Bettina Gugger - Magnetfeld der Tauben

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Magnetfeld der Tauben: краткое содержание, описание и аннотация

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Im Engadin laufen viele Fäden zusammen. Hier lässt sich ein Hypnosetherapeut von einer Bäckerin hypnotisieren. Ein Landstreicher vermutet in Zahnarztpraxen Wurmlöcher. Die Gymnasiastin Louisa lernt unsichtbar zu werden, während der grosse Bruder als Turmspringer Erfolge feiert. Dann ist da noch dieses feministische Museum, das Ingenieure verzaubert und Familien zusammenführt. Im Hintergrund operiert wiederum ein geheimnisvoller rumänischer Autor, der überforderten Müttern nicht nur das Schreiben lehrt …
Magnetfeld der Tauben vereint 13 short cuts, die alle von den magischen Momenten des Alltags handeln. Jenen Augenblicken, die dafür sorgen, dass sich unser Bewusstsein weitet.

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«Genau, mit dem Domenico reit‘ ich Turniere, die anderen drei sind gemütliche Wanderstuten. Pferdefleisch zu verkaufen, ist schwierig, fast schon eine religiöse Frage. Und wir Metzger sind ja keine Tierhasser, auch wenn mancher Vegetarier das vielleicht so sieht.»

«Ich mag Pferde», lächelt Sarah. «Aber ich hatte bis anhin nicht das Glück, Pferdefreunde zu haben. Das Pferd ist heute ja beinahe etwas Elitäres.»

«Das stimmt. Ein Normalverdiener kann sich kaum ein Pferd leisten. Alleine die Stallmiete verschlingt Summen, hinzu kommen Tierarztrechnungen, Impfungen, alle acht Wochen der Hufschmid, Futter, ein schöner Sattel und die Zeit, die man benötigt, das Tier zu reiten.»

«Komme ich in den Genuss einer Reitstunde?», fragt Sarah.

«Klar», antwortet Cla. «Wenn dich das Pferd nicht gleich abwirft.» Er lacht.

Was für ein Glückspilz bin ich doch, denkt Sarah. Feldabmessung zu Pferd! Warum bin ich nicht früher draufgekommen. Der Geländewagen schlängelt sich die kurvige Strasse hoch, geschickt dem Postauto ausweichend, das sich durch sein lautes Tatütato ankündigt.

Sie geniesst den Stallduft. Warum gibt es eigentlich keinen Pferderaumspray, wenn dieser Geruch die Menschen so sehr besänftigt? Cla zeigt ihr, wie sie das Pferd striegeln muss. Seraina hat er ihr anvertraut, «ein Apfelschimmel», erklärt Cla. Sarah streichelt das Tier, das zutraulich an ihr schnuppert. Sogar das Hufe-Auskratzen meistert sie mit Bravour, sodass Cla sie lobt: «Dich kann man gebrauchen!» Er zeigt ihr, wie sie das Zaumzeug anlegen muss, gefolgt vom Sattel, und schon schreitet sie mit dem ausreitfreudigen Pferd aus dem Stall hinaus.

Cla hilft ihr in den Sattel. Das Pferd setzt sich in Bewegung, seinem Herrn folgend. Tautropfen glänzen auf den bunten Blättern am Boden. Sie reiten über eine Koppel, die gelben Lärchen wiegen sich sanft im Wind. Das Licht ist mild. So reiten sie schweigend nebeneinander her. Ab und zu gibt Cla ihr kurze Anweisungen: «Halt deinen Rücken gerade!» oder «Atme in den Bauch, entspann‘ dein Becken.»

Bei einer Feuerstelle kommen sie schliesslich zum Stehen. Er hilft ihr vom Pferd herunter. Dabei macht er einen Ausfallschritt nach hinten und stolpert. Sarah greift nach seinem Arm und er packt ihre Schulter, um nicht hinzufallen. Ihre Gesichter sind sich ganz nah.

«Ich will dich nicht anbaggern, aber du hast einfach etwas, das mir gefällt», sagt er.

Ihre Augen leuchten.

«Und was ist dieses Etwas?», will sie wissen.

«Einen Willen», sagt er nachdenklich. «Und Feuer im Bauch.» Er zeichnet mit seinen kräftigen Fingern ihre Lippen nach. «Die meisten können nicht begehrt werden, weil sie es schlicht nicht geniessen. Man muss jemanden locken können, sich auf den Sattel schwingen und tragen lassen, darauf vertrauen, dass der andere folgt.» Er wendet sich ab, um die Pferde festzubinden.

«Wie kommt es, dass du so poetisch bist?», lacht Sarah.

«Ich lese viel», sagt Cla. «Und ich glaube, dass der Mensch immer nur nach dem einen sucht, nach der Verbindung zwischen dem Irdischen und dem Göttlichen. Diese Verschmelzung drückt sich in der Poesie aus, in der Musik, und ja, auch in der Jagd. Ich töte nicht gerne, und doch kenne ich keinen feierlicheren Moment als den, wenn das Tier seinen letzten Atemzug ausstösst. In diesem Augenblick liegt die vollkommene Ruhe, die Versöhnung mit dem Tod. Das Tier kämpft nicht mehr, es gibt sich vollkommen dem Sterben hin.» Sarah läuft ein leichter Schauer den Rücken hinunter. Ein Reh verschwindet kaum hundert Meter von ihnen entfernt im Wald.

