Franz Maciejewski - Freud in Maloja

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'Dr Sigm Freud u Frau', schrieb Freud in das Gästebuch des Hotels Schweizerhaus, als er dort im August 1898 mit seiner Schwägerin Minna Bernays logierte. Franz Maciejewski, der Entdecker dieses ominösen Eintrags, führt den Leser zurück nach Maloja, den Ort des Geschehens. Vor der historischen Kulisse eines mondänen Alpentourismus wird er zum Ausgangspunkt einer Zeitreise in die Vergangenheit.Der Autor konfrontiert uns mit der Gestalt eines weithin unbekannten Freud, der in der Minna-Affäre den Bahnen eines alten Beziehungsdramas gefolgt ist: Lebensumstände des 'reisenden Freud', die nicht ohne Einfluss auf den 'schreibenden Freud' geblieben sind.Die Geschichte der Entdeckung des entsprechenden Hoteleintrags ist der Anfang eines großen Erzählbogens, der sich gerade nicht als chronique scandaleuse versteht, sondern auf sehr freudianische Weise nach den Hintergründen fragt und den Leser zu einer Zeitreise in die Vergangenheit einlädt.Franz Maciejewski begreift die tiefen Eindrücke, die Freud auf jener Engadiner Reise u. a. in subtilen Begegnungen mit C.F. Meyer und G. Segantini empfangen hat, als Teil der szenischen Abfolge eines Lebensweges, der durch ein frühzeitig erworbenes Beziehungsmuster geprägt war. Im Gegenlicht des Schrillen wird der Leser mit der Gestalt eines noch weithin unbekannten Freud konfrontiert, der in der Minna-Affäre in den Spuren einer infantilen Episode wandelte, die viele Jahre später in der engen Beziehung zu seiner Tochter Anna eine weitere Wiederauflage erfahren sollte.-

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Planet Freud:Das muss sehr enttäuschend gewesen sein. Wie ging es weiter?

F.M.:Die Leiterin der 1. Abteilung des Staatlichen Zentralarchivs, Frau Dr. Lena Matusikova, half mir, die anderen erwähnten Matrikelbestände zu überprüfen. Das Ergebnis war ernüchternd: Weder die Kontrollmatrikel der IKG in Neutitschein noch die in Vsetin enthielten irgendeine Angabe zu Julius Freud. Im Bestand der Geburts- und Sterbematrikeln der IKG in Weisskirchen klaffte dagegen für die Jahre 1857/58 eine Lücke. Nach meiner Rückkehr stand ich – was den erhofften Archivfund anbetrifft – mit leeren Händen da.

Planet Freud:Haben Sie in dieser Situation daran gedacht, das ganze Projekt aufzugeben?

F.M.:Im Frühjahr 2005 stand ich wirklich nahe davor. Ich kam, um ein Bild von Freud aufzugreifen, mir vor wie eine Tänzerin, die auf einer Zehenspitze balanciert, sprich: mit minimaler Bodenhaftung.

Planet Freud:Was bewirkte den Umschwung?

F.M.:Ich wusste von einer wenig beachteten Fehlleistung Freuds aus dem Jahre 1898. Es handelt sich um das Vergessen eines Eigennamens, den ersten Fall dieser Art überhaupt, den Freud erwähnt hat. Ihm war der Name des Dichters, von dem der Andreas Hofer (»Zu Mantua in Banden«) ist, entfallen: »Julius Mosen«. Wie in einem Vexierbild sind in diesem Namen die beiden mutmaßlichen Vornamen von Freuds Bruder versteckt: Julius und Moses. Ich ahnte intuitiv, dass Freud hier das Geheimnis um den jüdischen Namen seines Bruders auf eine vertrackte Art mitgeteilt hatte. Zur Kenntlichkeit entstellt, hätte Walter Benjamin das genannt. Wenn es mir gelingen würde, das Rätsel der Fehlleistung zu lösen, dann könnte ich – so meine Überlegung und Hoffnung – mein Ziel jenseits archivarischer Evidenz doch noch erreichen. Allerdings hatten all die klugen Freud-Forscher die Fehlleistung als nicht-analysierbar beiseite gelegt. Die Ersatznamen, die Freud an Stelle des verdrängten »Mosen« eingefallen waren (»Lindau« und »Feldau«), erschienen ihnen zu hermetisch. Es gab praktisch keinen Zugang in der Sache. Ich habe mich trotzdem an die Arbeit gemacht. Es war eine beispiellose Herausforderung – und meine letzte Chance.

Planet Freud:Offensichtlich ist es Ihnen gelungen, sich trotz der Widrigkeiten einen Zugang zu verschaffen. Wie ging das vonstatten?

F.M.:Ich ging zunächst die Frage der Datierung an: Wann und bei welcher Gelegenheit hat sich Sigmunds Freud’sche Fehlleistung ereignet? Und schon war die erste Überraschung perfekt. Ganz offensichtlich war das Vergessen auf eben jener Reise passiert, die Freud zusammen mit Minna Bernays im Sommer 1898 unternommen hatte und die die beiden ins Engadin führte. Mit einem Schlag, aber völlig unerwartet, befand ich mich auf der Spur, die mich über viele Stationen letztlich nach Maloja fuhren sollte.

Planet Freud:Sie haben auf der dunklen Seite des Planeten den Anschluss an den Weg der Schwester gefunden.

