Heinz Mosmann - Der Parzival Wolframs von Eschenbach

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Der Parzival Wolframs von Eschenbach: краткое содержание, описание и аннотация

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Heinz Mosmanns umfassende Studie zu Wolframs «Parzival» erschließt systematisch die rätselhafte Bilderwelt dieses großartigen mittelalterlichen Epos und führt dabei an die Grenzen eines imaginativen Verständnisses des Gralsgeheimnisses heran. Eine sehr fundierte, anschauliche Darstellung für an Kunstgeschichte, Literatur und Bewusstseinsentwicklung interessierte Leserinnen und Leser.

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Condwîr âmûrs

Als Parzival von Gurnemanz fortreitet, hat sich in seiner Persönlichkeit eine tiefgreifende Wandlung vollzogen. Er trägt jetzt nicht nur in seinem Benehmen alle Zeichen ritterlicher Gesinnung und Bildung, auch sein Gemüt ist verwandelt. Indem er die «Tumpheit» des kindlichen Bewusstseins abgelegt hat, übernimmt zunächst «Gachmurets Art» in ihm die Herrschaft und lenkt seine Gedanken auf die schöne Liaze, die Tochter des ritterlichen Lehrmeisters. Wie eine innere Nötigung erlebt er diesen Zustand «unsüßer Strenge», und die Welt wird ihm zu eng. Für einen Moment scheint er in die Fußstapfen des Vaters zu treten und Gefangener jener Sinnlichkeit zu werden, die das Feenblut in seinen Adern ihm auferlegt. In diesem bitteren Schmerz lässt er sein Pferd springen und traben, wohin es will. Und wieder trägt es ihn mit übernatürlicher Schnelligkeit zu einem neuen Schicksalsort, zu einer Begegnung, die man nur als Gnadengeschenk einer weisen Lebensführung bezeichnen kann. Dass Parzival nämlich jetzt die Liebe in ihrer ganzen Tiefe und Schönheit erfahren darf, indem er Kondwiramurs, die «Geleiterin der Liebe», kennenlernt, lässt uns die schützende Hand der Mutter erahnen. Die Darstellung dieser Begegnung selbst ist in ihrer Bildsprache von unnachahmlicher Schönheit. Wir ahnen die Bedeutung, die Wolfram dieser Begegnung beigemessen hat – wohlweislich bevor der erste Besuch auf der Gralsburg und die Begegnung mit der Gralsbotin jene existenzielle Erschütterung herbeiführen, die ihn in die Einsamkeit der Gralssuche entlässt.

Dass Parzival gerade nicht den Handlungsmustern des Vaters folgt, macht Wolfram – ähnlich wie an vielen anderen Stellen – durch den Kunstgriff der bildhaften Gegenüberstellung deutlich, indem er durch das grobe Handlungsgerüst eine Vergleichsebene schafft, um aber in den feineren Nuancen und Details der Handlung gerade die Unterschiede umso augenfälliger hervortreten zu lassen. Wie sein Vater kommt Parzival in eine belagerte Stadt, aber nicht mit großem Hofstaat und mit viel Pomp, sondern allein und still – man flieht anfangs vor ihm, weil man glaubt, so aufrecht könne nur ein Ritter mit großem Gefolge daherkommen. Beide Kriegsschauplätze sind Küstenstädte, aber in Patelamunt leiden die «Mohren» keine wirtschaftliche Not. Sie stehen mit beiden Beinen auf der Erde, sind offenbar wohlgenährt und können sich deftigen Braten leisten. Die Bewohner von Pelrapeire hingegen sind völlig ausgehungert – «ihnen tropfte kein Bratensaft in die Kohlen» – und bleich «wie Asche und fahler Lehm». Die Zierlichkeit, ja Schmächtigkeit der Königin selbst wird eigens betont. Sie wird so feingliedrig geschildert, dass sie fast zu entschweben scheint, fast unkörperlich wirkt.

In beiden Städten handelt es sich um einen Krieg wegen verschmähter Liebe, in Patelamunt allerdings liegt die Ursache in einer selbstsüchtigen Verfehlung der Königin, während in Pelrapeire die Unschuld der Königin offenkundig und der Bedränger – der König Klamidé – ein Gewalttäter ist. An beiden Orten ist die Lage anscheinend aussichtslos und ist es der heldenhafte Einzelkampf des Fremdlings, der das Blatt wendet und die Herrscherin befreit. In beiden Fällen auch ist es spontane, intensive Liebe, die als Antriebskraft für diese Befreiungstat dient. Aber wie ganz anders gestaltet sich die Begegnung zwischen den beiden Liebenden! Schon in dem Namen der Königin von Pelrapeire – Kondwiramurs – lässt uns Wolfram erahnen, dass es ihm hier um das Wesen der Liebe selbst geht.

In seiner Schilderung der vollkommenen Schönheit Kondwiramurs greift Wolfram zum Bild der «tauigen Rose», aber im Gegensatz zur Beschreibung Belakanes, wo er einen solchen Vergleich ironisiert, stellt er ihn hier ins Zentrum seiner Charakterisierung. Durch den «süßen Tau» erstrahlt diese Rose in einem Glanz («schîn»), «der beidiu wîz ist unde rôt». 1Das Bild einer zugleich weiß und rot erscheinenden Rose strapaziert unser Vorstellungsvermögen. Aber wir können im Zusammenklang der Farbempfindungen durchaus nachfühlen, worum es dem Dichter hier geht. Das Rot, die Farbe der Liebe und der Herzenswärme, ist hier vereint mit dem Weiß der seelisch-geistigen Reinheit und Unschuld. Und so sind auch die Liebesbande, die zwischen beiden geknüpft werden, zunächst rein seelisch-geistiger Art.

