Dorothea Böhme / Alexandra Bleyer
Mörderisches Kärnten
11 Krimis und 125 Freizeittipps
Skurriles aus KärntenIrene Weratschnig ist Kettenraucherin und Polizistin. Mit Kurzhaarschnitt und Lederjacke fühlt sie sich wie Lena Odenthal und löst dabei mit Raucherhusten den einen oder anderen Fall. Wilma Brandstätter ist eine ehemalige Kleinkriminelle, die über so manche Leiche stolpert. Dr. Franz-Josef Hahn, seit 13 Jahren verwitwet, ist fest entschlossen, seinen 80. Geburtstag nicht allein zu feiern. Dabei trifft er bei seinen Unternehmungen durch Österreichs südlichstes Bundesland nicht immer nur Frauen, die es gut mit ihm meinen. Die 11 Kurzkrimis vereinen skurrile Figuren, die nur auf der Suche nach dem persönlichen Glück sind und dabei die wunderschönen Facetten und Möglichkeiten ihrer Heimat aufzeigen.
Dorothea Böhme zieht es immer wieder in die weite Welt hinaus: Italien, Ungarn und Ecuador waren unter anderen Stationen in ihrem Leben. Einige Jahre verbrachte sie auch im wunderschönen Kärnten, das sie schnell in ihr Herz schloss und zum Schauplatz ihrer skurrilen Kriminalromane um den Chefinspektor Fritz Reichel machte.
Die Historikerin Alexandra Bleyer lebt in Seeboden am Millstätter See. Sie ist Sachbuch- und Krimiautorin. Ihre humorvollen Jägerkrimis schaffen es regelmäßig unter die Top 10 der österreichischen Bestsellerlisten; „Waidmannsdank“ wurde 2019 von ORF und ZDF als Landkrimi verfilmt. Sie ist für die Freizeittipps dieses Bands sowie drei Kurzgeschichten verantwortlich.
Personen und Handlung sind frei erfunden.
Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen
sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.
Besuchen Sie uns im Internet:
www.gmeiner-verlag.de
© 2015 – Gmeiner-Verlag GmbH
Im Ehnried 5, 88605 Meßkirch
Telefon 0 75 75 / 20 95 - 0
info@gmeiner-verlag.de
Alle Rechte vorbehalten
Lektorat: Sven Lang
Herstellung: Julia Franze
E-Book: Mirjam Hecht
Umschlaggestaltung: U.O.R.G. Lutz Eberle, Stuttgart
unter Verwendung der Fotos von:
© by Paul / shutterstock.com
ISBN 978-3-8392-6836-0
Impressum Zum Buch Skurriles aus Kärnten Irene Weratschnig ist Kettenraucherin und Polizistin. Mit Kurzhaarschnitt und Lederjacke fühlt sie sich wie Lena Odenthal und löst dabei mit Raucherhusten den einen oder anderen Fall. Wilma Brandstätter ist eine ehemalige Kleinkriminelle, die über so manche Leiche stolpert. Dr. Franz-Josef Hahn, seit 13 Jahren verwitwet, ist fest entschlossen, seinen 80. Geburtstag nicht allein zu feiern. Dabei trifft er bei seinen Unternehmungen durch Österreichs südlichstes Bundesland nicht immer nur Frauen, die es gut mit ihm meinen. Die 11 Kurzkrimis vereinen skurrile Figuren, die nur auf der Suche nach dem persönlichen Glück sind und dabei die wunderschönen Facetten und Möglichkeiten ihrer Heimat aufzeigen. Dorothea Böhme zieht es immer wieder in die weite Welt hinaus: Italien, Ungarn und Ecuador waren unter anderen Stationen in ihrem Leben. Einige Jahre verbrachte sie auch im wunderschönen Kärnten, das sie schnell in ihr Herz schloss und zum Schauplatz ihrer skurrilen Kriminalromane um den Chefinspektor Fritz Reichel machte. Die Historikerin Alexandra Bleyer lebt in Seeboden am Millstätter See. Sie ist Sachbuch- und Krimiautorin. Ihre humorvollen Jägerkrimis schaffen es regelmäßig unter die Top 10 der österreichischen Bestsellerlisten; „Waidmannsdank“ wurde 2019 von ORF und ZDF als Landkrimi verfilmt. Sie ist für die Freizeittipps dieses Bands sowie drei Kurzgeschichten verantwortlich.
