Matthias Wittekindt - Der Unfall in der Rue Bisson

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Ein literarischer Krimi über die Unschärfen der Wahrheit – der neue Roman des Krimipreisträgers Matthias Wittekindt!
Ein betrunkener Fahrer, Regen, eine alte Straße mit wassergefüllten Spurrillen. In der Rue Bisson hat es einen tödlichen Autounfall gegeben. Doch war es wirklich ein Unfall? Warum ist Michel Descombes so schnell gefahren, als sei er auf der Flucht?
Lieutenant Ohayon beginnt, im Freundeskreis des Fahrers zu ermitteln. Diese Leute gehören zu den Gewinnern im aufstrebenden Fleurville: Sie treffen sich regelmäßig zu Sport und Drinks im Lacombe, dem exklusivsten Club der Stadt. Sie arbeiten als Makler, Versicherer, Psychiater, eine hat ein Tonstudio. Ganz offenbar die typische aufstrebende Schickeria, aber was wissen sie selbst über sich, über einander, und was davon geben sie preis?
Und was bereitet Alain Chartier, dem besten Freund des Toten, solche Sorgen, dass sein Leben aus der Spur zu geraten scheint wie Michels Auto? Einige Leute aus dem Kreis scheinen sofort verdächtig, aber schon bald ist nichts mehr so, wie es zuerst schien in diesem Gespinst aus Spekulationen, aus Freundschaftsdiensten und Angst vor Gesichtsverlust, in dem sich selbst Ohayons Intuition zu verheddern droht. Und der allwissende Erzähler ist zwar kommentierfreudig, aber eher unzuverlässig. Wittekindt'sche Unschärfenarration at its best!

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Obduktion, Gerichtsmedizin, da muss er hin. Alain fährt mit dem Fahrstuhl nach unten, in merklich kühlere Regionen. Als er den Raum betritt, in dem die Toten untersucht werden, ist Marie Grenier nicht da. Die hat noch am Feensee zu tun. Aus dem hat man am Morgen die Leiche eines alleinstehenden Elektrikers geborgen. Der Mann war bereits Mitte Januar als vermisst gemeldet worden. Im Grunde waren die Umstände seines Todes schon zwei Tage später geklärt, da ein Nachbar und der Bruder ausgesagt hatten, er ginge manchmal zum Eisangeln. Und tatsächlich: Neben dem Loch, das er gebohrt hatte, war das Eis eingebrochen. Sie hatten damals Taucher runtergeschickt. Ohne Erfolg.

Um Spaziergängern einen schrecklichen Fund zu ersparen, hatte sich der Förster bereit erklärt, sobald das Eis weg war, jeden Morgen den See zu umrunden. Heute hatte sein Hund angeschlagen. Einer von Maries Zwillingen ist gerade dabei, die stark aufgeblähte Leiche des Elektrikers abzuspülen.

Alain tritt vorsichtig näher.

Der Tote, der gewaschen wird, ist nicht Michel, aber den hat Alain im Moment auch vollkommen vergessen. Der Mann, der die Leiche behutsam abspült, wendet ihm den Rücken zu und bemerkt ihn nicht. So hat er Gelegenheit, etwas zu sehen, das ihn merkwürdigerweise nicht im Geringsten schockiert. An einigen Stellen hat sich das Fleisch in Fetzen von einem Gesicht gelöst. An der linken Schulter kommen die Knochen raus, und auch die Rippen liegen an einigen Stellen bloß. Alains Faszination überdeckt jedes andere Gefühl. Das Fleisch des Ertrunkenen ist so erweicht, dass es teilweise vom Wasser gelöst und weggewaschen wird, und als der eigentlich doch sanfte Strahl das Gesicht trifft, höhlt er neben der Wange ein Loch aus, in das die Nase hineinsackt. Fünf lange Minuten sieht Alain zu, wie der Tote gereinigt wird. Erst dann tritt er vorsichtig ein paar Schritte zurück und sagt endlich den Satz, den er schon längst hätte sagen sollen: »Guten Tag. Ich soll hier meinen Freund Michel Descombe identifizieren, der gestern verunglückt ist.«

Der Mann dreht das Wasser ab, geht zu einer Schublade und zieht sie auf. Er hantiert geschickt mit einem sehr langen Reißverschluss, das Geräusch prägt sich Alain für immer ein.

»Lassen Sie sich Zeit.«

Alain erkennt seinen Freund sofort. Auch ihn haben sie bereits gewaschen und etwas ›in Ordnung‹ gebracht, seine Haare sind noch ganz nass. Alain meint sofort zu wissen, dass sein Freund unter Schmerzen gestorben ist, denn das Gesicht, das er doch so gut kannte, ist ganz unwürdig deformiert. Alain ist weder aufgeregt, noch empfindet er Ekel. Im Gegenteil. Er lässt sich viel Zeit damit, seinen Freund zu betrachten. Und dabei hat er sich doch vor diesem Gang gefürchtet, hat gemeint, Schuldgefühle würden ihn überwältigen.

Erst auf dem Weg nach Hause bricht es durch. Er muss seinen weißen Twingo an den Rand fahren und knallt dabei mit seinem rechten Vorderrad hart gegen den Bordstein. Den hat er nicht gesehen, Tränen haben ihm die Sicht genommen. Fast eine Stunde bleibt er da stehen. Heulkrämpfe. In Schüben. Dieser Moment, wenn das einzige Taschentuch sich vollkommen auflöst. Zweimal klopfen wütende Fußgänger, die Schirme in der Hand halten, gegen die beschlagene Scheibe, denn er steht wirklich idiotisch. Und unablässig prasselt Regen aufs Dach seines Wagens, hämmert in sein überreiztes Nervensystem.

