Frank Schneider - Eine Welt auf sechzehn Saiten

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Es ist die Königsdisziplin der Kammermusik, und seit dreißig Jahren zählt das 1985 in Ost-Berlin gegründete Vogler Quartett zu den international renommiertesten Streichquartetten – in unveränderter Besetzung. Diese Gespräche mit Frank Schneider, dem langjährigen Intendanten des Berliner Konzerthauses, zeigen, wie ein gemeinsames Musikerleben über eine so lange Zeit die Spannung halten kann. Eine sehr persönliche Künstlerbiografie, mit Reflexionen zum musikalischen Selbstverständnis, kunstpolitischen Engagement und, natürlich, dem Alltag zu viert.

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Das nenne ich einen fulminanten Start. Aber was sagte man in der Heimat?

SFO: Bei der Hochschulleitung war die Reaktion eher verhalten. Die Prorektorin wies mich anstelle eines Glückwunsches auf bevorstehende Wahlen hin, die ich wahrnehmen müsse, weil es auch für Preisträger keine Sonderrechte gäbe. Olaf Koch, unser Rektor bis 1986, war uns wohlgesinnt und hatte die Reise nach Evian befürwortet, aber sein Nachfolger Erhard Ragwitz, der komponierende Gatte der damals mächtigsten Kulturbeamtin im Zentralkomitee der SED, Ursula Ragwitz, behandelte uns mit erheblicher Missgunst, fast wie Aussätzige, und bestand pedantisch darauf, dass wir unser Studium korrekt abschließen. Auftritte im Quartett, Reisen, gar ins westliche Ausland, machte er vollständig davon abhängig. Man muss natürlich zugeben, dass wir in gewissen Nebenfächern, der eine in Philosophie, der andere in Politischer Ökonomie, ein dritter im Sport, nicht gerade rühmlichen Eifer entfalteten und Gefahr liefen, das Diplom verweigert zu bekommen. Aber wir unterstellen einmal, dass sein Groll vor allem daher rührte, dass wir freiwillig Musik von Ligeti – in seinen Augen skandalöserweise ein Dissident, ein Verräter am Sozialismus und ein Kapitalistenknecht – und nicht besser das Werk eines Komponisten aus der DDR, will sagen: von ihm selbst gespielt hätten.

Aber Sie haben Ihre Abschlüsse schließlich bekommen.

SFO: Dabei waren unsere Fachlehrer, die Professoren Alfred Lipka, Josef Schwab und Eberhard Feltz, extrem hilfreich, so dass wir in Windeseile doch alle unsere Abschlüsse bekamen und im Winter 1987 dann mit unserem Studium fertig wurden. Nach dem Evian-Erfolg waren wir zwar sofort in der Künstleragentur der DDR, der staatlichen Vermittlung von Konzerten, registriert worden, aber deren Vertreter, ein Herr Dr. Lang, kam mit Begleitung zu uns in die Hochschule und sagte: »Gentlemänner, es ist ja wenig erfreulich, dass Sie Ihr Studium noch nicht abgeschlossen haben, so können wir natürlich nicht ins Geschäft kommen. Machen Sie erst einmal Ihre Hausaufgaben!« Wir haben sie dann gemacht, aber bis dahin wurden wir absolut restriktiv behandelt, so dass ich abermals zu Manfred Stolpe gehen und ihn bitten musste, uns zu helfen (was er getan hat!), um einer Einladung zum Schleswig-Holstein Festival 1987 folgen zu können. Dabei hat er höchstwahrscheinlich Kanäle nutzen müssen, die auch zur Staatssicherheit führten und die man ihm später, als er Ministerpräsident von Brandenburg war, zu Unrecht ankreidete. Diese Vorwürfe haben sicherlich ihren Grund darin, dass er Kontakte hatte, die inoffiziell waren. Aber die Frage ist ja, inwieweit und zu welchem Zweck er sie genutzt hat – im Sinne des Staates oder um damit Menschen, wie etwa auch uns, helfen zu können.

Nach dem Abschluss des Studiums hätte eigentlich jeder von Ihnen auch eine normale Laufbahn als Orchestermusiker antreten können. War das überhaupt ein Thema für Sie oder stand nun endgültig fest, dass Sie sich nicht mehr trennen und – mit Beethoven gesprochen – gemeinsam dem Schicksal in den Rachen greifen wollten?

SFE: Da gab es natürlich auch noch andere Überlegungen: Erstens konnte man versuchen, gute Orchesterstellen, vielleicht sogar einen Gemeinschaftsvertrag bei einem Orchester als Stimmführer zu bekommen. Oder als zweite Variante, was nach wie vor Neuland bedeutete, weil es in der DDR so etwas bis dahin nicht gegeben hatte: freischaffend Quartett spielen und damit unser Einkommen verdienen.

