Paul Schmidt - Statist auf diplomatischer Bühne 1923-1945

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Statist auf diplomatischer Bühne 1923-1945: краткое содержание, описание и аннотация

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Paul Schmidt war als Dolmetscher der Außenminister von Stresemann bis Ribbentrop, später auch von Hitler Zeuge der wichtigsten und weitreichendsten Stationen deutscher Außenpolitik im 20 Jahrhundert. In seinen Memoiren vermittelt er ein authentisches Bild aller Verhandlungen, Gespräche und Konferenzen mit den Staatsmännern Europas. So gibt er u.a. die entscheidenden Stationen der Verhandlungen während der sog. Sudetenkrise mit Chamberlain vom 14. September 1938 in Berchtesgaden wider, als er unter Ausschluss von Ribbentrop das Vier-Augen Gespräch zwischen Hitler und Chamberlain übersetzte, sowie die dramatischen nächsten Treffen am 22. und 23. September in Godesberg, als der Ausbruch des Zweiten Weltkriegs am Verhandlungstisch nicht mehr zu verhindern war. Seine Memoiren entsprechen unserem heutigen Bedürfnis, das politische Geschehen authentisch vermittelt zu bekommen.

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Bei dieser neuen Übertragungstechnik mußte sich der Dolmetscher selbstverständlich stichwortartige Notizen machen, während er die zu übersetzende Rede anhörte. Diese Stichworte eigneten sich gut zur Anfertigung von vertraulichen Aufzeichnungen über den Inhalt. Aus ihnen läßt sich heute noch der Ablauf von Verhandlungen sehr genau rekonstruieren, und sie sind daher ein wertvolles Material für die Historiker, die sich eingehender mit den Zusammenhängen und Hintergründen der verwirrenden Zeiten nach 1918 beschäftigen wollen.

Diese neue Technik wurde auf den Kursen des Auswärtigen Amtes eingehend gelehrt. Die Teilnehmer waren unter den Studenten der Berliner Universität ausgewählt worden. Es waren teils Juristen, teils Neuphilologen. Auch ich erhielt eine Aufforderung und machte die gesamte Ausbildung durch.

Inzwischen hatte ich mein Studium abgeschlossen und befand mich im Juli 1923 gerade bei den letzten, fieberhaften Vorbereitungen zum mündlichen Examen. Eines Abends beschäftigte ich mich, mit angstvollem Blick auf die herannahende romanistische Prüfung, gerade mit einem dicken Wälzer über den altprovenzalischen Minnesang, als das Schicksal im wahrsten Sinne des Wortes an mein Fenster klopfte. Es präsentierte sich mir in Gestalt eines Boten des Auswärtigen Amtes, der mir einen kurzen Eilbrief vom Leiter des Sprachendienstes überbrachte. Dieser teilte mir mit, er müsse mich noch am gleichen Abend in einem kleinen Restaurant am Savignyplatz in Charlottenburg sprechen.

Ich machte mich sofort auf den Weg. Bei einem Glase Weine eröffnete mir mein späterer Chef, Geheimrat Gautier, dann zu meiner grenzenlosen Überraschung, daß bei Verhandlungen vor dem Internationalen Gerichtshof im Haag Schwierigkeiten mit dem Dolmetscher entstanden seien, und daß er beabsichtige, mich versuchsweise dort einzusetzen. „Wenn Sie es gut machen“, sagte er mir zum Abschluß, „können Sie vielleicht in nicht allzu ferner Zeit ins Auswärtige Amt übernommen werden.“

Der Boden schien mir bei diesen Worten leicht zu schwanken, und das war bestimmt nicht dem Wein zuzuschreiben, zu dem mich der allgewaltige Beherrscher der Sprachen aus dem Auswärtigen Amt eingeladen hatte, um mir die Entscheidung leichter zu machen.

Denn ich mußte mich kopfüber in dieses Unternehmen hineinstürzen, das mir natürlich wie ein tolles Abenteuer erschien. Gleich am nächsten Abend sollte ich abreisen. Ich mußte meine Examenstermine verschieben und die Professoren beschwichtigen, die selbstverständlich einem jungen Wissenschaftler eine derartige Tätigkeit in der verpönten Praxis sehr übelnehmen würden.

Aber ich entschloß mich, den Vorschlag des Auswärtigen Amtes anzunehmen, und saß am nächsten Abend mit Pässen, Visen, holländischen Gulden und einer Schlafwagenkarte auf dem Bahnhof Friedrichstraße. Es war das erstemal in meinem Leben, daß ich einen Schlafwagen bestieg, und als ich in dem schönen Mitropabett lag, kam mir schon aus diesem Grunde alles wie ein Traum vor. Hätte ich damals gewußt, auf welche Reise ich mich begab, so hätte ich wohl kaum ein Auge zugetan. Hätte ich ahnen können, wieviel Tausende von Kilometer ich in den folgenden Jahren kreuz und quer durch Europa reisen würde, wie oft ich später mit immer größer und bequemer werdenden Flugzeugen zwischen Berlin, London, Paris und Rom hin- un herfliegen würde, so daß ich auch heute noch jedem Piloten den Weg zeigen könnte, hätte ich mir an jenem Abend im Schlafwagen auch nur einen Augenblick lang vorgestellt, daß ich in den nächsten fünfundzwanzig Jahren bei fast allen europäischen Gesprächen und Konferenzen in Politik und Wirtschaft die bescheidene, aber nicht unwichtige Rolle eines Dolmetschers zwischen den Großen Europas spielen würde, dann wäre ich bestimmt bis zum Haag hell wach geblieben. „Keine Feier ohne Meyer“ sagten meine boshaften Berliner Freunde in Anlehnung an den Reklamespruch einer bekannten Likörfirma später, wenn sie auf meine Tätigkeit zu sprechen kamen. Sie hatten mit ihrer Charakterisierung nicht unrecht.

