Bettina Eiber - Wikipedia und der Wandel der Enzyklopädiesprache

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Wikipedia und der Wandel der Enzyklopädiesprache: краткое содержание, описание и аннотация

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In Wikipedia werden Artikel anders als in Printenzyklopädien kollaborativ erstellt. Die vorliegende Studie untersucht die Auswirkungen der veränderten Produktionsbedingungen auf der Basis eines Korpus aus 120 Artikeln. Aus je zwei französischen und italienischen Printenzyklopädien sowie den jeweiligen Wikipedia-Ausgaben wurden je fünf Stichwörter aus den Bereichen Geografie, Chemie, Medizin und Wirtschaft aufgenommen. Die Artikel wurden systematisch nach Medium, Sprache und Fach gegenübergestellt und hinsichtlich ihres Inhalts, des Grads der Fachsprachlichkeit, der Neutralität und der informellen Schriftlichkeit untersucht. Die Vergleiche ergeben bei beiden Artikeltypen unerwartet deutliche fachliche, sprachliche und kulturelle Spezifika. Hinzu kommen nähesprachliche Erscheinungen, die sich auf die Produktionsbedingungen im Wiki zurückführen lassen.

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Aus dem argumentativ textorientierten Brief entwickelt sich ein interaktionsorientiertes Kommunikat (Hammer 2014: 50).

Letztendlich muss stets im Einzelfall überprüft werden, wie groß die Unterschiede zwischen der gedruckt und der digital realisierten Diskurstradition sind, um Aussagen über die Herausbildung digitaler DiskurstraditionenDiskurstradition– digitale machen zu können. Dies legen auch Modelle nahe, die annehmen, dass sich neue DiskurstraditionenDiskurstradition eher sukzessive aus bereits etablierten Diskurstraditionen herausbilden, indem sie sich den neuen medialen Gegebenheiten anpassen:

new information and communication technologies (ICTs) are first put mainly to old uses, and uses that take advantage of the full potential of the technologies emerge only later (Herring 2013: 8).

Diese Annahme bestätigt auch die Entwicklung der Diskurstradition EnzyklopädieartikelEnzyklopädieartikel, die zunächst gedruckt und dann auf CD-ROM realisiert wird. Diese wird später auf statischen Webseiten reproduziert. Auch der Vorläufer der Wikipedia, NupediaNupedia, ist ein Versuch, gedruckte EnzyklopädieartikelEnzyklopädieartikel online zu reproduzieren. Erst als dieses Modell nicht funktioniert und sich Wikipedia, die ursprünglich als kollaborativekollaborativ Entwurfsplattform für Nupediaartikel gedacht war, als geeigneter erweist, setzt sich das Prinzip der kollaborativen Produktion durch, eine Praxis, die aus der Softwareindustrie entlehnt ist.

In ihrem Modell zur Entwicklung von Diskurstraditionen nehmen Crowston/Williams (1997: 203) die Phasen reproduced , adapted und emergent an. Wie Erscheinungen des SprachwandelsSprachwandel wird auch die diskurstraditionelle Dynamikdiskurstraditionelle Dynamik von den kommunikativen Praktiken der Sprecher getragen, nur dass sich Diskurstraditionen schneller wandeln als ein Sprachsystem. Zunächst tendieren die Sprecher dazu, in neuen Situationen auf bereits bekannte Diskurstraditionen zurückzugreifen:

in a new situation individuals will typically draw on their existing genre repertoire, reproducing genres (Crowston/Williams 1997: 203).

Als Beispiele werden digitalisierte Bücher oder wissenschaftliche Artikel genannt, die fast unverändert in das neue TrägermediumTrägermedium transferiert werden. Allerdings erlauben die DiskursregelnDiskursregel auch Freiheitsgrade, weswegen es zu Abänderungen kommt, die häufig Anpassungen an die neuen medialen Bedingungen darstellen:

For example, the journal article will likely change as it moves onto the Web to take advantage of the possibilities of linking or embedding information (Crowston/Williams 1997: 203).

Wenn diese modifizierten Diskurstraditionen wiederholt verwendet und von den Sprechern akzeptiert werden, existieren sie eine Weile neben den traditionellen Diskurstraditionen und können diese nach längerer Zeit ersetzen. Dies verändert das gesamte Gefüge der DiskurstraditionenDiskurstradition einer kulturellen Gemeinschaft. Im Internet lassen sich jedoch auch Diskurstraditionen finden, die in keinem Zusammenhang mehr mit gedruckten Diskurstraditionen stehen und sich als eigenständige Diskurstraditionen vollständig separat weiterentwickelt haben, wobei es schwierig ist, den Zeitpunkt zu bestimmen, ab dem eine neue Diskurstradition entsteht:

Because the definition of genre relies on social acceptance, it is impossible to define the exact point at which a new genre emerges from the old one. Acceptance may take many years. However, after some period of coexistence, the new combination of form and purpose may become generally recognized and named as a separate genre (Crowston/Williams 1997: 203).

