Bernd Neumann - Uwe Johnson

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Bernd Neumann legte 1996 nach jahrelangen Recherchen eine detaillierte, äußerst materialreiche und fundierte Biografie des Schriftstellers Uwe Johnson vor. Sie erregte seinerzeit große Aufmerksamkeit und sorgte für kontroverse Diskussionen. 2014 im Juli wäre Johnsons 80. Geburtstag gewesen und im Februar ist sein 30. Todestag. Anlass, sich mit Werk und Leben, des «Dichters der beiden Deutschland», ein Kennwort, welches die Literaturkritik für ihn geprägt hat, erneut auseinanderzusetzen.

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Aus der Hoppenrathschen Bibliothek lieh Uwe Johnson zwischen 1950 und 1952 häufig Bücher aus. Ihr verdankt sich seine Vertrautheit mit dem Gesamtwerk Thomas Manns – die erste entscheidende Begegnung resultierte, wie die Begleitumstände vermerken, aus dem Jahr 1949. Nachfragen der Hoppenraths machten deutlich, daß der Schüler in der Tat die Gesammelten Werke gelesen, sie geradezu durchstudiert hatte – ein Hinweis überdies auf Johnsons erstaunliches Gedächtnis, zumal die Lektüre jeweils innerhalb kürzester Zeit abgeschlossen war. Natürlich »ist« Hoppenrath keineswegs der Weserich des Romans. Doch hat Johnson diesem Lehrerfreund mutatis mutandis nachgesandt, was der Lockenvitz der Jahrestage , »unberaten«, »unbefohlen«, seinem Deutschlehrer Weserich nachsandte: zwanzig zu begutachtende Aufsatzseiten. 1954 schrieb der Schüler seinem Lehrer eine Art Offenen Brief (veröffentlicht 1992 in Entwöhnung von einem Arbeitsplatz , S. 104 ff.); Kurt Hoppenrath hatte sich da bereits in Göttingen eingerichtet. Daß dieser sich, als es Zeit für ihn zu gehen war, die Umzugskartons noch vom Schulmeister der John Brinckman-Schule besorgen ließ, wahrhaftig »in cold blood«, das hat Uwe Johnson außerordentlich imponiert. Im erwähnten Offenen Brief unter dem 6. Oktober 1954 schreibt er:

Herr Hoppenrath ist mit mir durchaus nicht verwandt, oder verschwägert. [...] Wir lernten uns besonders kennen im Juli des Jahres 1951, gelegentlich gemeinsamer Betrachtungen über pädagogische Ethik, Betrachtungen die sich zusehends mit Salz anreicherten. [...] Herr Hoppenrath unterrichtete am gleichen Institut in den Fächern Musik und Deutsch [...] Doch war Herr Hoppenrath nicht nur bei wenigen beliebt. Man freute sich allgemein ihn zu sehen, denn er führte ergötzliche Reden. Er bemühte sich, im Gegensatz zu der obligaten Parteilichkeit marxistischer Wissenschaft, seinen Stoff einiger Massen objektiv darzustellen – es ist, heute und hier, begeisternd, jemand sagen zu hören was er denkt, um so mehr: wenn alle dasselbe denken. – Er leitete den John Brinckman-Chor: das war eine seltene Gelegenheit zu wirklich musikantischer Arbeit; das Lied der Gewerkschaften brauchten wir nicht zu lernen, aber das deutsche Volkslied haben wir begriffen (mitunter ward uns auch besondere Kenntnis, etwa von der Scheusslichkeit des Dreiklanges Es-E-D).

Wie Weserichs Dissertation über Fontanes Schach von Wuthenow in Göttingen gedruckt wurde, so promovierte Kurt Hoppenrath im Juli 1964 an derselben Universität über Eduard Krüger (1807–1885). Leben und Wirken eines Musikgelehrten zwischen Schumannscher Tradition und Neudeutscher Schule . Uwe Johnson liebte die romantische Musik. Neben Johann Sebastian Bach waren ihm Franz Schubert und auch Robert Schumann durchaus vertraute Komponisten. Hoppenrath schmiedete die Schülerschaft beim Chorsingen zusammen. Dies hat ihm sein ehemaliger Schüler denn auch noch 1954 ausdrücklich bescheinigt: »Der Chor war das einzige wahrhafte Kollektiv an dieser Schule, meine ich.« Das einzige Kollektiv mithin an einer sich als sozialistisch verstehenden »Neuen Schule«.

