Eva Holzmair - Der Verdrüssliche

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Ein wertvolles österreichisches Kulturgut, die Skulptur „Der Verdrüssliche“ von Franz Xaver Messerschmidt, ist unter dubiosen Umständen ans Getty Museum von Los Angeles verkauft worden.
Das erfährt Dr. Carola Broggiato, eine ehemalige Mitarbeiterin des Bundesdenkmalamts, durch Zufall. Sie will mehr erfahren, recherchiert und stößt auf Ungereimtheiten. Welche Rolle spielte der österreichische Staat beim Verkauf der Skulptur? In Wien beginnt ein Vexierspiel voller Überraschungen, bei dem so manches aufgedeckt wird, was andere lieber unter den Teppich gekehrt hätten.

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Als sie das Schultor öffnet, erschrickt Gitta. Im Eingangsbereich eine Frau, die aussieht wie die Lehrerin in Gittas Vorstellung. Ist das ein Trugbild? Gitta blinzelt. Nein, vor ihr steht die kleine, rundliche Frau Miklos, schüttelt Gitta die Hand und führt sie in ein Zimmer in den ersten Stock. Sie muss der Lehrerin schon einmal begegnet sein. Wo kann das bloß gewesen sein? Gitta darf jetzt nicht abdriften. Die Begrüßungsworte hat sie bereits versäumt. Sie zwingt sich zu einem Lächeln. Freundlich hochgezogene Mundwinkel helfen, ihre Unaufmerksamkeit zu überbrücken. Den Muskelzucker hat sie drauf, er ist abrufbar, jederzeit, auch bei Pauls Telefonaten. Er könne ihr Lächeln spüren, behauptet er. Aber das hier ist kein Ferngespräch. Gitta hat ein Gegenüber, schaut in Augen, die sie mustern, sich ein Bild machen. Frau Miklos’ prüfender Blick passt nicht zu dem, was sie sagt: wie sehr es sie freue, Gitta einmal persönlich kennenzulernen, wie wichtig gelegentliche Einzeltreffen seien, dabei können Dinge besprochen werden, die im großen Forum eines Elternabends keinen Platz haben et cetera, et cetera. Gitta versucht, ihre Mimik unter Kontrolle zu halten. Die Wangenmuskeln ziehen wie Stahlfedern an ihren Lippen, verbreitern sie zu einem Lächeln, das wehtut. Sie hört die Lehrerin fragen:

- Was ist mit Ihrem Bernhard los? Er ist ein intelligentes Kind, hat viel Fantasie, und dann diese Leistungen! Ist bei Ihnen zu Hause alles in Ordnung?

Die Federn schnalzen zurück, Gitta schluckt. Bei wem ist schon alles in Ordnung? Sie muss nachdenken, hätte es längst tun sollen, aber da ist die morgendliche Tablette, da sind die Stillleben, da sind ihre Tasks, alle da, um ihr den nötigen Halt zu geben, nicht jedoch, um sie zum Denken zu bewegen. Auf die Tischplatte starrend, die sie und Frau Miklos trennt, meint sie schließlich, dass der Vater selten zu Hause sei, Bernhard dieser vielleicht fehle, sie nicht immer Zeit für ihn habe, aber sonst …

Frau Miklos erzählt von Bernhards traurigen Augen, die träumend aus dem Fenster blicken und nicht auf die Tafel. Von Bernhards klugen Antworten, wenn es um Sachthemen geht. Von seinen großartigen Zeichnungen, den fehlenden Hausübungen, den halbfertigen Schulübungen, den abenteuerlichen Diktatergebnissen.

Gitta fühlt sich schuldig. Sie hat die falschen, die schulisch unbrauchbaren Talente zu verantworten, hat keine nützlichen beigetragen und es vor allem verabsäumt, darüber zu wachen, dass Bernhard die ihm gestellten Aufgaben erledigt. Pünktlich und vollständig. Nicht nur sie hat eine To-do-Liste. Auch ihr Sohn. Vielleicht war es doch keine so gute Idee herzukommen. Sie hätte um eine Verschiebung bitten sollen. Sie muss nicht Zeit haben. Es hätte sicher noch andere Termine gegeben. Und Paul! Betreten, ohne Frau Miklos anzuschauen, flüchtet sie sich in die Erklärung, die irgendwie auf jedes Kind zutrifft:

- Vielleicht protestiert er.

- Wogegen?

- Nicht gegen Sie. Er geht gern in die Schule.

- Wogegen dann?

Gitta überlegt. Was soll sie bloß sagen? Frau Miklos lässt sich nicht abspeisen, sie ist hartnäckig. Dieser blöde Juckreiz in den Augen. Wie soll sie sich da konzentrieren?

- Paul, mein Mann, Sie haben ihn ja bereits kennengelernt, er ist recht spät Vater geworden. Er gehört einer anderen Generation an …

Gitta merkt, dass sie so nicht aus der Ecke kommt, in die sie sich selbst manövriert hat. Deshalb setzt sie rasch nach:

- Nein, das ist es nicht … wie soll ich sagen, er stammt aus einer Familie, für die einzig der Erfolg zählt. Schulische Leistungen sind meinem Mann sehr wichtig.

- Ihnen nicht?

- Schon, aber nicht in … in … dem Ausmaß.

Die Frau Lehrerin fragt etwas ab, das Gitta noch nicht gelernt hat. So oft hat sie sich vorgenommen, die Lektion über Bernhard, Paul und sich selbst, die ganze vertrackte Geschichte durchzunehmen, es aber immer aufgeschoben. Die Müdigkeit. Die Flucht in ihre Bilderwelt, die gemalte und die andere. Doch auch so weiß sie, dass Paul nicht der allein Schuldige ist. Trotzdem will sie dabei bleiben. Leise, wie es Gittas Art zu sprechen ist, fügt sie nach einer Weile, in der Frau Miklos geduldig wartet, hinzu:

- Kann es sein, dass Bernhard seinen ganz persönlichen Kampf mit dem Vater austrägt?

