Alexander Herrmann - ... und eine Prise Wahnsinn

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Alexander Herrmann ist mit zwei Michelin-Sternen und diversen TV-Auftritten einer der erfolgreichsten deutschen Spitzenköche. In diesem Buch erzählt er erstmals aus seinem Leben – und aus seiner Küche. Anekdotenreich beschreibt Herrmann, wie er vom beschaulichen oberfränkischen Wirsberg aus seine einzig­artige Karriere als Spitzenkoch und Multi-Unternehmer startete. Neben autobiografischen Einblicken ist es ihm aber auch ein Anliegen, den Leser an den Alltag hinter den Kulissen der Sterneküche heranzuführen. Dort unterscheidet sich sein Führungsstil ganz erheblich von dem Kasernenhofton, für den die Branche berüchtigt ist. Er setzt auf seine eigenen Methoden. In seinen Betrieben herrscht eine kollegiale und freundschaftliche Atmosphäre. Fehler dürfen passieren und was zählt, ist Teamgeist. Alexander Herrmann legt mit diesem Werk nicht nur seine Autobiografie vor, sein Buch ist gleichermaßen ein spannender Ratgeber für alle Manager, die abseits ausgetretener Pfade nach neuen Ideen für Motivation und Erfolg suchen.

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„Ach, komm schon. Anne-Kathrin freut sich sicher, dich zu sehen. Du kannst doch mit ihr spielen, während wir reden“, meinte meine Mutter.

„Heute möchte ich echt nicht, Mama“, bat ich. „Lass mich doch lieber hierbleiben. Es ist so schönes Wetter.“

Das stimmte auch, vor allem, weil es Anfang Juni überall noch kalt und regnerisch gewesen war, auch in Italien, und erst seit ein paar Tagen richtig sommerlich und warm wurde. Aber das war nur die halbe Wahrheit. Auch die Aussicht, dass mir die gleichaltrige Tochter unserer Bekannten sicherlich in aller Ausführlichkeit ihr Puppenhaus vorführen würde, war nicht der Grund, warum ich mich gegen die knapp 160 Kilometer lange Fahrt sträubte: Mein Vater wollte sie in seinem Sportwagen antreten und nicht in unserem Familien-Passat, der an sich für die praktischen Ausfahrten vorgesehen war. Papa machte sich nichts aus Geld oder gar Luxus, aber beim Thema Autos setzte bei ihm manchmal die Ratio aus. Und so hatte er sich vor einigen Jahren einen Ferrari 308 GT4, genannt Dino, gekauft, der – im Gegensatz zu den anderen Modellen dieses Herstellers – vier Sitze besaß, damit wir zu dritt damit unterwegs sein konnten. Das mit den vier Sitzen war allerdings ein schlechter Witz, denn auf der Rückbank hatte man selbst als Kind weniger Platz als in einem durchschnittlichen Reisekoffer. Trotzdem fuhren wir mit dem Ding – wie eben auch über Pfingsten – regelmäßig nach Südtirol; nicht nur, aber auch, weil sich in Bozen eine Ferrari-Vertragswerkstatt befand, wenn mal wieder etwas an dem Wagen nicht richtig funktionierte. An diesem Tag jedoch wollte ich mich beim besten Willen nicht schon wieder in den Dino quetschen.

„Dann lass den Buben halt da“, sagte mein Vater milde, während er sich vor dem Spiegel gerade sein Halstuch richtete. Er sah richtig schick aus und trug sogar ein Jackett – weniger wegen unserer Bekannten, sondern weil er noch in einer Zeit groß geworden war, in der man sich an Sonntagen besonders herausputzte.

„Sag mal, Papa, was wäre eigentlich, wenn ihr nicht wiederkommt?“, fragte ich plötzlich.

Ich hatte keine Ahnung, wie ich auf diesen abwegigen Gedanken gekommen war und warum er mir ausgerechnet jetzt durch den Kopf ging. Meine Eltern waren immer mal wieder allein unterwegs gewesen und nie hatte ich mir deshalb Sorgen gemacht. Aber als ich meinen Vater so dastehen sah, elegant und voller Vorfreude auf den kleinen Ausflug bei herrlichstem Sonnenschein, beschlich mich eine seltsame Angst, fast schon eine Vorahnung, es könnte das letzte Mal sein – was ich aber erst viel später richtig begriff. Es mag befremdlich klingen, aber seit jenem Tag hatte ich dieses mulmige Gefühl noch mehrere Male. Ich weiß noch, dass ich einmal Jahre später von unterwegs aus zu Hause anrief und meinen Großvater besorgt fragte, ob alles in Ordnung sei.

„Wieso fragst du?“, wollte er wissen und ich erzählte ihm, dass ich mich gerade irgendwie an besagten Moment mit Papa erinnerte.

