Annemarie Regensburger - Gewachsen im Schatten

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Weithin sichtbar dominiert das barocke Stift mit den markanten Zwiebeltürmen und der Reiterstatue Meinhards II. auf dem Dachgiebel das kleine Oberländer Dorf, in welches das Kind Annemarie 1948 hineingeboren wird. Es sind ärmliche Verhältnisse, die dort herrschen, geprägt von den Traumata der Nachkriegszeit und dem ländlichen Alltag, ebenso wie von einem starken Katholizismus und einem sehr traditionellen Frauenbild.
Hin- und hergerissen zwischen Faszination und Schrecken für dieses teils beschützte teils einengende und ausgrenzende Kleinklima wächst sie heran und ringt mit den Schicksalsschlägen, die das Leben ihr bereitet: der frühe Tod der Mutter, die Aufteilung der Kinder auf Pflegefamilien, die Geldsorgen, die ihren eigenen Träumen und Wünschen im Wege stehen, vor allem aber die schwere psychische Erkrankung des Vaters und seine Aufenthalte im Haller Krankenhaus, die praktisch den Rahmen bilden für dieses literarische Sittenbild aus einem Tirol des vorigen Jahrhunderts.
Bekannt und gewürdigt für ihre kritische Mundartdichtung findet Annemarie Regensburger auch in diesen berührenden autobiografischen Erinnerungen eine unmittelbare, vom Dialekt geprägte und doch sehr klangvolle Sprache um auf ein entbehrungsreiches Leben zurückzublicken und gegen Sprachlosigkeit, gesellschaftliche Missstände, überkommene Moralvorstellungen das Wort zu erheben.

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Am Abend des Hohen Frauentags beginnt es zu regnen. Am nächsten Morgen die letzten Worte der Mama, die das Kind hört: „Steah au, Zeit isch es!“ Das sagt die Mama zur großen Schwester, die sie um halb sechs zum in den Stall Gehen weckt.

Das Kind schläft noch einmal ein. Dann der Schrei, der Fall, die Rufe vom Hannele. Das Kind torkelt in den Stall. „Hat dir die Kueh weahtoun?“ – „Geah decht ins Bett, es isch nouh z’friah zun Auschtiahn. Du hasch lei schlecht tramt“, sagt die große Schwester.

Wieder zurück, hört das Kind aus Mamas Zimmer das Hannele rufen: „Die Mama, die Mama!“ Das Kind reißt die Tür zu Mamas Zimmer auf, ein einziger Blick hinein; dann beginnt das Kind im Hausgang zu schreien, sich am Boden zu „werglen“. Schreien, schreien, stampfen.

Der Gast aus Wien kommt die Stiege herunter, läuft im Nachtgewand ins Kloster, um den Pfarrer zu holen und den Arzt anzurufen. Die beiden älteren Damen kommen erschrocken aus der guten Stube. Die Frau des Wiener Gastes und eine der beiden Damen tragen das Hannele zu den Gästekindern in das obere Stockwerk hinauf. Die andere Dame versucht das schreiende Kind, das wild um sich schlägt, zu beruhigen. Irgendwie gelingt es ihr, das Kind auch über die Stiege hinaufzubringen.

Es ist der 16. August, halb sieben Uhr morgens. Um halb acht läutet die Sterbeglocke.

Das Kind weint, schreit im Bett der Sommerfrischlerkinder. Tief drinnen spürt es bereits, was Tage später auch auf dem Sterbebild stehen wird:

Nun trauern wir um Dich gar sehr

Wir haben keine Mutter mehr

Die Sonne am See ist untergegangen. Beiden Schwestern wird kalt.

„Wo bist denn eigentlich du gewesen? Als die Mama gestorben ist, hab ich dich erst wieder beim Begräbnis gesehen.“

„Ich hab Schreien gehört. Ich bin vom Stall hereingelaufen und wollte in Mamas Zimmer, aber die Sommergäste haben mich nicht hineingelassen. Sie haben mich in die Küche geschoben und gesagt, dass der Pfarrer und der Arzt im Zimmer sind. Dann am Vormittag haben die Nachbarinnen die Stube ausgeräumt und die Mama aufgebahrt. Sie haben mich erst wieder in die Stube gelassen, als der Sarg bereits geschlossen war. Ich hab die kommenden drei Tage bis zur Beerdigung im Haus bleiben müssen und die Stallarbeit machen. Ich hab allein unten im Haus schlafen müssen, obwohl ich erst sechzehn war. Im oberen Stock waren eine Südtiroler Aussiedlerin und die Sommergäste.“

„Was, du hast die Mama auch nicht mehr gesehen? Ich hab immer geglaubt, dass man nur mir die Mama nicht mehr gezeigt hat. Ich weiß noch, wie wir zwei hinter dem Sarg zum Friedhof hinuntergegangen sind. Beim ‚Penznegg‘ ist die Mama von der Rosi gestanden und hat geweint. Du hast am Grab laut geschrien. Ich hab mich nicht getraut, einen Blick ins Grab zu werfen, und hab beim Weihwassergeben die Augen geschlossen.“

Die große Schwester hat einer Tante nie verziehen, dass diese am Sterbetag der Mama nach Innsbruck gefahren ist. Nie hat sie nachgefragt, warum, auch nicht als erwachsene Frau. So blieb der Stachel des Verlassenseins am Todestag der Mama. Eine andere Tante kam, obwohl die Mama wegen der Nazizeit lange Zeit nicht mehr mit ihr geredet hatte.