F.M.:Ja, aber es hat noch lange gedauert, bis mir die Bedeutung klar wurde. Zunächst blieb der Bruder das Leitmotiv. Ich konnte die mit Unlustgefiihlen verbundene Reminiszenz an Julius als einen Grund in dem vielschichtigen Vorgang des Vergessens von »Mosen« nachweisen. Über Wortbrücken wie »Julier« (einer altrömischen Heerstraße, die vom bündnerischen Chur über den Julierpass und Maloja nach Chiavenna führt) und »Julian« (einer Gestalt aus C. F. Meyers Novelle »Das Leiden eines Knaben«, die Freud vor Reiseantritt gelesen hatte) war der Geist von Julius wiedergekehrt. Er hatte teil an der Reise mit Minna. Wie ich bereits kurz erwähnte, hatte Freud die Geburt des Bruders – des Rivalen um die Liebe der Mutter – einst mit Todeswünschen begleitet und bei dessen tatsächlichem Ableben bleibende Schuldgefühle erworben. Julius verkörperte deshalb die bedrohliche Verklammerung von Liebe und Tod. Ganz offensichtlich war es die erotische Besetzung von Minna, welche über die Kraft verfügte, die Affektlage dieser älteren Schicht wiederzubeleben. In einer weiteren Schicht mischten sich dann die Schuldgefühle wegen der inzestuösen Liebesbeziehung in diesen Komplex hinein.

Planet Freud:War mit dieser Deutung das Rätsel der »Julius Mosen«-Fehlleistung denn schon gelöst?

F.M.:Nein, keineswegs. Das war ein langwieriger Prozess, das geduldige Zusammenlegen eines Puzzles. Die meisten Einzelstücke des Materials, das ich fand oder gewann, waren anfänglich völlig ungeordnet. Viele wichtige Schritte entpuppten sich als Zwischenschritte. Auch die Zerlegung des Rätsels in zwei Hälften, die Bruderseite von Julius und die Schwesterseite von Minna, erwies sich als eine solche Etappe. Ich habe das Vergessen von »Julius Mosen« von Anbeginn als Pendant zu einem anderen Fall verstanden, der später berühmt gewordenen »Signorelli«-Fehlleistung. Es gibt da eine überraschende Dopplung, eine Zweiheit der Geschichte. Freud reist mit Minna ins Engadin; auf dieser Reise unterläuft ihm das Vergessen von »Julius Mosen«. Nach seiner Rückkehr bricht Freud zu einer zweiten Reise mit Martha auf, seiner Ehefrau; sie reisen nach Dalmatien. Auf dieser Fahrt vergisst er den Namen des Malers »Luca Signorelli«. Was steckt dahinter? Zugespitzt formuliert: Es geht nicht allein um Schwester Minna, sondern um die beiden Schwestern Martha und Minna – aber in der Rolle von Müttern. Ein Dreieck wird sichtbar: Sigmund im Spannungsverhältnis zwischen seinen beiden Müttern, der guten und der bösen Mutter, der leiblichen Mutter und der Ersatzmutter. Szenisches Verstehen lässt natürlich sofort an die ferne Reise nach Roznau denken, die der kleine Sigmund 1½-jährig an der Seite von Mutter und Kinderfrau unternommen hat, überwältigt von Hass gegen den unerwünschten Dritten, den im Mutterleib heranwachsenden Julius. Dessen nahe Ankunft hat ja die Anwesenheit der Kinderfrau – und damit die »Zwei-Mütter-Kindheit« – überhaupt erst nötig gemacht. »Die Reise nach Roznau« ist gewissermaßen das topographische Urmeter, mit dem wir die Wegstrecken der Liebe und des Hasses, die Freud gegangen ist, immer wieder messen müssen. In diesem Licht entpuppten sich die beiden Reisen, die mit Minna nicht anders als die mit Martha, nach und nach als Reinszenierungen des älteren Vorbilds.

Planet Freud:Diese Zusammenhänge und Verknüpfungen sind das Ergebnis späterer Arbeit, sagten Sie. Aber wie haben Sie Maloja und das Hotel erlebt, als Sie das erste Mal vor Ort waren?

F.M.:Maloja hat in seiner exponierten Lage etwas zutiefst Janusköpfiges. Der Ort schaut gelassen zurück auf das alpine Hochtal und blickt in umgekehrter Richtung wie erregt nach Italien, dessen Versprechen sich durch einen jähen Absturz in das wildschöne Val Bregaglia (Bergell) andeutet. Dort der weite Panoramablick entlang des nach Norden fließenden Inn, hier das nervöse Blinzeln nach dem Süden. Der schlagartige Wechsel, den man erlebt, wenn man in 1800 Metern Höhe aus der Sonne in den Schatten tritt und den etwa Segantini auf seinen Bildern evoziert, hat hier seine genaue Stelle. Diesen letzten Außenposten haben sich Freud und Minna als Abschluss ihrer Reise auserkoren, so als hätten sie eine Grenze erreicht und ihr Äußerstes gewagt. Aus den Reisebriefen wissen wir, dass sie ursprünglich planten, nach Chiavenna abzusteigen in Richtung des Comersees. Freud zufolge unterließen sie den Abstecher wegen zu großer Hitze. »Es fehlte uns der Mut«, schreibt er wörtlich. Ich führte damals ein Reisetagebuch und notierte: War das Schweizerhaus ein Hotel (am) Abgrund? Ich schrieb dies, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, Erkundigungen über das Logis der beiden einzuziehen.

Planet Freud:Wie erklärt sich dieser Mangel an Neugier?

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