Shumona Sinha - Staatenlos

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Die Frauen in Shumona Sinhas neuem Roman sind entwurzelt, heimatlos, nie ganz angekommen in einer Gesellschaft, die unlebbar ist, vor allem für Frauen und Fremde. Voller Wut erzählt Sinha von Rassismus, Sexismus und Unterdrückung in Frankreich wie in Indien:
Esha stammt aus wohlhabendem, gebildetem Milieu in Kalkutta, sie ist aus Liebe zur Sprache nach Paris gekommen, einem romantischen Traum folgend. Doch während sie auf das Ergebnis ihres Einbürgerungsantrags wartet, häufen sich die rassistischen Bemerkungen, die abfälligen Blicke, die Enttäuschungen.
Mina ist Analphabetin und stammt aus einer Bauernfamilie, die seit Generationen Land in Bengalen bewirtschaftet, das ihr nicht gehört. Sie wird in einen Aufstand gegen den Bau einer Autofabrik hineingezogen. Doch sie hat eine viel drängendere Sorge, denn sie ist von ihrem Cousin Sam schwanger, der sie ganz sicher nicht heiraten wird.
Marie schließlich wurde schon als Säugling von liberalen französischen Eltern adoptiert. Sie reist regelmäßig nach Indien, auf unbestimmter Suche nach Exotik und ihrer eigenen unauffindbaren Herkunft.
In einer Gegenwart, die zunehmend von Misstrauen, Angst und sogar Hass dem Anderen gegenüber geprägt ist, ist Staatenlos eine wichtige und einzigartige literarische Stimme, die uns Fragen zur Gewalt aufzwingt, die wir tolerieren, akzeptieren und selbst ausüben, sei es auch ohne unsere Absicht.

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SHUMONA SINHA

STAATENLOS

ROMAN

AUS DEM FRANZÖSISCHEN

ÜBERSETZT

VON LENA MÜLLER

Die Originalausgabe des vorliegenden Buches erschien unter dem Titel Apatride - фото 1

Die Originalausgabe des vorliegenden Buches erschien unter dem Titel Apatride bei Editions de l’Olivier, Paris 2017

Die Übersetzung aus dem Französischen wurde mit Mitteln des Auswärtigen Amtes unterstützt durch Litprom e.V. – Literaturen der Welt

Dieses Buch erscheint im Rahmen des Förderprogramms des Institut Français - фото 2
Dieses Buch erscheint im Rahmen des Förderprogramms des Institut Français - фото 3 Dieses Buch erscheint im Rahmen des Förderprogramms des Institut Français

Zitate fremdsprachiger Autoren wurden folgenden deutschsprachigen Ausgaben entnommen:

Nâzim Hikmet, »Wie Kerem« (1934), in: Hava kursun gibi agir / Die Luft ist schwer wie Blei. Gedichte . Aus dem Türkischen von Helga Dağyeli-Bohne und Yıldırım Dağyeli, Dağyeli Verlag 1988.

Guillaume Apollinaire, »Rheinische Nacht« (1913), in: Alkohol. Gedichte französisch-deutsch . Aus dem Französischen von Johannes Hübner und Lothar Klünner, Luchterhand 1976.

Edition Nautilus GmbH Schützenstraße 49 aD 22761 Hamburg - фото 4 Edition Nautilus GmbH · Schützenstraße 49 aD - 22761 Hamburg · www.edition-nautilus.deAlle Rechte vorbehalten · © Edition Nautilus GmbH 2017 Umschlaggestaltung: Maja Bechert, Hamburg Deutsche Erstausgabe September 2017 ePub ISBN 978-3-96054-048-9

Inhalt

Lehmschauer

Der Kreis der Auserwählten

Das Hauptquartier

Am Fuß des Hügels

Ihr Lehmkörper

Wodka-Litschi

Die Lichtbarke

Die Goldenen Zwanziger

Das Feld der Leuchtkäfer

Die Zone

Eine Nadel im Heuhaufen

Ein Ufo in der Nacht

Schmutzige, stumpfe Erde

Frohe Weihnachten

Schwarz und langsam wie eine Raupe

Standarten und Fahnen

Sterne in allen Farben

Die milchige Morgendämmerung

Das Luftschloss

Das Sandbett

Vom Winde verweht

Blau wie eine Orange

Die Spitze des Eisbergs

Schlangen und Leitern

Aus dem Bauch des Blauwals

Der Grabstein

Bienen im Kopf

Mutter in Bedrängnis

Fight Club

Größenwahn

Wenn wir nicht brennen Wie kann die Finsternis erleuchtet werden?

Nâzim Hikmet

Lehmschauer

Sie kam an einem Morgen zu Frühlingsbeginn hier an. Die Bäume waren noch kahl. Bis auf die Trauerweiden. Das Wasser, das gemächlich unter dem Gitter der Rinnsteine plätscherte, erinnerte sie an japanische Gärten. Sie folgte der menschenleeren, schnurgeraden Straße, die dann nach links abbog und die vom Morgentau feuchten Getreidefelder in zwei Teile schnitt. Verschlafene Häuschen tauchten auf. In weiter Ferne sah sie das weiße Schild, auf dem der Name der Stadt stehen musste. Sie beschloss, bis dorthin zu gehen. Und so lief sie trotz der Müdigkeit noch lange weiter, obwohl das Laufen doch schwerfällt, ohne Beine, ohne Füße, ohne irgendetwas unterhalb der Brust.

