Madeleine Puljic - Unter den Narben (Darwin's Failure 2)

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Unter den Narben (Darwin's Failure 2): краткое содержание, описание и аннотация

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In Noryak tobt ein Bürgerkrieg, der dabei ist, die Grenzen der Gesellschaft auszulöschen. Die Genoptimierung ist nicht länger das Privileg der Oberschicht, sondern ein Fluch, der die gesamte Stadt zu verschlingen droht. Die natürlich geborenen Puristen sind zu jedem Opfer bereit, um die Elite zu vernichten.
Im Kampf um den Frieden finden unerwartete Verbündete zusammen: der Schöpfer der Optimierten, der ehemalige Anführer der Puristen und ein junger Priester, der mit beiden Welten verbunden scheint. Aber was können einzelne Menschen ausrichten, wenn eine ganze Stadt nach Krieg schreit?
"Eine düstere Welt. Glaubwürdige Figuren, die man liebt und die man hasst. Viel Schmerz und wenig Hoffnung. Dies sind die Ingredienzien für eine beunruhigende, erschreckende SF-Vision von Madeleine Puljic." (Micheal M. Turner)

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An leerstehenden Gebäuden mangelte es Noryak nicht. Überall fand man billig gebaute Häuser, die zu wenig brauchbares Material enthielten, um einen Abriss zu rechtfertigen. Es waren allerdings kaum mehr als Ruinen, die irgendwann von selbst zusammenfielen.

Was Sianna jedoch wirklich fürchtete, waren die Nächte.

Die Nächte, in denen das Feuer wütete. In denen Schreie hallten und Leute starben.

Seitdem die Aufstände tobten, war das Leben unerträglich geworden. Lebensmittel waren unerschwinglich, für einen Wochenlohn erhielt sie gerade einmal einen Laib Brot und eine Dose Fleisch. Und wer sich zur Arbeit wagte, lief auch noch Gefahr, von vermummten Wahnsinnigen attackiert zu werden.

Haron hätte sie vor diesen Verrückten beschützt, doch Sianna machte sich wenig vor. Sie hatte den Zustand gesehen, in dem er an jenem Tag aus dem Krankenhaus geflohen war. Allein konnte er nicht lange überlebt haben, und Hilfe hätte er niemals angenommen.

Sein Stolz hatte sie oft geärgert, aber wenn man sich ansah, wie die Welt inzwischen geworden war, war es vielleicht besser …

»Was ist los mit dir, Neue?«, höhnte eine raue Stimme hinter ihr. Sie klang eindeutig zu nah.

Bevor Sianna sich umdrehen konnte, drückten grobe Hände auf ihr Gesäß und schoben sie gegen das Fließband. Nur wenige Zentimeter vor ihrem Gesicht krachte der Metallarm herab, zerbrach den Beton und legte den wertvollen Stahl darin frei. Ihr Körper bebte, bei jedem noch so vorhersehbaren Knirschen der Maschine krampfte sich alles in ihr zusammen.

»Du bist zum Arbeiten hier, also schlaf nicht ein! Oder muss man dir etwa erst zeigen, wie man richtig zupackt?«

Jemand lachte. Sianna kniff die Augen zu, als der Metallklotz ein weiteres Mal herabstieß. Sie fühlte seine Wucht bis in ihre Knochen hinein vibrieren. Unsinnigerweise war ihr einziger Gedanke, dass sie ihren Overall nicht vollbluten durfte, wenn sie unter die Maschine geriet. Es war der letzte Besitz, den sie noch hatte. Auch wenn jeder Arbeiter einen von seiner Fabrik zur Verfügung gestellt bekam – ihr Exemplar war noch neu, und brauchbare Kleidung war auf dem Schwarzmarkt immer etwas wert.

Statt sie jedoch endgültig auf das Fließband zu befördern, lockerte der Schichtleiter seinen Griff.

»Wenn du deine Stelle behalten willst«, flüsterte er ihr zu, »dann solltest du heute ein paar Überstunden dranhängen.«

Als sie sich am Abend in ihre schäbige Bleibe schleppte, hatte sie nicht einmal mehr die Kraft, den Tumulten aus dem Weg zu gehen. Ringsum brannten Müllberge und Fahrzeuge, die Straßen waren übersät mit Schutt und zersplittertem Glas. Sianna setzte einen Fuß vor den anderen. Zu mehr war sie nicht in der Lage. Sie zuckte kaum zusammen, als hinter ihr eine Fassade explodierte. Betonbrocken prasselten zu Boden, doch das alles waren nur Hintergrundgeräusche. Die Welt war dumpf und grau.

Sianna taumelte zwischen den Aufständischen hindurch. Die johlenden Puristen schenkten ihr ebenso wenig Beachtung wie der wütende Mob von Arbeitern, der sich ihnen entgegenstellte. Jede Gruppe hielt sie für eine der ihren. Es kümmerte sie nicht mehr. Ohne aufzublicken, folgte sie den enger werdenden Gassen, bis sie sich schließlich an einem Müllberg vorbeizwängte. Der stinkende Haufen Abfall bildete die einzige Tür, die das Haus besaß, in dem sie Zuflucht gefunden hatte.

Sianna fühlte sich wund und leer. Vielleicht würde sie den nächsten Morgen nicht erleben. Einzuschlafen und einfach nicht mehr aufzuwachen … Was für ein tröstlicher Gedanke.

