Birgit Schönau - La Fidanzata

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Wer sie liebt, nennt sie «La Fidanzata» die Verlobte. Andere verspotten sie als Alte Dame. So oder so, die Juventus aus Turin lässt in Italien niemanden kalt. Kein anderer Fußballklub eint und spaltet wie sie das Land, niemand hat so viele Trophäen gewonnen, so viele Tragödien und Skandale erlebt – die Juve ist Italiens Drama Queen. Während Investoren aus aller Herren Länder den Fußball in eine gigantische Unterhaltungsindustrie verwandeln, bleibt Juventus ein Familienunternehmen, allerdings mit ­Fußballern von Weltruf: von Boniperti bis Zidane, von Buffon bis Zoff. Birgit Schönau schaut hinter die schwarz-weiße Fassade dieser italie­nischen Braut und entdeckt in ihrem bunten Gefolge Kardinäle, Kommunisten, Königssöhne und Revolutionsführer.

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Rasch entdeckte der Faschismus auch den Sport für sich. Körperliche Ertüchtigung spielte eine entscheidende Rolle, wegen des Gemeinschaftsgefühls, als spielerische Variante militärischen Drills und weil sie die Kontrolle jener sehr knappen Freizeit ermöglichte, die das Regime den Italienern überhaupt erst ermöglicht hatte. Der freie Samstagnachmittag wurde eingerichtet, il sabato fascista , mit Sport unter Partei-»Kameraden« als bevorzugter Beschäftigung. Daneben förderte das Regime durchaus den Profifußball, obwohl Mussolini das »englische Spiel« selbst verabscheute –, was ihn aber nicht davon abhielt, große Auftritte in Fußballstadien zu absolvieren, denn dieses diabolische Kommunikationsgenie hatte das propagandistische Potenzial des populären Spektakels rasch erkannt. Und so wurden bald in ganz Italien Stadien nach ihm benannt, auch in Turin. Ursprünglich erbaut für Leichtathletikwettkämpfe wurde die Arena Benito Mussolini mit ihren 65.000 Plätzen die Heimstatt für Juventus und den FC Torino, später avancierte sie auch zum Austragungsort einiger Spiele der WM 1934. Für die Olympischen Winterspiele 2006 erfolgte eine umfassende Renovierung, heute heißt das Stadion Stadio Olimpico Grande Torino und ist die Heimstatt des Toro .

Juventus wuchs mit den Agnelli ebenso rasant wie die Fiat-Werke. Aus dem Klub der Gymnasiasten wurde ein Verein, der bald an die Spitze strebte und landesweit Bekanntheit erlangte. Das lag vor allem an einer beeindruckenden Erfolgsserie, aber auch an der Expansion des Fußballs selbst. Das faschistische Regime duldete nicht länger die Teilung in Nord- und Südliga, im Jahr 1930 wurde erstmals eine landesweite Meisterschaft ausgetragen, es entstand die Serie A. Zwar dominierte darin weiter der Norden, aber immerhin gab es nun auch Auswärtsspiele in Rom oder Neapel. Der Wirkungskreis der Juve erweiterte sich also. Das Radio, wichtigstes Propagandamedium des früheren Star-Journalisten Benito Mussolini, übertrug landesweit kommentierte Fußballspiele, die »Gazzetta dello Sport« entwickelte sich zur viel gelesenen Tageszeitung. Und so verbreitete sich die Kunde vom unerhörten Siegeszug der Bianconeri von den Alpen bis nach Sizilien. Fünf Titel hintereinander gewann Juventus in den Jahren 1931–1935, seine erste Meisterschaft hatte Klubpräsident Agnelli jedoch bereits 1926 gewinnen können. In ihrem goldenen Jahrfünft wurde die Juve tatsächlich die Verlobte Italiens, überall erwarteten sie ausverkaufte Stadien, denn ein Eintrittsticket war ein begehrtes Geschenk zum Abitur oder sogar zur Hochzeit. Der Marchese Luca Ferrero di Ventimiglia ließ ein Schiff namens »Juventus« zu Wasser, auf dem die Tifosi eine kleine Kreuzfahrt unternehmen können. Italien war im Juve-Fieber, erschien doch dieser Klub wie das Emblem einer neuen Zeit.

Giovinezza , die Jugend, wurde von den Faschisten in ihrer Parteihymne besungen. Und Juventus, die Mannschaft der Jugend, fügte sich mit ihrem dynamischen Präsidenten perfekt in den italienischen Modernismus. Sie war erfolgreich, weil sie geführt wurde wie der Lingotto , das 1923 im Beisein Mussolini triumphal eröffnete Fiat-Werk im Südosten von Turin. Der Lingotto mit seinen riesigen Werkshallen, eleganten Büros und der kühnen Rennpiste auf dem Dach vor einem grandiosen Alpenpanorama galt als Meisterwerk des Rationalismus. Hier, wo in den 1930er Jahren 40.000 Arbeiter Autos für Italien bauten, schlug jenes neue, industrielle Herz, das der Faschismus für sich erobern wollte.

