Eva Markert
Amos muss ins Bett
Geschichten für die Kleinsten, Band 2
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Eva Markert Amos muss ins Bett Geschichten für die Kleinsten, Band 2 Dieses ebook wurde erstellt bei
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Langeweile Langeweile „Gute Nacht, träum süß“, sagt Amos’ Mama. Aber Amos ist überhaupt nicht müde. Mit mit offenen Augen liegt er im Bett. Weil es aber im Zimmer so dunkel ist, kann er nichts sehen. Hören kann er nur Tobi, seinen Hamster, der in seinem Hamsterrad rennt. Er steht noch mal auf und geht in die Küche, wo Mama die Sachen vom Abendessen wegräumt. „Mir ist so langweilig“, sagt er. „Dann schlaf schnell“, erwidert Mama. „Wenn du schläfst, ist es nicht langweilig.“ „Wie soll ich das denn machen?“, will Amos wissen. „Du legst dich hin, machst die Augen zu und stellst dir vor, du siehst ganz viele Schäfchen“, erklärt Mama. „Und die zählst du dann. Das hat Amelie dir ja beigebracht.“ Amelie ist seine Cousine. „Ich kann aber nur bis zehn zählen“, erwidert Amos. „Das macht nichts“, sagt Mama. „Wenn du bei zehn angekommen bist, fängst du wieder von vorn an.“ Sie nimmt ihn an die Hand und bringt ihn zurück ins Kinderzimmer. Amos nimmt sein Schnuffeltuch und versucht es mit den Schäfchen. Aber schon nach kurzer Zeit findet er es öde, an Schäfchen zu denken. Er klettert aus dem Bett und guckt aus dem Fenster auf die dunkle Straße hinaus. Das ist auch öde, denn draußen passiert nichts. Noch nicht einmal ein Auto kommt vorbei. Amos öffnet ganz leise die Kinderzimmertür und lauscht. Am Ende des langen Flurs ist das Wohnzimmer. Dort sitzt Mama und schaut fern. Die Tür hat sie einen Spalt offen gelassen. Im Fernsehen singt jemand. Es klingt wunderschön. Als das Lied zu Ende ist, klatschen viele Leute Beifall. Danach fängt ein neues Lied an. Amos nimmt sein Schnuffeltuch mit und schleicht sich näher an das Wohnzimmer heran, damit er besser hören kann, und setzt sich auf den Boden. Mit dem Rücken lehnt er sich gegen die Wand. Es ist ein bisschen hart und kalt, aber wenigstens nicht so langweilig wie im Bett. Er schließt die Augen und hört weiter zu. Er wünschte, er könnte auch so schön singen. Plötzlich ist da Mamas Stimme! Ist Mama etwa auch im Fernsehen? Er fährt hoch. Nein, sie steht vor ihm. „Amos! Was machst du da auf dem Boden?“, fragt sie. „Ich kann nicht schlafen“, murmelt er. „Du hast doch gerade geschlafen!“ „Wirklich?“ Amos kann das kaum glauben. Mama lächelt und sagt: „Komm. Ich bringe dich zurück in dein Bett.“ Amos ist froh, als er wieder in seinem weichen Bett liegt. Auf einmal findet er das gar nicht mehr langweilig, sondern sehr, sehr gemütlich. „Vielleicht werde ich später Sänger“, murmelt er. Dann ist er auch schon eingeschlafen.