Ohayon tut der Regen gut, denn er hält ihn munter. Gerade hebt er die Hand wie zum Gruß. Im Wetterbericht wird seit Tagen Sturm angekündigt, bei ihnen angekommen sind bis jetzt nur böiger Wind und viel Regen. Im Moment hat sich der Wind gelegt, und so fällt die Flut als grauer Schleier auf kahle Bäume, schlammige Ackerböden, eine Straße. Der LKW-Fahrer kann dem Regen nichts abgewinnen.

»Muss das unbedingt hier draußen sein?«

»Also: Sie sind hier gefahren. Mit Ihrem Laster.«

»Kies, 15 Tonnen.«

»Verstehe. Und wenn Sie so fahren. Mit Ihrem Kies. Kommt es da vor, dass Kies hinten rauskommt? Mal ein paar Steinchen oder so?«

»Kann passieren, deshalb halten die meisten auch Abstand.«

»Und dann?«

»Der kam wie ein Irrer ran, Licht voll aufgeblendet, und ist dann aber noch hinter mir von der Straße abgekommen und rein in den Baum. Idiotisch, hier noch zu überholen, wo die Straße gleich da oben in die Rue Belleville mündet.«

»Sie haben ausgesagt, dass Sie nicht wüssten, ob hinter Ihnen noch ein anderes Auto war.«

»Hab keins gesehen.«

»Noch mal ganz in Ruhe und von vorne«, bittet Ohayon, »lassen Sie sich Zeit.«

Das ist kein blöder Standardsatz, das ist ein guter Standardsatz, denn die Erinnerung, wenn sie berichten soll, neigt zum Besonderen, Unwichtiges wird gerne übersprungen.

»Also gut, ich fuhr hier, und ich habe die Angewohnheit, immer mal in den Rückspiegel zu gucken. Und da sah ich, dass ein Wagen extrem schnell von hinten rankam. Scheinwerfer voll aufgeblendet. Aber ich hab nicht weiter darauf geachtet. Ich nahm den Fuß vom Gas und fing an runterzuschalten. Dann hörte ich ein Geräusch, und als ich in den Rückspiegel …«

»Moment. Das Geräusch. War das eine Kollision?«

»Das Quietschen seiner Reifen, als er sich gedreht hat.«

»Vorher kein Geräusch.«

»Nur das Gequietsche. Aber da war er noch zwanzig Meter hinter mir. Dann ist er mit der Seite in den Baum, und da dachte ich: ›Scheiße, den hat’s erwischt.‹ Da hab ich dann meinen Kipper voll abgebremst. Ein Reflex, verstehen Sie?«

Ohayon nickt.

»Ich dachte, dass ich was tun muss, dem helfen und den Krankenwagen rufen. Es dauerte aber eine Weile, bis ich stand, weil …«

»… 15 Tonnen Kies. Warum eigentlich noch um die Uhrzeit?«

»Zeit ist Geld. Meinen Sie, die hören nachts auf zu bauen? Ich bin raus und hin zu dem Auto und hab da auch schon die Feuerwehr angerufen, und die sagten, sie informieren die Gendarmerie und das Krankenhaus. Ach ja, den Feuerlöscher hatte ich auch dabei. Nicht einfach, den loszukriegen, hab mich noch an der Plombe verletzt. Hier, sehen Sie?«

»Wo ist der Feuerlöscher befestigt?«

»Im Fußraum, auf der Beifahrerseite.«

»Da haben Sie sich reingebeugt und … Wie lange?«

»Bis ich ihn los hatte? Was weiß ich? Jedenfalls bin ich dann hin, so schnell ich konnte. Aber der Wagen brannte nicht. Der war nur ganz zerquetscht und hatte sich um den Baum gewickelt. Es roch nach Gummi und Eisen. Hätten Sie gedacht, dass man Eisen riechen kann?

»Oh ja.«

»Da saß einer drin, der war so kaputt, das werd’ ich mein Lebtag nicht vergessen. Ich hab trotzdem versucht, mit ihm zu reden, weil sein Kopf sich plötzlich bewegte. Hin und her ging der, als wollte er ›nein‹ sagen. Der war noch nicht tot. Aber er hat nicht geantwortet. Also bin ich einfach dagestanden, mit entsichertem Löscher, falls der Wagen doch noch anfängt zu brennen. Aber den Mann richtig angucken, das konnte ich nicht mehr, das war zu schlimm, da war kein Gesicht mehr. Die ihn dann rausgeholt haben, die von der Feuerwehr: Respekt. Zwei von denen waren höchstens zwanzig. So war das. Ich stand mit einem Fuß die ganze Zeit im Schlamm, in einer Pfütze, die sich da gebildet hatte, wo der Asphalt aufhört. Richtig tief drin, ich hatte einen klatschnassen Socken. Hab ich erst viel später gemerkt.«

»Verstehe.«

Ohayon will den Mann entlassen. Doch bevor er das tut, blickt er sich um. Er sieht etwa 500 Meter entfernt die Einmündung der Rue Bisson in die Rue Belleville, dann einen von Pappeln umstandenen Bauernhof, der etwa 150 Meter von der Straße entfernt liegt, und zuletzt das andere Ende der Rue Bisson.

»Kommen Sie.«

Sie gehen die Straße hoch, Richtung Kreisverkehr. Dabei kommen sie an einem von Marie Greniers Zwillingen vorbei, der gerade eine Fotoausrüstung in seinem Fahrzeug verstaut.

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