„Onkel Werner hatte tatsächlich einen Unfall“, berichtete er. „Ihm ist auf der großen Kreuzung vorne am Ortseingang ein Lastwagen ins Auto gefahren. Das Auto ist hin, aber Werner geht’s zum Glück gut.“

Ich musste schlucken, weil mich mein – nennen wir es ruhig mal so – sechster Sinn erneut nicht getrogen hatte. Und auch das Verkehrsunglück, das nochmals etliche Jahre danach unserem Mitarbeiter Andreas passierte, sah ich in einer für Außenstehende nicht beschreibbaren Weise voraus. Diese Geschichte ging ebenfalls halbwegs glimpflich aus, aber seitdem ist es bei uns in der Familie oder im Unternehmen ernsthaft so, dass sich niemand mehr ans Steuer setzt, wenn ich im Vorfeld ein ungutes Empfinden habe. Ich teilte meine mysteriöse Eingebung schon mehrfach mit – und die anderen hörten glücklicherweise jedes Mal auf mich. Seitdem ist, so blöd das klingen mag, nichts Schlimmes mehr passiert.

„Also, Alexander“, beschwichtigte mein Vater. „So ein Unsinn! Wieso sollen wir denn nicht wiederkommen?“

Er lachte meine Sorge hinweg. Dann nahm er meine Mutter an der Hand und ging mit ihr fröhlich hinunter zur Garage.

Es passierte auf der Bundesstraße 22, ganz in der Nähe von Bamberg. Der Fahrer des entgegenkommenden Wagens hatte offenbar die Kontrolle über sein Auto verloren. Hinterher hieß es, dass der Verursacher am Steuer einen Herzinfarkt erlitten hatte, aber ob das stimmte oder er einfach nur zu schnell fuhr oder zu leichtsinnig überholte, ließ sich im Nachhinein nicht mehr feststellen, denn er starb bei dem Frontalaufprall sofort. So wie auch mein Vater, weil das andere Fahrzeug direkt auf seine Seite geprallt war. Meine Mutter wurde schwer verletzt in die Uniklinik nach Erlangen gebracht, wo sie eine Zeit lang von den Ärzten am Leben erhalten wurde. Sie lag dort mehrere Monate und ich besuchte sie ein einziges Mal. Sie hing da an den vielen Schläuchen, angeschlossen an eine Beatmungsmaschine und nicht mehr in der Lage, zu sprechen oder sonst etwas zu tun, was mit einem normalen Dasein zu tun hatte, und ich konnte es nicht ertragen, sie noch ein weiteres Mal zu sehen. Für mich stand fest, dass ich meine beiden Eltern an diesem 9. Juni verloren hatte. Danach legte sich in dieser Hinsicht ein Schleier um mich, der sich bis heute nicht wirklich gelüftet hat.

Von Mamas tatsächlichem Todestag ein knappes halbes Jahr später weiß ich nur noch, dass ich mittags in meinem Zimmer die Kirchenglocken außergewöhnlich lange läuten hörte. Ich dachte mir nichts weiter dabei, und niemand traute sich, mir die Wahrheit zu sagen. Auch mein Großvater brachte es nicht übers Herz, mir die Nachricht zu überbringen. Erst am nächsten Tag nahmen mich dann mein Onkel und meine Tante beiseite und erklärten mir, warum die Glocken länger als sonst üblich geläutet hatten.

„Gestern haben sie deine Mama gebracht“, sagten sie nur zu mir und drückten mich fest an sich.

Erst in diesem Augenblick begriff ich, dass mein Leben nicht mehr dasselbe sein würde. Ich dachte nicht darüber nach, was nun alles auf mich zukommen könnte und welche persönlichen oder organisatorischen Konsequenzen es mit sich brächte, ein Waisenkind zu sein. Aber es leuchtete natürlich auch mir als Neunjährigem ein, dass meine kleine, heile Welt, die sich weitgehend in einem gemütlichen Landhotel abgespielt hatte, in dieser Form nicht mehr existierte. Es war eine brutale Zäsur, ohne Frage. Und es haute mich auch erst mal aus der Spur. Aber das Komische ist: Die berühmte Frage nach dem Warum hat mich dabei nie interessiert. Es war so, wie es war, und damit musste ich umgehen. Jammern war keine Option für mich. Ich finde, mit seinem Schicksal zu hadern ist wie Schaukeln: Man bewegt sich nur hin und her, aber man kommt keinen Schritt weiter. Nach und nach lernte ich, die guten Momente im Leben viel stärker wertzuschätzen und nicht als selbstverständlich zu erachten. Trotz allem empfand ich es auch niemals so, als habe mir der Unfall meine Kindheit geraubt. Vielleicht lag das daran, dass ich im Gegenteil erst recht versuchte, mir ein Stück dieser Kindheit in meinem Herzen zu bewahren. Und mit dieser Sichtweise ging ich stets auf andere Menschen zu.

Im Laufe der Jahre wurde ich immer wieder von neuen Mitarbeitern, aber auch von Fremden und Gästen darauf angesprochen, was wir im Posthotel anders machten – weil bei uns eine unbeschwertere, fröhlichere und entspanntere Stimmung herrschte als bei vielen anderen Spitzengastronomen, die sie zuvor kennengelernt hatten. Mir war das gar nicht so sehr aufgefallen, aber irgendwann begann ich trotzdem, darüber nachzudenken. Es ist gut möglich, dass mir die Einstellung, die ich mir nach dem Tod meiner Eltern notgedrungen aneignen musste, nicht nur bei der Bewältigung meiner Trauer half, sondern auch dabei, wie ich heute auf meine Mitmenschen, insbesondere meine Mitarbeiter, zugehe. Auch wenn es zugegebenermaßen ein wenig gedauert hat, zur genauen Erkenntnis hierüber zu gelangen. 34 Jahre lang, um genau zu sein.

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