Das Schnuffeltuch Das Schnuffeltuch Heute Abend sagt Mama nicht: „Gute Nacht, träum süß.“ Es hat keinen Zweck. Amos brüllt nämlich: „Mein Schnuffeltuch! Ich will mein Schnuffeltuch!“ Dicke Tränen kollern über seine Wangen. Das Schnuffeltuch ist ein alter Frotteelappen. Früher war es mal ein kleines Handtuch. Es ist hellrosa und an den Rändern schon ein wenig ausgefranst. Amos hält es sich beim Einschlafen gern vors Gesicht. Er findet, dass es sich herrlich anfühlt. So schön rau! Außerdem schnuffelt er gern daran. Besonders gut riecht das Schnuffeltuch, wenn Mama es gewaschen hat. Das tut sie oft. Aber trotzdem sieht das Tuch immer ein bisschen grau aus. Ohne sein Schnuffeltuch kann Amos nicht schlafen. Deshalb heult er: „Ich will mein Schnuffeltuch!“ Amos und Mama haben schon überall gesucht. Aber sie haben das Schnuffeltuch nicht gefunden. Mama ist auch schon ganz verzweifelt. Sie setzt sich auf Amos’ Bett und sagt: „Hör auf zu schreien. Davon kommt dein Schnuffeltuch nicht zurück. Überlege lieber: Wo hast du es zuletzt gesehen?“ „Es liegt immer auf meinem Kissen!“, weint Amos. „Hast du es irgendwohin mitgenommen?“, will Mama wissen. „Ich nehme es immer nur im Bett.“ Man kann Amos kaum verstehen, so sehr schluchzt er. „Da bleibt nur noch eins“, sagt Mama. „Ich muss Frau Kiesewetter anrufen und sie fragen, ob sie das Tuch gesehen hat.“ Frau Kiesewetter kommt einmal die Woche und hilft beim Saubermachen. Amos kennt sie noch nicht. Sie war erst dreimal da, und in der Zeit war er im Kindergarten. Mama steht auf und will das Telefon holen. Plötzlich bleibt sie stehen. „Ich habe eine Ahnung, wo dein Schnuffeltuch sein könnte“, sagt sie. „Komm. Wir sehen mal nach.“ Sie nimmt Amos an die Hand. Der ist gespannt, wo Mama ihn hinführt. Sie geht in die Küche. „Da ist mein Schnuffeltuch bestimmt nicht“, denkt Amos und merkt, dass er gleich wieder weinen muss. In der Küche geht Mama zum Putzschrank. Sie öffnet ihn ... „Mein Schnuffeltuch!“, jubelt Amos. Ordentlich gefaltet liegt es auf einem Stapel alter Putzlappen. Mama lacht. „Bestimmt hat Frau Kiesewetter gedacht, dein Schnuffeltuch wäre ein Putzlappen“, sagt sie. „Deshalb hat sie es in den Putzschrank gelegt.“ Amos vergräbt sein Gesicht in dem Tuch. Es riecht ein bisschen merkwürdig und weniger gut als sonst, aber er ist so froh, dass er sein Schnuffeltuch wiederhat, dass ihm das egal ist. Mama bringt ihn zurück ins Bett. Von der ganzen Sucherei und Heulerei ist Amos ziemlich müde geworden. Mit seinem Schnuffeltuch im Gesicht schläft er sofort ein.
Flummis
Der Troll
Alarm auf der Straße
Das Indianerzelt
Die Taschenlampe
Schokolade
Ein Ausflug
Ein Bild vom Meer
Der Nachtfalter
Der Traumfänger
Ein Bonbon für den Popo
Telefonieren im Bett
Zwei große, große Ausnahmen
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Impressum neobooks
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„Gute Nacht, träum süß“, sagt Amos’ Mama.
Aber Amos ist überhaupt nicht müde. Mit mit offenen Augen liegt er im Bett. Weil es aber im Zimmer so dunkel ist, kann er nichts sehen. Hören kann er nur Tobi, seinen Hamster, der in seinem Hamsterrad rennt.
Er steht noch mal auf und geht in die Küche, wo Mama die Sachen vom Abendessen wegräumt. „Mir ist so langweilig“, sagt er.
„Dann schlaf schnell“, erwidert Mama. „Wenn du schläfst, ist es nicht langweilig.“
„Wie soll ich das denn machen?“, will Amos wissen.
„Du legst dich hin, machst die Augen zu und stellst dir vor, du siehst ganz viele Schäfchen“, erklärt Mama. „Und die zählst du dann. Das hat Amelie dir ja beigebracht.“
Amelie ist seine Cousine.
„Ich kann aber nur bis zehn zählen“, erwidert Amos.
„Das macht nichts“, sagt Mama. „Wenn du bei zehn angekommen bist, fängst du wieder von vorn an.“ Sie nimmt ihn an die Hand und bringt ihn zurück ins Kinderzimmer.
Amos nimmt sein Schnuffeltuch und versucht es mit den Schäfchen. Aber schon nach kurzer Zeit findet er es öde, an Schäfchen zu denken.
Er klettert aus dem Bett und guckt aus dem Fenster auf die dunkle Straße hinaus. Das ist auch öde, denn draußen passiert nichts. Noch nicht einmal ein Auto kommt vorbei.
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