Edoardo Agnelli führte auch in seinem Fußballklub feste Arbeitszeiten ein. Die Spieler hatten keinen Zehnstundentag wie die Arbeiter im Lingotto , aber sie trainierten regelmäßig jeden Tag, und zwar mit einem richtigen Trainer. Der erste Profi in diesem Job wurde bei Juventus der Ungar Jenö Károly – zuvor hatten die älteren Spieler das Training quasi nebenbei geführt. Es brauchte eine Weile, bis Károly sie davon überzeugen konnte, dass ein richtiger Coach nicht nur eine Laune des Patrons war. Die sogenannte »Donau«-Schule Österreich-Ungarns dominierte damals in Europa, und Agnelli wollte den Anschluss an die Fußballavantgarde auf keinen Fall verpassen. Folgerichtig trieb Károly seinen Juve-Spielern die langen Bälle aus und vermittelte ihnen einen Hauch von Taktik. Und das, obwohl er anfangs kein Wort Italienisch sprach. Doch der Trainer wusste sich zu helfen, er stellte die jeweiligen Spielsituationen einfach persönlich nach. Und er bestand auf Verstärkung, die ihm sein reicher Boss großzügig gewährte. Mit József Viola und der »Gazelle« Ferenc Hirzer, einem Elektriker aus Budapest mit überaus feinen Füßen, spielten bald zwei Landsleute des Trainers für Juve und Hirzers Tore brachten 1926 den ersehnten Titel. Tragisch für Károly, dass er die Meisterfeier nicht mehr erleben durfte – er starb kurz zuvor mit 40 Jahren an einem Herzinfarkt. Jenö Károly hatte sich für Juventus buchstäblich totgearbeitet.

Es sollte Jahre dauern bis zur nächsten Trophäe, doch der Grundstein für den Erfolg war gelegt. Edoardo machte aus Juve una Weltanschauung , wie der Familienchronist Italo Pietra befand, einen Klub, »der nach Hochtälern roch, nach altem Piemont, nach altem Aplomb. Wenn sie zum ersten Mal den Vereinssitz betraten, überkam die Spieler angesichts der ehrfurchtgebietenden Ledersessel, des gebohnerten Parketts, der feierlichen, nur durch das Ticken der Wanduhr unterbrochenen Stille eine heilige Furcht.« Der »Juve-Stil« war erfunden, ein wenig blasiert, sehr gediegen und unerbittlich streng. Sein Motto umfasste die drei S von Semplicità, Serietà, Sobrietà (Einfachheit, Ernsthaftigkeit, Zurückhaltung). Agnelli bot viel und verlangte noch mehr.

Aber wer sich bei Juve durchsetzen konnte, der hatte ausgesorgt. Die gut bezahlten Profis erwiesen sich als kluge Geschäftsmänner. Giampiero Combi, die erste echte Nummer 1 bei Madama , Torwart von 1921 bis 1934, betrieb bereits als Aktiver ein Café an der Ecke Via Roma/Piazza Castello, mitten im eleganten Zentrum Turins. Man erzählte sich, dass Combi gern ein Gläschen Wein in der eigenen Bar konsumierte, seiner beeindruckenden Kondition tat das jedoch keinen Abbruch. Der Schlussmann wurde der Garant für fünf Meistertitel, gewann 1934 mit Italien die Weltmeisterschaft – und fiel in all den Jahren nur an neun Spieltagen aus. Knapp 90 Jahre lang hielt Juves erster Star im Tor den Vereinsrekord der Unschlagbarkeit, bis er von Gianluigi Buffon entthront wurde. Gemeinsam mit Virginio Rosetta und Umberto Caligaris bildete Combi eine der besten Verteidigungslinien der Fußballgeschichte, genannt »das Buchhalter-Trio«, weil alle drei tatsächlich eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung hatten. Rosetta, den Agnelli 1924 für seinerzeit unerhörte 50.000 Lire dem Provinzklub Pro Vercelli abgehandelt hatte, gehörte eine Eisdiele zwischen Porta Nuova und dem Po.

Komplettiert wurde die blühende Juventus-Gastronomie von Renato Cesarini, dem 1929 in Turin angeheuerten italoargentinischen Angreifer. Nach ihm wird bis heute die Schlussphase des Spiels als Zona Cesarini bezeichnet: Cesarini-Zone, weil dieser Spieler bevorzugt in den allerletzten Minuten traf. Kein Wunder, denn der in Buenos Aires aufgewachsene, lebenslustige Renato war eine Nachteule, ein Mann der späten Tore wie der späten Stunden. Mit dem Geld, das er in Turin anhäufte, eröffnete er über dem Café von Torwart Combi einen Nachtklub, wo er sich allzu gern persönlich um seine Gäste kümmerte.

So geschah es, dass Cesarini gelegentlich im Pyjama zum Training erschien, weil er es zwar gerade noch geschafft hatte, sich aus dem Bett zu schwingen, nicht aber auch noch, sich anzuziehen. Man verzieh es ihm, wie man auch dem größten Star Turins und Italiens verzieh, dass er nach verrichteter Arbeit in Renato Cesarinis Klub die Geige spielte. Ja, das piemontesische Wunderteam der 1930er Jahre bestand tatsächlich aus Männern, die nach dem Fußball nicht nur Tango tanzten, sondern ihn auch zu spielen wussten. Ob Präsident Agnelli jemals der Violine von Raimundo Mumo Orsi gelauscht hat, ist nicht überliefert. Aber wahrscheinlich ist es schon. Denn Agnelli liebte jene Bohemiens, die seine Juventus erfolgreich machten, ihr aber auch einen Glanz verliehen, der auf ihn zurückfiel.

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