Inhalt Der Inhalt des AusspracheTrainers (AT) ist separat erhältlich
Falas português? – Sprichst du Portugiesisch? Schon mit wenigen Worten Portugiesisch findet man Zugang zu einer Welt, die sonst abwartend und gesichtslos, immer freundlich, aber verschlossen auf Eindringlinge reagiert. Mit einem einfachen bom dia (guten Tag) weckt man Interesse, man wird für einen winzig kleinen Moment als Mensch fass-bar und ist nicht nur ein Vorbeiziehender, der für Einkommen sorgt oder bloß Verwirrung stiftet.
Vor vielen Jahren begann ich, mich mit der portugiesischen Sprache zu befassen. Die Brasilianisch sprechende Lehrerin des Sprachkurses vermittelte erste wichtige Anfänge wie bom dia (guten Tag), muito prazer (sehr erfreut), como se chama? (Wie heißen Sie?), nebst vielen anderen wichtigen Wörtern und Sätzen. In Portugal erlebte ich die große Enttäuschung: Ich verstand die Menschen im Norden des Landes nicht oder nur sehr schlecht. Jetzt begann der zweite Teil des Lernens. Ich beobachtete die Portugiesen auf der Straße, in Kaffeehäusern, begann Radio zu hören und schaute in Restaurants im Fernsehen Kindersendungen und andere einfache Geschichten an. So gewöhnten sich meine Ohren an den Klang der portugiesischen Sprache, und gleichzeitig verbesserte sich meine eigene Ausdrucksfähigkeit.
Die meisten Lehrbücher sind leider vollgestopft mit Grammatik und einer Sprache, die nur in gebildeten Kreisen in den großen Städten gesprochen wird. So lernte ich menor (kleiner) und wurde von Portugiesen korrigiert: das hieße mais pequeno (mehr klein). So musste ich mühsam die neue Grammatik für Alltagsgespräche erlernen. Dieses Büchlein vermittelt genau das an Grammatik, was nötig ist, um sich in die portugiesische Sprache einzuarbeiten.
Bereits vom fünften Schuljahr an lernen die Kinder der portugiesischen Schulen ein oder zwei Fremdsprachen. Das Fernsehen strahlt viele englische Filme und Serien im Original mit portugiesischen Untertiteln aus. So verwundert es nicht, dass ein Tourist auf den beliebtesten Routen auch ohne Portugiesisch auskommt. Will man aber auf eigene Faust Land und Leute kennen lernen und erleben, sind portugiesische Sprachkenntnisse unbedingt notwendig.
Der Kauderwelsch-Band Portugiesisch ist in die Abschnitte Grammatik, Konversation und Wörterliste gegliedert:
Die Grammatik beschränkt sich auf das Wesentliche und ist so einfach gehalten wie möglich. Deshalb sind auch nicht sämtliche Ausnahmen und Unregelmäßigkeiten der Sprache erklärt.
In der Konversation finden Sie Sätze aus dem Alltagsgespräch, die Ihnen einen ersten Eindruck davon vermitteln sollen, wie Portugiesisch „funktioniert“, und die Sie auf das vorbereiten sollen, was Sie später in Portugal hören werden.
Jede Sprache hat ein typisches Satzbaumu-ster. Um die sich vom Deutschen unterscheidende Wortfolge portugiesischer Sätze zu verstehen, ist die Wort-für-Wort-Übersetzung in kursiver Schrift gedacht. Jedem portugiesischen Wort entspricht ein Wort in der Wort-für-Wort-Übersetzung.
Wird ein portugiesisches Wort im Deutschen durch zwei Wörter übersetzt, werden diese zwei Wörter in der Wort-für-Wort-Übersetzung mit einem Bindestrich verbunden, zum Beispiel:
O senhor podia ajudar-me?
der Herr (er-)konnte helfen-mir
Könnten Sie mir helfen?
Das persönliche Fürwort ist der Deutlichkeit halber meist in Klammern ergänzt. Werden in einem Satz mehrere Wörter angegeben, die man untereinander austauschen kann, steht ein Schrägstrich:
A camioneta/o comboio está atrasada/o.
die Bus / der Zug ist verspätet
Der (Überland-)Bus / der Zug ist verspätet.