Einige Stunden zuvor war sie erwacht. Die Dunkelheit war wie Staub in ihre Augen gedrungen. Im Liegen hatte sie die Arme nach oben gestreckt und war gegen eine Decke gestoßen. Sie hatte die Fingernägel hineingebohrt, und Erde war auf sie heruntergerieselt. Da hatte sie sich an eine Schaufel erinnert, an mehrere Schaufeln, an eine im Gras liegen gebliebene Taschenlampe, an die weiße Zunge ihres Lichtscheins, an das dumpfe, regelmäßige Geräusch der Lehmschauer auf ihrem Körper, ein Brennen in der Lunge, die sich verzweifelt weitete, um ein wenig Sauerstoff einzuatmen. Sie hatte aufstehen wollen, ihre Beine ausstrecken, den Lehmhaufen vor ihr mit den Zehen berühren. Aber das vor ihr war eine formlose, körperlose Nacht, eine leere, trockene, freie Nacht. Sie hatte die Hände über ihr Gesicht, ihren Hals, ihre Schultern, ihre Brust wandern lassen. Sie hatte ihren Bauch gesucht, aber sie hatte keinen mehr, auch keine Beine, kein Geschlecht mehr, unterhalb der Brust ein Haufen Asche, trocken, schwarz, der sich bald in alle Winde zerstreuen würde. In Panik hatte sie sich ruckartig aufgesetzt und war heftig gegen die Erddecke gestoßen.

Da hatte sie die Stöcke wieder vor sich gesehen, um deren Enden nach Kerosin, nach Feuer stinkende Lappen gewickelt waren, hatte ihre Hitze gespürt, den Atem der Flammen gehört. Sie hatten sie vergewaltigt, erwürgt, hatten ihren Körper angezündet, sie hatten sie von den Füßen bis zur Brust verbrannt, um die Frau in ihr auszulöschen, die gelebt und geliebt hatte. Sie hatten den Körper in ihrem Körper verbrannt und begraben, das winzige Leben, das im schwarzen Wasser ihres Bauchs schwebte.

Sie hätte nicht sagen können, wie lange sie, gelähmt vor Angst, dagelegen hatte, sie wollte den Tag abwarten. Und um ans Ende der Nacht zu gelangen, musste sie das Grab hinter sich lassen. Sie hatte begonnen, die Decke aus Erde über ihrem Kopf abzutragen. Sie hatte beschlossen aufzustehen, zu gehen, die Straße zu überqueren und die Stadt zu erreichen.

Mitten in der Nacht schreckte Marie hoch. Sie hatte den Eindruck, dass jemand im Zimmer war, schwer atmend, in der Dunkelheit zusammengekauert. Sie hätte reflexhaft die Nachttischlampe anschalten sollen, aber sie rührte sich nicht, sie hatte Angst, aber eine furchtbare Traurigkeit half ihr über den Schrecken hinweg, sie stützte sich auf die Ellenbogen, wartete geduldig, als ob es so hatte kommen müssen, dass man sie besuchen kam, dass man die Erde und das Grab aufwühlt und aufsteht, geht, die Meere überquert, die Ozeane und Kontinente, und zu ihr kommt.

Marie flüsterte: »Verzeih mir! Ich sollte mich nicht vor dir fürchten, Mina! Ich bin froh, dass du da bist!«

Der Kreis der Auserwählten

In der Metro war zwischen zwei Frauen plötzlich ein heftiger Streit entbrannt. Eine hatte goldbraune Haut, dunkle Locken, die ihr fleischiges Gesicht umrahmten, einen Pony, der ihre großen, haselnussbraunen Augen verdeckte. Die andere war schwarz, trug strohblondes Kunsthaar, das sich über ihren Rücken wellte, lange, blaue und orangefarbene, mit Strass besetzte Nägel. Die erste hatte den Arm in einer Schlinge, die Hand eingegipst. Bei einem abrupten Bremsmanöver der Bahn war die zweite an den verletzten Arm gestoßen, und sofort waren sie lauthals übereinander hergefallen. Immer heftiger zeterten und schimpften sie, beleidigten und drohten einander, bis ihr verbaler Zusammenstoß eine andere Wendung nahm. Jede rühmte sich, rechtmäßige Staatsbürgerin dieses Landes zu sein, sich rechtmäßiger als die andere auf französischem Boden aufzuhalten, auf der sozialen Leiter weiter oben zu stehen, und war der grimmigen Überzeugung, die mutmaßlich Unterlegene mit gutem Recht niedertrampeln zu dürfen. Die eine kletterte auf eine Sitzbank, brüllte sich die Stimme heiser. Sofort stieg auch die andere auf einen Sitz. Sie begannen, sich zu schlagen. In diesem Augenblick gingen ein paar Fahrgäste dazwischen. Beim nächsten Halt stieg die erste aus, die zweite schlug gegen die Scheibe und zeigte ihr den Mittelfinger, während die Metro im Tunnel verschwand.

Während des Zwischenfalls hatte Esha den Kopf gesenkt gehalten. Dann war ihr Blick dem des jungen Mädchens begegnet, das ihr starr vor Angst gegenübersaß, das Gesicht so blass wie die Augen. Wortlos hatte sie sie beruhigt und dabei ihre Tasche an sich gepresst, ihr ganzes Leben war da, in diesem Packen Dokumente. Woher kam diese hysterische Energie, als ob man wie ein Hund ständig sein Territorium markieren müsste? Niemand wusste, wann dieses schreckliche pyramidale System zwischen den Menschen und ihren früheren Herren entstanden war, zwischen den ehemaligen Dienern, die nördlich und südlich der Wüste aufgebrochen waren, den Reisenden vom blauen Fluss und vom weißen Fluss, jenen von den Inseln, vom Vulkanarchipel und den Exilanten des ehemaligen roten Regimes, die nach weißen, nach einfachen und freien Tagen suchten.

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