Eva Markert - Der Stalker

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Für Lea Sonnenfeld aus der 9 a ist nichts mehr so, wie es einmal war. Offensichtlich hat es jemand auf sie abgesehen: Sie erhält anonyme Botschaften und wird Opfer übler Streiche. Lea zerbricht sich den Kopf. Wer könnte einen Grund haben, ihr so etwas anzutun? Und welche Rolle spielt dabei Marc, der Halbfranzose, in den sie unglücklich verliebt ist?
Sie würde vollends verzweifeln, wenn sie Steffen Bonnig nicht hätte, mit dem sie schon ihr Leben lang befreundet ist und der ihr immer zur Seite steht.
Lea wünscht sich sehnlich, dass der Terror aufhört. Und dass sie endlich erfährt, wie es sich anfühlt, glücklich verliebt zu sein.

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Eva Markert

Der Stalker

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Inhaltsverzeichnis Titel Eva Markert Der Stalker Dieses ebook wurde erstellt - фото 1

Inhaltsverzeichnis

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Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

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Impressum neobooks

Kapitel 1

Lea Sonnenfeld warf einen Blick aus dem Fenster. Draußen war es trübe und ungemütlich. Trotzdem hockte Steffen Bonnig auf dem Mäuerchen, das die Gärten voneinander trennte. Dort saß er in letzter Zeit häufig, als ob er auf etwas warten würde.

Sie schaute auf die Uhr. Ihre Freundin Nele kam erst in einer Viertelstunde. Sie beschloss, kurz hinauszugehen, um ein paar Worte mit Steffen zu wechseln.

Sie kannte ihn schon seit ewigen Zeiten. Eigentlich von ihrem ersten Lebenstag an. Steffen war einen Tag älter als sie. Sie wurden im selben Krankenhaus geboren, ihre Mütter hatten sogar in einem Zimmer gelegen. Steffen und sie waren gemeinsam in den Kindergarten gegangen, in die Grundschule, nun saßen sie nebeneinander in der Klasse 9 a des Paulus-Gymnasiums. Und sie hatten von Anfang an nebeneinander gewohnt.

„Hi, Steffen!“, rief sie, als sie durch die Terrassentür trat.

Steffen fuhr zusammen, dann lächelte er. „Hi, Lea.“

Wie oft saßen sie zusammen auf diesem Mäuerchen und quatschten über Gott und die Welt! Sie vertrauten sich ihre Freuden, Sorgen, ihre Hoffnungen an und trösteten sich gegenseitig, zum Beispiel, als Steffens Eltern sich getrennt hatten oder als ihr Opa gestorben war. Steffen wusste mehr über sie als Nele. Nein, nicht mehr. Andere Dinge. Er war wie ein Bruder für sie. Das war schön, denn Lea hatte keine Geschwister. Steffen auch nicht.

„Was machst du heute?“, fragte er.

„Ich warte auf Nele. Wir wollen in die Stadt gehen.“

„Ich komm mit.“ Steffen machte Anstalten aufzustehen.

„Halt, warte.“ Lea legte ihm die Hand auf den Arm, um ihn zurückzuhalten. „Das ist keine gute Idee.“

Steffen saß ganz still.

„Nele will Klamotten kaufen“, fuhr Lea fort. „Das wäre zu langweilig für dich, wenn sie endlos Sachen anprobiert.“ Sie zog ihre Hand zurück.

„Das macht mir nichts aus. Währenddessen können wir uns ja unterhalten.“

„Nee, du, ich muss Nele beraten. Sie wäre bestimmt sauer, wenn du mitkämst.“

Steffen runzelte die Stirn.

„Sie hat nichts gegen dich“, fügte Lea hastig hinzu. „Aber deine Kumpels wären auch wenig begeistert, wenn ihr zusammen losziehen wolltet und plötzlich würde ich auftauchen.“

Ehe er antworten konnte, stand sie auf. „Ich muss los.“

„Vielleicht können wir morgen Nachmittag schwimmen gehen.“

„Vielleicht. Tschüss, Steffen.“

„Kommst du heute Abend aufs Mäuerchen?“

„Mal sehen. Mach’s gut.“

Bevor Lea ins Haus ging, drehte sie sich um und winkte ihm zu. Steffen starrte vor sich hin. Er war so in Gedanken versunken, dass er es nicht bemerkte.

„Der ist in letzter Zeit irgendwie komisch“, dachte sie. „Woran liegt das bloß?“

Als Nele kam, vergaß sie Steffen. Es gab dringendere Dinge zu besprechen: Carolins Geburtstagsfete am Samstag zum Beispiel. Was Lea anziehen würde, war sonnenklar: ihre neue schwarze Hose, dazu das rosaglitzernde langärmlige Shirt mit dem V-Ausschnitt.

