Jan Kjaerstad - Femina erecta

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Oslo 1940 – am Vorabend der Deutschen Invasion in Norwegen. Der Beginn einer Familiensaga, deren treibende Kräfte sechs Frauen sind.
Im Mittelpunkt stehen Rita Bohre und ihr Lebenswerk Femina erecta. Es handelt von der aufgerichteten Frau. Von Frauen, die immer aufs Neue aufstehen müssen.
Agnes tritt eine Pilgerreise an. Rita führt Gespräche mit Fridtjof Nansen in seinem Turm in der Villa Polhøgda. Maud segelt auf einem Floß den Kongo-Fluss stromabwärts. Bjørg schreibt Gedichte in der psychiatrischen Klinik Gaustad. Laila arbeitet als Kabinenmädchen auf der MS Bergensfjord. Ingri wird die jüngste Ministerin in der Regierung.
Etwa 2000 Jahre sind vergangen, und wir befinden uns in der Chinesischen Föderation. Durch eine gewaltige Katastrophe vor 1000 Jahren wurden alle gespeicherten Daten und Informationen vernichtet, doch weil Mitglieder der Long-Dynastie in vielen zentralen Positionen sitzen und diese Norwegen als ihre ursprüngliche Heimat betrachten, wurde eine von drei Frauen geleitete Gruppe mit der Aufgabe betraut, von den norwegischen Ahnen der Long-Dynastie zu erzählen, d. h. über das Geschlecht der Bohre aus der Zeit vor der ersten Emigrationswelle nach China.

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Maud. Er sehnte sich nach ihr. So sehr, dass sich alles in ihm zusammenzog. Dann wieder dieser Erinnerungsblitz, eine Erinnerung, die er am liebsten vergessen wollte. Der Hüttenausflug, der verhängnisvolle Abend. Er hatte die Hütte verlassen. Hatte unter Fichten gesessen, so wie jetzt bei der Brücke bei Fossum. Mit dem Unterschied, dass er jetzt keine Scham empfand. Denn es war die Scham, die an ihm genagt hatte in dieser Nacht im Kroksogen. Er hatte Jacke und Rucksack geholt, die Skier angelegt und war nach Hause gelaufen, im Mondlicht. Mehrmals war er gestürzt, hätte sich fast verletzt, aber er musste weg, hätte ihren Blick am nächsten Morgen nicht ertragen können.

Gegen Mitternacht entdeckte er auf einmal mehrere unbekannte Gesichter. Er hörte die leise Stimme des Fähnrichs irgendwo hinter sich, der fragte, ob er abgelöst werden wolle. Harald verneinte. Geir? Auch er verneinte. Sie grinsten einander zu. Etwas Ekstatisches lag in Geirs Augen. Sie waren ein gutes Team. Jetzt mit noch mehr Munitionskästen. Zweieinhalb Tage und Nächte lagen sie jetzt hier, fast ohne Ruhe und Schlaf und in großer Anspannung, und trotzdem wollten sie hierbleiben, als wüssten sie, dass eine entscheidende Schlacht bevorstand. Noch immer dachte Harald keine Sekunde daran, dass er getötet werden könnte, auch daran nicht, wie er, in einer fernen Zukunft, seinen Kindeskindern, die ihm mit großen Augen Fragen stellten, von alldem erzählen würde. Wie die meisten sah er einen Tod in hohem Alter vor sich, und dass man, wenn die Stunde geschlagen hatte, von der Familie, von Freunden umgeben war und einem noch Zeit bliebe, etwas Kluges zu sagen, bevor man den Becher leerte. Wie Sokrates. Ja, wie ein norwegischer Sokrates, Besitzer des berühmten Café Agora.

Am meisten aber fantasierte er davon, wie er bald wieder seine Hände um Mauds Kopf legte, wie seine Finger sich beim Einschlafen in ihre dunklen Locken wickelten. Und dann musste er wirklich eingeschlafen sein, denn die Stimme des Hauptmanns holte ihn mit einem Schlag wieder zurück, sie ertönte hinter ihnen, aber so leise, dass nur die zwei nächstgelegenen MG-Stellungen sie hörten. Harald bekam nicht alles mit, konnte aber einige aufmunternde Sätze heraushören, zurückhaltende Worte, bei denen ihm, und offenkundig auch Geir, dennoch ein Schauer feierlicher Entschlossenheit über den Rücken lief.