Karte Karte
Schiachperchten
Freizeittipps
Kaltes Schicksal
Freizeittipps
O du selige
Freizeittipps
Sparmaßnahme
Freizeittipps
Schlüsselerlebnis
Freizeittipps
Hahn im Korb
Freizeittipps
Der Berg ruft
Freizeittipps
Hahnenkampf
Freizeittipps
Das Monster vom Keutschacher See
Freizeittipps
Fuchs im Hühnerstall
Freizeittipps
Schifoan
Freizeittipps
Lesen Sie weiter …
Schiachperchten
Region Mittelkärnten/St. Veit/Burg Hochosterwitz
Dorothea Böhme
Der Tote baumelte im zweiten Torbogen. Später würde Wilma von einer Krähe erzählen, die sich schon bereit gemacht hatte, ihm ein Auge auszuhacken, als sie kurz vor ihrem Arbeitsbeginn als Kassiererin auf ihn gestoßen war. Tatsächlich hing er allein hier, über dem Gehweg, der zur Burg Hochosterwitz 1 hinaufführte, und bewegte sich leicht im Luftzug des kühlen Morgens. Das Seil war durch die Fenster oben im Wächtertor geschlungen und dann um den Hals des Mannes geknüpft worden.
Der Tote hieß Herbert Aschenwalder und war 67 Jahre alt. Das wusste Wilma deshalb so genau, weil sein Portemonnaie inklusive Führerschein in ihrer Handtasche steckte.
Wilma lehnte sich an die Steinmauer und blickte zum Magdalensberg 2 hinüber. Um diese Zeit war es richtig schön hier. Dann zog sie ihr Handy aus der Tasche, machte sich auf den Weg zurück zum Parkplatz und rief die Polizei.
Sie musste nicht lange warten, zwei Streifenwagen aus St. Veit schafften es in 13 Minuten zur Burg. Wilmas Kollegen, Clara und Bernhard, die oben in der Burggaststätte arbeiteten, erschienen weitere fünf Minuten später.
»Ach du liebe Zeit!« Claras Stimme zitterte, während sie sich an Bernhard klammerte.
Der Polizist, der Wilmas Personalien aufgenommen hatte, ignorierte die beiden. Ein kaugummikauender Kollege von der Kriminalpolizei, der gerade angekommen war, ließ sich auf den neuesten Stand bringen. So hatten Clara und Bernhard freie Bahn, Theorien zu spinnen.
»Vielleicht hatte er eine Geliebte, mit der er sich heimlich getroffen hat. Und seine Ehefrau ist ihm auf die Schliche gekommen«, schlug Clara vor.
»Illegale Drogengeschäfte«, war Bernhards Beitrag.
Wilma schwieg.
Schließlich kam der Polizist mit Kaugummi auf sie zu. Aus der Nähe betrachtet, sah er gar nicht einmal schlecht aus. Schade, dass er Polizist war. »Wilma Brandstätter? Interessant. Eine Kriminelle.«
»Ehemalige.« Sie hob die Hände. »Ehrenwort.«
»Jedenfalls ein schönes Vorstrafenregister.«
»Alles Jugendsünden.«
»Sie sind erst seit einem halben Jahr draußen. Und 33 Jahre alt.«
Wilma schob sich eine dunkle Locke hinter das Ohr. »Wollen S’ eine Zeugenaussage?«
»Das wär’ nett.«
»Vor einer knappen halben Stunde bin ich zur Arbeit gekommen.« Sie deutete auf das Kassenhäuschen. Ihre Chefin war großer Fan davon, Exkriminelle zu resozialisieren, und hielt auch nichts von alten Redensarten. Wilma erklärte weiter: »Da schon ein Auto auf dem Parkplatz stand, ich aber niemanden gesehen habe, bin ich ein Stückchen den Weg hinaufgelaufen. Und dann hing er da. Im Torbogen.«
»Kannten S’ den Toten?«
»Er hat gestern eine Eintrittskarte bei mir gekauft. Bis halb fünf ist Einlass, etwa um die Zeit kam er und wanderte nach oben.«
»Besondere Vorkommnisse?«
»Er war unfreundlich.« Wilma zuckte mit den Schultern. Das war der Grund gewesen, weshalb sie ihm das Portemonnaie geklaut hatte, Kompensation für erlittenes Unrecht. Nette Menschen versuchte Wilma nicht mehr zu bestehlen, das war ihre Interpretation der Bewährungsauflagen.
»Unfreundlich, so, so. Und was haben S’ dann gemacht?«, nuschelte er.
Beamten sollten Kaugummis verboten werden, fand Wilma. »Feierabend.«
Читать дальше