Jan Kjaerstad - Femina erecta

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Oslo 1940 – am Vorabend der Deutschen Invasion in Norwegen. Der Beginn einer Familiensaga, deren treibende Kräfte sechs Frauen sind.
Im Mittelpunkt stehen Rita Bohre und ihr Lebenswerk Femina erecta. Es handelt von der aufgerichteten Frau. Von Frauen, die immer aufs Neue aufstehen müssen.
Agnes tritt eine Pilgerreise an. Rita führt Gespräche mit Fridtjof Nansen in seinem Turm in der Villa Polhøgda. Maud segelt auf einem Floß den Kongo-Fluss stromabwärts. Bjørg schreibt Gedichte in der psychiatrischen Klinik Gaustad. Laila arbeitet als Kabinenmädchen auf der MS Bergensfjord. Ingri wird die jüngste Ministerin in der Regierung.
Etwa 2000 Jahre sind vergangen, und wir befinden uns in der Chinesischen Föderation. Durch eine gewaltige Katastrophe vor 1000 Jahren wurden alle gespeicherten Daten und Informationen vernichtet, doch weil Mitglieder der Long-Dynastie in vielen zentralen Positionen sitzen und diese Norwegen als ihre ursprüngliche Heimat betrachten, wurde eine von drei Frauen geleitete Gruppe mit der Aufgabe betraut, von den norwegischen Ahnen der Long-Dynastie zu erzählen, d. h. über das Geschlecht der Bohre aus der Zeit vor der ersten Emigrationswelle nach China.

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Flirtete mit Maud.

Nachdem sie sich ins Wohnzimmer begeben hatten, wurde die Diskussion bei Kaffee und Cognac fortgeführt. Da sie nicht allzu viele waren, konnten sie in einem weiten Halbkreis um den großen Kamin sitzen, die Beine auf einem der Isfahan-Teppiche. Die Jungs hatten wieder links und rechts neben Maud Platz genommen. Rita saß in ihrem großen, mit safranfarbenem Stoff bezogenen Ohrensessel, dessen Muster aus Tigern und Elefanten bestand. Pfauenthron, so nannten ihn die Jungs. Für Rita war es einfach ein Nachdenksessel. Über dem Kamin hing eines der wenigen Dinge, die Ritas und Alberts Vater hinterlassen hatte: ein Schwert, iberischer Stahl, »ein Souvenir aus meiner Heimatstadt Toledo«, wie er erklärt hatte. An den Wänden um sie herum hingen Gemälde von Erik Werenskiold und Eilif Peterssen, einige Zeichnungen von Munthe, sogar eine von Nansens Skizzen. Geschenke an ihre Mutter. In demselben Sessel, in dem Rita jetzt saß, war auch ihre Mutter gegen Ende ihres Lebens gesessen und hatte mit den Männern Hof gehalten, die nie aufgehört hatten, für sie zu schwärmen. Auch jüngere Männer.

In dem Wissen, dass in unserer bisherigen Darstellung Namen erwähnt wurden, die den meisten Leserinnen und Lesern unbekannt sein dürften, möchten wir die besonders Neugierigen auf ein Werk aufmerksam machen, das als eine Pionierarbeit angesehen werden kann bei der Erforschung einer Nation, die praktisch aus dem Weltgedächtnis ausradiert wurde, die wir jedoch, unter Anwendung der fiktionalisierten Geschichte, fragmentarisch wiederherzustellen versuchen: Archäologie der Namen. Tausend vermutlich zentrale Personen im Norwegen des 20. Jahrhunderts von Yang Anyi (Xianxiang Y-1032).