Wieder die Wut. Der blinde Zorn. Auf der Anhöhe dort drüben lag der Feind, der das Land an sich reißen wollte!

Kommt nur, dachte er und spürte etwas in sich, das dem vergleichbar sein musste, worüber er in den Knabenbüchern gelesen hatte: Blutdurst. Wieder sah er Alf vor sich, sein malträtiertes Gesicht. Er wollte töten. Töten, töten, töten. Ein Singen im Körper, ein Verlangen nach Blut. Kommt nur! Als die Deutschen kurz darauf Leuchtgranaten abschossen und von der Anhöhe herab ein heftiges Feuergefecht einleiteten, war er nichtsdestoweniger überrumpelt. Die norwegischen Stellungen lagen in Licht gebadet, die des Feindes hingegen konnten sie nicht sehen, sahen nur, dass die Deutschen nicht mehr in ihren Stellungen lagen, sondern in großer Zahl über und unter der Brücke auf sie zukamen. Sogar noch während er das MG langsam von links nach rechts schwenkte, fiel ihm auf, wie durch die in der Luft über ihnen hängenden Leuchtgranaten alles ins Künstliche getaucht wurde und die Landschaft den Anstrich einer Theaterkulisse bekam.

Wieso befand er sich hier? Auf dieser Bühne? Wieso war er nicht bei Maud?

Er ist taub, er sieht die Lichtblitze, einen nach dem anderen, aber er hört nichts. Denkt auch nicht nach. Kugeln schnellen an ihm vorbei, wie eine Ahnung nur oder wie ein leichter Geruch nach heißem Metall. Kommt nur! Ich bin unsterblich! Ich weiß, heute Nacht ist das Schicksal auf meiner Seite! Mit vielen Dingen gleichzeitig beschäftigt, bemerkt er, dass die Jungs aus seinem Team im Begriff sind, die Stellung zu verlassen, etwas weiter weg geht ein norwegischer Soldat zu Boden. Ok, hier hatten sie vielleicht verloren, sie mussten zum Rückzug blasen, doch dasselbe galt wohl kaum für alle anderen Einsatzorte, an denen Norweger mit aller Macht ihr Land verteidigten, und wenn die Deutschen dort genauso viele Männer und genauso viel Zeit benötigten wie für das Vordringen über die jämmerliche Brücke bei Fossum, dann waren sie chancenlos. Wieder eine Leuchtgranate. Wie eine gigantische Glühbirne, direkt über ihnen. Wie eine Enthüllung. Die Enthüllung einer Illusion. Und inmitten eines nur halb erhaschten Gedankens, dass er, Harald, Teil einer Erzählung ist, die ihren Platz in den Geschichtsbüchern finden wird, einer Erzählung über Norwegens heldenmutigen Kampf, den machtvollen Widerstand, den dieses Geburtsland der Recken den Deutschen entgegensetzte, wodurch das Nazipack sich gezwungen sah, zu den Schiffen zurückzukehren – irgendwo inmitten dieser Gedankensplitter erkennt Harald, dass ein Gefühl alle anderen in den Hintergrund drängt, und dass dieses Gefühl Angst ist. Eine Angst, die tief in seine Seele hinabführt. Die Angst ist so groß, dass er beinahe die Krag verliert, als er nach ihr greift und rückwärts durch den Schnee zu laufen beginnt, zu kriechen eigentlich, doch nach nur wenigen Schritten schlägt etwas in seinem Bein ein und lässt ihn einknicken. Er ist getroffen, kann aber nicht begreifen, dass sich das so anfühlt, es ist, als hätte jemand ihm ein Schwert ins Bein geschlagen. Eine Sense aus iberischem Stahl.

