Birgit Schönau - La Fidanzata

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Wer sie liebt, nennt sie «La Fidanzata» die Verlobte. Andere verspotten sie als Alte Dame. So oder so, die Juventus aus Turin lässt in Italien niemanden kalt. Kein anderer Fußballklub eint und spaltet wie sie das Land, niemand hat so viele Trophäen gewonnen, so viele Tragödien und Skandale erlebt – die Juve ist Italiens Drama Queen. Während Investoren aus aller Herren Länder den Fußball in eine gigantische Unterhaltungsindustrie verwandeln, bleibt Juventus ein Familienunternehmen, allerdings mit ­Fußballern von Weltruf: von Boniperti bis Zidane, von Buffon bis Zoff. Birgit Schönau schaut hinter die schwarz-weiße Fassade dieser italie­nischen Braut und entdeckt in ihrem bunten Gefolge Kardinäle, Kommunisten, Königssöhne und Revolutionsführer.

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Je größer die Massen in den Stadien wurden, desto weniger sah man jedoch Frauen im Publikum, die in den Pionierjahren so selbstverständlich dabei gewesen waren. Nur in Turin, der Heimat von Madama Juventus, blieb das Interesse der Frauen am Fußball ungebrochen. Für einen eleganten Vereinswimpel betrieben die Damen der Gesellschaft sogar eine Kollekte. 16 verheiratete und 17 unverheiratete Turiner Ladys, unter letzteren ein höchst seltenes Exemplar mit eigenem Professorentitel, unterzeichneten einen Aufruf, in dem der Wimpel »als unabdingbar für alle freudigen und traurigen Gelegenheiten« bezeichnet wurde.

Weit wichtiger als ein Stück Stoff wurde nach dem Krieg eine neue Spielstätte. Damit verewigte sich in Turin ein Mann, der nur wenige Jahre später aus dem Land fliehen musste: Gino Olivetti, ein weltläufiger Jurist und Ökonom jüdischer Herkunft, Parlamentsabgeordneter und Gründer des italienischen Industriellenverbandes. Präsident Olivetti erreichte keinen weiteren Meistertitel, und doch schaffte dieser weitsichtige Intellektuelle und Sportsmann, der sich 1939 vor der faschistischen Verfolgung nach Argentinien absetzte, ein denkbar solides Fundament für nachfolgende Jahrzehnte des Erfolgs: 1922 wurde das vereinseigene Stadion am Corso Marsiglia eingeweiht, Italiens modernste Sportarena, erstmals ganz aus Beton und mit Platz für 25.000 Zuschauer. Allein die Flutlichtanlage war eine Sensation. Tatsächlich war das Stadion bereits im Eröffnungsjahr oft ausverkauft – ein sicheres Zeichen dafür, dass der Fußball vom Zeitvertreib der Upper Class zum Volkssport avancierte, den die Macht alsbald als willfähriges Instrument entdecken würde. Italien und Turin veränderten sich, am Horizont dräute bereits der Faschismus. Ab 1933 spielte Juventus im »Stadio Benito Mussolini.« Da gehörte der Klub bereits neuen Herren, die aus dem Studentenverein ein Vorzeigeunternehmen des italienischen Familienkapitalismus machen sollten: den Agnelli.

DIE HEIMLICHE KÖNIGSFAMILIE UND IHRE PRINZESSIN

Wie der Fiat-Clan Agnelli mit seinem Fußballklub verschmilzt

Die Agnelli haben den Mäzenatenfußball nicht erfunden, denn kaum war dieser Ballsport in der Welt, da investierten reiche und mächtige Männer in ihr Hobby und lernten schnell, es auch für ihre eigene Popularität zu nutzen. Doch wenn die Turiner Familie auch nicht die erste war, so blieb sie doch die hartnäckigste: seit 1923 gab sie Juventus nicht aus der Hand. Längst hält sie einen einsamen Weltrekord, kein anderer Sportklub befindet sich derart lange im Besitz einer einzigen Familie. Fiat, Agnelli, Juventus, dieser Dreiklang ist einzigartig. Er tönt bis heute, in die dritte und vierte Generation. Die Agnelli steuerten ihren Klub durch den Faschismus, durch Krieg und Wiederaufbau, Wirtschaftswunder, Rezession, durch Triumphe, Tragödien und Skandale. Am Anfang des 21. Jahrhunderts bilden sie ein Bollwerk gegen den Ausverkauf italienischer Traditionsvereine. Mittlerweile zur Clanstärke angewachsen, nutzen sie das klubeigene Stadion in jedem Sommer zu einem ganz besonderen Fußballspiel. Agnelli gegen Nasi: die Nachfahren von Edoardo Agnelli, dem ersten Juve-Präsidenten, gegen die Nachkommen seiner Schwester Aniceta (1889–1928) und des Barons Carlo Nasi (1877–1935). Am Ende gewinnt bei diesem Match immer die Familie.