Aus den Augenwinkeln sah Rita, wie Albert Dagny betatschte, als diese mit der Kaffeekanne und einem Tablett mit Konfekt die Runde machte. Als Max Ragnhild etwas anvertraute, befanden sich seine Lippen viel zu nah an ihrem Ohr. Diese Männer interessierten sich für eine andere Sorte Konfekt als die, die man in der Freia-Schokoladen-Boutique zu kaufen bekam. Rita trank, spürte die betäubende Wirkung des Alkohols, hatte jedoch nichts dagegen. Sie hörte dem Wortkrieg der Jungs zu, der in einem Ton gehalten war, der nicht mit der Bildung zusammenstimmte, die dieses Wohnzimmer, diese Villa, dieser Stadtteil, Lysaker, repräsentierten. Höchste Zeit, etwas beizusteuern, die Diskussion auf ein höheres Niveau zu heben, die richtungsweisenden Linien zu präsentieren. »Die Deutschen und Hitler hätten aus der Geschichte lernen sollen, dass man die Außengrenzen besser in Frieden lässt«, sagte sie ruhig und drehte den Fuß ihres Glases. Plötzlich waren alle Blicke auf sie gerichtet. »Denkt zurück an den Krieg zwischen den Griechen und dem Perserreich. Sowohl Dareios als auch Xerxes waren bedeutende Staatsmänner, aber beide erlitten Niederlagen, als sie den Krieg zu weit an die Peripherie verlagerten.«

»Die Deutschen geben sich nie mit ihrer nächsten Umgebung zufrieden«, warf Sigurd ein. »Jedenfalls haben sie im vorigen Krieg die Russen nicht in Frieden gelassen. Und sie müssten nicht gleich bis ins alte Persien zurückdenken, um gewarnt zu sein, sie bräuchten sich bloß Napoleon anzusehen.«

»Vielleicht haben sie ja doch etwas gelernt«, sagte Albert. »Vergessen wir nicht, dass Ribbentrop und Molotow letztes Jahr im August einen Nichtangriffspakt unterzeichnet haben.«

»Es ist völlig undenkbar, dass der Krieg hierherkommt«, wiederholte Harald.

Sigurd erhitzte sich von neuem, doch Rita unterbrach ihn und wandte sich an Harald, bemüht, nicht wie eine geduldige Mutter zu klingen: »Es lässt sich unmöglich voraussehen«, sagte sie, »wie die Geschichte sich entwickeln wird.« Die Aussage veranlasste Harald zu einem neugierigen Seitenblick in Mauds Richtung, aber Rita fuhr fort, jetzt mit noch größerem Eifer. Denn was habe das Studium der Geschichte, der Perser, sie gelehrt? Ja, dass niemand genug Fantasie besäße zu sehen, dass das Undenkbare und Unwahrscheinliche geschehen könne, und das, obwohl es über die Jahrhunderte wieder und immer wieder geschehen sei. »Denken wir nur an den Juni 1914«, sagte sie. »Eine Idylle. Voller Glauben an die Zukunft. Wer hätte damals geglaubt, dass Europa vor einem vier Jahre andauernden Inferno stand, bei dem Millionen von jungen Männern in rattenbefallenen Schützengräben den Tod finden sollten? Im Juli lag die kaiserliche Yacht Hohenzollern noch in Sonnenschein gebadet vor Balestrand!«

Die Zeit. Wo waren die Jahre geblieben? In jenem Sommer war sie selbst in einem sonnenglitzernden Fjord gepaddelt, in einem Kajak, das Nansen für sie besorgt hatte. Achtzehn Jahre alt und voller Optimismus, war sie mit jugendlicher Kraft in dem kleinen Gefährt durchs Wasser geschossen und hatte von all den Reisen geträumt, die sie unternehmen würde, in den Osten, nach China.

Maud und Ragnhild schauten sie an. In ihren Blicken lag Zustimmung. Maud lehnte nicht ab, als Dagny ihr noch Cognac einschenken wollte.

Max lächelte dümmlich. Max mit seinen glatten, bibelschwarzen Haaren und dem jungenhaften Gesicht. Und es wiederholte sich: Seine Augen waren nicht auf ihr Gesicht, sondern in ihren Ausschnitt gerichtet. Wie um sich wieder zu fangen, beugte er sich nach vorn und sagte leise, damit nur sie es hören konnte: »Schade, dass du die Professorenstelle nicht bekommen hast, Rita.«

Also wusste er es.