Er schrie vor Schmerz – oder war es Angst? – und sackte zusammen, doch in seinem Kopf tönte die Stimme seiner Mutter: Steh auf!, und er kam wieder auf die Beine, ist ja nur ein Kratzer, dachte er, so viel musste man schon zu opfern bereit sein für einen Sieg. Dann hatte er plötzlich doch Angst, aber gerade die Angst würde ihm dabei helfen, sich hinkend in Sicherheit zu bringen. Er würde verflucht nochmal die Kong-Haakon-Medaille entgegennehmen! Er und Sigurd. Die Bohre-Brüder, die Kriegshelden! Und er musste seiner Mutter noch die Grüße von Konrad Steen ausrichten. Im Sommer würde er mit Maud Blaubeerkuchen in ihrer Hütte im Krokskogen essen. Er feuerte alle fünf Schuss aus dem Magazin gegen Schatten, die vom Fluss kamen, einer davon fiel immerhin; mit steifen Fingern, zitternd vor Angst, pulte er fünf neue Patronen aus einer der Gürteltaschen, legte sie ins Magazin ein und lief, humpelte von der Anhöhe fort. Kugeln schlugen um ihn herum ein, die Deutschen mussten herübergekommen sein, sie waren jetzt ganz in der Nähe, Maschinenpistolensalven ertönten, Harald drehte sich um und schoss mit dem Karabiner, schoss einfach ins Blaue hinein, sah nichts, hatte keine Zeit zum Nachladen, lief einfach, lief aus purer Angst, er hörte deutsche Rufe, er verstand ein bisschen Deutsch, konnte aber trotzdem nicht verstehen, was sie riefen, wusste nicht, ob es ihnen galt oder ob es Befehle an ihre deutschen Landsleute waren, ein heftiges Knallen erklang hinter ihm, die Teufel hatten Handgranaten, Licht flackerte zwischen den Stämmen auf, als wäre ihm ein feuerspeiendes Monster auf den Fersen.

Wusste er, dass er getötet werden würde? Dass er sterben würde? Dass die Dovregubben, das schwarze Ungeheuer, zu guter Letzt doch noch gekommen war, um ihn zu holen? Sich pausenlos umwendend, wie um zu sehen, wer den tödlichen Schuss abgeben würde, lief er fast rückwärts, rutschte im Schnee aus auf der Straße, die nach Askim führte. Er kam am Hauptmann vorbei, erschossen. Harald dachte, dass er sich selbst etwas vorgemacht hatte, seine Angst sagte es ihm. Der ganze Unsinn von wegen Mut. Von wegen Widerstand. Er hätte es machen sollen wie die anderen. Dafür sorgen, dass er am Leben blieb. Seiner Mutter zuliebe. Maud zuliebe. Nicht den Helden spielen, wie er es jetzt tat, ein Held, der sich vor Angst fast in die Hosen machte. Er kniete sich hin, konnte ein paar Patronen einlegen, legte das Gewehr an, sah mehrere Schatten auf sich zulaufen, konnte Helme sehen, erkannte sie als deutsche, er schoss in Panik, keine Schatten fielen, Schusssalven ertönten, und da, da kam sie, er konnte sie auf ihrem Weg beobachten, sah die Kugel auf seine Stirn zufliegen, sah sie in der Luft vor sich anhalten, als wollte sie ihm Zeit geben für einen letzten Gedanken, aber es stimmt nicht, dass in einem letzten dramatischen Augenblick das Leben an einem vorbeizieht, sondern stattdessen bleibt die Zeit stehen, gibt einem Gelegenheit zum Nachdenken, so lange nachzudenken, wie man will, sein ganzes Leben zu durchdenken, jede Sekunde, wenn man das wollte, doch Harald ist müde, ihm fehlt die Kraft dazu, er entdeckt einen Fichtenzweig am Wegesrand, seltsam deutlich in dem Lichtschein der über ihnen hängenden Leuchtgranaten, er sieht die feine Struktur, die mit einer dünnen Frostschicht überzogenen Nadeln; und bevor die Kugel weiter auf seine Stirn zusteuert, klammert er sich, wie im Triumph, in Gedanken an Maud fest, an sie, die das Einzige ist, was ihn jetzt noch kümmert, an seine Liebe zu ihr und daran, wie traurig es ist, ohne Vergebung zu sterben, und dann, fast mit einem Nicken, nimmt er das todbringende Blei entgegen und entschwindet.

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