Nicht ein Hauch erotischer Anzüglichkeit ist im Verhalten der beiden jungen Menschen zu spüren, wenngleich der sinnliche Eindruck der Begegnung auf beiden Seiten sehr intensiv ist und sie seelisch heftig bewegt. Ihre Liebe wächst und entfaltet sich von innen nach außen. In der ersten Nacht erscheint die Königin in einem weißseidenen Hemd, darüber einen langen Mantel aus Samt – auch wenn es nicht eigens gesagt wird, stellen wir ihn uns unwillkürlich rot vor. «Von Kerzen hell wie am Tag war es vor seiner Schlafstätte. Zu seinem Bett ging ihr Weg.» Die beiden begegnen sich in tagheller Nacht, das Dunkle ist vom warmen Licht der Kerzen erleuchtet. Als das Mädchen vor dem noch Schlafenden niederkniet und weint, wird Parzival wach und schaut sie an («daz er si wachende an gesach»). Er richtet sich auf («ûf rihte sich der junge man») und bittet sie, sich zu erheben und sich neben ihn zu legen. Die äußere Gebärdensprache, das Aufrichten im hellen Lichtschein, nimmt vorweg, was sich im Innern des folgenden Gesprächs vollzieht. Kondwiramurs klagt ihm ihre Not, nicht ohne ihn vorher um Erlaubnis zu fragen. Denn sie fürchtet, er könne danach nicht mehr schlafen. Eingehüllt in eine Atmosphäre heller Wachheit und empfindsamer Rücksichtnahme, ganz aus innerer Wahrhaftigkeit und nicht etwa unter den Vorzeichen höfischer Etikette oder in Courtoisie veredelter Liebesleidenschaft, finden sich die beiden in einer Liebesszene ganz individueller Art – bis zum Morgengrauen.

Eher wolle sie sich selber töten, als sich der Gewalt Klamidés zu ergeben, klagt die Königin. Als sie in der Offenbarung ihres Schicksals auch Liaze erwähnt, fällt Parzival aus seinem durchgeistigten Gemütszustand zurück in die Niederungen des Alltagsbewusstseins mit seinen gewöhnlicher Emotionen: «sîn hôher muot kom in ein tal: daz riet Lîâzen minne.» Hier – wie schon verschiedentlich seit seinem Wegritt von Gurnemanz – wird wieder deutlich, dass ihm die triebhafte und körperliche Liebe nicht mehr fremd ist. Doch in dieser nächtlichen Szene wird sie ganz außen vor gelassen. In dem Moment der «Talfahrt» bietet Parzival der Königin Hilfe und Schutz an, ohne auch nur einen Gedanken an ein erotisches Abenteuer mit ihr zu verschwenden. Offenbar ist ein geistiger Bund entstanden, der ganz im Mitleiden und im Verständnis des geliebten Wesens wurzelt, ohne jegliche Korrumpierung durch egoistische Wünsche. Das reine Interesse am anderen, ohne vordergründigen Eigennutz und ohne Spekulation mit irgendwelchen Belohnungen, hat zum Erwachen für das fremde und gemeinsame Schicksal geführt. Wir sehen hier, wie sich Parzivals geistige Individualität offenbart und sich gegen die Kräfte einer erwachenden Triebnatur durchsetzt. Die Szene, in all ihrem Liebreiz und ihrer frischen Leichtigkeit, ist durchdrungen von wahrhaftigem, tiefem Ernst. In gewisser Weise klingt hier das Thema des Gralskönigtums an: Handeln aus der Kraft jener geistigen Intuition, die nur die uneigennützige Liebe ermöglicht.

Parzival hat das Wesen der Liebe erfahren. Von nun an wird nicht mehr allein seine Mutter ihn geistig begleiten – von deren Tod er noch nichts weiß –, sondern auch im Irdischen wird ihn die Kraft der Liebe geleiten. Und das ist die «andere Seite» dieser Intuition: Kondwiramur, die «Geleiterin der Liebe», wird davor bewahrt, sich von der Erde zu lösen, sich zu entleiben. Sie wird durch Parzival mit neuen Lebenskräften begabt. Das kündigt sich schon im ersten Augenblick ihrer Begegnung an. Gleich nach der Ankunft Parzivals kommen wie durch ein Wunder wieder Nahrungsmittel übers Meer. Ganz überraschend und unvermittelt werden sie von Herzog Kyot und seinem Bruder aus ungenannter Quelle angekündigt, als die Königin gegenüber Parzival die große Hungersnot beklagt. 2Kyot von Katalangen ist ihr Oheim und der Gatte Schoysianes, der ersten Gralsträgerin von Munsalvaesche, die bei der Geburt ihrer Tochter Sigune starb. Wir ahnen hier die Nähe des Gralswirkens im Umfeld von Parzivals Erscheinen. Und nach seinem ersten Schwertkampf – mit Klamidés Seneschall Kingrun – legen wie aus heiterem Himmel Schiffe mit reicher Nahrung an 3– «das fügte Gott in seiner Weisheit» –, und Parzival lässt es sich nicht nehmen, die Nahrung eigenhändig zu verteilen. Später berichten dann die freigelassenen Ritter aus Klamidés Heer den ihrigen sogar: «Ihr braucht uns nicht zu bemitleiden … Da drinnen gibt es Speise von solcher Kraft, wenn ihr hier noch ein Jahr lagern wolltet, sie könnten euch noch mit ernähren.» 4

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