Hans Flesch-Brunningen - Perlen und schwarze Tränen

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London während des Zweiten Weltkriegs. Der Exil-Schriftsteller John Truck arbeitet für die BBC, daneben versucht er die faszinierende Jane für sich zu gewinnen. Er ist rettungslos in seine unnahbare Exil-Kollegin verliebt, doch sie entzieht sich ihm immer wieder. So wandert Truck durch den nächtlichen Nebel, vorbei an den Ruinen und U-Bahnschächten, wo die Ausgebombten campieren und versuchen, sich in eine ungewisse Zukunft zu retten. Begleitet wird er von James Joyce und den toten Helden der englischen Literatur, Marlowe, Shelley, Keats und Byron, die über ihre Schuld an der Wirklichkeit und ihre Hilflosigkeit vor diesem Moment der Geschichte klagen.

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So hatte ich auf alle möglichen Dinge und Menschen und Entscheidungen gewartet – daß das Leben beginne und der Tod ende. Ich hatte auf diese junge Dame gewartet, auf Miß Jane Smith, Fräulein Johanna Schmidt. Im Dunkel und im Freien, im Sonnenschein und im Regen; und es tat mir gut, hier zu sitzen, in Helligkeit und Wärme. Ich hatte vor Swan & Edgar gestanden; und als sie kam – es war das erstemal – hatte ich fast vergessen, wie sie aussah. Sie trug einen schwarzen Turban und sie blickte mir ins Gesicht, als ob auch sie nicht wüßte, wer ich war. Ich war stolz auf sie, stolz, die andern weiterwarten zu lassen, auf andre, die nicht so hübsch, so anziehend, so berückend, so verführerisch waren. Ich hatte auf sie vor dem »Empire« gewartet. Ich wurde nervös, weil die Verdunkelung kam und ich im Zweifel war, ob ich sie mitten in dieser Nacht auch finden würde. Sie ließ mich damals dreiviertel Stunden warten. Als sie dann kam, war sie in großer Eile. Sie trug ihr grünes Kleid, und ihr Pelzmantel war nicht ganz zugeknöpft. Ich stürzte zur Kasse und nahm die Karten, der Film hatte bereits begonnen. Wir setzten uns, und sie sagte leise: »Sie sind ja sehr vorsichtig.« Ich erinnere mich an jedes Wort, das sie mir sagt, wenn die Worte aus ihrem Unbewußten aufsteigen, oder was immer sie dort haben mag, wo andre Menschen ihre Seelen und Herzen tragen. Sie kam nicht zu unsrer Mittagsverabredung im »Strand«, aber zwei andre Mädchen, die ich kannte, gingen vorbei und lachten mir ins Gesicht. Schließlich sah ich sie von weitem; ich sah ihr Gesicht, wie es im Strom der gleichgültigen Gesichter auf und ab tanzte, und ich wußte auf einmal, wie ich sie liebte, und wie ein Leben ohne sie, ohne dieses Warten auf sie einfach unmöglich sein würde. Und ich dachte zum erstenmal: »Eines Tages werde ich sie umbringen –« Ich wartete in verschiedenen Kneipen auf eine Antwort von ihr am Telephon; den ganzen Nachmittag hatte ich sie angerufen, es war sehr heiß auf der Straße, und das Bier in diesen Kneipen mochte ich nicht. Ich trank also Schnaps und dann versuchte ich, sie wieder anzurufen. Sie hatte schon vorher gesagt, sie würde wahrscheinlich gar nicht zu Hause sein; aber versuchen muß man, ob man eine Chance hat. Keine Antwort am Telephon, diesen ganzen Nachmittag. Ich war von einem kurzen Urlaub zurückgekommen, den ich mit meinen Freunden, den Cooks, an der Küste verbracht hatte, und ich rief sie von Waterloo an und ich wollte sie sofort sehen, aber sie sagte: »Aber nein, nein – nicht vor sieben oder sagen wir halb acht.« Ich ging also in den »Green Man«, und die Kneipe war voll von billigen Soldaten und billigen Huren, und ich trank eine ganze Menge und das machte mich glücklicher aussehen, und ich war ganz rot und sonnverbrannt und heiß im Gesicht, als ich zu ihr in die Wohnung kam. Ich erzählte ihr eine Geschichte, ich sei eine Klippe hinuntergefallen; es war nicht ganz wahr, doch wahr genug, nur etwas weniger romantisch. Vielleicht hatte ich wirklich eine Gehirnerschütterung, wie ich es erzählte, mein Kopf drehte sich auf ganz seltsame Weise.

Ich wartete drinnen und draußen vor »Strickland House«, das ist das Büro, wo sie arbeitet. Ich wartete auf dem Korridor und in der Telephonzelle im Korridor, so daß ich sie sehen konnte, wenn sie aus dem Restaurant oder aus der Bar zurückkam. Ich sah nur ihren Rücken und ihr berühmtes Hinterteil, und wieder bemerkte ich, rein durch Zufall, was für schöne Beine sie hat; ich sah auf ihre Beine, als gehörten sie zu einem andern Mädchen. Ich dachte, ich sei jetzt nahezu fünfzig, und daß sie überhaupt für mich viel zu hübsch sei.

Aber diesmal wollte ich nicht länger warten. Ich wollte gar nicht daran denken. Es war unsinnig, sie zu Hause anzurufen; die alte Dame, die mit ihr wohnte, würde sicherlich nicht wissen, wo sie war. Außerdem waren beide Telephonzellen besetzt. Amerikanische Unteroffiziere sprachen mit ihren Mädchen, um festzustellen, ob sie sich bei diesem Nebel hinauswagten. Ich begann die Zeitung zu lesen. Ich hielt das Blatt vors Gesicht und drehte mich um, um besser zu sehen.