Die politische Atmosphäre der John-Brinckman-Schule in den Jahren der »Formalismus«-Kampagne 1951/52 schließlich hallt in den folgenden Formulierungen nach, die auch die Annahme nahelegen, daß Uwe Johnson diesen Brief wohl nicht der Post der »Demokratischen Republik« anvertraut haben wird:

Es ist hierzulande das merkwürdige Phänomen gebräuchlich, dass manche Schüler auftragshalber an jeder Äusserung ihres Lehrers erwägen, ob sie für die Schulleitung von Interesse sei, oder nicht. (Übrigens ist der stellvertretende Direktor der John Brinckman-Oberschule Sonderbeauftragter des Staatsicherheitsdienstes zumindest 1951 gewesen.) Auf solchen Wegen pflegen sich allerlei Gefährlichkeiten an unrechter Stelle anzusammeln; ich bat Herrn Hoppenrath bereits im Herbst 1952, die DDR zu verlassen, und hatte wahrlich Anlass das zu tun. (ebd., S. 105)

Der Kandidat Weserich und der Lehrer Hoppenrath: Mit beider Promotion in Göttingen endet die Parallele. Nach Erscheinen der Mutmassungen übrigens bekam Kurt Hoppenrath das Buch zugesandt, soll es aber aufgrund der eigenwilligen Kommasetzung dem Autor mit dem Bemerken zurückgesandt haben, dieser solle um Gottes willen nie behaupten, daß er bei ihm Deutschunterricht gehabt hätte – was Uwe Johnson denn auch nie getan hat.

Bleibt Kurt Hoppenrath als Hauptzeuge für die Existenz einer Vorversion der Ingrid Babendererde , indem er im Frühsommer 1952 gegenüber Horst Dehn geäußert hat: »Der Johnson macht die Schule nur nebenbei; er hat ja schon sein erstes Buch geschrieben.« Zur Zeit seines Abiturs im Mai/Juni 1952 hatte Johnson Hoppenrath die Mitteilung gemacht, er habe die Babendererde fertig. Diese erste Fassung der Babendererde wird dann der Abiturient und angehende Student aus Güstrow mit nach Rostock nehmen.

WILHELM GIRNUS VERSUS ERNST BARLACH.

DER SCHÜLER JOHNSON IM RAHMEN DER

»FORMALISMUS«-DEBATTE

Wir wissen, auch aus den Begleitumständen , daß die Abiturienten in Güstrow 1951/52 auf ihre Reifeprüfung nicht zuletzt durch intensive Lektüre des Neuen Deutschland , insbesondere von Artikeln aus der Feder Wilhelm Girnus’, vorbereitet wurden. Girnus war Vorsitzender der staatlichen Kommission für Kunstangelegenheiten, die am 31. September 1951 zur besseren Gängelung der Künste – neben anderen auch gegen Einwendungen Bertolt Brechts – installiert worden war. Girnus, ein Schüler des seinerzeit in Leipzig lehrenden Literaturhistorikers Hans Mayer, erschien der Partei als der richtige Mann, gegen Barlach und andere »Formalisten« anzutreten. Johnson schreibt über Mayers entlaufenen Schüler:

»Eine Begabung ist eine einmalige und kann in jedem Fall etwas anderes sein«, das war Originalton Girnus. Er war ja kein Unbekannter. Unter seiner Ägide, als er der Staatlichen Kommission für Kunstangelegenheiten vorsass, hatte ein Oberschüler lernen müssen für die Reifeprüfung, was ein Girnus unter Formalismus verstand, nämlich eine typische Verfallserscheinung der bürgerlichen Kunst, der als einer Mode-Erscheinung auch fortschrittliche Künstler verfallen können, siehe Picasso. Wer dann Picassos Taube gesehen hatte auf dem Vorhang in Brechts Theater am Schiftbauerdamm, hatte leichte Wahl. Weiterhin war es eben dieser Girnus gewesen, der den Oberschülern ins Pensum geschrieben hatte, es gebe eine so schlimme Abweichung wie den Kosmopolitismus, eine von, vorzugsweise jüdischen, Imperialisten ausgesäte Ideologie, die die Einschränkung der staatlichen Unabhängigkeiten als gesetzmässig ausgebe, mit freundlichen Grössen von Stalin, der die Vaterschaft an dem jüdischen unter seinen Völkern in den Wind schlagen wollte. ( Begleitumstände , S. 107)

Die staatliche Kunstkommission unter Vorsitz von Girnus erscheint als ein Resultat des ersten Kulturkampfes, den die SED in ihrem Staat meinte führen zu müssen. Die Auseinandersetzung begann ein Jahr vor Johnsons Abitur. Sie wandte sich unter anderem gegen eine Ausstellung von Werken Ernst Barlachs in Berlin. Die SED erwirkte die vorzeitige Schließung der Ausstellung und die Entlassung des Verantwortlichen. Nachdem Ernst Barlach von den Nationalsozialisten als »entartet« gebrandmarkt worden war, sahen die neuen Machthaber und Girnus in Barlachs Plastiken den volksfremden »Formalismus« exemplarisch realisiert.

Selbstverständlich machte die Schließung der Berliner Barlach-Ausstellung ein vieldiskutiertes Thema in der Barlach-Stadt Güstrow aus. Uberdies dachte, was Barlach anging, der Güstrower Uwe Johnson wohl immer schon eigen. Bereits der Schüler besaß eine enge Beziehung zu Barlachs Vertrautem »Lütten Schult«, der als Zeichenlehrer an der John-Brinckman-Schule unterrichtete und dessen Sohn Friedrich-Ernst Schult Johnson später das wesentliche Ambiente für den Beruf des Heinrich Cresspahl in den Jahrestagen liefern wird. Und nicht nur den schwebenden Engel im Dom hat Johnson bewundert. Er ließ auch seine Gesine mit dem Barlachschen Fries der Lauschenden im Gepäck nach Düsseldorf umziehen.

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