Zum poetischen Werk von Salvatore A. Sanna

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Dieser Band versammelt Aufsätze und Rezensionen zur Lyrik von Salvatore A. Sanna (1934-2018). Sannas erster Gedichtband erschien 1978 mit dem Titel Fünfzehn Jahre Augenblicke, es folgte 1984 Wacholderblüten, 1988 Löwen-Maul, 1991 Feste, 1999 Mnemosyne, 2009 Mare. I guess what you mean. Das Gesamtwerk erschien 2004 im Gunter Narr Verlag unter dem Titel Fra le due sponde/Zwischen zwei Ufern. Gedichte Italienisch Deutsch. Hrsg. von Thomas Amos, und auf Italienisch im Verlag Il Maestrale, Nuoro (2014). Sanna hat selbst den Begriff der «Letteratura de-centrata» geprägt, er verfasste seine Gedichte auf Italienisch, veröffentlichte seine Texte aber immer zweisprachig italienisch/deutsch, um auch das des Italienischen nicht mächtige Lesepublikum zu erreichen. Die hier vorgelegte Sammlung mit Texten in italienischer und deutscher Sprache erlaubt erstmals eine Zusammenschau der kritischen Texte über Sannas Lyrik.

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Schließlich wurde er 1977 als „Cavaliere“, 2004 als „Commendatore dell’Ordine al Merito della Repubblica Italiana“ und 1996 mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande geehrt.

Aus Salvatore A. Sannas umfangreichem lyrischen Werk seien im Folgenden einige Aspekte herausgegriffen, die mir – als Ergänzung, Kontrast oder Kontrapunkt zu seiner Tätigkeit als Kulturvermittler und Kulturmanager – besonders interessant und relevant erscheinen.

1. Salvatore A. Sanna als Lyriker der Erinnerung

Die Erinnerung, das „non dimenticare“, das Nicht-Vergessen, nimmt einen zentralen Platz in der gesamten Lyrik Salvatore A. Sannas ein. Bei der Lektüre seiner Gedichte hat man fast das Gefühl, als sei das Vergessen eine ständig präsente Gefahr, welcher der Mensch ausgesetzt ist, vor der er auf der Hut sein muss, insbesondere, wenn er sich von einem Ort zum anderen, von einem Land in ein anderes, verpflanzt hat. Das Dichten selbst wird zu einem wirkungsvollen Mittel, um diese Gefahr einzudämmen.

Als Beispiel sei auf ein Gedicht aus dem Band Fünfzehn Jahre Augenblicke verwiesen, das mit den Zeilen „Dalla cima del monte/Vom Gipfel des Berges“ beginnt. In diesem Gedicht ist es eine sich schlängelnde Bergstraße, die in der Erinnerung als sinnlicher Eindruck so stark ist, dass sie das lyrische Ich sogar „den Zugriff des Meeres/vergessen“ lässt:

Dalla cima del monte

vedo una strada serpente

che si slunga a metà costa

Il colore bianco argento

mi fa scordare la morsa

del mare

Al regno di Poseidon

è il Gennargentu

una porta chiara di schisti

Vom Gipfel des Berges

sehe ich eine Straße

auf halber Höhe

sich schlängeln

Die weiß-silberne Luft

läßt mich den Zugriff des Meeres

vergessen

Zum Reiche Poseidons

ist der Gennargentu

eine leuchtende Pforte aus Schiefer1.

Der Eindruck, der in der Erinnerung von dem höchsten sardischen Bergmassiv in diesem Gedicht wiederaufgerufen wird, ist so stark, dass sogar das Meer in den Hintergrund tritt. Der Gennargentu gewinnt in dem Erinnerungsgedicht eine mythische Bedeutung, die über die Bedeutung des Meeres hinausgeht: „mi fa scordare la morsa/del mare“ („läßt mich den Zugriff des Meeres/vergessen“). Das ist, historisch gesehen, nicht erstaunlich, denn traditionellerweise sind die Sarden ein Volk, das eher auf das Land bezogen und stark mit dem Land verbunden ist; die Sarden werden traditionellerweise als Hirten gesehen und dargestellt, nicht als Seeleute.

Sannas Gedicht, das zunächst als ein sehr persönliches daherkommt, transfiguriert die persönliche Erfahrung eines lyrischen Ichs, indem es sich in ein kulturgeschichtliches Gedächtnis einschreibt. Der in Frankfurt lebende Lyriker partizipiert somit mit seinem Gedicht an einem kollektiven Gedächtnis, welches sich auf eine geographisch gesehen entfernte Lokalität bezieht – das Bergmassiv Gennargentu –, die aber in der Erinnerungsarbeit des Dichters zeitlich und örtlich gewissermaßen ‚herangezoomt‘ wird.