Achtung: Die Endung des Eigenschaftswortes richtet sich immer nach dem dazugehörigen Hauptwort.
Abkürzungen
m / w |
männlich / weiblich |
Ez / Mz |
Einzahl / Mehrzahl |
Mit Hilfe der Wort-für-Wort-Übersetzung können Sie bald eigene Sätze bilden. Sie können die Beispielsätze als Fundus von Satzschablonen und -mustern benutzen, die Sie Ihren eigenen Bedürfnissen anpassen. Um Ihnen das zu erleichtern, ist ein Teil der Beispielsätze nach allgemeinen Kriterien geordnet.
Die Wörterlisten am Ende des Buches enthalten einen Grundwortschatz von je ca. 1000 Wörtern Deutsch–Portugiesisch und Portugiesisch–Deutsch, mit denen man schon eine ganze Menge anfangen kann.
Die Rubrik Das Wichtigste im Überblick hilft, die wichtigsten Sätze und Formulierungen stets parat zu haben.
Zu diesem Buch ist zusätzlich ein AusspracheTrainer als MP3-Download erhältlich unter
https://www.reise-know-how.de/produkte/kauderwelsch-aussprachetrainer-und-audio/aussprachetrainer-portugiesisch-mp3-1321
Auch erhältlich auf Audio-CD unter
https://www.reise-know-how.de/produkte/kauderwelsch-aussprachetrainer-und-audio/aussprachetrainer-portugiesisch-audio-cd-87
Der AusspracheTrainer enthält alle Sätze und Redewendungen, die in diesem Buch mit einem markiert sind.
Hörproben: In ausgewählten Kapiteln im Konversationsteil dieses Buches können Sie sich unter den dort angegebenen Links Ausschnitte aus dem AusspracheTrainer anhören.
Zwei Schwellen sind zu überwinden:
Man muss verstanden werden ... Das Wort „Thermometer“ lässt sich vom Deutschen ins Portugiesische übertragen: termómetro. Wenn man hier aber wie im Deutschen betont, wird man vielleicht nicht verstanden. Der Schlüssel zur richtigen Betonung liegt über dem o: das Akzentzeichen ’. Daran erkennt man, welche Silbe betont werden muss. Akzente stehen aber leider nur auf Wörtern, die nicht den allgemeinen Betonungsregeln (s. u.) folgen.
Man muss verstehen lernen ... Der Kellner sagt beim Kassieren z. B. die Zahlen 66 und 76 so schnell, dass es oft schwer ist herauszuhören, was gemeint ist: sessenta e seis (66) bzw. setenta e seis (76).
Am besten ist es, die Leute beim Sprechen zu beobachten, sich Fernsehsendungen anzuschauen, die Leute zu bitten, langsam zu sprechen (Por favor, fale mais devagar. – Sprechen Sie bitte langsamer!) und die Zahlen zu wiederholen, wenn z. B. der Kellner im Café den Preis nennt.
Regeln zur Betonung
Wörter, die auf einen Selbstlaut (Vokal) enden und kein Akzentzeichen tragen, werden auf der vorletzten Silbe betont: abelha (Biene). Die Akzentzeichen ´ und ^ zeigen eine von diesen allgemeinen Regeln abweichende Betonungsstelle an, außerdem aber noch die offene (´) bzw. geschlossene (^) Aussprache des betreffenden Selbstlautes.
Wörter, die auf einen Mitlaut (Konsonanten) enden, werden auf der letzten Silbe betont: hotel (Hotel). Wörter mit den Endungen -am, -em, -as, -es, -os werden aber auf der vorletzten Silbe betont: abelhas (Bienen, Mz). Wörter, deren Endsilbe einen nasalen Vokal enthält, werden auf eben dieser letzten Silbe betont: região (Region, Gegend).
Ausspracheregeln Selbstlaute
a |
betont: etwa wie im Deutschen; |
a |
unbetont: ein etwas dumpferes „a“: cara kara (Gesicht) |
e |
betont: offen (dt. „Bett“):festa feschta (Fest), café kafe,in Wörtern mit Akzentzeichen é geschrieben |
e |
betont: geschlossen (dt. „Beet“):medo meedu (Angst), você wossee (Sie),in Wörtern mit Akzentzeichen ê geschrieben |
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