- Diese Frage müssen Sie beantworten, nicht ich. Wie reagiert denn Ihr Mann darauf?

- Ich fürchte, er übertreibt mit seinen Reaktionen.

- Was meinen Sie damit?

- Er ist streng.

- Wie streng?

- Na ja …

- Misshandelt er den Buben?

Gitta ist perplex. Paul macht alle möglichen Fehler, aber sicher nicht den. Sie ist mit ihren Erklärungsversuchen eindeutig zu weit gegangen.

- Wie kommen Sie denn darauf?

- Bernhard zeichnet manchmal seltsame Bilder.

- Was heißt das?

Frau Miklos zieht ein vorbereitetes Blatt aus einer Mappe. Gitta erkennt sofort, dass es sich um eine von Bernhards Zeichnungen handelt. Sie kann darauf nichts Ungewöhnliches entdecken. Eine Wiese voll bunter Fantasieblumen, am rechten Rand hohe Bäume. Die Sonne scheint am sorgsam ausgemalten Himmel, der sogar verschiedene Blauschattierungen aufweist. Ungewöhnlich für einen Siebenjährigen. Toll hat er das gemacht. Ein warmes Gefühl von Stolz überkommt sie. Ihr Bernhard! Auch die Bäume sind schön ausgearbeitet. Aber was ist das? Da steht ja jemand! So dunkelbraun wie die Stämme, kaum von ihnen zu unterscheiden und deshalb umso bedrohlicher. Was sie zuerst für ein Astloch gehalten hat, ist ein großes Auge, das auf die Wiese starrt. Hält es Ausschau? Aber wonach? Frau Miklos tippt mit dem Finger auf eines der größeren Blumenblätter. Nun sieht es auch Gitta: Darunter sitzt kaum wahrnehmbar eine Gestalt, so winzig, dass unklar ist, ob es sich um ein Kind oder Märchenwesen handelt. Aber dass es sich vor dem baumgroßen Ungetüm versteckt, ist unschwer zu erraten. Die Lehrerin legt ihr noch andere Zeichnungen vor. Von Häusern, Straßen, Gärten, Flugzeugen und Autos.

- Ich habe die zwei auch nicht sofort bemerkt, vor allem nicht das versteckte Kind, aber jetzt, wo ich weiß, wonach ich suchen muss, sehe ich sie immer wieder. Nicht auf allen Zeichnungen, aber doch auf ungewöhnlich vielen. Ich habe sie der Psychagogin gezeigt …

- Sie haben was?

Gittas Stimme kippt. Bloß nicht hyperventilieren! Bernhard ist doch kein Psycho-Fall. Er ist ein Kind, ein verträumtes. Nichts weiter.

- Beruhigen Sie sich. Das ist nur unsere Beratungslehrerin, eine Art interne Schulpsychologin. Ich habe sie beigezogen, weil ich Ihrem Bernhard helfen will.

Gitta atmet bewusst aus und ein, aus und ein, so wie sie es in den Therapiesitzungen gelernt hat. Sehr gut, Frau Hausladen.

- Und was hat … was hat die Psycho…, Psychoberaterin gesagt?

- Sie ist sich nicht sicher. Wenn ich Bernhard frage, warum er die beiden zeichnet, zuckt er mit den Schultern oder aber erzählt mir, dass sich das Kind vor einem bösen Trapper versteckt.

Natürlich, das ist es! Dass sie nicht gleich daran gedacht hat.

- Mein Mann liest ihm Karl May vor. Er hat alle Bände.

- Ich weiß, Bernhard hat der Klasse schon von Winnetou und den Apachen erzählt. Es kann durchaus sein, dass er das Gehörte so verarbeitet.

Freilich kann es das sein. Und wenn nicht?

VI.

Das Warum. Fragt ihr nicht auch zuweilen danach? Ja? Nein? Wispert nicht dauernd. Sagt laut, was ihr denkt.

- Jaaaaaaaa.

Chapeau, Belisarius. Für zerknüllte Nachrichten von vorvorgestern nicht schlecht. Nenn mir ein Beispiel.

- Warum missmutig? Warum aus dem Wasser gerettet?

Wovon redest du?

- Von unseren Nachfolgern.

Von wem?

- Von denen, die Carl angekündigt hat.

Ach so, die Kameraden, dero Namen. Sie stammen nicht vom Meister. Er gab uns keine. Wir waren nichts als seine Kopfstücke, namenlos, doch mit außergewöhnlichen Kräften ausgestattet. Lacht nicht, ihr werdet schon sehen. Der Meister hatte auch Perücken mit besonderen Eigenschaften. Die meinige setzte er stets auf, wenn sich Ungemach durch Nackenschmerzen ankündigte. Sobald er die Geister herannahen spürte, versperrte er das Haus und traf seine Vorkehrungen. Da konnten die Gehülfen oder Auftraggeber noch so sehr Einlass begehren. Die Tür blieb verschlossen. Der Meister musste sich wappnen, ohne Zuschauer, dafür mit uns, seinem Freikorps gegen den Feind. Niemand sonst sollte ihn so sehen, wie wir ihn sahen. Unser Meister war ein tapferer Mann. Er hatte den Kampf mit dem Bösen aufgenommen, lange bevor ich in sein Bataillon eintrat. Mit mir setzte er ihn bloß fort. Meine Brüder und ich waren der Beweis, dass er die hinterhältigen Angreifer beherrschte und nicht sie ihn.

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