I.G.-Farben-Haus
Campus Westend
Norbert-Wollheim-Platz 1
60323 Frankfurt am Main
069 7980
www.uni-frankfurt.de
9 Schon einem Elefanten begegnet?
Bockenheim: Senckenberg-Naturmuseum
Biodiversität und Evolution sind die beiden großen Themen des Senckenberg Naturmuseums. Am interessantesten, besonders für Kinder, sind zweifellos die Dinosaurier. Gleich im ersten großen Saal begegnen uns zwei der größten ihrer Gattung: Diplodocus Longus, der bis zu 40 Meter lange Pflanzenfresser mit dem massigen Körper und dem kleinen Kopf, und der aus Filmen bekannte Tyrannosaurus Rex, der fleischfressende König seiner Gattung. Innen im Saal der Dinosaurier begegnen uns die beiden wieder. Die Nachbildungen ihrer Skelette wirken beeindruckend, besonders wenn man direkt darunter steht. Auch einige Originale bietet das Museum: Der Schnabel-Dino (Edmontosaurus), sehr schön präsentiert in einer Glasvitrine zwischen zwei Stockwerken, die Rippe eines Brachiosaurus, die man sogar anfassen darf, und Teile eines Flachechsen-Skeletts (Plateosaurus), die ältesten Knochen im Museum. Auch im Saal der Wale und Elefanten werden die Riesen des Tierreichs präsentiert. Wer hat schon einmal einem afrikanischen Elefanten gegenübergestanden? Wir kamen uns dabei ziemlich klein vor. Ebenfalls imposant: die Anakonda, die ihren Kiefer aushängt, um ein für ihre Verhältnisse riesiges Warzenschwein zu verschlingen.
In den beiden oberen Stockwerken finden wir zahlreiche Nachbildungen bekannter und unbekannter Tierarten: Gorilla, Löwe, Bison, Känguru, Elch und Pinguin, viele exotische Vogelarten bis hin zu Strauß und Emu – alles sehr detailgetreu und in Originalgröße. Das Resümee: Wir haben gelernt, Größenverhältnisse einzuschätzen. Die Löwen erschienen uns kleiner als erwartet, der Alaska-Elch größer. Zum wiederholten Mal haben wir gestaunt über die Dimension eines Straußeneis im Vergleich zum Hühnerei. Es ist gut, sich selbst und die Natur immer wieder ins richtige Verhältnis zu rücken.
Die Museumspädagogik bietet Führungen für Kinder und Jugendliche in vier Altersgruppen an. Lehrkräfte können sich über die Website des Museums zu einem Newsletter Lernort Museum anmelden.
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Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum
Senckenberganlage 25
60325 Frankfurt am Main
069 75420
www.museumfrankfurt.senckenberg.de
10 Außen und innen Kunstwerk
Sachsenhausen: Liebieghaus Skulpturensammlung
Man kann sicher nicht behaupten, dass wir beide Experten und Liebhaber alter Skulpturen sind. Dennoch ist das Liebieghaus mit seiner Skulpturensammlung einer unserer Lieblingsorte. Und dies hat drei Gründe: Erstens fasziniert uns das dreidimensionale Vorstellungsvermögen eines Bildhauers, zweitens ist die schlossähnliche Villa, in der ein Teil der Skulpturen untergebracht ist, ein exklusives Exponat für sich, und drittens befindet sich im Innenhof eines der schönsten Cafés Frankfurts.
Für normale Menschen wie uns ist es nahezu unverständlich, dass ein Künstler dreidimensionale Gebilde originalgetreu und maßstabsgerecht aus einem Steinquader hauen oder aus einem Stück Holz schnitzen kann. Beeindruckend auch die Materialien: Von Granit über Marmor, Alabaster und Elfenbein bis hin zu Edelmetallen und verschiedenen Holzarten. Die bekannteste Marmor-Skulptur im Liebieghaus ist Ariadne auf dem Panther. Sie soll die Bezähmung der Wildheit durch die Schönheit darstellen. Johann Heinrich von Dannecker schuf sie 1803–1814. Eine Kopie aus Stein steht im Garten des Liebieghauses.
