DRAKE RAMSEY
Das Gold der Inka
Russell Blake
aus dem Amerikanischen übersetzt von Kalle Max Hofmann
Copyright © 2015 by Russell Blake
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überarbeitete Ausgabe
Originaltitel: RAMSEY'S GOLD
Copyright Gesamtausgabe © 2020
LUZIFER-VerlagAlle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.
Cover: Michael Schubert
Übersetzung: Kalle Max Hofmann
Dieses Buch wurde nach Dudenempfehlung (Stand 2020) lektoriert.
ISBN E-Book: 978-3-95835-119-6
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Inhaltsverzeichnis
Drake Ramsey: Das Gold der Inka
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Der Autor
Südwestlich von Cajamarca, Peru, 1532 n. Chr.
Blitze zuckten durch die dunkelgrauen Wolken über dem Regenwald, während grollender Donner den Boden erzittern ließ. Eine endlos scheinende Karawane aus Lamas schlängelte sich auf einem Trampelpfad zwischen den Bäumen hindurch. Die Tiere quälten sich unter den schweren Lasten, die ihnen auf die Rücken geschnallt worden waren, ihre Hufe rutschten immer wieder auf dem matschigen Boden aus und sie waren bis auf die Knochen durchnässt.
Tausende dieser bemitleidenswerten Kreaturen waren auf diese Höllentour jenseits der Anden geschickt worden, und ihre Hirten passten mit Adleraugen auf, dass sich keines der Tiere mit seiner wertvollen Fracht ins Dickicht verirrte. Inkarri, der Leiter dieser Expedition, hatte keinen Zweifel daran gelassen, dass es um nichts Geringeres ging, als das Überleben der Inka-Zivilisation.
Zwei Monate zuvor hatten die spanischen Eroberer den Inka-Kaiser Atahualpa hintergangen und gefangen genommen. Obwohl Unmengen Gold als Lösegeld in die besetzte Inka-Stadt Cajamarca gebracht worden waren, hatten die Spanier ihr Wort gebrochen und Atahualpa ermordet. Die Kunde von diesem Verrat hatte sich wie ein Lauffeuer in der Gemeinde der Inka verbreitet und es war ein einstimmiger Entschluss gefasst worden: Der Nationalschatz der Inka musste in Sicherheit gebracht werden, weit weg von den Eindringlingen.
Inkarri war seitdem ohne Pause unterwegs. Erst hatte er die Anden überquert und sich dann über die Hochwasser tragenden Flüsse des Dschungels hinweg gekämpft. Er hatte absolut unwägbares Terrain bezwungen, um möglichst viele natürliche Hindernisse zwischen sich und die spanischen Conquistadores zu bringen. Jetzt, hunderte Meilen von Zuhause entfernt, gingen seiner Truppe langsam die Ressourcen aus. Viele der Lasttiere waren bereits verendet, und die, die noch lebten, stellten durch ihren Futterbedarf eine unhaltbare Belastung dar.
Inkarri wusste, dass er diesen Trek nicht lange fortsetzen konnte. Der letzte Angriff feindseliger Amazonenkrieger hatte seinen Tribut gefordert – Hunderte seiner Männer mussten bei der Verteidigung ihr Leben lassen. Er verlangsamte sein Tempo und legte den Kopf schief. Seine bronzene Haut war ausgemergelt von den Strapazen der Reise, doch voller Aufmerksamkeit lauschte er in den Dschungel.
Aus dem Unterholz kam ihm Lomu entgegen, sein Stellvertreter, der mit einer kleinen Gruppe mögliche Routen ausgekundschaftet hatte. Inkarri hielt eine Hand hoch über den Kopf, um der Karawane einen Halt zu signalisieren.
Lomu wischte sich den Regen aus dem Gesicht, bevor er sich nah zu seinem Anführer hinüberbeugte. »Ich habe eine vielversprechende Stelle ausgemacht, etwa eine Stunde von hier. Dort sind einige Bäche, Ausläufer des großen Stromes, also wird es da reichlich Fisch geben«, sagte er leise. »Und ich habe ein bedeutsames Omen gesehen. Einen Jaguar, der mitten auf einer kleinen Lichtung stand. Genau darauf haben wir gewartet. Deutlicher hätten die Götter es nicht sagen können.«
Inkarri schaute zum Himmel auf. »Eine Stunde, sagst du? Sehr gut. Wir haben noch Zeit, bis die Dunkelheit anbricht. Was meinst du, wie ist diese Stelle gegen Angriffe zu verteidigen?«
»Wir hätten in jedem Fall eine erhöhte Position und damit einen Vorteil. Außerdem liegt am nördlichen Ende der kleine Fluss, der als natürliche Barriere dient.«
Inkarri nickte. »Dann lasse die Kunde verbreiten: Wir nähern uns unserer neuen Heimat.«
Lomu beeilte sich, seinen Männern die Frohe Botschaft mitzuteilen. Ihre Reise stand kurz vor dem Ende, und ein neues Leben in einer unerschlossenen Wildnis stand bevor. Ihre Mission war eindeutig: Eine Siedlung zu errichten, in der ihre Schätze sicher waren, weit weg von den Spaniern. Wenn dies geschehen war, würde Inkarri ins Kaiserreich zurückkehren und Fehlinformationen streuen, um die Conquistadores auf falsche Fährten zu locken. Denn er wusste, die Gier der Spanier nach Gold und Edelsteinen würde niemals versiegen und sein Volk würde niemals sicher sein.
Es würde Monate dauern, bis sie eine bewohnbare Enklave errichtet haben, aber wenn es erst einmal soweit war, würde er zurückkehren, um Frauen und arbeitsfähige Männer in die neue Hauptstadt zu führen.
Inkarri beobachtete, wie Lomu die Karawane erschöpfter Lamas entlanglief und die frohe Kunde unter die Männer brachte, die Qualen hinter sich hatten, die in der Geschichte seines Volkes einzigartig waren. Der Dschungel östlich der Berge war immer die Grenze ihres Reiches gewesen, und nur die absolute Verzweiflung hatte seine Gruppe darüber hinaus getrieben.
Eine knappe Stunde später hatten sie ihr Ziel erreicht. Die Sonne brach durch die Wolken, nachdem es bis zu diesem Moment drei Tage lang ununterbrochen geregnet hatte. Inkarri betrachtete die Baumreihen und nahm aufmerksam Maß. Nach einigen Momenten des Schweigens begab er sich langsam in die Mitte der Lichtung, wo er die Arme ausbreitete. Die Strahlen der untergehenden Sonne wärmten ihn, während er ein kleines Dankesgebet zum Himmel schickte. Als er sich seinen Kampfesbrüdern zuwandte, die inzwischen einen Halbkreis um ihn herum gebildet hatten, strahlte er geradezu vor Zuversicht und Stärke.
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