„Die Idee gefällt mir. Aber was soll ich dazu sagen? Sie sind die Eigentümerin und können doch machen, was Sie wollen.“
„Aber ich bin nicht dauerhaft hier vor Ort. Sie wären derjenige, der es umsetzen müsste, und ich möchte sicher sein, dass Sie bei dieser Idee mit an Bord sind, bevor ich sie weiterverfolge.“
Er war immer noch dabei, in dem Papierstapel zu blättern, und sah, dass es Pläne für Wandertouren, Autotouren und sogar einen Ausflug zur Sternenbeobachtung gab. „Sie interessieren sich also wirklich für Astronomie?“
„Es ist kaum möglich, auf Skye aufzuwachsen, ohne sich nicht wenigstens ein bisschen dafür zu interessieren. Und die Sterne sind schließlich auch einer der Gründe, weshalb es Urlauber gibt, die sogar im Winter herkommen. Wegen des tollen Wetters kommen sie dann ganz sicher nicht.“
„Nein, sicher nicht, aber wenn wir mit ‚Wintersternen‘ werben, dann würde ich jede Wette eingehen, dass wir die Auslastung in der Nebensaison noch steigern könnten.“
„Das ist wirklich eine großartige Idee, Serena. Lassen Sie uns das machen“, sagte er und blickte von dem Plan auf.
Sie wirkte überrascht. „Ich habe schon ein paar Prospektentwürfe mitgebracht. Sie stecken ganz hinten in dem Ordner. Vielleicht möchten Sie sich die ja noch anschauen und haben Änderungsvorschläge, bevor sie in den Druck gehen.“
Er blätterte ganz nach hinten, wo tatsächlich ein professionell entworfenes und layoutetes Faltblatt steckte. „Das haben Sie gemacht?“
„Ja“, antwortete sie ein wenig stolz und hob das Kinn ganz leicht wie als Warnung, etwas Kritisches darüber zu sagen.
„Das ist perfekt. Wirklich beeindruckend. Ich hatte ja keine Ahnung, dass Sie so etwas können“, bemerkte er.
„Das können Sie ja auch nicht wissen, weil sie mich gar nicht kennen.“
Das saß. Vielleicht hatte er sie wirklich verletzt, weil er so angriffslustig gewesen war. Doch der Konflikt war sicher nicht einseitig gewesen: Sie hatte ihn nur gesehen und sofort angenommen, dass er nicht in der Lage war, ein Hotel zu führen. Aber das wollte er jetzt, da sie endlich ein einigermaßen zivilisiertes Gespräch führten, nicht noch einmal zur Sprache bringen.
„Da haben Sie recht. Sind Sie zufällig auch versiert im Texten?“
„Wieso fragen Sie?“
Er lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und antwortete: „Wir haben jeweils einen Account bei Facebook und Instagram, aber es wird dort praktisch nichts gepostet. Wir brauchen jemanden, der oder die sich um die Social Media des Hotels kümmert.“
„Und was soll da gepostet werden?“, fragte sie.
„Informationen und Neuigkeiten über Skye, Vorschläge für Ausflüge, Besichtigungen und Unternehmungen und Hinweise auf das, was die Insel so einmalig macht. Aspekte, die dem Hotel und der ganzen Location das gewisse Etwas geben. Ich könnte neue Posts unserer Website direkt neben dem Buchungsformular platzieren.“
„Die Idee gefällt mir. Wir könnten auf Veranstaltungen vor Ort und in der Region hinweisen, zum Beispiel wenn Live-Bands in der Bar auftreten“, sagte sie mit lebhafterer Stimme und leuchtenden Augen, und in diesem Moment wurde ihm bewusst, wie hübsch sie immer ausgerechnet dann war, wenn sie ihm das Leben schwer machte … aber jetzt war sie geradezu unwiderstehlich. Offenbar war ihm anzusehen, was er dachte, denn sie verstummte mitten im Satz und fragte:
„Ist was? Warum sehen Sie mich so an?“
„Entschuldigung, habe ich das? Ich habe nur gerade gedacht, dass mich das freut, denn meine Schreibkünste beschränken sich auf technische Themen. Also, was meinen Sie? Würden Sie das übernehmen?“
Serena zögerte, nickte dann aber und antwortete. „Ja, das mache ich.“ Dann hielt sie kurz inne und fügte noch hinzu: „Das ist wirklich eine gute Idee, Malcolm. Das hätten wir schon längst machen sollen.“
„Also, das hier“, er hielt den Ordner mit den Plänen und Entwürfen hoch und fuhr fort, „das ist auch eine gute Idee. Danke dafür.“
Sie wusste nicht so genau, wie sie mit seinem Dank umgehen sollte, also stand sie auf, deutete mit einer Geste auf den Marketingplan und sagte: „Den können Sie behalten. Es ist eine Kopie. Ich gebe die Ideen auch an Jamie und Ian weiter, um sicherzugehen, dass sie mit den Änderungen einverstanden sind. Und vielleicht hat Andrea ja auch noch Vorschläge dazu.“
„Perfekt. Ich sage Ihnen Bescheid, wenn ich die Änderungen an der Internetseite vorgenommen habe.“
„Danke.“ Sie lächelte ihn zurückhaltend an, nickte und verschwand dann wie der Blitz aus seinem Büro.
Ebenso beunruhigt wie fasziniert starrte er noch eine ganze Weile auf die Tür, als sie schon längst fort war. Je mehr Kontakt er mit der neuen Miteigentümerin hatte, desto mehr fragte er sich, ob die selbstherrliche, Verwöhnte-Prinzessin-Seite an ihr nicht nur geschauspielert war. Auf was er wohl stoßen würde, wenn er sich die Mühe machte, ein wenig genauer nachzuforschen?
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