere wirken würde; dass er Männer bevorzugen und dass er ein wenig gedankenlos und kämpferisch daher käme.
Der noch sehr junge Katzen-Mantikor nahm sich Packh, als er sah, dass dieser zu einem Hünen heranwachsen würde. Gleichzeitig erkannte er, dass Packh in seinem Inneren ein ganz anderer Typ war als man von seiner Erscheinung her erwarten würde. Seine verschiedenen Seiten, das Harte und das Zärtliche, das Wilde und das Liebevolle … das zog diesen Mantikor an wie Honig die Bienen.
Es gibt noch drei weitere Mantikore in dieser Welt. Und dass sie alle in der Nähe von Löwenherz leben, ist einzig und allein Karess' Willen geschuldet. Sie befiehlt und ihre Macht anerkennend, befolgen die Mantikore ihre Befehle. Nur Packhs Mantikor ist noch zu jung, um überhaupt von der Hohen Rätin bemerkt zu werden. Er bleibt in der Nähe, weil Malik es so will.
In Fynns Welt gibt es den an 'Loewenherz' grenzenden Ort 'Loewenmuth', welcher auf dieser Ebene 'Löwenmut' heißt.
In Fynns 'Loewenmuth' steht eine für den kleinen Ort recht überdimensionierte Bibliothek. Ein prachtvolles Gebäude … doch nicht so prachtvoll wie der Tempel, den sich einer der Mantikore in dieser Dimension an gleicher Stelle erbaut hat.
Dessen Name lautet Eloni und er hat viel von seinem ätherischen Wesen mit in diese Welt gebracht. Er könnte glatt als Elb in „Herr der Ringe“ mitspielen. Seine Gesichtszüge sind geradezu überirdisch glatt und schön. Dunkle Augen wirken in dem hellen Gesicht weise und alt. Die Augenbrauen darüber sind dünn und gebogen, was ihm ein jederzeit arrogantes Mienenspiel ins Gesicht zaubert. Seine schlanke Gestalt wird durch weißblonde Haare betont, die bis zu den schmalen Schultern reichen.
Eloni ist – nach Malik – der älteste Mantikor. Mit Männern und Frauen im Allgemeinen hat er nichts im Sinn … und mit Sex im Besonderen schon mal gar nicht. Oft erweckt es den Eindruck, dass Eloni es inzwischen bereut, inkarniert zu sein. Doch mal eben Selbstmord begehen, weil er keine Lust mehr auf sein irdisches Dasein hat … das verbieten ihm die kosmischen Gesetze. Wie hart hat er darum gekämpft, einen menschlichen Körper in Besitz nehmen zu dürfen … nur um schließlich festzustellen, dass ihn die ganzen Umstände anekeln!
Schlafen, essen, trinken, schei.... und – der Himmel bewahre ihn davor – Sex haben … das ist so profan und unwürdig. Was gäbe er für ein wenig mehr Weisheit unter diesen … Menschen!!
Daher vergräbt er sich gerne in seiner mehr als umfangreichen Büchersammlung. Einen großen Teil des palastartigen Gebäudes nutzt er tatsächlich als Bibliothek. Da er sich selbst die beste Gesellschaft ist, bekommt ihn kaum ein Mensch je zu Gesicht.
Eine Ausnahme bilden seine gelegentlichen Ausflüge in menschliche Buchhandlungen. Dort bedient er sich nach Lust und Laune. Seine sonstige Zurückgezogenheit macht ihn dadurch nicht gerade beliebter.
Und dann gibt es noch Kato und Kess. Sie hausen gemeinsam in einer protzigen Villa am Rand von Löwenherz, die in Fynns Dimension von Jackson, dem Enkel der alten Frau Lohmann bewohnt wird. Das riesige Haus scheint ein Abziehbild der Lohmann-Villa zu sein. Auf jeden Fall gibt es hier genug Platz, dass zwei wilde Mantikore sich bei Streitereien aus dem Weg gehen können.
Kato und Kess … in der Öffentlichkeit sieht man sie nie alleine. Anscheinend gibt es die beiden nur im Doppelpack. Zwei unzertrennliche Brüder. Und wie Brüder sehen sie auch aus. Jeder von ihnen hat einen starken Körper gewählt. Geheimnisvoll blicken einem die gleichen braunen Augen entgegen. Auch ihre Gesichter – mit männlichen kantigen Zügen – ähneln sich; eher herbe als hübsch. Kurze schwarze Haare strubbeln planlos auf ihren Köpfen durcheinander, denn für Haarpflege haben beide keinen Sinn. Solche Mädchenangelegenheiten nerven bloß.
Gerne präsentieren sie ihre prächtigen Muskeln in martialischen schwarzen Lederklamotten und natürlich brausen die beiden Verrückten mit aufgemotzten Motorrädern durch die Gegend. Ihr wildes Gelächter eilt ihrem Eintreffen oft voraus. Meist sind sie trotz ihres Auftretens friedfertig, doch wenn sie Streit bekommen, tragen sie diesen gerne auf die herkömmliche Weise aus. Eine handfeste Schlägerei … was gibt es besseres? Leider gehen ihnen die meisten Menschen – vor allem Männer – lieber aus dem Weg. Daher vertreiben sie sich ihre Zeit oft mit Motorradrennen in der nahegelegenen Kiesgrube, mit Filmnächten voller Action- und Horrorfilme und mit Fressorgien der besonderen Art: viel – von allem!
Ihre Weibergeschichten sind legendär, doch die „normalen“ Mädchen aus Löwenherz und Umgebung halten sich ebenfalls lieber von den Ausgeflippten fern. Ihr Ruf ist einfach zu furchteinflößend. Denn es gibt auch andere Gerüchte, die besagen, dass die Brüder im Geiste Seancen abhalten würden, Blutopfer bringen und andere unsägliche Dinge tun … die niemand genau benennen mag. Die Villa sei verflucht und ihre Bewohner kämen direkt aus der Hölle.
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