Giovanni und Edoardo

1923–1945

Als sich Giovanni Agnelli entschloss, den Fußballklub Juventus zu übernehmen und seinen Sohn Edoardo zum ersten Klubpräsidenten der Familie zu machen, regierte in Rom seit wenigen Monaten Benito Mussolini. Die Schergen des Duce hatten auch die wichtige Industriestadt Turin in der Zange, sie ermordeten dort in einem einzigen Winter elf Antifaschisten. Das Klima in der Stadt, einer Metropole der italienischen Arbeiterbewegung mit nunmehr einer halben Million Einwohnern und 12.000 Industrieunternehmen, war gespannt. Es gab Straßenkämpfe, Verfolgung, Repressalien. Und der Fußball wurde als eskapistisches Freizeitvergnügen und identitätsstiftendes Element jenseits der Politik immer wichtiger.

Juventus war damals außerhalb der Stadtgrenzen so gut wie unbekannt, ein Klub unter vielen im prosperierenden Norden Italiens, dessen Liga sich als Fußballitalien definierte und wo sich langsam so etwas wie eine Fußballelite herausbildete. Dazu gehörten die Turiner Klubs noch nicht, anders als die Mailänder Vereine und der CFC Genua. Doch Edoardo Agnelli sollte sich sofort daran machen, zur Konkurrenz aufzuschließen und den obersten Grundsatz der aufstrebenden Unterhaltungsindustrie zu markieren: Geld schießt Tore.

Dabei war er nicht der erste Industrielle, der in den Fußball einstieg. Bereits 1908 hatte der Reifenfabrikant Piero Pirelli die Associazione Calcio Milan übernommen. Noch im selben Jahr spaltete sich der Klub; die Abtrünnigen gründeten dann den FC Internazionale . Milan-Patron Pirelli ließ das Stadion von San Siro bauen – und stattete es prompt mit Banderolen aus, auf denen sein Firmenname prangte. Erstmals war ein italienischer Klub Werbeträger eines Industrieunternehmens, ein Beispiel, das rasch Schule machte. Genau wie Edoardo Agnelli war Piero Pirelli der Sohn des Firmengründers. Und genau wie der »Erbprinz« aus Turin durfte er sich ganz auf den Fußball konzentrieren, bevor er 1932 vom Vater den Reifenkonzern übernehmen musste. Während den deutschen Vereinen noch der Amateur-Muff der Turnväter anhaftete, entdeckten Italiens Industriekapitäne den Fußball schon früh für die Corporate Identity ihrer Unternehmen.

Im Norden des bitterarmen Agrarlandes schickten sie sich an, die Rolle der adligen Feudalherren zu übernehmen. Doch im Unterschied zu den Baronen Siziliens und Kampaniens, die ihre Latifundien Verwaltern übergaben, um in Palermo oder Neapel ein dekadentes Leben voller Nostalgie nach der glanzvollen Vergangenheit ihrer Familien zu führen, bildeten die Industriellen in Mailand und Turin eine moderne Elite. Sie orientierten sich am Ausland und unternahmen ausgedehnte Bildungsreisen nach England und vor allem in die USA. Sie fühlten sich als Avantgarde in einem soeben erst geeinten Land tief katholischer, reaktionärer Großbauern und einer kaum alphabetisierten Unterschicht. Und was war moderner als dieser englische Ballsport, der zunehmend die Massen begeisterte? Der Mannschaftssport Fußball entwickelte sich zur idealen Projektionsfläche der aufstrebenden Industriegesellschaft, arbeiteten doch in einer Elf alle für einen und einer für alle. Und dahinter stand der Patron, der mit seiner Mannschaft fieberte und für das Vergnügen aller zahlte. Für den Fiat-Gründer Giovanni Agnelli war der Fußballklub nur ein Teil in einem modernen Feudalreich aus Industrie, Medien und Sport, ein Mosaikstück bei der Eroberung einer ganzen Stadt.

Über seinen 1892 geborenen Sohn Edoardo wurde in Turin gespottet, seine Jacken seien eleganter als seine Gedanken, womit er seinem Vater Giovanni immerhin den Chic der Garderobe vorausgehabt hätte. Eleganz war für den Alten eine überflüssige Eigenschaft, die nur vom Streben nach Erfolg ablenkte. Als einziger Sohn und designierter Erbe stand Edoardo unter der Fuchtel seines autoritären und erfolgsbesessenen Vaters. Nicht, dass er sich dagegen auflehnte – er genoss durchaus die vom Vater garantierten Privilegien. Seine Rebellion bestand vor allem darin, den spartanischen Lebensstil des Patriarchen abzulehnen.

Als Reiteroffizier musste Edoardo in den Krieg ziehen, aber natürlich war der Fiat-Erbe kein gewöhnlicher Soldat: Fernab der Schlachtfelder machte er sich als Chauffeur eines Generals nützlich. Kaum war der Frieden da und sein Jura-Studium abgeschlossen, reiste er durch die Welt, um seinen Horizont zu erweitern. Zurück in Turin bestellte der Senior seinen einzigen Sohn umgehend überall zum Stellvertreter, bei Fiat, im Unternehmerrat und bei der Tageszeitung »La Stampa«. Doch Edoardo suchte und fand ein eigenes Betätigungsfeld, was den Vater nicht im geringsten interessierte und wo er sich deshalb auch nicht einmischte: im Sport. Giovanni Agnelli war ein Mann des 19. Jahrhunderts, sein Sohn hingegen zeigte sich empfindlich für den Zeitgeist. Und der war bestimmt von der futuristischen Maschinenschwärmerei und dem Eklektizismus der Faschisten.

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