»Ja, ich hätte geglaubt, ich würde vor einen akademischen Senat treten, nicht vor einen Ableger der Freimaurerloge«, antwortete sie ebenso leise. »Wieso kriegt ihr immer so eine Angst, sobald eine Frau euer Revier betritt?«

Weder Max noch sonst jemand hatte auch nur eine Ahnung davon, wie enttäuscht sie gewesen war. Dass sie eine Zeit lang nur im Bett herumgelegen war. Eine solche Gelegenheit würde sich ihr wahrscheinlich kein zweites Mal bieten. Um sich wieder aufzurappeln, musste sie auf den alten Befehl ihrer Mutter zurückgreifen, den sie ihr jedes Mal zugerufen hatte, wenn Rita zu Boden gegangen war – sei es durch ein Missgeschick, einen Misserfolg, oder weil ihre Brüder sie herumgeschubst hatten: »Steh auf! « Ihre Mutter hatte ihr beigebracht, niemals zu jammern. »Steh aufrecht, Rita. Was auch immer dir widerfahren mag.« Dieses Diktum ihrer Mutter war für sie mit der Zeit zu einem Königinnengedanken geworden: die Idee der Femina erecta.

Max tat, als hätte er sie nicht gehört, wandte sich den jungen Damen zu und erklärte mit lauter Stimme, schon in der Grundschule habe Rita für die Perser Partei ergriffen. Lustig, nicht wahr?

Rita beschrieb mit dem Glas kleine Kreise in der Luft, als wolle sie ein Erinnerungsrad in Gang setzen, ehe sie zur Verteidigung ansetzte. Sie sagte, dies liege ausschließlich daran, dass alle so in die Griechen vernarrt seien, alles schwarz-weiß sähen. Und Max sei ja nicht im Klassenzimmer gewesen: Sie habe lediglich gefragt, ob der Lehrer mehr über die Perser, über ihre Kultur erzählen könne. Die Schüler hätten ja den Eindruck gewinnen müssen, diese Perser seien gemeine Banditen gewesen.

Es war, als ob der Cognacdunst ihr Gedächtnis stimulierte, denn auf einmal kehrte alles zurück. Die Schule. Der Ärger über den Unterricht. Musste Kyros der Große denn nicht auch ein fähiger Staatsmann gewesen sein, nicht nur ein außerordentlicher Krieger? In den Religionsstunden wurde er als Held besprochen, war er es doch gewesen, der den im babylonischen Exil lebenden Juden die Heimkehr ermöglicht und ihnen sogar die Errichtung eines Tempels erlaubt hatte. In den Stunden hatte Rita Fragen gestellt, nachgebohrt, war neugierig geworden auf Kyros und Dareios. Wie hatten sie es fertiggebracht, dieses riesige Reich, das größte, das die Welt bis dahin gesehen hatte, zu vereinen? Mussten sie denn nicht auch Großmut und Toleranz gezeigt, großes Geschick in der Organisation, bei der Gesetzgebung, im Straßenbau bewiesen haben? Und was war mit Xerxes geschehen, nachdem er aus Griechenland heimgekehrt war, er regierte noch volle 14 Jahre? Wie hatte es in den Städten Susa und Ekbatana ausgesehen? Stimmte es, dass die Mauern von Ekbatana in sieben verschiedenen Farben gestrichen waren? Der Lehrer hatte verzweifelt die Hände gehoben, oder Rita vielmehr zum Schweigen angehalten, aber Rita hatte nicht aufgegeben, wollte etwas über ihre Religion erfahren, nicht nur über den Zeus und die Athene der Griechen, sie wollte von Ahura und Mazda hören, wollte so viel wie möglich über die »Schurken« der Geschichtsstunden wissen. Das einzige Ergebnis war, dass sie gründlich zum Narren gehalten wurde, insbesondere, nachdem die Jungenklasse Wind davon bekommen hatte. Später jedoch, vielleicht aus Protest, hatte sie alles gelesen, was sie über persische Geschichte in die Finger bekam, und am Ende war sie, wie nur wenige aus Norwegen zu jener Zeit, nach Persien gereist, hatte die Ruinen von Persepolis besichtigt, und immer wieder kam sie seither auf etwas zurück, was sie ihren persischen Blick nannte, eine Offenheit für die größeren Maßstäbe, für andere Blickwinkel.

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