Hans Flesch-Brunningen - Perlen und schwarze Tränen

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London während des Zweiten Weltkriegs. Der Exil-Schriftsteller John Truck arbeitet für die BBC, daneben versucht er die faszinierende Jane für sich zu gewinnen. Er ist rettungslos in seine unnahbare Exil-Kollegin verliebt, doch sie entzieht sich ihm immer wieder. So wandert Truck durch den nächtlichen Nebel, vorbei an den Ruinen und U-Bahnschächten, wo die Ausgebombten campieren und versuchen, sich in eine ungewisse Zukunft zu retten. Begleitet wird er von James Joyce und den toten Helden der englischen Literatur, Marlowe, Shelley, Keats und Byron, die über ihre Schuld an der Wirklichkeit und ihre Hilflosigkeit vor diesem Moment der Geschichte klagen.

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Kein Zahnweh und keine Eifersucht. Kein Jucken nach dem Rasieren und kein Sodbrennen nach schweren Mahlzeiten. Keine gebrochenen Hälse und keine gebrochenen Herzen.

»Aufhören –«, rief ich. »Halt ein im Flug. Ich will mein Herz brechen, laß es brechen.« Ich wartete noch immer. Ich faltete die Zeitung zusammen und stand auf. Meine Füße waren ganz gefühllos, weil ich sie so lange unbeweglich gehalten hatte.

Ich begann mit der Belagerung der Telephonzellen. Auch hier waren gutgelaunte und harmlose Geschöpfe bis zum Hals versunken in gegenseitiges Verständnis und freundliches Gespräch. In der einen Kammer sprach ein Marineoffizier zu einem Mitglied der eleganten Welt; in der andern flirteten zwei Sergeanten mit Mädchen aus den niederen Klassen. Die Mädchen am andern Ende des Drahtes versuchten, die Herren Unteroffiziere zu necken, doch der eine Sergeant war beharrlich und redete ihnen andauernd zu irgend etwas zu, wahrscheinlich, sofort hierher zu kommen. Es war ein endloses Telephongespräch. Zwei Mädchen von der WAF stellten sich neben mich und ich machte ein paar Bemerkungen, wie lange die zwei schon das Telephon besetzt hielten. Es waren nicht eben gescheite Bemerkungen, aber die Mädchen lachten. Ich bekam dadurch etwas von meiner Selbstachtung zurück und fühlte mich durch ihr Lachen geschmeichelt.

Telephongebühr war drei Pennies statt der üblichen zwei, aber das war ja ein besonderes Lokal, mit seinen großen N’s überall, Napoleons Haus. Ich kenne die Nummer im Schlaf und ich drehte die Scheibe, ohne hinzusehen.

Es antwortete die Stimme der alten Dame mit dem sonderbaren Beruf, die jede Woche zweimal nach London kommt und dann bei Jane wohnt. Jane hatte nichts dagegen, sie liebte das, sie lebte anscheinend lieber mit einer Frau als mit einem Mann, wenn es auch nur zwei Tage in der Woche war. Mit mir will sie jedenfalls nicht leben. Oder doch?

Die Dame: »Nein. Miß Smith ist nicht zu Hause.«

Ich: »Wissen Sie zufällig, wann sie weggegangen ist?«

Die Dame: »Warten Sie einen Augenblick – es war vielleicht sechs Uhr.«

Ich: »Sechs Uhr? Aber –« Ich dachte daran, daß sie mich doch um halb sechs treffen wollte.

Die Dame: »Möglicherweise war’s dreiviertel sechs.«

»Danke sehr«, sagte ich.

»Soll ich ihr etwas bestellen? Ich könnte ihr etwas auf einen Zettel schreiben. Ich fahr dann weg …«

Sie fuhr weg. Ich schnitt ihr den Redestrom ab.

»Nein. Danke. Nichts zu bestellen.« Ich legte den Hörer wieder auf. Andre warteten draußen, lustige Burschen, traun. Aber ich hatte ja meine Zeitung noch nicht fertig gelesen.

Feuer

Meine Phantasie gewann wieder einmal die Oberhand. Ich sah Jane, im Nebel verirrt; von unfreundlichen Negersoldaten belästigt, einen dicken Mantel hurtig über den Kopf geschlagen und fort mit ihr – geraubt. Ich sah ihren zermalmten Körper unter den Rädern eines Autobusses oder fortgespült in den Wassern der Themse, wo er zu einem elenden Ende unter den scharfen Schneiden einer schwarzen Schiffsschraube kam.

Der Arbeiter stellte sich vor mich und sagte mit hohler Stimme:

»Sie haben noch nicht zu hassen gelernt.« »Nein«, sagte ich. »Warum sollte ich auch?« Worauf der Mann seine eigenen Erlebnisse zu erzählen begann.

Er war augenscheinlich vor kurzer Zeit ganz zufällig in

eine Versammlung geraten. Dort wurde er sofort von einer Menge junger Frauen umringt, die alle eifrig der Rede einer offenbar erwachsenen Frauensperson auf der Rednerbühne lauschten.