Deutlich wird durch dieses Beispiel auch, dass gerade aus der zeitlichen und örtlichen Ferne das Dichten Teil jener Vorsichtsmaßnahmen ist, die das Individuum vor dem Vergessen bewahren und zugleich dabei helfen, die Erinnerung aufzufrischen. Das, was an einem anderen Ort, zu einer anderen Zeit erlebt wurde, wird durch das Dichten wieder ins Gedächtnis gerufen, wiederbelebt, in das Leben im Hier und Jetzt integriert. Was zunächst als ein individuelles Bedürfnis, eine individuelle Verfahrensweise und als individueller Gewinn aussehen mag, gewinnt, aus der Vogelperspektive betrachtet, auch kollektiven Wert.

Im Hinblick auf die Verfahrensweisen der Erinnerungsdichtung Sannas ist zunächst einmal festzuhalten: Erinnerung ist in Sannas Gedichten kein abstraktes oder rein kognitives Gebilde, sondern hat in erster Linie mit sinnlicher Wahrnehmung zu tun. Erinnerung wird an Sinneseindrücken festgemacht, an Bildern, Gerüchen, Geschmäckern, Tönen. Aus der Erinnerung geschildert, wird die Kindheit in Sardinien als eine sinnliche Erfahrung heraufbeschworen: Erwähnt werden die Karrenfahrten zum Weinberg und der Transport der Trauben zur Sammelstelle; die Gerüche, die bei der Traubenernte und bei der Weinproduktion entstehen; typische Speisen; und zwar auf eine Weise, die sie auch für den Leser des Gedichtes gegenwärtig, erfahrbar, lebendig machen:

[…]

Rivedo i fichi bianchi

sugli alberi, le corniole

le vernacce, sento l’odore

del mosto e delle vinacce

il gusto dei minestroni

di cavoli e di verdura

[…]

[…]

Ich sehe die weißen Feigen wieder

auf den Bäumen, die Hörnchen- und

die Vernaccia-Trauben, rieche den Dunst

von Most und Trester,

spüre den Geschmack der Karfiol-

und der Gemüsesuppen

[…]2.

Der Mechanismus der Erinnerung funktioniert hier über sinnliche Eindrücke: sehen, schmecken, riechen. Diese konkreten Erfahrungen können – auch aus der zeitlichen und örtlichen Entfernung – abgerufen, wiederbelebt und dem Leser mitgeteilt, ja, sogar – sofern sich dieser darauf einlässt – mit dem Leser geteilt werden. In diesem großen Sardinien-Gedicht, aus dem ich hier nur einen Teil zitiere, wird – über die Beschreibung bzw. Rekapitulation von Sinneseindrücken – eine vergangene, aber nicht verlorene Zeit erinnert, besungen und damit vergegenwärtigt.

In anderen Gedichten macht der Dichter Erinnerung an Orten, Landschaften fest. Ich nenne einige: Karbach3, Torre del Pozzo4, Cornovaglia bzw. Cornouaille5, Bagno Vignoni6, Vignoni Alto7, Val d’Orcia8, Lausanne9, Juan les Pins10, Praga bzw. Prag11. Alle diese Orte erweisen sich als Stationen einer Erinnerungsarbeit, bei der sich die zeitliche Dimension an einer örtlichen festmacht.

Dabei nimmt Sardinien einen Sonderstatus ein. Sardinien steht für jenen Teil des Lebens des lyrischen Ichs, der sich in einem Anderswo abgespielt hat und dem das lyrische Ich während seiner Sardinienbesuche nachspürt. Sardinien steht für die Kindheit und Jugend:

In questa terra

ci vengo per ricercare

una matrice spenta

Ogni incontro d’uomini

rimprovera il tratto straniero

il diverso pensare

C’è un mare ovale

per la sua cornice

che ti rimette l’infanzia

e ti fa sognare

un viaggio

di là da essa.

In dieses Land

komme ich auf der Suche

nach einer versiegten Quelle

Jede Begegnung mit Menschen

ist wie ein Vorwurf

fremden Gebarens

anderen Denkens

Es gibt ein Meer

oval in seinem Rahmen

das mich in die Kindheit versetzt

und träumen läßt

von einer Reise

aus ihr heraus.12

Erinnerung macht der Dichter nicht zuletzt an menschlichen Begegnungen und Beziehungen fest. Gerade auch in dieser Hinsicht spielt Sardinien eine wichtige Rolle. Erinnerungen an Personen aus dem engeren familiären Umfeld beziehen sich häufig auf eine Zeit, die Kindheit und Jugend, die in Sardinien verbracht wurde. Manchmal sind Erinnerungen an geliebte Menschen miteinander verwoben oder verschachtelt, wie in einem Liebesgedicht, in dem, wie es heißt, „unsichtbare Erinnerungen“ in der menschlichen Begegnung und in der Erfahrung mit den Dingen ans Licht kommen. Die Begegnung mit dem Vater des lyrischen Ichs in Sardinien und die Vertrautheit mit ihm ermöglichen der Fremden, der Geliebten des lyrischen Ichs, die Erinnerung an ihren eigenen, verstorbenen Vater wieder sehr gegenwärtig werden zu lassen:

Erano i frutti ancora

verdastri dell’orto

presso lo stagno

che mio padre tagliava

a fette per te. Forse

vedevi in lui il tuo

scomparso nelle falde

d’un tempo barbarico

Discreta ne seguivi il rito

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