In ihrer Präzisierung nehmen Shepherd/Watters (1998) den grundsätzlichen Gedanken von Crowston/Williams (1997) auf und sprechen von den Stufen replicated , variant und novel . Jedoch unterscheiden sie zusätzlich bei neuen Diskurstraditionen, ob diese aus alten hervorgegangen sind, oder ob es sich um spontane Bildungen handelt:

The new functionality afforded by the new medium drives the evolution […] of replicated genres, i.e., those based on genres existing in other media, through variations on those genres until novel genres emerge that are significantly different from the original genres. In addition, the new medium supports the spontaneous creation of new genres that have never existed in other media (Shepherd/Watters 1998).

Als emergente DiskurstraditionDiskurstradition– emergente beschreiben Shepherd/Watters (1998) eine Zeitungsseite, die erst bei Seitenaufruf durch einen bestimmten Nutzer die für ihn passenden Nachrichten anzeigt. Als spontane Diskurstradition wird die FAQ-Liste ( frequently asked questions ) eingeschätzt, die keinen analogen Vorläufer hat.

Inspiriert von den Annahmen in Crowston/Williams (1997) ist der Ansatz in Herring (2013), die sich jedoch nicht auf ganze Diskurstraditionen, sondern auf Diskursphänomene konzentriert, wobei sie überwiegend Erscheinungen des Web 1.0Web 1.0 mit denen des Web 2.0Web 2.0 vergleicht, jedoch stellenweise auch analoge DiskurstraditionenDiskurstradition– analoge einbezieht. Herring nimmt die Stufen familiar , reconfigured und emergent an (cf. Herring 2013: 8), wobei familiar auf die Kontinuität eines Diskursphänomens mit eventuell geringfügigen Abwandlungen verweist, und nicht wie reproduced suggeriert, dass es sich um eine Kopie handelt (cf. Herring 2013: 7). Im Gegensatz zu adapted macht reconfigured auf die strukturelle Umgestaltung der Diskursphänomene aufmerksam (cf. Herring 2013: 8). Neue Diskursphänomene werden von Herring als emergent bezeichnet. Als familiar schätzt sie beispielsweise die genderspezifische Ausdrucksweise in Onlineforen und Chat-Räumen ein, die sich in sehr ähnlicher Form im Face-to-Face-Gespräch nachweisen lassen:

Gender differences in discourse style were documented in public online discussion forums and chatrooms throughout the 1990s that showed males to be more assertive, insulting, sarcastic, and profane, and females to be more accommodating, supportive, affectionate, and upbeat […]. These patterns reproduced gender styles in spoken conversation (Herring 2013: 9).

Als reconfigured wird von ihr die Praxis des turn-taking im Web 2.0Web 2.0 eingeschätzt, was beispielsweise mit dem Mühlenprinzip vieler Chatfunktionen zusammenhängen dürfte, die turn-taking nach einem Turn, aber nicht nach einem einzelnen Zeichen einer ganzen Eingabe erlauben. Als emergent betrachtet Herring die kollaborativekollaborativ Textproduktion in WikisWiki:

Collaborative text production of the sort that takes place on Wikipedia represents a new kind of online discourse. […] It leaves a manifest trace both front stage, in article pages and backstage […] in talk and user pages. Moreover, every addition, deletion, or alteration of the text is preserved in history pages, which in themselves constitute a new kind of text (Herring 2013: 15).

Im Gegensatz zu dieser neuen kommunikativen Praktik steht jedoch der Befund Herrings (2013), dass Artikel in PrintenzyklopädienEnzyklopädie– Print-~ und in WikipediaWikipedia große Ähnlichkeiten aufweisen:

Interestingly, despite being arrived at by entirely different means, the text of Wikipedia articles can be strikingly similar to that of traditional print encyclopaedias, both in quality of content […] and in style (Herring 2013: 15).

Ob sich die veränderten kommunikativen Bedingungen tatsächlich weder auf den Inhalt noch auf die Wahl sprachlicher Mittel in WikipediaartikelnWikipediaartikel auswirken oder möglicherweise andere diskurstraditionelle Merkmale betroffen sind, bleibt näher zu untersuchen.

Zusätzlich zu Veränderungen, die durch den Wechsel des TrägermediumsTrägermedium bedingt sind, stellt sich die Frage, „ob die Internetkommunikation zur Vereinheitlichung elektronischer Textsorten führt, sodass kulturelle Unterschiede in diesem Fall verschwinden“ (Fix 2014: 29) oder ob „kulturgeprägte Handlungsmuster auch in den Neuen Medien beibehalten“ werden (Reutner 2012: 9). Außer der Anpassung an eine dominante Leitkultur und dem Erhalt von KulturspezifikaKulturspezifikum ist eine Verschmelzung der Merkmale denkbar, aber auch die Ausbildung völlig neuer MusterDiskursmuster (cf. Reutner 2012: 9). Dass digitaleDiskurstradition– digitale ebenso wie analogeDiskurstradition– analoge Diskurstraditionen eine kulturelle Ausprägung aufweisen, legen kulturkontrastive Studien beispielsweise zu französischen und spanischen E-Mails (cf. Reutner 2010: 155f.) und zu deutschen, französischen, spanischen und englischen Unternehmenswebseiten (cf. Reutner 2014b: 156; Reutner 2015: 14–16; Schröder 2013: 340) nahe. Deswegen stellt sich auch in Bezug auf WikipediaartikelWikipediaartikel die Frage nach der Kultursensitivität der SprachversionenSprachversion (der Wikipedia).

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