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Matt James: SUB ZERO

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Matt James SUB ZERO

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Als man in den eisigen Fluten der Antarktis, ganz in der Nähe der McMurdo-Station, eher zufällig auf eine neue Gattung von Tintenfischen stößt, wird rasch ein Team von Spezialisten auf einem der modernsten Forschungsschiffe ausgesandt. Sie sollen das besondere Gift dieser Tiere für eines ihrer Forschungsprojekte sicherstellen – ein experimentelles Schmerzmittel für Soldaten an der Front.Alles verläuft nach Plan, bis das Schiff in einen gewaltigen Sturm gerät. Das Labor des Tankers wird dabei zerstört, und bei der versuchten Sezierung des Tintenfisches infiziert sich einer der Ärzte mit einem seltsamen Virus.Doch das Virus tötet den Arzt nicht. Es verändert ihn …

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»Du meinst also«, sagte House mit erhobener Augenbraue, »dass die Krake dir einen Kuss geben wollte? Ist es das, was dich so verrückt macht?«

Trip riss die Augen auf. »Von wegen, Sir. Sehen Sie doch mal, was das Ding mit meinem Helm gemacht hat!«

House musterte den Mann ein paar Sekunden, und ihm wurde bewusst, dass da echte Angst in seinem Gesicht zu lesen war und dass er außerdem Probleme beim Sehen hatte. Doch er wollte es nicht ansprechen. Falls Trip noch Sehschwierigkeiten haben sollte, wenn er ihn das nächste Mal traf, würde er ihn zum Schiffsarzt schicken müssen.

Als House sein Augenmerk von dem verschreckten Taucher auf dessen Helm verlagerte, war er kurzzeitig sprachlos, denn der Oktopus hatte es allem Anschein nach geschafft, mit seinem papageienschnabelartigen Kiefer tiefe Furchen in die robuste Oberfläche des Anzugs zu ritzen. In all den Jahren auf See hatte House so etwas noch nie zuvor erlebt.

Er musste unbedingt herausfinden, was da genau sein Schiff geentert hatte.

»Check den Anzug komplett durch und mach eine Meldung, sobald du kannst. Falls du fit genug dafür bist.«

Trip wirkte beleidigt. »Nur, weil ich mich ein bisschen erschreckt habe …«, er blinzelte mehrmals heftig, »heißt das noch lange nicht, dass ich meine Arbeit nicht erledigen kann, Captain.«

House gefiel die Einstellung des Mannes, aber tief im Inneren war er etwas besorgt. Er mochte Trip, und je besser er ihn kennenlernte, desto weniger hatte er etwas dagegen, dass seine Tochter ihn mochte.

House wandte sich ab und sah sich nach Donovan und dessen Team um. Er knurrte verärgert, als er keinen von ihnen finden konnte. Sie hatten also ein Besatzungsmitglied in Not im Stich gelassen, und das alles im Namen der Wissenschaft. Das Erste, was House tun würde, sobald er Donovan ausfindig gemacht hatte, war, ihn wissen zu lassen, dass er ihm am liebsten ein zerbrochenes Reagenzglas in den Arsch schieben würde. Auf diesem Schiff kümmerte man sich um einander! Die See war Richter und Geschworene in einem und in manchen Fällen sogar der Henker. Sie alle hier an Bord waren ihr auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.

Er fauchte. »Donovan!«

***

Da House nun gezwungen war, sämtliche Treppenstufen zum Oberdeck wieder hinaufzusteigen, war er nicht gerade bester Laune, als er bei den Männern ankam. Donovans Team hatte den Hangar über den Frachtaufzug betreten. Damit transportierten sie im Allgemeinen den Großteil ihres sperrigen oder schweren Equipments durch das Schiff. Der nächstgelegene Aufzug lag aber leider weiter vorn am Bug.

Der Tauchhangar befand sich am Heck des Bootes auf dem untersten Deck, zusammen mit dem Maschinenraum. Donovans Labor war seinen Anweisungen gemäß auf dem Oberdeck errichtet worden und über ein Netzwerk aus Korridoren mit anderen Labormodulen verbunden. Der ansonsten ungenutzte Platz war besiedelt von Stahlcontainern, die von oben wie Bienenwaben wirkten.

Es war der einfachste Weg, von Punkt A zu Punkt B zu gelangen, ohne sich der eisigen Außenluft aussetzen zu müssen. Sämtliche Innenräume der Endeavor waren beheizbar. House hatte nichts gegen solche Annehmlichkeiten, denn seine Leute arbeiteten besser, wenn sie weniger Stress ausgesetzt waren.

Wärme ließ eine Antarktis-Mission weniger schrecklich erscheinen, und da auf dem Oberdeck bereits für zusätzliche Arbeitsbereiche gesorgt war, waren die Quartiere der Besatzung etwas großzügiger ausgefallen. Alles im Bauch der Endeavor war demontiert und erneuert worden. House hatte sich ein beeindrucktes Pfeifen nicht verkneifen können, als er seine eigene Unterbringung für die nächsten drei Monate zum ersten Mal besichtigt hatte.