Zurück in der Fundaziun kann sie nur mit Mühe ihre Verwirrung verbergen. Warum hat er sie nicht geküsst? Pascal ist bereits zurück in ihrem Atelier. Er sitzt am Schreibtisch und blickt flüchtig zu ihr hoch.

«Du riechst nach Pferdestall», sagt er.

«Ja, ich war reiten. Ein Bauer, der mir mit einem Gedicht geholfen hat, hat mich spontan zu einem Ausritt eingeladen.» Pascal legt seinen Stift hin und betrachtet Sarah.

«Das nächste Mal will ich aber mitkommen, wenn reiten so glücklich macht!»

«Ja», lächelt Sarah gezwungen.

Dann verabschiedet sie sich schnell unter die Dusche.

Im Badezimmer kramt sie ihr Handy hervor. Sie schreibt eine SMS: «Herzlichen Dank für den schönen Nachmittag! Warum hast du mich nicht geküsst?»

Mit klopfendem Herzen drückt sie auf Senden. Ein paar Sekunden später erreicht sie die Antwort: «Ich wollte, dass du danach fragst.»

«Ich möchte dich wiedersehen», tippt sie in ihr Handy.

«Morgen gleiche Uhrzeit? Es ist der letzte schöne Tag – nutzen wir ihn ;-).«

Sarahs Herz hüpft.

Der Mond scheint ins Zimmer. Das Atelier hat keine Vorhänge, was Pascal anfangs irritiert hat, nachts ausgeleuchtet zu sein, wenn Sarah und er nach dem Essen noch ein bisschen arbeiten oder später in den Schlafanzug schlüpfen. «Da draussen ist doch keiner, der uns beobachten könnte!», hatte Sarah gelacht. «Nur wilde Tiere, und denen sind wir weiss Gott egal.» Ihm sind die natürlichen Bewegungen einer Person, die sich unbeobachtet fühlt, unangenehm. Der Gedanke, jemand könnte seinen unbewussten Schritten und Gesten folgen, graut ihm. Pascal schmiegt sich an Sarahs runden Körper. Sie seufzt.

«Ich bin müde», raunt sie, lässt ihn aber gewähren.

Nach ein paar Minuten gibt ihr Körper nach, räkelt und streckt sich, um sich ihm zu öffnen.

Die Nacht ist hell und im Halbschlaf sieht sie Elfen im Zimmer tanzen. Kleine fragile Wesen, die türkis-violett leuchten. Sie lauscht ihrem Kichern, den verführerischen Stimmen, die sie wohlig einhüllen. Dann wiederum dringt das Rauschen des Flusses überdeutlich an ihr Ohr. «Pass auf! Pass auf!», sagt er. «Das Glück ist fragil. Alles fliesst. Nichts bleibt.»

Warum weiss ich die Sicherheit nicht zu schätzen?, fragt sie sich. Welcher dunkle Fleck in meiner Seele sucht das Unbekannte? Pass, denkt sie. Ist das nicht ein seltsames Wort? Es steht für aufpassen, für den gangbaren Punkt zweier Bergketten und schliesslich für ein Dokument, welches die eigene Identität beweist, ein Papier, das darüber entscheidet, ob man sich in einem Land aufhalten darf oder nicht. Manche Menschen haben Glück und verfügen über Pässe, mit denen sie sich überall aufhalten dürfen. Andere müssen ihre Pässe verbrennen, da sie eine niedere Herkunft bezeugen, wirtschaftlich gesprochen, geografisch den unteren Teil der Weltkarte markieren. Andere Organisationen wie Geheimdienste wiederum produzieren Pässe, um Menschen mit mehreren Identitäten auszustatten, damit sie ungestraft böse Dinge tun können. Für die Reichen wiederum spielen die geografische Herkunft und die Farbe ihres Passes keine Rolle, die können auch aus einem Land unterhalb des Äquators kommen, wenn sie Geld mitbringen und ihr Land weit öffnen, um die Bodenschätze den Fremden anzubieten, die dafür Kredite verteilen.

Irgendwann schläft sie ein. Vor ihrem inneren Auge flackert Clas Antlitz auf, in dem Moment, als er ihre Lippen nachzeichnet und sagt: «Du hast einen Willen.» Was für einen Willen?, denkt sie noch.

Die morgendliche Frische breitet sich angenehm im Zimmer aus. Pascal ist bereits dabei, seinen Rucksack zu packen, während Sarah sich noch wohlig in die Decke kuschelt.

«Wohin gehst du heute?», fragt sie.

«Ich hab’ da einen Bunker entdeckt. Eine militärische Anlage mit Notfallbetten. Die kann ich heute fotografieren.»

«Hmm», macht sie. «Was fasziniert dich daran?»

Pascal überlegt.

«Die Abwesenheit des Menschlichen. Das rein Funktionale, das auf Menschliches wartet. Ein System, welches das Leben selbst verleugnet oder, anders ausgedrückt, erst im Überlebenskampf zum Leben erweckt wird. Ein Paradox.» Er küsst sie zum Abschied.

«Die Menschen sind schon sehr seltsam», sagt sie noch.

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