Einige Werke haben raue Oberflächen, andere ein glattes, poliertes Äußeres, das man am liebsten anfassen möchte. Doch jegliche Art von Liebesbezeugung den Exponaten gegenüber ist verboten – außer fotografieren. Beachten Sie die teilweise sehr fein herausgearbeiteten Gesichtszüge, zum Beispiel beim heiligen Augustinus, der sinnierend, fast ein wenig gelangweilt gen Himmel schaut.
Und dann das Café: ein sonniger Herbsttag, auf der Zunge zergehender Kuchen, Schlossherrlichkeit und vom Himmel fallende bunte Blätter – das ideale Ambiente um darüber nachzudenken, was der Unterschied zwischen einer Skulptur und einer Plastik ist.
Das Kursangebot ist vielfältig: Basiswissen Kunst, Zeichenkurse, Kunst und Religion oder Art After Work. Was interessiert Sie am meisten?
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Liebieghaus Skulpturensammlung
Schaumainkai 71
60596 Frankfurt am Main
069 605098200
www.liebieghaus.de
11 Von Rembrandt bis Warhol
Sachsenhausen: Städel Museum
Das Städel ist eines der ältesten und bekanntesten Museen Frankfurts. Das allein macht es jedoch noch nicht zu unserem Lieblingsplatz. Es imponiert einerseits durch die Vielfalt der Exponate, anderseits durch die berühmten Namen: Botticelli, Dürer, Feininger, van Gogh, Munch, Picasso, Renoir, Rembrandt und Warhol – um nur einige zu nennen.
Wenn Sie sich einen Überblick über das Museum verschaffen möchten, sollten Sie am besten im zweiten Obergeschoss beginnen und sich dann nach unten vorarbeiten, von den alten Meistern bis zur Gegenwartskunst. Das Treppenhaus vermittelt eine ganz eigene Atmosphäre: Grauer Granitboden, durchsichtige Glasbalustraden und großformatige Gemälde bilden einen interessanten Gegensatz. Die Räume im zweiten Stock werden von der realistischen Malerei dominiert, besonders von den Holländern. Jeder Raum ist in seine eigene charakteristische Farbe gekleidet. An den Wänden finden sich kurze Hinweise zu den gemeinsamen Merkmalen der Exponate oder der zugehörigen Epoche. Das trägt erheblich zum Verständnis bei. »Reflections of reality«, lautet der zu Rembrandt, Vermeer und Frans Hals passende Wandkommentar.
Im ersten Stock geht es um die Kunst der Moderne, von 1800 bis 1945. Direkt vom Treppenhaus kommend blicken Sie auf das große Gemälde von Johann Heinrich Tischbein: Goethe in der römischen Campagna – ein Beispiel für die noch gegenständlichen Porträts dieser Zeit. Bei Kirchner, Schmidt-Rottluff und Nolde, den Malern der Künstlergruppe »Die Brücke«, beginnt sich das Gegenständliche schon aufzulösen, spätestens bei Picassos Bildnis der Fernande Olivier ist es in kubistischen Formen verschwunden.
Gehen Sie unbedingt in das Kellergeschoss. Der unter dem Garten gelegene Anbau ist eine Attraktion für sich: Tageslichtkuppeln geben der dortigen Abteilung Gegenwartskunst ein aufregendes Ambiente.
Beachten Sie die Details des Campagna-Gemäldes: Hatte Goethe zwei linke Füße? Ist sein linkes Bein länger als das rechte? Oder ist Tischbein hier ein Fehler unterlaufen? Finden Sie es heraus!
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Städel Museum
Schaumainkai 63
60596 Frankfurt am Main
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