Während ich so nichtsahnend meinem Schicksal entgegenfuhr, hörte die Weltgeschichte auf, für mich etwas rein Privates zu sein. Von jenem Abend ab wurde sie zu einem Bestandteil meines Berufes.

1

AUFTAKT IM HAAG (1923)

„Devisenkontrolle, Pässe vorzeigen“, weckte mich eine Stimme im Morgengrauen. Wir waren an der Grenze. Aber sofort zeigte sich die Wunderwirkung meines ersten amtlichen Passes. Es war noch nicht der blaue Diplomatenpaß, den ich in späteren Jahren bei mir trug, auch noch nicht der grüne Ministerialpaß, der in England wegen seines mißverstandenen Wörtchens „Ministerial“ manchmal zu den komischsten Empfangsfeierlichkeiten führte, es war ein einfacher Sonderausweis auf dickem Amtspapier, den ich durch die Türspalte hinausreichte, und sofort tönte es zurück: „Alles in Ordnung, danke sehr und gute Reise.“

Beruhigt streckte ich mich wieder aus und setzte den unterbrochenen Schlaf bis tief in den Morgen hinein fort. Erst in Apeldoorn blickte ich zum Fenster hinaus. Ein blitzsauberer, gepflegter Bahnhof. Behäbige, alte Holländer und würdige Matronen schritten gemächlich auf einen gegenüber haltenden Zug mit einer Lokomotive zu, die aus einer alten Spielzeugschachtel zu stammen schien. Es war tatsächlich wie ein Traum.

Aber allmählich kam auch das unvermeidliche Erwachen. Je mehr wir uns dem Haag näherten, um so beklommener wurde es mir ums Herz. Ich wurde mir nach der Freude über den ungewohnten Reisekomfort und das Wunder des fremden, friedlichen Landes allmählich immer stärker bewußt, auf was für ein gefahrvolles Abenteuer ich mich eigentlich eingelassen hatte. Ich war ja noch niemals im Ausland gewesen, ich hatte meine Sprachkenntnisse auf rein „synthetische“ Weise an der Berliner Universität erworben. Zwar wurde dort nach den neuesten Methoden unterrichtet, mit Mikrophon und Schallplattenaufnahmen, so daß man Satz für Satz die eigene Aufnahme mit der eines richtigen Engländers oder Franzosen vergleichen konnte. Ich war durch eine sehr strenge Schule gegangen, aber trotzdem … war es nicht fast eine Herausforderung an das Schicksal, daß ich ohne irgendwelche Erfahrungen nun vor dem höchsten Gericht der Welt, dem Ständigen Internationalen Gerichtshof im Haag, in einem großen Prozeß als Dolmetscher auftreten wollte?

So kam ich denn gegen Mittag etwas kleinlaut auf dem Haager Hauptbahnhof, der Station „Staatsspoorweg“, an, die mich ebenfalls an eine Spielzeugschachtel erinnerte. Ein Angestellter der Deutschen Gesandtschaft nahm mich in Empfang und fuhr mit mir in einem altväterlichen Taxi in das Hotel De Twee Steden im Buitenhof. Das war ein ehrwürdiges Gebäude, dem man von außen und von innen die jahrhundertealte Tradition anmerkte. Ich erfuhr später, daß es bereits seit dem Jahre 1665 Fremden Unterkunft gewährt hatte. Mit seinen schweren, eichenen Balken und Türen, seinen gemütlichen Salons und Gastzimmern, der alten, breit ausladenden, knarrenden Treppe und den wohnlichen, kleinen Zimmern erschien es mir damals als ein Urbild althergebrachter holländischer Gastfreundlichkeit. Der alte Portier, der grauhaarige Oberkellner und das matronenhafte Zimmermädchen paßten wunderbar in diesen gediegenen Rahmen. Das Ganze mutete mich wie ein Gemälde eines alten holländischen Meisters an. Hier atmete alles Ruhe, Gedämpftheit und Solidität. Welch ein Kontrast zu der nervösen, gespannten Aufgeregtheit des Nachkriegsdeutschlands, das ich soeben verlassen hatte, und das sich damals gerade auf dem Höhepunkt der Inflation und mitten im Ruhrkampf befand!

Aus der Versponnenheit dieses Hotels wurde ich mit jäher Hand in die aufregende Gegenwart zurückgerissen. Als ich gerade meine Sachen auspackte, klopfte es plötzlich energisch an meiner Zimmertür, und auf mein „Herein“ erschien ein kleiner, blasser Herr mit scharf geschnittenen Gesichtszügen und dunklen, vor Aufregung fast glühenden Augen. „Sind Sie Herr Schmidt, der neue Dolmetscher?“ fragte er mich nervös. Als ich bejahte, stellte er sich als Oberregierungsrat Georg Michaelis vor. Ich hatte ihn noch nie persönlich gesehen, aber schon sehr viel von ihm gehört. Er war eine international bekannte Persönlichkeit. Oft schon hatte ich sein Bild in den Zeitungen gefunden: er war der Chefdolmetscher der Reichsregierung, der Mann, der sich seine Sporen auf der Friedenskonferenz in Versailles verdient hatte, als der eigentliche Dolmetscher, ein zum Auswärtigen Amt gehörender Justizrat, unter den Deutschland auferlegten Friedensbedingungen zusammenbrach und vor Erregung nicht mehr weitersprechen konnte. Damals war Michaelis für ihn eingesprungen und hatte durch seine glänzenden Leistungen sogar Clemenceau und Lloyd George beeindruckt. Wilson hatte erklärt, der Mann müsse aus Chikago stammen, so gut war sein amerikanisches Englisch.

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