Christian Bommarius - Der Fürstentrust

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Die Geschichte des größten Finanzskandals im Kaiserreich. Glücklose Hauptakteure waren die Chefs der Fürsten­häuser Hohenlohe und Fürstenberg, die ihre gewaltigen Vermögen mit teils irrwitzigen, teils kriminellen ­Geschäften zu vergrößern suchten. Die Katastrophe blieb aus – ­jedoch nur, weil der Kaiser der Deutschen Bank befahl, zur Ret­tung seiner Jagdfreunde zu schreiten. Der Skandal wurde von den Beteiligten entschlossen unter den Teppich gekehrt, wo er immer noch liegt: Nachforschungen in den fürst­lichen Archiven zu diesem Thema sind bis heute tabu. Christian Bommarius hat sich trotzdem erfolgreich auf die Suche gemacht.

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Das hatte das Misstrauen der britischen Regierung geweckt. Die Deutschen hatten 1898 das Kaiserreich China gezwungen, Tsingtau für 99 Jahre an sie zu verpachten, Wilhelm II. trieb die Aufrüstung der Kriegsflotte voran und zuletzt die Marokko-Krise – der Expansionsdrang der Deutschen war nicht zu übersehen, schon gar nicht von England, das sich herausgefordert fühlte. Und dann ausgerechnet Madeira: Seit langer Zeit war die Insel, obwohl Teil Portugals, englisches Einflussgebiet, besiedelt von englischen Händlern, Hoteliers und Winzern wie Blandy. Die englische Regierung witterte eine imperialistische Aktion des deutschen Kaiserreichs, die englischen Geschäftsleute fürchteten die Konkurrenz. Im November 1904 war in der Times wie bestellt ein Artikel erschienen, der vor dem deutschen »Riesenpolypen auf Madeira« 11warnte. Als sich John Blandy weigerte, seinen Grund an die Deutschen zu verkaufen, und die portugiesische Regierung mit der Enteignung zögerte, schaltete die Vorbereitungs-Gesellschaft das Auswärtige Amt in Berlin ein und erbat eine Intervention in Lissabon. Blandy seinerseits wandte sich daraufhin mit demselben Ersuchen an London. Und so forderte das Auswärtige Amt in zwei Memoranden die Enteignung Blandys, während der englische Botschafter in Lissabon die portugiesische Regierung an einen Bündnisvertrag zwischen England und Portugal erinnerte und den Verzicht auf die Enteignung verlangte. Dann kamen Gerüchte auf, ein deutscher Flottenverband habe sich nach Lissabon in Bewegung gesetzt, und auch eine englische Schwadron sei von Gibraltar aus auf dem Weg an die portugiesische Küste.

Die englische Regierung war beunruhigt, die portugiesische Regierung in Panik, die deutsche Regierung ahnungslos – sie wusste nicht, dass sie kurz vor einem Krieg mit Portugal stand, denn sie hatte keine Kenntnis vom Eskalationsschub ihres Geschäftsträgers in Lissabon. Das angebliche Ultimatum stammte nicht vom Auswärtigen Amt, sondern nur von Hans Arthur von Kemnitz. Alle drei Regierungen waren Opfer eines der ambitioniertesten Betrugsprojekte des jungen 20. Jahrhunderts, denn nichts anderes war die Sanatorien auf Madeira GmbH, die Unternehmung einiger der reichsten Geschäftsleute Deutschlands. Der 49 Jahre alte Prinz Friedrich Karl zu Hohenlohe-Öhringen war der Vorsitzende des Aufsichtsrats der Gesellschaft, sein sieben Jahre älterer Bruder war der Finanzier, Christian Kraft Fürst zu Hohenlohe-Öhringen, Herzog von Ujest, Montanindustrieller in Oberschlesien. Und auch ihr 41 Jahre alter Cousin, der schwerreiche deutsch-österreichische Max Egon II. Fürst zu Fürstenberg, war führend beteiligt. Wie Christian Kraft war er ein Standesherr, das heißt ihre Vorfahren hatten 1806 mit der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches ihre Souveränität verloren. 12