Weder House noch seine Tochter wollten in nächster Zeit irgendwo hin. Ohne Karen hatte keiner von beiden einen Grund zur Heimkehr, oder auch nur ein Heim. Beide hatten befristete Verträge mit DARPA unterzeichnet, in der Hoffnung, dass diese nach Abschluss der Mission verlängert würden.

Der Gedanke daran, wieder voll und ganz auf See zu sein, noch dazu mit seiner Tochter an seiner Seite, entlockte ihm unwillkürlich ein Lächeln.

Was ihm das Lächeln allerdings wieder verdarb, war die Tatsache, dass Donovan ihn offenbar ignorierte. Er hatte den Mann bereits dreimal angerufen und das ohne Erfolg. Entweder hatte das hochmoderne Kommunikationssystem versagt oder der Wissenschaftler hatte seinen Ohrstöpsel einfach herausgenommen.

House war sich sicher, dass Letzteres der Fall war, denn Gianna hatte ihm mehrfach versichert, dass die Anlage nicht kleinzukriegen war. Gemeinsam mit einigen Freunden aus der Heimat hatte sie sich persönlich darum gekümmert. Diese Freunde, so war ihm versichert worden, hätten das System unfehlbar und idiotensicher gemacht. Er hätte sich nur gewünscht, dass sie seriöse Programmierer gewesen wären und keine kriminellen Hacker. Gianna war eine Meisterin beider Fächer.

***

Donovan und sein Team leerten gerade das mobile Aquarium und ließen das Meerwasser achtlos zu Boden fließen, da die Abflussrinnen zu ihren Füßen sämtliche Überschwemmungen verhindern würden.

Hochkonzentriert widmete sich Donovan seiner Aufgabe, ohne auch nur einen Gedanken an etwas anderes zu verschwenden. Dieses Exemplar war zwar nicht genau das, wonach sie gesucht hatten, dennoch verfügte es zweifellos über dasselbe hochwirksame Nervengift wie seine Cousins. Ungeachtet dessen, was dieser Oktopus wirklich war, würde er seinen Zweck erfüllen. Er würde Fortschritt herbeiführen.

Mit Gummihandschuhen und -schürzen bekleidet, breiteten sie den Kraken vorsichtig auf dem Untersuchungstisch aus und fixierten seine Gliedmaßen. Sie mussten sich Zugang zu seiner Speicheldrüse verschaffen, um das Tetrodotoxin entnehmen zu können. Falls dieses Geschöpf tatsächlich mit der blaugeringelten Variante verwandt war, gehörte sein Gift zu den tödlichsten der Welt und musste deshalb mit äußerster Vorsicht gehandhabt werden.

Donovan überprüfte sein Skalpell, dann machte er sich mit ruhiger Hand an die Arbeit.

Kapitel 3

Während House die Stufen hinaufstampfte und gerade im Begriff war, Donovan noch einmal zu kontaktieren, bekam er stattdessen einen Anruf von Damon Becker. House verdrehte die Augen. Ihm war durchaus bewusst, dass es keine gute Idee war, den Mittelsmann der Regierung außen vor zu lassen. Er tippte deshalb auf das entsprechende Icon an seinem WPC und nahm das Gespräch an. »House hier.«

Becker kam gleich zur Sache. »Was habe ich da von einem tödlichen Seeungeheuer auf unserem Schiff gehört?«

House wusste, dass Becker seine wunden Punkte ganz genau kannte und dass der Ausdruck unser Schiff, anstelle von Schiff der Regierung oder schlimmer noch, mein Schiff, der beste Weg war, um den Zorn von Houses aus dem Weg zu gehen. Becker war nämlich nicht der Kapitän, sondern er.

»Du hast mit Trip gesprochen, stimmt’s?«, fragte House seufzend. Trip war der Einzige, der diese mickrige Kreatur als tödliches Seeungeheuer bezeichnen würde.

»Da er der Einzige war, der ans Telefon gegangen ist, ja. Er meinte auch, er hätte Migräne oder so etwas.«

House verzog beschämt das Gesicht.

Er hatte nicht gewusst, dass Becker versucht hatte, ihn zu erreichen, oder dass Trips Zustand sich verschlechtert hatte. House hatte noch keine Gelegenheit gehabt, seine Nachrichten abzuhören, obwohl das System es so leicht wie möglich machte, für den Fall, dass ein Teammitglied mal nicht erreichbar war.

Oder das ganze Ding hatte doch immer noch Macken, die Gianna beheben musste.

Das gesamte Kommunikationssystem war noch nicht perfekt und änderte sich ständig, je nachdem, was DARPA gerade bezwecken wollte, was dazu führte, dass sie ständig neue Updates testeten. Die Endeavor war immerhin eine experimentelle Forschungsstation. Genau dafür waren sie da … zum Experimentieren und Forschen. Versuch und Irrtum war ihr Leben.

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