Wasser

Und ich wartete. Ich wartete weiter.

Ich konnte an der Bewegung des Vorhangs vor der Drehtür sehen, wenn jemand hereinkommen würde. Der rote Stoff wurde hin und her bewegt, hereingeblasen und fiel dann wieder traurig zurück, nachdem die Person in die Vorhalle getreten war. Wenn die Türe einen starken Stoß erhalten hatte, drehte sie sich noch weiter, doch es waren nur Nebel und Geister, die hereinschwebten und vorüberwehten – niemand trat hervor. Ich spielte raten, wie der nächste aussehen würde, der hereinkam; ob ein Zivilist oder ein Soldat, und von welcher Armee, ob ein Engländer oder ein Amerikaner. Einige waren vom Licht geblendet, und alle hatten Kleider und Gesichter und Hände voll mit Nebel. Doch vorwärts, mein kleiner Verstand, lies Zeitung!

Die Buchstaben begannen ihren Tanz in den Unsinn. Die Zeilen explodierten und zeigten die jenseitige Bedeutung, das Innere von Zeit und Raum. Ich versuchte, mit den Augen etwas festzuhalten, doch mein Bewußtsein lief davon. Die Zeiger der Uhr liefen davon. Ich wartete noch immer.

Plötzlich platzten sieben oder acht Soldaten in den Raum. Es waren Amerikaner, mit auffallenden Rangabzeichen auf den Schultern, ihre Backen rot von Suff und Nässe. Sie stellten sich mitten in der Halle in einer Reihe auf und hielten sich an den Händen, als wollten sie ein Ballett beginnen. Ihre Füße schrieben Kreise auf den Teppich und ihre Münder standen offen wie die Mäuler von Fischen. Aber sie waren nicht stumm, diese Fische.

Sie tanzten, ohne ihre Leiber zu bewegen. Sie sprachen, der eine übernahm das Stichwort vom andern, wiederholte es und schwellte so den fürchterlichen Chor. Alle waren sie von tödlicher Munterkeit: aus ihren Rüsseln kam das Geräusch von Maschinen. Während sie sich rührten, verloren sie ihre Hosen: es tauchten Röckchen auf, als wären sie alle Mitglieder der griechischen Gebirgstruppe.

»Die Deutschen fanden die schwache Stelle. Nationale Überlegungen wurden über Bord geworfen. Man läßt den Feind nach seiner Flöte tanzen. Das Schlachtfeld war unordentlich. Es war eine der interessantesten Schlachten. Verletzbare Stellen. Bieg ihn ab, schreib ihn ab. Ich könnt ihn schön verdreschen. Je länger der Krieg dauert, desto ärger ist es für die Deutschen. Der Feind hat uns erwischt. Am Neujahrstag. Am Weihnachtstag.«

Ich war aufgesprungen. »Was schwätzt ihr denn da für Zeug zusammen?« schrie ich, so laut ich konnte. Ich scherte mich einen Dreck um die feine Umgebung. Scherten sich denn die? »Aber Junge, Junge!« brüllte ein Feldwebel. »Reg dich doch nicht auf. Da ist die Deinige, auf die du so lang gewartet hast.«

Die Soldaten entließen aus ihrer Mitte eine alte Frau, mit schäbigen Kleidern und rührendem Gehaben. Ich schaute wieder in die Zeitung hinein. Die Nebelschleier hatten sich zwischen das Blatt und meine Augen geschoben.

Die Frau hatte ein ganzes Leben lang auf Arbeit gewartet. Am vorigen Donnerstag schickte man ihr einen Zettel, auf dem stand, sie solle hinüberkommen und sich für eine herrliche Abwechslung bereit machen. Sie nahm ein Bad und ging die Straße hinunter, wo an der Ecke ein Lastwagen auf sie wartete. Ungefähr um zehn Uhr traf sie in der Kantine an der See ein. Man drängte sie in eine halbverfallene Bude und sagte ihr, sie würde eine der Empfangsdamen für die heimkehrenden Soldaten sein. Sie mußte ein paar Teller abwischen und Papierblumen auf die langen Holztische stellen. Die Sirenen gaben Fliegeralarm, doch statt der Bomber kamen Schiffe mit Truppen auf Urlaub.

Die Urlauber waren außerordentlich schmutzig und schlecht gelaunt. Sie sagten, sie seien fast erfroren. Einige Mädchen in Uniform trafen ein und warteten den Soldaten mit heißem Tee und mürbem Gebäck auf. Die Stimmung wurde gemütlicher. Die Frau bemächtigte sich eines jungen Mannes mit Korporalsstreifen, der sie irgendwie an ihren Sohn erinnerte. Man taute allgemein auf, ein paar summten und einer sang ein Seemannslied; er kam aus dem schottischen Hochland. Die Frau servierte ungefähr siebenhundert Tassen Tee, dann wurde sie ohnmächtig, ein glückseliges Lächeln auf dem Gesicht. Die Soldaten sangen immer lauter und lauter, eine neue Lokomotive wurde ihnen auf warmer Schüssel zur Verfügung gestellt. Der ganze Haufen bestieg den Zug, die Bäuche leicht geschwellt, der Tee floß ihnen aus den Nasenlöchern. Die Frau ging zu Fuß nach Hause.

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