Möglicherweise wussten nicht alle Gesellschafter, was es mit der Sanatorien auf Madeira in Wahrheit auf sich hatte, doch zumindest der Vorsitzende des Aufsichtsrats war im Bilde. Prinz Friedrich Karl interessierte sich nicht für Sanatorien, Hotels, Restaurants und Parks; das waren lediglich die Kulissen, hinter denen er die Eröffnung einträglicher Casinos plante, deren Betrieb auf Madeira allerdings verboten war. Die Insel sollte ein neues Monte Carlo werden, und die Konzession, die Manuel Goncalves im Auftrag Friedrich Karls von der portugiesischen Regierung bekommen hatte, war nur ein erster Schritt. Sogar der gutgläubige Professor Pannwitz, der eine »Denkschrift über die Madeira-Reise der hygienisch-technischen Kommission« verfassen und als Geschäftsführer der Sanatorien auf Madeira GmbH vorstehen durfte, war reine Tarnung. Zur Seite standen dem Prinzen sein intimer Freund Ernst Hofmann, ein übel beleumdeter Kaufmann aus Köln, sowie besagter Goncalves, der einige Jahre zuvor wegen Falschmünzerei im Zuchthaus gesessen hatte, sich nun aber wieder auf freiem Fuß befand und neue Herausforderungen suchte.

Am 13. März 1903, ein Jahr vor Gründung der Gesellschaft, hatte Hofmann in Monte Carlo einen geheimen Vertrag mit César Ritz, dem berühmtesten Hotelier seiner Zeit, einem Hauptmann a. D. von Blottnitz und einer »vorläufig ungenannt bleibenden Person« geschlossen, die niemand anders war als Friedrich Karl. Die vier Unterzeichner hatten sich auf die Gründung einer Gesellschaft verständigt, deren Zweck es war, »die Konzession zur Einrichtung eines Hotels in Madeira, verbunden mit der Konzession zur Einrichtung eines Kasinos von gleichem Charakter wie dasjenige in Monte Carlo, zu erlangen«. 13Alle Gesellschafter hatten sich verpflichtet, darüber »das strikteste Geheimnis zu bewahren« und für den Fall des Verstoßes eine »Konventionalstrafe« in Höhe von 5000 Pfund Sterling zu zahlen. Und sie hatten vereinbart, »Tätigkeiten jeder Art« auszuüben, die im Interesse der Gesellschaft erforderlich seien. Wenig später war es Goncalves gelungen, in Lissabon »hochgestellte Persönlichkeiten« für die Interessen des deutschen Unternehmens zu gewinnen und die Konzession zu bekommen. Am 11. Juni 1903 überbrachte er Ernst Hofmann die gute Nachricht und verhöhnte die leichtgläubigen deutschen Journalisten, die auf die Täuschungsmanöver Friedrich Karls hereingefallen waren: »Diese glauben jetzt, daß wir nicht spielen lassen wollen, aber jetzt kann ich versichern, daß Sie in Madeira so viel Sie wollen spielen können, protegiert durch das magische Sanatorium […] Wenn man in dieses Land erst einmal einen Fuß gesetzt hat, so verschwinden alle weiteren Schwierigkeiten von selbst.« 14Zumindest für einige Zeit. Tatsächlich begann die Vorbereitungs-Gesellschaft mit dem Bau des Sanatoriums Santa Anna, Immobilien wurden gekauft, die Firma Goncalves & Cie eröffnete ein Kohlendepot, eine eigene Zeitung – der Heraldo de Madeira – wurde herausgegeben. Die portugiesische Regierung war so beeindruckt, dass sie in Berlin anfragen ließ, ob Bedenken dagegen bestünden, Ernst Hofmann mit dem Kommandeurkreuz des Christus-Ordens auszuzeichnen.

Nicht nur die amerikanische und britische – und Teile der deutschen – Presse hatten von Anfang an geargwöhnt, der wahre Zweck des Unternehmens seien Casinos. Auch der deutsche Gesandte in Lissabon, Christian Graf von Tattenbach, hatte die Wahrheit früh geahnt und schon 1903 entsprechend nach Berlin berichtet. Doch hatte Pannwitz, von der Wohltätigkeit des Projekts vollkommen überzeugt, in einem Schreiben an Tattenbach noch im November 1904 gegen alle »Treibereien« energisch protestiert: »Die Sanatorien-Unternehmung ist von Seiten des Konzessionsinhabers in einer über jeden Zweifel erhabenen fairen Weise entwickelt worden und bietet dafür, dass dies auch in Zukunft geschieht, durch die beteiligten Persönlichkeiten jede Gewähr.« Aber schon am Ende desselben Monats hatte Pannwitz sich mit Hofmann überworfen und vom Aufsichtsrat gegen den Kaufmann ein Verfahren verlangt, das »der Offizier und Beamte Diszplinar-Untersuchung nennt«. Der Aufsichtsrat unter dem Vorsitz von Prinz Friedrich Karl verweigerte nicht nur das Verfahren, sondern platzierte Hofmann sogar als seinen mit »plein pouvoir« (unbeschränkter Vollmacht) ausgestatteten Vertrauensmann in der Geschäftsstelle der Gesellschaft und berief ihn Ende Dezember in den Aufsichtsrat.