TV: Ich persönlich kann mich eigentlich an kein Gespräch unter uns vieren erinnern, in welchem wir das so richtig thematisiert und wirklich als Zukunftsvision erwogen haben. Meiner Erinnerung nach bestand da eine günstige Situation: Alles lief für uns wunderbar, alles, was passierte, schlug uns irgendwie zum Erfolg aus, wir wollten das Gegebene nutzen und ausbauen, aber nicht ändern oder preisgeben. Irgendein Schutzengel muss über uns gewacht haben, denn beispielsweise mussten wir alle vier keinen Armeedienst leisten, was keineswegs selbstverständlich für Musiker war. Wir wurden nicht ausgemustert, sondern immer wieder nur zurückgestellt – bis die Armee weg war und die Bundeswehr uns offensichtlich nicht mehr gebrauchen konnte. Erspart blieb uns auch die Erfüllung einer zu Beginn eines Studiums unterschriebenen Selbstverpflichtung, nach dem Abschluss zunächst für drei Jahre in ein Orchester zu gehen, welches der Staat für uns bestimmte, wenn man kein Probespiel für sich entscheiden konnte, damit die vielen Orchester – es waren am Ende immer noch über 80! – spielfähig blieben. Niemand von uns hätte sich vorstellen können, auch nur zehn Jahre zusammen zu bleiben, und anstatt Visionen zu produzieren, sind wir Schritt für Schritt gegangen.

Hat Ihr Lehrer auch weiterhin den Lehrer gegeben oder besser: als Mentor gewirkt?

TV: Professor Feltz stand immer im Hintergrund mit seinem edlen Ehrgeiz, uns weiter und höher hinaus helfen zu wollen. Wie leicht kann ein Quartett auseinander fallen, wenn andere sichere Pfründe winken oder vielleicht eine Familiengründung schon vor der Tür steht. Da hat er stets gegengehalten: »Ihr müsst das machen, ihr seid dafür quasi geboren, man muss seinem Weg folgen, suchen, arbeiten, spielen. Dran bleiben. Ihr braucht ein Auto, müsst Konzerte spielen, müsst proben und Repertoire erarbeiten! Ihr müsst eine Musizierform, eine Spielart retten, die bei uns vom Aussterben bedroht ist!« Vielleicht bezog er sich dabei auf das Nasdala Quartett, das kurz vor uns sehr erfolgreich begonnen hatte, aber rasch zerbrach, als die Männer zum Wehrdienst eingezogen wurden. Er hat uns allen mit einer gemeinsamen Assistentenstelle geholfen, damit wir finanziell eine kleine sichere Lebensgrundlage und den Kopf für das Quartett frei hatten.

FR: Ich war mit meinen beruflichen Aussichten für das Quartett eine Zeitlang schon fast verloren. Noch während des Studiums war ich beim Berliner Sinfonie-Orchester mit einem Probespiel erfolgreich, aber unser Lehrer Feltz ärgerte mich mit seinen abfälligen Bemerkungen vom künftigen Musikerbeamten mit Häuschen am Müggelsee. Ich habe mich gleichsam nach Dresden geflüchtet und eine Stelle als stellvertretender 1. Konzertmeister angeboten bekommen. Schließlich habe ich darauf verzichtet und bin zum Quartett zurückgekehrt, weil ich das gemeinschaftliche Musizieren dieser herrlichen Kammermusik-Partituren ebenso wenig missen wollte wie die Gemeinsamkeiten einer Gruppe, in der man freundschaftliche Konstellationen vorfindet.

Ich gehe davon aus, dass die Künstleragentur der DDR auch Sie managte, da es ja überhaupt nur diese eine Vermittlungsstelle für Auslandsgastspiele gab, die auch die leidigen Pass- und Visa-Angelegenheiten zu regeln hatte.

TV: Sie hat die Einladungen aus dem Westen für uns bekommen, bearbeitet und mit uns abgestimmt. Ihre Arbeit unterschied sich nicht sehr von heutigen, privaten Konzertagenturen. Sie haben für uns Verträge gemacht, die im Prinzip sauber ausgehandelt waren, einschließlich der fälligen Provisionen. Es gingen 20 % an Provision ab, weitere 30 % mussten im Falle von Deviseneinkünften in Mark der DDR umgetauscht werden, den Rest hatte man in Originalwährung für sich. Nach der Wende 1989 reduzierten sich sowohl die Provision als auch der dazugehörige Zwangsumtausch auf je 12,5 %. Innerhalb des Systems der DDR konnten wir uns damit als privilegiert und sogar als reich betrachten.

SFO: Es gab die kurios-angenehme Praxis vonseiten des Innerdeutschen Ministeriums in Bonn, automatisch jedes Konzert eines ostdeutschen Musikers oder einer Musikergruppe mit 1000 DM zu bezuschussen. Ein schöner Wettbewerbsvorteil – denn uns einzuladen kam jeden Veranstalter um 1000 DM günstiger!

Für Leser, die mit den Lebens-Usancen in der DDR nicht vertraut sind, sollte einmal gesagt werden, was man dort mit diesem sogenannten Westgeld anfangen konnte, obwohl es ja keineswegs offizielles Zahlungsmittel war.

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