Nele war mit dieser Wahl sehr einverstanden. Was sie selbst anziehen würde, stand noch nicht fest. Das mussten sie erst mit vereinten Kräften herausfinden.

„Du hast es gut!“ Lea betrachtete ihre Freundin mit neidvollem Blick. „Du kannst alles anziehen, was du willst. Auch hautenge Sachen. Ich dagegen mit meiner Wampe …“

„Du übertreibst! Dein Outfit steht dir wirklich sehr gut“, meinte Nele tröstend.

Die beiden Mädchen machten sich auf den Weg. „Ich habe übrigens was gehört, was dich sehr interessieren wird“, begann Nele. Ihre Stimme klang verheißungsvoll.

Gespannt blickte Lea sie an.

„Du wirst dich freuen.“

„Nun spann mich nicht so auf die Folter!“

„Rate, wer am Samstag auch auf der Fete sein wird.“

Lea blieb wie angewurzelt stehen. „Du meinst …“

Nele nickte.

„Woher weißt du das?“

„Ich habe gehört, wie er zu Carolin gesagt hat, dass er kommt.“

„Bist du sicher? Hast du dich auch bestimmt nicht verhört?“

Nele knuffte sie in die Seite. „Ich bin ganz sicher. Außerdem: Ich habe Marc nach der Schule gesehen und ‚Bis Samstag‘ zu ihm gesagt. Da hat er ‚Bis Samstag‘ geantwortet.“

Sie schlenderten weiter. „Wenn ich nur wüsste, was er von mir hält“, überlegte Lea laut. „Manchmal habe ich das Gefühl, er mag mich. Zum Beispiel wenn wir zusammen Französisch haben und er mich so komisch anguckt. Dann wieder gibt es Tage, an denen er mich überhaupt nicht beachtet.“

„Möglicherweise findest du es am Samstag heraus?“

„Marc Sarré“, sagte Lea träumerisch, „das klingt einfach nur toll!“

Nele kicherte. „Ich glaube, selbst wenn er Hans-Otto Hundekacke hieße, würdest du es wunderschön finden.“

„Komm, Nele! Gib’s zu: Er ist total süß! Diese pechschwarzen Haare, die dunklen Augen …“

„Gibt es irgendetwas an ihm, was du nicht total süß findest?“, erkundigte sich Nele lachend.

„Und er kann so toll Französisch!“, fuhr Lea fort, als hätte sie nicht gehört.

„Na, das will ich doch hoffen, wo sein Vater Franzose ist.“

Lea stöhnte. „Wenn ich dagegen an mein Französisch denke ... Mehr als bescheiden, würde ich sagen.“

„Frag ihn doch mal, ob er dir helfen kann!“

„Das habe ich auch schon überlegt. Aber ich trau mich nicht … Außerdem habe ich Angst, dass er mich für doof hält. Dieses ganze grammatische Zeug kapiere ich einfach nicht.“

„Quatsch!“, schimpfte Nele sie aus. „Kein Mensch kapiert französische Grammatik.“

Inzwischen waren sie bei der Boutique angekommen, in der es die angesagtesten Sachen im ganzen Ort gab, und ziemlich günstig dazu.

Nele probierte unzählige Hosen, Blusen und T-Shirts an. Die Entscheidung war sehr schwierig. So schwierig, dass Lea kurzzeitig nicht mehr an Marc dachte. Am Ende entschieden sie sich für eine schwarze, schmal geschnittene Stoffhose.

„Die bringt deine super Figur so richtig zur Geltung“, meinte Lea begeistert. Dazu wählten sie ein schwarzes, mit Pailletten besticktes Shirt aus.

Nach diesem erfolgreichen Einkauf gingen sie ins Eiscafé, wo sie einen schönen Fensterplatz fanden. Nele bestellte einen maxi Vanille-Schoko-Becher mit Sahne, Lea eine Cola light.

„Du hast es gut.“ Lea nippte an ihrem Glas. Dabei warf sie begehrliche Blicke auf den Rieseneisbecher. „Du kannst essen, was du willst, und bleibst trotzdem schlank.“

„Dafür habe ich oben rum zu wenig. Hier. Probier mal.“ Nele schob ihr einen Löffel Vanilleeis mit Schokoladensoße in den Mund.

Lea konnte nicht länger widerstehen. Sie aßen abwechselnd, bis der Becher leer war.

„Mm, das war lecker.“ Nele lehnte sich zurück.

„Lecker war’s auf jeden Fall“, stimmte Lea zu. „Trotzdem könnte ich mich totärgern, dass ich schon wieder schwach geworden bin. Wenn ich an die vielen Kalorien denke! Willst du den Rest Cola light?“

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