Koriander plus mehr
zum Garnieren
Petersilie zum Garnieren
Für die Kaspressknödel:
100 g Zwiebeln
200 g Bergkäse
70 g Butter
ca. 300 g Milch
ca. 240 g Semmelwürfel/Knödelbrot
2 EL fein geschnittene
Dillspitzen
2 EL fein geschnittene
Petersilie
2 Eier
Salz
frisch gemahlener
schwarzer Pfeffer
Rapsöl zum Braten
Für das Ofengemüse den Backofen auf 200 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Das Salz auf einem Blech verteilen. Die Roten Beten darauflegen und im Ofen ca. 60 Minuten weich garen. Nach 40 Minuten die Karotten mit Rapsöl, Zimt und 1 Prise Salz vermengen, auf ein zweites Blech geben und die restlichen 20–25 Minuten ebenfalls im Ofen garen. Beide Gemüsesorten abkühlen lassen und in beliebig große Stücke schneiden.
Für den Linsensalat die Belugalinsen kalt abwaschen und mit 400 g Wasser in einem Topf aufkochen. Anschließend die Hitze reduzieren und die Linsen ca. 25 Minuten köcheln lassen, bis sie gar sind, aber noch einen schönen Biss haben. Anschließen vorsichtig mit den übrigen Zutaten vermischen und abschmecken.
Für die Kaspressknödel die Zwiebeln schälen und würfeln. Bergkäse reiben. Butter in einem Topf erwärmen und die Zwiebeln darin ca. 3 Minuten dünsten. Milch dazugießen und aufkochen lassen. Semmelwürfel in einer Schüssel mit der heißen Zwiebelmilch übergießen, Bergkäse, Kräuter und Eier untermengen und mit Salz und Pfeffer würzen. (Falls die Masse sich nicht gut formen lässt, etwas mehr Milch bzw. Semmelwürfel verwenden.) Zu kleinen Laibchen formen und in etwas Rapsöl in einer Pfanne beidseitig knusprig braun braten.
Linsensalat in Schüsseln verteilen und mit dem Ofengemüse, den gebratenen Kaspressknödeln und Kräutern anrichten.
TIPP:
Man kann den Salat im Sommer mit gebratenen Pfirsichen oder Aprikosen, im Herbst mit frisch geriebenen Äpfeln ergänzen. Die Früchte schmecken hervorragend zu den Kaspressknödeln.
Gemüse
OFEN-KAROTTEN MIT ZITRONENJOGHURT UND DUKKA
FÜR 4 PERSONEN ALS VORSPEISE
Für die Karotten:
4 große oder 8 kleine
Karotten mit Grün
70 g Rapsöl
3 Kardamomkapseln
2 Zimtstangen
Salz
Für den Zitronenjoghurt:
300 g griechischer Joghurt
Saft und fein abgeriebene Schale einer Bio-Zitrone
3 g Salz
Für das Dukka:
25 g Haselnüsse
25 g Pinienkerne
25 g Mandeln
10 g weißer Sesam
10 g schwarzer Sesam
5 g Koriandersamen
5 g Kreuzkümmelsamen
5 g Salz, am besten
Maldon-Salzflocken
Für die Karotten den Backofen auf 220 °C Ober-/Unterhitze vorheizen. Karotten samt Grün mit Öl bestreichen. Auf einem Blech mit Kardamom, Zimt und Salz vermengen und ca. 15 Minuten im Ofen rösten. Je nach Größe der Karotten eventuell noch weitere 5 Minuten garen – sie sollten jedoch noch einen leicht knackigen Biss behalten.
Während die Karotten garen, für den Zitronenjoghurt alle Zutaten miteinander verrühren.
Für das Dukka Haselnüsse, Pinienkerne und Mandeln in einer beschichteten Pfanne ohne Fett rösten. In einer Küchenmaschine fein zerkleinern. Beide Sesamsorten ebenfalls rösten und zur Seite stellen. Koriander und Kreuzkümmel in der Pfanne langsam rösten und im Mörser grob zerstoßen. Anschließend alle Zutaten in einer Schüssel vermengen und mit Salz abschmecken.
Zum Servieren die Spitzen der Karotten in den Zitronenjoghurt tauchen und im Dukka wälzen.
TIPP:
Dieses Gericht funktioniert auch toll mit anderen Wurzeln (Pastinaken, Petersilienwurzeln, lila Karotten …).