Diese Frau, sagte der Arbeiter, sei gut angezogen gewesen und alles in allem recht angenehm anzuschauen. Sie erzählte ihre Lebensgeschichte; wie sie das erstemal geheiratet hatte, einen Fliegeroffizier, der im Jahr 1943 von den Deutschen über Frankreich abgeschossen wurde; baldigst heiratete sie dann einen Major, der für eine Kandidatur als Abgeordneter der Arbeiterpartei in Aussicht genommen war und bei Arnheim von den Boches getötet wurde. Die Frau sprach eindringlich, doch ohne besondere Erregung, und sie bestand darauf, daß ohne Haß der Krieg unmöglich zu einem entscheidenden siegreichen Ende gebracht werden könne; auch würde es ganz und gar unmöglich sein, die neue Welt, für die man kämpfte, aufzubauen – ohne Haß. Sie sagte, sie sei bereit, »Schulen des Hasses« für junge Damen zu eröffnen. Ob sie sich mit dem Gedanken trug, auch ihren nächsten Gatten aus den Wehrkräften Großbritanniens zu wählen, ward nicht erschlossen.

Der Arbeiter, der genau so verwirrt dreinsah wie die jungen Frauen, verließ den Versammlungssaal. Er fühlte sich außen durstig und innen traurig, denn er hatte soeben entdeckt, daß er die einzige königliche Krawattennadel verloren hatte, die er je sein eigen genannt. Sie war ihm von dem verstorbenen Herzog von Kent verliehen worden für tapferes Verhalten vor Wilddieben, die in königlichen Besitz einzudringen versucht hatten. Der Mann hatte also jetzt sein einziges Unterpfand königlicher Huld und Dankbarkeit verloren, zwischen Buckingham Palace und Victoria. Und der Name des Mannes war Sweeney, ein klassischer Name.

Da Sweeney seine Krawattennadel zurückhaben wollte, begab er sich auf eine Polizeistation. Er fand dort eine Menge Konstabler um einen Ofen geschart; ein Polizeioffizier mit einem schönen Bart verbreitete sich über den Krieg. Der Offizier erklärte, persönliche menschliche Tragödien seien unvermeidlich im Krieg, während doch der Arbeiter bisher immer geglaubt hatte, der Krieg selbst sei eine menschliche Tragödie. Ein anderer Polizist, der gemütlich beim Feuer saß, behauptete, der Krieg werde geführt, um uns die Chance zu geben, eine bessere Welt aufzubauen. »Schon gut«, sagte Sweeney, »doch wie steht’s mit meiner königlichen Krawattennadel?« Alle kehrten sich ihm zu; einige runzelten die Stirne, andere zuckten die Achseln. Niemand schien besonders interessiert zu sein an dieser oder irgendeiner anderen Krawattennadel. Der schöne Bart warf so nebenbei hin, Krieg mache uns müde und habe uns unmanierlich gemacht. Der Arbeiter schrie seine Zustimmung heraus; alle grinsten wie Schafe, doch der Fall der königlichen Krawattennadel wurde nicht aufgenommen.

Auf dem Heimweg dachte Sweeney über den Vorschlag, zu hassen, nach und legte sich die Frage vor, warum er nicht die ganze Welt hassen sollte. Seine Frau hatte ihn bestimmt enttäuscht durch ihr Nichterscheinen bei dem Rendezvous, und seine Kinder hatten sich wahrscheinlich im Nebel verirrt. Der Arbeiter fühlte sich ganz krank und bat in das nächste Krankenhaus gebracht zu werden. Eine Frau mit Pelzmantel sagte mit rauher Stimme: »Aber Sie sind ja nicht verwundet: Wie können Sie es nur wagen?!« Der Arbeiter Sweeney öffnete einfach Mantel und Brust und zeigte ihr sein Herz, das entzweigerissen war.

Er wurde in eine Abteilung des Hospitals geschafft, die voll war mit deutschen Kriegsgefangenen. Es waren junge Burschen, die unter Netzen gehalten wurden; sie sahen alle ungeheuer läppisch und ungeheuer elend aus. In seinem Bericht verglich sie der Arbeiter mit Insekten, mit Larven zum Beispiel oder mit Fliegen und Motten. Der Arbeiter schob ihnen ein paar von seinen Zigaretten hinein, und ein Bursche dankte ihm auf englisch. Ein anderer Bursche war an einem mächtigen, ganz einfachen Apparat aufgehängt, der wie ein Kreuz aussah. Der Bursche hing dort still und regungslos. Sweeney schüttelte zwei anderen Burschen die Hände, drehte sich einem der Ärzte zu und sagte voll Stolz: »Ich hoffe, meine Handlung läßt in Deutschland ein Licht aufgehen.«

Doch der Arzt, der ein Jude war, bemerkte voll Trauer: »Und damit die Juden zu brennen.«

Der Arbeiter wurde seiner Krankheit entsprechend behandelt; man gab ihm eine Medizin, die er mit größtem Widerwillen schluckte. Der Krankenwärter, der ihn zum Haupteingang zurückbrachte, war ein Musterexemplar britischen Mannestums, breitschultrig und fast unschuldig. Er bot dem Arbeiter einen Waggon Konserven an, und Sweeney fragte, wie er, der Krankenwärter, in ihren Besitz gekommen sei. »Wir waren in Neapel«, sagte das breitschultrige Baby und lachte herzlich. »Wir haben mit der Ortsbevölkerung gute Geschäfte gemacht. Sie überfielen die Lastwagen. Wir nahmen uns, was darauf war. Wir haben in sechs Wochen zweiundzwanzig Italiener umgebracht.«

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