Aber sie wusste es besser. Morgen würde bloß ein weiterer Tag sein, und sie würde ihn nur auf dieselbe Art überstehen, wie sie den heutigen hinter sich gebracht hatte.

Auf den allgegenwärtigen Bildschirmen, von denen man selbst in der Metro und in den Fabriken nicht verschont wurde, hatte es geklungen wie ein Versprechen. Tagelang hatten die Nachrichten das Unglaubliche verkündet: Zum ersten Mal seit Jahrzehnten waren Arbeiter nicht im Überfluss vorhanden. Höhere Löhne für jeden, der zur Schicht erschien. Nicht in Siannas alter Anstellung, Textilien hatten in Zeiten wie diesen keine Priorität. Aber unweit heuerte eine Baufirma neue Leute an.

Sianna hatte es für ein Zeichen gehalten, dass es doch noch Hoffnung gab für sie. Die Chance auf eine bessere Zukunft, ohne Hunger und Angst. Bei diesem Gedanken krampfte sich ihr geschundener Unterleib unwillkürlich zusammen. Sie presste eine Hand an ihren Bauch. Auf die Narbe, die Haron an ihrem letzten gemeinsamen Abend geküsst hatte.

Mit dem Zuschuss für ein auch nur geringfügig optimiertes Kind hätten sie ein neues Leben beginnen können, einen Schritt aus der Armut heraus. Aber das Schicksal hatte sich gegen sie gewandt. Erst Harons Unfall, und dann … Selbst wenn sie nicht gezwungen gewesen wäre, den Gutschein zu verkaufen, und die DNS-Entnahme zustande gekommen wäre – mittlerweile lag das Center in Schutt und Asche.

Sianna sank auf die fleckige Matratze, die ihr als Bett diente. Müde schob sie die Arme um ihre Schultern und umklammerte ihren Körper. Für sie würde es kein Kind geben, und das war gut so. Jemand ohne Optimierung konnte bestenfalls in den Fabriken enden. Zu so einem Leben wollte sie niemanden verdammen. Sie wollte es nicht einmal selbst leben.

Ihr fehlte nur der Mut, etwas daran zu ändern.

Atlan

Er sah in die Gesichter der Gläubigen, die sich auf den Bänken seines Gebetshauses eingefunden hatten. Sie waren müde und abgezehrt. Und mit jeder Messe wurden es weniger.

Sie waren hungrig, suchten Rat und Trost. Nichts davon konnte er ihnen geben. Die Spenden, die er und die anderen Priester früher an die Unterschicht verteilt hatten, waren bereits vor Wochen versiegt. Atlan verteilte, was er in besseren Zeiten zurückgelegt hatte, aber seine Vorräte gingen zur Neige. Niemand konnte etwas entbehren. Alle hungerten sie, brauchten … Und er hatte nichts als leere Worte für sie. Was sollte er ihnen sagen? Dass sich alles zum Guten wenden würde, dass sie nur durchhalten mussten?

Die Frau rechts vorne in der zweiten Reihe hatte ihren Mann in den nächtlichen Feuern verloren. Der Arbeiter hinter ihr seinen Sohn, weil der zur Schicht in einer der Fabriken angetreten war. Würde sich irgendetwas daran wieder zum Guten wenden? Nein. Nicht einmal den Trost eines besseren Lebens nach dem Tod konnte er den Hinterbliebenen geben. Davon sprach nur der alte, vergessene Glaube. Über Noryak wachte nur ein Gott: der Enttäuschte, der sich von der Menschheit abgewandt hatte und nur noch ein strafendes Auge auf die Menschen richtete.

Für Atlan fühlte es sich so an, als hätte Gott nun auch dieses letzte Auge vor den Taten seiner Schöpfung geschlossen. Was also sollte er diesen Leuten sagen? Alle Worte fühlten sich fahl und unbedeutend an. Lügen, nichts weiter.

Er wünschte, er hätte den Hass in sich, der in anderen Gebetshäusern gepredigt wurde. Hass auf die Klone, die Schuld waren an allem. Hass auf die Puristen, die den Krieg gebracht hatten. Doch er war zu sehr zwischen den Fronten gefangen. Er hatte eine Klonin geliebt und sie durch die Hände der Puristen auf grausame Art verloren. Die Puristen wiederum … Sie waren nicht alle schlecht. Das konnten sie nicht sein.

Füße schabten über den abgenutzten Fliesenboden. Wie lange hatte er seine Gemeinde nun bereits wortlos angestarrt? Zu lange jedenfalls.

Doch immer noch zögerte er. War es Hass, den sie hören wollten? Bisher hatte er in seinen Predigten von Vergebung und Nächstenliebe gesprochen und ihre Herzen damit erreicht. Aber seit der Krieg begonnen hatte, verlor er sie. An das Feuer, an die Kugeln … und an andere Priester, die ihre Wut und ihren Schmerz nicht abwiegelten, sondern rechtfertigten.

War es das, was die Menschen brauchten? Jemanden, der sie in ihrem Zorn bekräftigte und ihnen das schlechte Gewissen nahm, wenn sie ihre Menschlichkeit vergessen und zu einem weiteren Rädchen in der gewaltigen Maschine dieses unglückseligen Krieges werden wollten?

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