DIE IKONE
Sie ist einfach ein Phänomen. Von Kopf bis Fuß in Missoni gekleidet, mit passendem rotem Lippenstift und einer mit Blumen geschmückten Sonnenbrille aus Kunststoff begrüßt uns Susanne Widl im Schanigarten ihres berühmten Café Korb. So wie das Café im Herzen der Wiener Innenstadt ist seine Besitzerin ein zentraler und origineller Bestandteil der Wiener Gesellschaft. Susanne ist ebenso spontan wie herzlich und sorgt sich sofort darum, ob wir genug zu essen und zu trinken haben.
Das Café Korb ist seit langem ein wichtiger Ort für uns, unzählige Erinnerungen verbinden wir mit ihm. Wie so viele Korb-Stammgäste hat Haya hier oft stundenlang draußen auf der kleinen Terrasse gesessen, die jeden Gast zu einem Teil des öffentlichen Lebens werden lässt. Hier hat sie sich mit Freunden getroffen, manchmal schloss Samy sich ihnen an, und die Jungen kamen nach der Schule vorbei, um die Hausschlüssel abzuholen oder nach Hause mitgenommen zu werden.
Susanne wie auch das Café Korb haben spannende und miteinander verflochtene Lebensgeschichten. Model, Schauspielerin, Künstlerin, Muse und Restaurantbesitzerin – Susanne hat viele Seiten. Die Wände hier sind mit Fotos von ihr bedeckt, ein Portrait sticht besonders hervor: Susanne blickt direkt in die Kamera und hält einen großen Pudel. 1980 launchte das österreichische Mineralwasserunternehmen Römerquelle einen Werbefilm, der für Furore sorgte: Man sieht Schauspieler Eddie Constantine in einem repräsentativ eingerichteten Zimmer, vertieft in ein vertraulich wirkendes Tête-à-Tête mit einer attraktiven Frau, der aufwändig frisierte Pudel ist wohl als Anstandswauwau zu interpretieren. Plötzlich taucht Susanne auf, Blicke werden gewechselt und es sind überraschend die beiden Frauen, die zusammen weggehen, Mann und Pudel die kalte Schulter zeigend – Regie: Franz Novotny. Susanne hatte auch eine Rolle in Novotnys Kultfilm „Exit – Nur keine Panik“ u.a. auch mit Peter Weibel. Mit dem internationalen Künstler, Kurator, Autor und Medientheoretiker, der nunmehr seit mehr als 20 Jahren Vorstand und Direktor des „ZKM“ (Zentrum für Kunst und Medien, Karlsruhe) ist, verbindet Susanne eine seit 1972 bestehende Lebenspartnerschaft. Kennengelernt haben sich die beiden im Café Korb.
Über Susanne ist schon viel bekannt, aber wir möchten gerne von ihr selbst über ihr Leben und die Ursprünge des Café Korb hören. Susanne wurde 1944 in Wien geboren und wuchs in einer wohlsituierten Familie auf. Sie lebten in einer großen Wohnung in der Rathausstraße und Susanne besuchte eine Schule im nahegelegenen 8. Gemeindebezirk. Sie durchlebte eine sehr strenge und konservative Erziehung, schließlich wurde sie in ein Klosterinternat im 18. Bezirk gesteckt. Sie hasste es und riss immer wieder aus, flüchtete zur Wohnung ihrer Großmutter im 9. Bezirk. Von ihr lernte sie das Kochen. Die Großmutter übte den Beruf einer sogenannten Herrschaftsköchin aus und konnte mit ihren Tipps und Tricks Susanne für die Wiener Küche begeistern.
Susanne spricht sehr offen darüber, wie emotional kalt ihre Mutter war und wie nahe sie sich hingegen ihrem Vater fühlte. Der Traum ihrer Mutter war es gewesen, einen reichen Mann zu heiraten. Susannes Vater war in der Tat ein erfolgreicher Geschäftsmann, er besaß eine große Metzgerei und ihm gehörte die Halle am ehemaligen Zentralviehmarkt im Wiener Stadtteil St. Marx, ein beeindruckendes Industriedenkmal, heute als MARX HALLE aus der Wiener Veranstaltungs- und Kulturszene nicht mehr wegzudenken. Susanne nahm sich ihre Mutter sozusagen als Anti-Vorbild: Sie wuchs mit dem Wunsch auf, niemals von einem Mann abhängig zu sein.
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