Pannwitz’ Vermutung, dass Hofmann ihn aus der Gesellschaft herausdrängen sollte, wurde zur Gewissheit, als Friedrich Karl im März 1905 die Madeira-Aktiengesellschaft gründete, die sich von der Vorbereitungs-Gesellschaft vor allem in drei Punkten unterschied. Erstens betrug ihr Kapital nicht mehr 800.000, sondern acht Millionen Mark. Zweitens kam in ihrem Statut das Wort »Sanatorien« nicht mehr vor. Drittens hieß ihr Geschäftsführer, nachdem Legationsrat Hermann vom Rath – nach Einschätzung des Kaisers ein »versoffener Spieler« 15– kurz nach seiner Berufung abgetreten war, Ernst Hofmann.

Jetzt endlich begriff Pannwitz, dass er der Strohmann eines Schwindelunternehmens gewesen war: »Die Sanatoriensache ist […] nur Deckmantel.« Er trat als Geschäftsführer zurück und begann eine Kampagne gegen Hofmann, die das Bild vom hochadligen Madeira-Projekt in der deutschen Öffentlichkeit rapide veränderte: Die Nachrichten über Prinz Friedrich Karl, Ernst Hofmann und deren Vertraute wanderten vom Wirtschaftsteil der Zeitungen in die Rubrik »Aus dem Gerichtssaal«. Wenige Tage vor der Reise Wilhelms nach Portugal erreichte den Gesandten Tattenbach ein Brief von Pannwitz, in dem dieser angesichts »des bevorstehenden Kaiserbesuchs in Lissabon« die »eigenartigen Verhältnisse« in der Madeira-Gesellschaft offenlegte, insbesondere die Rolle, die Hofmann dabei spielte. Wie es »der Zufall fügte«, schrieb Pannwitz, habe er von einem befreundeten Richter, dem er die Madeira-Affäre geschildert habe, folgendes Schreiben erhalten: »Rascher als ich gedacht, bin ich mit Herrn Hofmann, früher in Köln, jetzt unbekannten Aufenthalts, bekannt geworden. Heute stand in unserer Kammer eine Klage eines Züricher Rentiers wegen eines fälligen Teilbetrags von 86.500 M. gegen Herrn Hofmann, jetzt Vorstandsmitglied der Madeira-Gesellschaft, an. Hofmann hatte den Kläger vor Jahren um 600.000 M. erleichtert, da der Kläger kein Geld wiedersah, klagte er schließlich. Von Hofmann lag sogar notarielle Anerkenntnis seiner Schuld vor. In dem Prozesse selbst wird sein Vorleben aufgedeckt und er als ein Industrieritter schlimmster Sorte geschildert, der sich nicht scheute, heute zu erklären, dass wenn er verurteilt würde, er sofort ins Ausland reisen würde.« Ähnliche Warnbriefe von Pannwitz erhielten offenbar auch einige portugiesische Behörden, der Leibarzt des Königs von Portugal und das Auswärtige Amt in Berlin. Doch zunächst reagierte nur Ernst Hofmann. Er verklagte Pannwitz wegen Beleidigung, weil der ihn als »Schwindler« bezeichnet hatte. Pannwitz wurde zu einer Geldstrafe in Höhe von dreißig Mark verurteilt, obwohl festgestellt wurde, dass mit der Erlangung der Konzession für die Madeira-Gesellschaft die »Unlauterkeit Hofmanns« bewiesen sei – allerdings sei nicht festgestellt, »dass die Unlauterkeit eine dauernde Eigenschaft Hofmanns« sei. Damit hatte eine Serie von Beleidigungsklagen, Meineidverfahren und Rufmord-Prozessen begonnen, die noch jahrelang die Berichte über die Madeira-Gesellschaft füllten.

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