Die Frau denkt an den ersten Schreiausbruch der Bäuerin, als sie nach dem Begräbnis mit dem Bauer zum Hof zurückkam. Das Hannele, das nicht mitgehen konnte, hatte im Radio Musik gehört. „D’oagne Mueter kam unter der Eard und anstatt betn Radio lousnen! Dejs sein Fratzn!“ Damals dachte sich das Kind, dass sich die Mama im Himmel sicher darüber freuen wird, da sie ja auch selber gern gesungen hat.

Es ist Nacht. Die Schwestern stehen auf und gehen schweigend davon. Jede hat die eigenen Bilder dieser Tage bewahrt.

Der Kirschbaum fällt. Ein starker Baum. Mitten im Sommer, gleichzeitig voll mit Blüten und Früchten. Das Kind greift nach den Kirschen. Der Baum fällt um, viele hundert Blüten darauf. Die Feuerwehr kommt. Es brennt, alles brennt, verbrennt im Fallen. Zu spät. Der Baum fällt zur Erde; das Kind schreit, schreit: „Mama, Mamele kimm!“

Die Frau wacht auf. Die Muskeln krampfen, das Herz schlägt wild. Die Bilder des Traums kommen zurück. Kirschblüten, Blüten am Boden. „D’Weiberleit brauchn an Bluementeppich“, summt die Mama. Die Mama „kimpt“!

Kein Kind mehr.

Keine Zeit für einen Übergang, für ein sich Einüben, für langsam aus der Kindheit herausfallen. Nicht über Nacht, nein, an einem Tag zum Mädchen werden.

Am Morgen die starren Augen der Mama. Das Kind, starr vor Schreck, starrt die Mama an. Es hört den Schrei, diesen durchdringenden, dringlichen Schrei. Dann fällt die Mama, fällt wie ein starker Baum, der den ganzen Wald zusammenhält. Am selben Tag noch fallen die Kinder auseinander.

Das Mädchen starrt bei der Nachbarin durch das fremde Fenster. Es regnet. Verschleierte Fensterscheiben, verschleierte Augen. Eine eisige Kälte zieht in den Leib. Nicht die Augen schließen, offen halten. Irgendwo an der Kirchturmspitze den Blick festmachen, sonst kriecht der starre Blick der Mama gleich wieder in den hintersten Winkel hinein. Das Mädchen spricht nicht, die Kehle ist ihm zugeschnürt. Es kann von der Eintropfsuppe der Nachbarin nur einen Löffel voll hinunterwürgen. Eine fremde Suppe in einem fremden Teller. Dem Mädchen ekelt es vor dem groben Eintropf. Immer noch ein Würgen im Hals.

Vor dem Haus hält das Pferdefuhrwerk. Die Bäuerin kommt, fasst mit der Nachbarin das Hannele unter den Armen, gemeinsam tragen sie sie zum Wagen. Drei Tage vorher hatte sie beinahe Starrkrampf. Sie hat sich beim Schweineausmisten mit der Mistgabel ins Knie gestochen. Sie muss eine Woche liegen bleiben, ansonsten stirbt sie, sagt der Doktor.

So viel Starre auf einmal, denkt sich das Mädchen. Die Mama liegt mit diesen starren, schreckensweiten Augen unter dem Leintuch. Am Morgen, als die Nachbarinnen das Hannele und das Mädchen holen, will das Mädchen unbedingt noch einmal in Mamas Zimmer hineinlaufen, noch einmal die Mama sehen. Die Nachbarinnen drängen es zur Tür hinaus. Der letzte Blick: die Mama mit einem weißen Leintuch zugedeckt. Das Mädchen weiß nicht, ob der Doktor oder der Pfarrer der Mama die Augen zugedrückt hat.

Starre Augen, Starrkrampf haben, heißt das sterben?

Das Mädchen will nicht sterben, will keinen Starrkrampf, ist sprachlos erstarrt, legt sich vierzehn Jahre lang zum Einschlafen auf die Seite und nicht auf den Rücken. Erst bei der Geburt der eigenen Tochter wird sich die Frau zum ersten Mal wieder auf den Rücken legen. Leben gebären, am Rücken liegen, sonst kann die Hebamme nicht helfen.

Wer hilft der Mama bei diesem fürchterlichen Schrei in den Tod?

„Hock dih nebm dei Schwester.“

Das Mädchen nickt.

Die Bäuerin zieht die Zügel an. „Huijo – hot!“

Das ratternde Fuhrwerk fährt aus der Kindheit.

KAPITEL 2

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